Weingut Keller

Apropos Klimaerwärmung am Roten Hang, KP hat das bestimmt auch im Hinterkopf – sonst hätte er 11 ha und nicht 0,8 ha gekauft. Aber er hat da bestimmt so seine Ideen – da bin ich mir sicher….

Im letzten Gespräch sagte er auch etwas bezüglich einer guten Wasserversorgung aufgrund einer Wasserader in besagter Pettenthal Parzelle. Ob sich diese Wasserader auf diese Parzelle beschränkt weiss ich aber nicht.

im juni findet alljährlich die präsentation der niersteiner winzer mitten in den weinbergen am roten hang statt.ein schöner anlass für uns, mal wieder dort zu wandern und ein paar gute tropfen zu verkosten.



dann werden wir uns auch einmal nach möglichen wasseradern im pettenthal erkundigen.


grus aus dem weinparadies

may

Hallo zusammen,

hier die Verkostungsnotizen der Kellerschen GG`s vom vorletzten Freitag.

Weingut Keller:

Kirchspiel GG:

Zarte aber komplexe Nase mit weißen Blüten, Zitronenmelisse und Salbei. Am Gaumen erfrischend mit einer tänzelnden reifen Säure. Kräuter, Limette. Sehr gute Länge. Gefällt mir besser als 2009.

Hubacker GG:
Expressive Nase, vollreife Mirabelle, Kräuter und Grapefruit. Am Gaumen druckvoll und leicht zugleich. Irrer Stoff! Auf der einen Seite hat der Wein seine Hubackertypische Würze und Gelbfruchtigkeit, auf der anderen Seite hat er so viel Schliff und Spiel wie nie zuvor.
Für mich der beste Hubacker seit 2002.

Pettenthal GG:

In der Nase noch sehr dezent: Reife rote und gelbe Früchte. Tabak und schwarze Johannisbeeren. Am Gaumen deutlich präziser als im Vorjahr. Tolles Spiel von Mineralität, Frucht und Säure.
Das kühle Jahr, die Arbeit im Weinberg und die zunehmende Erfahrung KP`s mit dieser Parzelle im Pettenthal sind wohl u.a. die Gründe, warum der 2010er deutlich besser als der Vorgänger ausgefallen ist.

Morstein GG:

Brutale Kalksteinnase, Grapefruit und Zitronenzesten. Im Mund füllt er erstmal alles mit seiner präzisen kühlen Frucht aus. Prototyp eines großen ungeschminkten Kalksteinrieslings. Nach dem Abschluck kribbelt es noch minutenlang am Gaumen.
Wieder einmal ist KP der Tanz auf der Rasierklinge geglückt.

Abtserde GG:

Ich könnte ewig am Glas schnüffeln. Irgendwie ist die Abtserde in diesem Jahr die Essenz aus allen anderen GG`s zusammen. Kalk, Kalk und noch mal Kalk. Daneben Grapefruit, Waldmeister, Minze und etwas weisser Pfirsch. Minutenlanger Nachhall, Prädikat Weltklasse. Auf dem Niveau des Vorjahres.

G-Max:

Noch sehr verschlossen. Bereits nach dem ersten Schluck hat man das Gefühl auf einem Kalksteinfels erschlagen zu werden. Frucht? Derzeit Fehlanzeige. Aber so Dichte, so viel Spannung und schneidende Mineralität hat kein anderer Riesling der Kellerschen Kollektion. Wer eine Flasche bekommt, weglegen und nicht vor 8-10 Jahren öffnen.

Was für ein Abend! Gegrillte Meeresfrüchte, selbstgemachte Sushi sowie Weltklasse Burgunder in Rot und Weiss..

Viele Grüße

Nikolai

lieber weinschlumpf,
danke für ihre interessanten notizen zu den keller-GGs von 2010.
abgesehen davon, daß 2010 nun alles andere als ein kühles jahr war (zumindest hier in rheinland-Pfalz ), haben wir uns doch sehr über ihre aussage gewundert, daß der kellersche pettenthal riesling " um längen besser sei als sein Vorgänger".

nachdem wir am wochenende am roten hang vom gunderloch´schen pettenthal doch recht enttäuscht waren, haben wir zu hause quasi zum fernvergleich ebenfalls den 09er von keller entkorkt.und dieses pettenthal ist eine offenbarung :
nobel und ausdrucksstark in der nase,eine aufforderung zum reinbeißen, dicht,finessenreich,ein spitzentanz auf der zunge. und das mit nur 12,5 vol. Alk. so lieben wir spitzenriesling, so lieben wir den roten hang. wenn nun der 2010er pettenthal nun noch um längen besser ist, wie sie ankündigen ( hoffentlich nicht nur im Alk.-gehalt ), dann müßten wir unsere interne 1oo punkte skala ja kräftig nach oben öffnen.das können wir uns einfach nicht vorstellen.

unser top riesling der kategorie trocken wird wohl auf lange zeit der G-Max aus 2004 bleiben.
Oder wüßten sie einen besseren ?


gruß aus dem weinparadies

may

2004 G-Max ist schon eine Ansage! Zusammen mit 09 der beste G-Max der jemals auf dem Weingut Keller erzeugt wurde. Beim 2010 schau`n wir mal im Herbst..........

Nikolai hat im letzten Jahr ebenfalls im Juni 09 "Pettenthal" GG als Faßprobe verkostet, allerdings war dies noch nicht die finale Version. Es gab Monate später dann eine viel bessere Version auf der Flasche.

http://talk-about-wine.de/topic.asp?TOP ... hichpage=9

(siehe unten!)


Grüße,
Martin Zwick

lieber weinschlumpf,
danke für ihre interessanten notizen zu den keller-GGs von 2010.
abgesehen davon, daß 2010 nun alles andere als ein kühles jahr war (zumindest hier in rheinland-Pfalz ), haben wir uns doch sehr über ihre aussage gewundert, daß der kellersche pettenthal riesling " um längen besser sei als sein Vorgänger".

Gutem morgen may,

für den Weinbau war es eher ein kühles Jahr, denn die physiologische Reife konnten nur die Trauben erreichen, die sehr spät gelesen wurden. So zumindest die Aussage von Phillip Wittmann und von KP-Keller.

nobel und ausdrucksstark in der nase,eine aufforderung zum reinbeißen, dicht,finessenreich,ein spitzentanz auf der zunge. und das mit nur 12,5 vol. Alk. so lieben wir spitzenriesling, so lieben wir den roten hang. wenn nun der 2010er pettenthal nun noch um längen besser ist, wie sie ankündigen ( hoffentlich nicht nur im Alk.-gehalt ), dann müßten wir unsere interne 1oo punkte skala ja kräftig nach oben öffnen.das können wir uns einfach nicht vorstellen.

Sehr schöne VKN, sollte es tatsächlich eine bessere Abfüllung gegeben haben, dann sollte ich tatsächlich mal eine Flasche 09er Pettenthal aus dem Keller holen und entkorken.

unser top riesling der kategorie trocken wird wohl auf lange zeit der G-Max aus 2004 bleiben.
Oder wüßten sie einen besseren ?

Puhh, das wird schwierig! Habe den 04er G-Max bislang nur einmal kurz auf einer Probe getrunken und da hat er sich mir leider noch nicht erschlossen. Ich hoffe in 4-5 Jahren darf ich den Wein in Ruhe mal verkosten. Ich halte i.Ü. bislang den 09er G-Max für meine persönliche Benchmark im trockenen Bereich. Hedonistischer sind heute allerdings die reifen Köhler-Ruprecht 98er Saumagen Auslese R und Bürklin-Wolf 1999 Pechstein GC.

Viele Grüße

Nikolai

guten abend weinschlumpf,

da sind wir schon ganz sicher, dass es von kellers 09 pettenthal GG nur eine einzige abfüllung gibt. wahrscheinlich haben sie den wein als fassprobe in einem stadium probiert, wo er noch nicht seine wahren qualitäten zeigen konnte.

vom 04 g-max besitzen wir leider nur noch eine einzige flasche. und diese werden wir, egoistisch wie wir bei topweinen sind, selbst geniessen. wir würden aber jederzeit 10 flaschen saumagen 1998, sofern wir sie hätten, gegen eine einzige flasche g-max 04 eintauschen. gegen diesen hat selbst der 09 g-max keine chance (behaupten wir zumindest).


gruss aus dem weinparadies

may

Heute habe ich einen Wetteinsatz (ich verloren) eingelöst. Ich lag bei der Häufigkeit von Überschwemmungen in Kölle ziemlich daneben. Der Wunsch des Wettgewinners war ein Sauvignon Blanc aus D. Mangels einer Riesenauswahl im Keller habe ich den 2009 Sauvignon Blanc QbA Trocken von Philipp Kuhn ausgewählt.

Um das etwas spannender zu machen, habe ich auch noch eine trockene Scheurebe von Keller (2009 Westhofen Scheurebe QbA Trocken) dagegen gestellt. Da die Keller Scheurebe der deutliche Gewinner war, landen die Ergebnisse jetzt im Keller Thread.

Vergleichbar waren die Weine eigentlich nicht. Beim Kuhn ist die Rebsorte erkennbar. Er gefiel mir eigentlich sogar besser als erwartet, wegen seiner schönen Mineralität. Irgendwie wird dieser Stil aber auch schnell etwas langweilig, finde ich.

Ganz anders die Keller Scheurebe. Während ich sie vor gerade einmal einem halben Jahr Sauvignon Blanc ähnlich fand, hatte ihr ein schlappes halbes Jahr Lagerung ein deutlich verbessertes Kleid verpasst. Ich war ziemlich erstaunt über die Eleganz und subtile Art und die ausgeprägte sanfte Eisenkraut-Note. Das war jetzt meine letzte von zwei Flaschen. Eigentlich schade!

Hier die beiden VKN:

Hallo Stephan,

gebe Dir mit dem Kuhn Recht, bin da immer etwas hin- und hergerissen. Eigentlich finde ich den 2009er SB von Knipser besser, weil er durch seine knackige Art etwas mehr polarisiert.
Was mir beim 2009er SB von Kuhn aufgefallen ist: die Flaschen haben alle eine recht hohe Restkohlensäure, beim Ausgießen perlt es kräftig - teilweise habe ich den Eindruck, dass sich noch einiges an Schwebstoffen im Wein befindet und sich auf der Oberfläche recht starke Schlieren bilden (die Gläser waren definitv sauber ) - konntest Du ähnliche Erfahrungen machen.?

Gruß,
Jochen