Weingut Keller

Bernd Schulz
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Re: Weingut Keller

Beitrag von Bernd Schulz »

Ich gehöre ja nicht zu den unbedingten Keller-Fans, aber diese 01er Auslese hat mich gestern schon sehr überzeugt:

Bild

Ralf tippte blind auf einen M-S-R-Riesling, was ich angesichts des eleganten Erscheinungbildes sehr gut nachvollziehen konnte. Ein Winzer, der im rheinhessischen Hügelland eine solch feine Auslese auf die Flasche bringt, gehört fraglos zu den Spitzenkönnern!

Viele Grüße

Bernd
Ralf Gundlach
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Re: Weingut Keller

Beitrag von Ralf Gundlach »

Das kann ich nur unterstreichen, tolle Auslese, das zeigt das Können von Keller vor allem bei den Restsüssen, und wenn er es mittlerweile bei den trockenen schafft einen Wein, genannt G-Max, Richtung drei- Scheine -Kategorie zu hiefen, Respekt vor dem Winzer, weniger vor den Käufern, Kohle ist nicht alles

Gruß

Ralf
Leo
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Re: Weingut Keller

Beitrag von Leo »

Verehrter Ralf,

neben einem kleinen Rechtschreibefehler in Ihrem vorstehenden Beitrag ("hiefen" schreibt man wohl mit "v")
zeichnen sich Ihre Forumsbeiträge, die ich bisher mitlesen konnte, oft durch die neudeutscheste aller Tugenden: "Geiz ist geil" aus.

Ich für meinen Teil freue mich, wenn junge Winzer bereit sind, auch in Deutschland unter zum Teil sehr schwierigen Arbeitsbedingungen ( z.B. MSR, Mittelrhein, Ahr, Rheinfront ) die Weinlandschaft weiter zu pflegen. Und dafür sollen sie über gute Weinpreise auch ein gutes Einkommen erzielen können.

Zum Glück gibt es eine wachsende Anzahl von Weinliebhabern, die für allerbeste Qualität auch mal etwas tiefer in die Tasche greifen.

Ich liebe G-Max, ich liebe Kirchenstück (BW), ich liebe A.d.e.l. (ES).

Und darunter darf es auch mal ruhig eine Abtserde sein oder ein Morstein von einem der beiden Grossen. Und sogar den "von der Fels" trinke ich mit Hochgenuss (wenn mein Geiz mal geil ist......). ;) ;) ;)


Gruss Leo
C9dP
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Re: Weingut Keller

Beitrag von C9dP »

Lieber Leo,

in den Kategorien, in denen die Teilnehmer hier trinken ist es schon recht abenteuerlich von "Geiz ist geil" zu sprechen. Immerhin sind hier von den meisten Teilnehmern Weine im Bereich zwischen 8,- und 20,- Euro besprochen worden. Da hat es wohl eher was mit dem Budget zu tun.

Und ja, ich fand den G-Max 2008 vor einiger Zeit auch einfach richtig gut. Und ja, ich bin auch bekennender Fan von Abtserde, Hubacker, Pettenthal und Morstein wenn es um Rheinhessen geht. Und jetzt kommt das große aber!!!

Ein G-Max gibt vielleicht eine Richtung, was ein Riesling aus Rheinhessen kann. Die anderen Lagen aus dem Hause Keller können jedoch genauso viel und wir reden dann schonmal über die Hälfte des Preises. Und wirkliche Weinkenner zeichnen sich für mich dadurch aus, dass sie auch noch die versteckten Perlen entdecken.

Und nichts für ungut, aber wenn du so auf korrekte Schreibweise achtest erklär mir doch bitte die folgende Abkürzung:
ich liebe A.d.e.l. (ES)

Müsste das nicht A.d.L heißen. Der heißt ja schließlich Auf der Lay.

Wie sehr auch in geringeren Preisbereichen die Winzer aufgeholt haben, zeigen Weine von Jakob Schneider oder ähnlichen Kandidaten sehr gut. Die Lagenweine sind dann durchaus für Preise von unter 20,- Euro in der Lage sogar den GG in nichts nachzustehen. Spätestens dann hat es eben was mit Markenbildung zu tun, die dafür sorgt, dass Käufer für einen vdF genauso viel zahlen wie für einen erstklassigen Lagenwein. Und spätestens da hat Ralf absolut Recht. Respekt für die Kellers, dass sie es geschafft haben, eine solche Marke zu bilden. Bei den Käufern ist es dann zumindest teilweise auch eine Art Längenvergleich.
Viele Grüße

Aloys
Bernd Schulz
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Re: Weingut Keller

Beitrag von Bernd Schulz »

Aloys, so sieht es auch aus meiner Perspektive aus.

Und wer Ralf persönlich kennt, weiß, dass gerade ihm jedwede "Geiz-ist-geil"-Mentalität fernliegt. Unter meinen Bekannten gibt es außer ihm niemanden, der Feinkost Albrecht ganz konsequent boykottiert; wenn wir uns bei ihm treffen, werden stets Fressalien vom Feinsten aufgefahren und wenn er zu mir kommt, hat er auch immer noch exzellente Biowurst und ein erstklassiges Baguette im Gepäck (da ich es selber tagsüber oft nicht schaffe, einzukaufen).

Die Meinung (auch meine Meinung!), dass ein trockener Riesling der Spitzenklasse keine 50 oder 75 Euro kosten muss, wird hier sicherlich nicht von jedem geteilt werden und ist diskutabel. Aber mit "Geiz ist geil" hat sie erst einmal überhaupt nichts zu tun.

Viele Grüße

Bernd
C9dP
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Re: Weingut Keller

Beitrag von C9dP »

Hallo Bernd,

egal woher muss ein Spitzenwein nie 50,- Euro und mehr kosten. Das gilt für deutsche Rieslinge ebenso wie für Bordeaux, Rhone oder Toskana. Bei mir stellen diese Weine einen guten Ansatz dar, um den Fixpunkt für eine Region oder eine Rebsorte zu setzen und die Papillen zu eichen. Der Reiz ist eher, vergleichbare Qualitäten für deutlich günstigere Kurse zu finden.

Das klappt nicht beim LEH, aber gerade in deutschen Winzerkreisen gibt es Rieslinge zu Preisen zwischen 10 und 20 Euro, die denen der Spitzenwinzer kaum nachstehen. Es gab eine Zeit, da wollte ich das nicht glauben. Die Zeit und viele Rieslinge haben mich jedoch vom Gegenteil überzeugt. Die Spitzen kaufe ich dennoch, da es einfach die Weine sind, die ich über lange Zeit parallel zu den günstigeren verfolgen möchte und mich davon überzeugen möchte, dass diese auch nach 10 Jahren eine würdige Konkurrenz durch eben diese haben. Nach dem Motto: "Hab ich doch immer gesagt." :lol:

Und wenn ich falsch liege, macht es ja nichts, da kaum einer eine Hermannshöhle von Schneider über 10 Jahre aufhebt. Dann schweige ich und keiner kriegt es mit. ;)
Viele Grüße

Aloys
Bernd Schulz
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Re: Weingut Keller

Beitrag von Bernd Schulz »

egal woher muss ein Spitzenwein nie 50,- Euro und mehr kosten. Das gilt für deutsche Rieslinge ebenso wie für Bordeaux, Rhone oder Toskana. Bei mir stellen diese Weine einen guten Ansatz dar, um den Fixpunkt für eine Region oder eine Rebsorte zu setzen und die Papillen zu eichen. Der Reiz ist eher, vergleichbare Qualitäten für deutlich günstigere Kurse zu finden.


Aloys, bei mir rennst du da offene Türen ein! :)

Wobei natürlich jeder selber wissen muss, wie er mit dem absoluten Hochpreissegment umgeht. Dass ein Betrieb wie Keller auf weit überdurchschnittlichem Niveau arbeitet und daher durchaus zu Recht seine Fangemeinde findet, wird hier wohl kaum jemand bestreiten. Andererseits gibt es genug Leute, die ernsthaft weinbegeistert sind, aber eine Abtserde mal nicht so eben locker aus der Portokasse bezahlen können. Ich muss mir schon etwas reiflicher überlegen, wie ich mit meinem Weinbudget umgehe - und genau deshalb kaufe ich mir so gut wie nie etwas von Keller.

Gerade überlege ich, auf welchem Weg sich die 2001er Auslese in mein Regal verirrt hat.... :mrgreen:

Viele Grüße

Bernd
C9dP
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Re: Weingut Keller

Beitrag von C9dP »

Hallo Bernd,

eventuell ein Abverkaufsangebot? Hab diverse Auslesen vor ein paar Jahren mal bei Fegers und Berts rabattiert gesehen.

Im Moment bin ich froh, dass ich mir diesen Luxus leisten kann. Wenn sich an meinen Lebensumständen etwas ändert, würde ich aber auch im günstigeren Segment fündig und glücklich werden.

Vielleicht sollte Leo auch darüber nochmal nachdenken. Wir reden hier nicht über "Geiz ist geil" sondern bewegen uns in einem Luxussegment, auch bei Preisen von 20 Euro die Flasche.
Viele Grüße

Aloys
Michl
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Re: Weingut Keller

Beitrag von Michl »

Recht habt ihr. Mich würde auch mal interessieren (off-topic), was der durchschnittliche Weinliebhaber tatsächlich ausgeben kann. Ich will behaupten, es gibt genug wirkliche Weinliebhaber, die im Monat nicht mehr als +/- 150 € ausgeben können. Trinkt man täglich, dann sind das i.d.R. Weine zw. 8 und 13 € unter der Woche, am Wochenende mal etwas um die 20€. GGs oder einen besseren Burgunder o.Ä. gibt's bei mir dann keinesfalls jeden Monat. Im Übrigen macht es mir auch Spaß, Weine mit gutem PLV zu suchen, in Datenbanken zu stöbern, etc. Das hat nichts mit "Geiz ist geil" oder gar einer Geringschätzung der Winzerarbeit zu tun.
Viele Grüße

Michl
Bernd Schulz
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Re: Weingut Keller

Beitrag von Bernd Schulz »

Bei mir gehen im Monat definitiv mehr als 150 Euro für Wein über die Wupper. Das funktioniert aber nur, weil ich alleine lebe - mit Familie sähe die Sache schon ganz anders aus!

Beste offtopische Grüße

Bernd
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