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Re: Wittmann
Verfasst: So 9. Sep 2012, 11:18
von Bernd Schulz
Anlässlich einer Biowein-Verkostung im Bekanntenkreis habe ich gestern meine letzte Flasche vom 04er Morstein aufgezogen:
Der 04er präsentierte sich fraglos noch stärker als der 02er. Die Frage, ob ich so etwas heute noch zwingend zu meinem Weinglück benötige, kann ich trotzdem getrost verneinen.
Beste Grüße
Bernd
Re: Wittmann
Verfasst: Do 13. Sep 2012, 22:54
von Bernd Schulz
Der heute abend in meinem Glas gelandete 2011er Gutsriesling von Wittmann konnte mich genauso überzeugen wie der Kühnsche "Jacobus":
Wieder ein 2011er, der sich besser als erwartet präsentiert, nämlich mit viel Substanz und vor allem mit einer fetzigen Säure. Auch wenn es mir bei Weinen aus VDP-Betrieben immer wieder schwerfällt
, bleibt mir nichts anderes übrig, als vor solchen Basisqualitäten meinen Hut zu ziehen - und zwar richtig tief!
Beste Grüße
Bernd
Re: Wittmann
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 09:05
von C9dP
Hallo Bernd,
das hört sich richtig gut an. Ich habe den Sommer über einige Flaschen von der Scheurebe geköpft. Ist ebenfalls ein sehr empfehlenswerter Wein. Gerade, wenn man mal was anderes als Riesling im Glas haben will.
Re: Wittmann
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 10:09
von BerlinKitchen
Bernd Schulz hat geschrieben:Anlässlich einer Biowein-Verkostung im Bekanntenkreis habe ich gestern meine letzte Flasche vom 04er Morstein aufgezogen:
Der 04er präsentierte sich fraglos noch stärker als der 02er. Die Frage, ob ich so etwas heute noch zwingend zu meinem Weinglück benötige, kann ich trotzdem getrost verneinen.
Beste Grüße
Bernd
Guckst Du hier.........
http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=29&t=1750
Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
Re: Wittmann
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 10:09
von Birte
Der Wittmann Basisriesling ist bei mir auch gut weggekommen, sehr klassisch. Die Nase fand ich dezent gelbfruchtig, mineralisch und kreidig habe ich ihn im Mund wahrgenommen. Allerdings kam mir am zweiten Tag der Alkohol etwas zu sehr durch. Das kann auch eine Momentaufnahme gewesen sein. Werde ich auf jeden Fall demnächst nochmal trinken.
Bernd, bei soviel VDP Weinen mache ich mir langsam Sorgen um Dein Seelenheil.
Re: Wittmann
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 10:12
von BerlinKitchen
"Danke, das bestätigt meine vorläufige Ansicht, dass ich keine 2011er Rieslinge brauche. Alle Jahre, die im Vorfeld als besonders harmonisch gepriesen wurden, waren weniger mein Fall."
Beste Grüße
Bernd Schulz
Re: Wittmann
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 11:34
von Birte
Eindeutig zu weder noch! Vergiss die VDP-Gutsrieslinge und den Gutsriesling-Cup, verlasse die ausgelatschten Bahnen...
Beste Grüße
Bernd
Re: Wittmann
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 12:45
von Bernd Schulz
Tja, was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an?
Im Ernst: Bei den Gutsrieslingen von Kühn und Wittmann bin ich versucht, nachzubestellen, weil das PLV einfach stimmt.
Das Gros meiner Weine kaufe ich aber trotzdem bei geierfreien Erzeugern.
Beste Grüße
Bernd
Re: Wittmann
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 14:30
von Birte
Bernd, hast Du schon gemerkt, dass Du für Werbezwecke verwendet wirst?
Falls Deine VKN zu Wittmann noch in Saarwellingen Beachtung findet, muss ich wegen einem Kicherkollaps eingeliefert werden.
Re: Wittmann
Verfasst: Mi 19. Sep 2012, 14:08
von Budi
http://budisfoodblog.wordpress.com/2012 ... -wittmann/
War im Mai bei Keller und Wittmann. Hier ganz knapp meine Notizen. Leider konnte man die GGs damals noch nicht probieren...
Die Kollektion des Westhofener Weingutes Wittmann ist momentan in aller Munde. Die 2011er Abfüllungen sind durch die Bank grandios geworden und erste Stimmen lassen schon heraushören, dass die Großen Gewächse aus dem Haus, sich der gelungenen “Basisweine” anschließen.
Davon konnte ich mich vor wenigen Monaten auch überzeugen, als ich dem Weingut einen Besuch abstattete.
Das sich im südlichen Rheinhessen befindende Weingut Wittmann arbeitet seit 2004 biodynamisch und ist im Besitz Parzellen aus den Spitzenlagen Kirchspiel, Morstein, Brunnenhäuschen und Aulerde.
Unterm Strich sind dies knapp 25 Hektar. Die Kompetenz von Wittmann ist eindeutig der Riesling. Doch auch Burgundersorten und gelungene Silvaner werden hier abgefüllt.
Im Weingut erwartet einen ein neuer großzügiger Verkostungsraum, der einen, wenn man alleine an der großen Tafel sitzt, schon fast einschüchtert.
Doch genug der einführendern Worte, hier sind kurz und bündig meine Notizen:
Silvaner, trocken, 2011
Lediglich 1g Restzucker und besitzt trotzdem eine anregend süßliche Frucht, die einem das Gefühl gibt, dass der Wein gar nicht so trocken ist. In der Nase Birnen und eine schöne Frische. Lebendig aber noch etwas gezügelt.
Weisser Burgunder, trocken, 2011
Schöne Cremigkeit und angenehme leichte Röstaromen, rund bei schöner Säure
Grauer Burgunder, trocken 2011
Mineralisch und vollmundig. Gut!
Riesling 2011
Hatte ich jetzt schon mehrmals und bin immer wieder angetan von diesem so gefälligen und doch tiefgründigen Wein. In der Nase eine gelbe Frucht und vor allem eine von Feinheit geprägte Nase. Rund und harmonisch am Gaumen bei markanter Mineralik. Fantastischer Gutsriesling!
Scheurebe 2011
Wie ein verspielter Riesling, fruchtig und an Muskateller erinnernd. Neben Kellers Scheurebe eine der gelungensten, die mir bislang begegnet sind.
Westhofener Silvaner, 2011, Fassprobe
Hat eine schöne Würzigkeit, jedoch damals als Fassprobe noch etwas von Spontiaromen überlagerte Nasen und letztendlich schwierig einzuschätzen.
Westhofener Riesling, trocken, 2011
Zwar in der Nase (noch) wenig ausgeprägt, doch nochmals komplexer als der Gutsriesling. Dabei besitzt der Westhofener eine schöne Dichte. Bin gespannt, diesen Riesling in ein paar Jahren nochmals zu probieren.
Riesling Auslese 2011
Gute Auslese, da feingliedrig und federleicht. Hier gefällt mir die Kräutrigkeit.
Morstein Riesling Auslese, 2011
Setzt der einfachen Auslese deutlich ein in puncto Komplexität drauf. Vor allem kommt hier die Mineralik zum Vorschein, die etwas bei der Auslese 2011 fehlt. Wunderbar druckvoll, tolle Balance. Die Aromen sind noch nicht so glasklar differenzierbar. Wird sicherlich mit der Zeit gigantisch gut!