Tobias Knewitz

amateur des vins
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Re: Tobias Knewitz

Beitrag von amateur des vins »

Der Wein-Schwede hat geschrieben:(2015 und 2016 sind zu warm und breit in Burgund für Chardonnay)
och...
Der Wein-Schwede hat geschrieben:Wer Interesse daran hat, darf sich gerne melden!
meld!
Der Wein-Schwede hat geschrieben:Was der Huber aus der Chardonnay Traube zaubert, habe ich noch nicht im Burgund erlebt!
Ich auch nicht... So ein Krawall im Glas! :shock: :lol: :P

(Ich hab mal 2016er Ch von Huber geordert, die sollen ja angeblich besser beieinander sein. Warum ich nicht einfach einsehen kann, daß ich mit denen nicht so viel anfangen kann, weiß ich auch nicht. Aber mal abwarten, kenne ja bisher nur einen Jahrgang.)

Ach - Bezugsquelle für Knewitz gerne per PN thx.
Besten Gruß, Karsten
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maha
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Re: Tobias Knewitz

Beitrag von maha »

Der Wein-Schwede hat geschrieben:Ich kenne hier in Schweden leider nicht genügend Leute welche für eine solche Chardonnay Probe (Deutschland vs. Burgund) "qualifiziert" sind. Man sollte etwas in Deutschland organisieren und diese Weine gegen Huber, Knewitz, Wageck-Pfaffmann, Ziereisen und ??? (mein Geheimtip welche ich noch nicht veröffentlicht habe) in einer Blindprobe stellen.
Wer Interesse daran hat, darf sich gerne melden!

Was der Huber aus der Chardonnay Traube zaubert, habe ich noch nicht im Burgund erlebt!

Viele Grüsse
Rolf

Ob ich dafür qualifiziert bin, kann ich selbst nicht beurteilen. Interesse daran hätte ich jedoch sehr. Und ich bin mir sicher einige meiner Frankfurter Weinfreunde ebenso. :mrgreen:
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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Der Wein-Schwede
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Re: Tobias Knewitz

Beitrag von Der Wein-Schwede »

Knewitz - Chardonnay Holzfass 2017

Diskrete Nase mit grünen Zitronen, einem Hauch Vanille und Kräuter (Estragon). Nur wenig Salzigkeit im Vergleich mit Wageck.
Am Gaumen wieder Zitrisch mit einem ziemlich langen säure-mineralischem Abgang. Nach zwei Stunden Luft kommt auch ein bisschen Creme-Caramel dazu. Die Säure ist ein bisschen unreif, aber nach dem Malo-Holz-Monster aus Côte d'Or vorgestern, ist der Wein eine schöne Erfrischung! :) :!:
Der Wein hat Trinkfluss, Vorspeise Muschelsuppe, danach kurz gebratener Thunfisch-Filet ....... und die Flasche ist leer. :D
89 W-S Punkte.

Schönes Wochenende!
Rolf
Käfi
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Re: Tobias Knewitz

Beitrag von Käfi »

Käfi hat geschrieben:Heute, 5 Tage später, hat der Wein noch nix an seiner Spritzigkeit verloren. (Dass er so lange überlebt hat, lässt Rückschlüsse auf den momentanen Trinkfluss zu :lol: ).

Die Nase hat noch Töne dieser Käsigkeit, ist aber etwas angenehmer Richtung Gummi geworden, aber sehr schmutzig!
Am Gaumen dominiert dieser fordernde, dichte Säurenerv, der die Mundwinkel wirklich hochziehen lässt. Als würde man ein zwei mal an einem Center Shock Kaugummi lecken. Erinnert mich stark an einen von mir damals verkosteten Huber Alte Reben 15, nur noch viel extremer. (Ich weiß dass Wein-Schwede den feiert, ich habe ihn aber lange nicht getrunken. Vielleicht hat sich da massiv was getan).

Würde mich natürlich über weitere VKNs freuen, aber ich kann nur weglegen empfehlen!



Habe jetzt auch von anderen gehört, dass 2017 in Deutschland und Frankreich teilweise als extrem übersäuert wahrgenommen wurden. Gibts hier ähnliche Erfahrungen?
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Der Wein-Schwede
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Re: Tobias Knewitz

Beitrag von Der Wein-Schwede »

Käfi hat geschrieben:
Habe jetzt auch von anderen gehört, dass 2017 in Deutschland und Frankreich teilweise als extrem übersäuert wahrgenommen wurden. Gibts hier ähnliche Erfahrungen?

Weiss ich nicht.
Die Knewitzer Chardonnays 2017 sind vielleicht noch schlanker als die 16er (auch jünger natürlich).

Laut Thomas Pfaffmann (Weingut Wageck-Pfaffmann) ist 2017 ein Jahr mit weniger Säure als 2016. Seine 17er Chardonnays haben auch weniger Säure als seine 16er.
Seine Weine sind sicherlich nicht aufgesäuert.

Nach meiner Erfahrung sind die 17er Chardonnays konzentrierter als die 16er (im Jedenfall in Baden).

Gruss
Rolf
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Der Wein-Schwede
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Re: Tobias Knewitz

Beitrag von Der Wein-Schwede »

Weingut Knewitz - Chardonnay Holzfass 2017

Pflanzlich-süsslicher Duft mit Estragon, etwas Limette, ein bisschen salzig.
Schlank, elegant, kein dichter Wein, gewisse Länge, mineralischer Abgang mit frischer Säure. Die Säure ist noch nicht integriert aber besser als vor 6 Monaten. Holz nur schwach spürbar.
Ein Chardonnay für Rieslingliebhaber.
89 W-S Punkte.
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Der Wein-Schwede
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Re: Tobias Knewitz

Beitrag von Der Wein-Schwede »

Weisser Burgunder Eselspfad 2016

Einer meinen Favoriten WB - die anderen sind Huber WB GG Bienenberg 2013 und Rebholz WB GG Mandelberg 2015.
Bei WB habe ich die mesten Topp-Punkter probiert. Hier kann man sich leisten die WB "Welt-Elite" zu probieren, die Preise sind nicht durch die Decke wie bei Riesling und Chardonnay gegangen.
Habe u.a. auch Knipser WB GG Kirchgarten 2015 und Dr Wehrheim GG Mandelberg 2015 getestet.

Die Rebsorte ist nicht ganz so nobel wie Ch und Riesling und die meisten WB haben generell einen runden fruchtigen Trinkfluss, aber sehr wenige sind gross (meine Meinung).

Meine drei Favoriten sind doch alle "gross", aber würden nicht unterschiedlicher sein können. Der Huber WB Bienenberg ist der "Powerhouse" WB mit kraftvollem Barrique-Burgunder-Charakter, wird doch leider nicht länger gemacht. :(
Ich habe noch eine letzte Flasche.

Der Rebholz WB Mandelberg ist ein äusserst eleganter Stahltank WB. Richtig komplex und konzentriert.

Und dann haben wir den Knewitz WB Eselspfad 2016:
Sehr salzig-mineralische Nase, viel Barrique-Holz, Streichholz-Feuerstein-Reduktion. Der typische WB Gelbfrucht dann? Nur ganz wenig im Hintergrund.
Am Gaumen ist der Wein sehr konzentriert, viel Holz (fast zu viel), salzige mineralische länge, und ordentlich "Biss". Ein WB für "Wein-Freaks".
91 W-S Punkte (mit mehr Komplexität würde der noch höher punkten, kommt vielleicht).

Im Moment gibt es nur dieser WB in dieser Klasse von Knewitz. Die 2017er sind nicht so gelungen, hat mit Regen und möglichem Lesezeitpunkt zu tun. Wenn ein WB nur einige Tage "zu spät" geerntet wird, ist die "Frische" mit "WB-Gelbfrucht" ersezt - und ist nicht mehr ein Wein für "Wein-Freaks".
Ich hoffe dass Knewitz in 2018 geschafft hat diese WB-Stilistik zu wiederholen.

Viele Grüsse
Rolf
Michl
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Re: Tobias Knewitz

Beitrag von Michl »

Der Holzfass Chardonnay aus 2017 gefällt mir sehr und passt stilistisch genau zur aktuellen Hitzewelle. Hat nichts von der Pummeligkeit vieler deutscher Chardonnays.

Bild
Viele Grüße

Michl
amateur des vins
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Re: Tobias Knewitz

Beitrag von amateur des vins »

Der Knewitz Chardonnay Reserve 2016 löst ja weitreichende Begeisterung aus. Ich habe letztens ein paar Flaschen vom Nachfolgejahrgang gekauft, von dem Rolf ja nur mäßig angetan war. So habe ich, ähnlich meinem Huber-Marathon vom Ende März/Anfang April, beide parallel über rund eine Woche verfolgt, nur hatte ich diesmal keine Lust auf Live-Berichterstattung.

Knewitz, Chardonnay Reserve 2016
Knewitz, Chardonnay Reserve 2017


Die detailliert zeitaufgelöste Beschreibung kann ich mir hier eigentlich sparen.

Der 16er zeigte, wie zuvor, viel Substanz wie von langem Hefestand. Reife gelbe Steinfrucht. Maßvolle schwefelige Reduktion, leicht cremiger Unterbau, sehr knackige, leicht unreif wirkende Säure, sehr zitronig.

Der 17er ist ein deutlicher Schwefelstinker, aber es mangelt etwas an Substanz "zum Auffangen". Etwas kräuterig/grasig, auch die Säure noch eine Spur grüner, aber dennoch weniger bissig.

Erstaunlicherweise wirkt der 17er ganz zu Beginn, obwohl etwas grüner, strukturell sogar ausgewogener, da einerseits weniger cremig/buttrig, andererseits etwas mildere Säure. Jedoch hat er über die ganze Woche diesen ziemlich penetranten Schwefelstinker gezeigt. Spätestens am 4. oder 5. Tag hat er dann deutlich abgebaut: Man merkte, daß gegenüber dem 16er doch deutlich Substanz fehlt. Dieser hat sich daher auch deutlich besser gezeigt, stabiler und ausgewogener. Mit der Luft hat er eher noch minimal zugelegt.
Besten Gruß, Karsten
Käfi
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Re: Tobias Knewitz

Beitrag von Käfi »

Ich hatte am Wochenende den Reserve 15 und 17 im Glas.
Der 15 nach wie vor großartig. Der 17er vor Käsigkeit nicht zu ertragen - ging in den Ausguss.

Schade, bisher waren meine beiden 17er ziemliche Nieten :-/
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