... in den letzten Tagen auf Sardinien ...
habe ich doch tatsächlich etwas Wein getrunken. Nur kurz ein paar Notizen zu Weinen di mir / uns geschmeckt haben:
Santandi - Serdiana:
Costamolino 2016 Vermentino di Sardenga DOC, sehr angenehm zu trinken, Frucht, Säure, sehr ausgewogen, delikat, unkompliziert aber mit gewissem Anspruch; wenn es im Weissweinbereich so etwas gibt, sicherlich ein crowdpleaser, im positiven Sinne, und setzte damit auch die Benchmark für meinen "Jedentag-Vermentino". Würde ich auch hier trinken
Is Arenas 2015 Vermentino di Sardenga DOC, setzt gegenüber dem Costamolino 2016 in allen Belangen einen drauf, hat Anspruch und ist dennoch auch leicht zu trinken.
Is Arenas 2016 Vermentino di Sardenga DOC, setzt gegenüber dem Costamolino 2016 keinen drauf, fällt durch leichte Kohlensäure auf. Muss wohl noch ein Jahr liegen, der ältere Jahrgang ist hier die eindeutig bessere Wahl.
Cantina Gallura - Tempio/Pausania:
Canayli 2016 Vermentino di Gallura DOCG Superiore, ebenfalls eine Benchmark, hat mehr Anspruch als der Costamolino, ist aber etwas gehaltvoller und in den Aromen tiefer, ohne Frische ein zu büßen, leichtes Bitterl, sehr angenehm
, vllt. der authentischere Vermentino
Cantine Aru - Iglesias:
Argentaria 2016 Vermentino di Sardegna DOC, Spontistinker, interessante Aromen, andersartig, angenehme Tiefe und ein Topp-Essensbegleiter; an der Nase darf noch gearbeitet werden,
verliert sich aber mit Belüftung; Empfehlung
; für die Sponti-Fraktion
Cantine Sardus Pater - St. Antiocio:
Kanai 2008 Carignano del Sulcis DOC Riserva, dunkles Rubinrot, dichte rote Frucht, bestens integriertes Barrique, perfekt gereift - als Terrassenwein über 2 Tage aus dem Kühlschrank serviert, stabil vom ersten bis zum letzten Schluck, einfach ein schöner gereifter Fruchtmix mit stimmig integrierter Fassnote; perfetto
Allgemein darf ich sagen, dass viele der offen ausgeschenkten (weissen) Hausweine sich nicht vor den (Vermentino) Abfüllungen der grossen Cantinas verstecken müssen, im Gegenteil, maches aus der Flasche war auch schlicht sensationell Belanglos
- wässrig, wenig Substanz, dropsig oder süss-säuerlich und die hausweine Ã.d.R. stets einfach, aber korrekt.
Verfügbar sind in der Regel nur die aktuellen Jahrgänge, wobei ich denke, dass die meisten Vermentino daher mindestens 1 Jahr zu früh getrunken werden, was bei einem
Is Arenas oder einem
Argentaria eigentlich schon ärglerlich ist.
Zudem variiert die Verfügbarkeit der Weine in den Restaurants im wesentlichen nach der Region - im Süden waren dem entsprechend eher südliche Cantinas vertreten. In den Oenoteken ist das Angebot hingegen breit gefächert - aber ich / wir waren zum Urlauben und nicht zum (W)einkaufen da.
Auf Rot hatte ich ob der Temperaturen deutlich wenig Lust - um so überraschender der feine und trinkfreudige
Kanai, der just for fun aus dem Sonderangebotsregal des örtlichen Supermarkts mitging und entsprechend positiv überraschte.