Wanderurlaub im Aostatal: Bergwiesen voller Blüten und Schmetterlinge, schneebedeckte Gipfel, blauer Himmel.
Doch war noch Zeit, zwei Weingüter zu besuchen. Les Crêtes in Aymaville und Ottin in einem dieser Dörfer, die verwaltungsmäßig zwar zur Stadt Aosta gehören, aber so weit oben am Hang liegen, dass ihnen jegliches Urbane abgeht:
http://www.lescretes.it/en/http://www.ottinvini.it/Les Crêtes ist eines der wenigen Weingüter im Aostatal, dessen Weine man auch in Deutschland bekommt. Es wird sehr professionell geführt. Bei Verkostung und Kellerführung fühlten wir uns dennoch sehr persönlich und herzlich betreut. Die Weine haben mich aber nicht so sehr überzeugt. Die beiden Petites Arvines waren sortentypisch (in der Nase fruchtig mit leichter Gummibärchennote und am Gaumen mit salziger Mineralität), der PN hatte eine etwas kitschige Himbeernase und ein deutliches Zuckerschwänzchen, Syrah , Torette und Fumin hatten leicht grüne Noten. Die Weine waren schon in Ordnung, haben mich aber nicht so richtig mitgenommen.
Die Ottins machen weniger Weine, z.B. keinen Syrah, keinen Chardonnay und keinen Sekt. Was ich probiert habe, hat mich sehr überzeugt. Die beiden Petites Arvines waren deutlich präziser und strukturierter, ebenso der Pinot Noir. Von der Torrette gab es nur eine Faßprobe; der Wein (Jahrgang 2017) wird demnächst abgefüllt. Im Frühjahr 2019 wird es dann eine Reserve von PN geben. Die Fassprobe war sehr vielversprechend. Leider gibt es keinen Importeur dieser Weine in Deutschland. Schade! Nachzutragen ist noch, dass Nicolas Ottin ein toller Typ ist, Praktika in Neuseeland, Frankreich undichweißnichtwo, der weiß, was er will - und das sind keine Neue-Welt-Weine aus dem Aostatal, sondern eigene (und önologisch perfekt gemachte) Weine, die die Eigenarten der Böden und der Landschaft transportieren. Ein Besuch lohnt sich (Anmeldung erforderlich).