Re: Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten
Mo 27. Jan 2020, 11:16
OsCor hat geschrieben:Wären das eventuell gute Essensbegleiter?
Gruß
Oswald
Ja, sind sie - wobei evtl. das Pairing keine unwesentliche Rolle spielen dürfte, da ähnlich Südtiroler Weinen die Aromatik i.d.R. sehr present, bzw. intensiv, herausgearbeitet ist.
Meine Empfehlung wäre v.A. der Illivio, eine weisse Cuvée, die etwas zurückhaltender und fein daherkommt und der Abbazia di Rosazzo, das Gegenteil davon.
Re: Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten
Mo 27. Jan 2020, 12:30
Vielen Dank für den Hinweis! Ich bin da tatsächlich ein wenig empfindlich. Letzte Woche habe ich z.B. einen 2018-er Lugana von Zenato eingeschenkt bekommen, der mir von der Aromatik her etwas aufdringlich, ja beinahe parfümiert, vorkam - gerade so an der Grenze zum Unangenehmen.
Gruß
Oswald
Gruß
Oswald
Re: Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten
Mi 17. Jun 2020, 15:46
...nach längerer Zeit mal wieder ein recht schöner Soave:
Re: Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten
Fr 28. Aug 2020, 14:40
... mal wieder im Glas ...
Montsclapade 2009, Girolamo Dorigo - Premariacco (UD), NK, Cuvée Cab. Sauvignon, Cab. Franc, Merlot
dichtes, fast opakes Rubinrot; reife blau-schwarze würzige Beeren, frisch gebackener Muffin, etwas Vanille; kräftig, dichte Aromatik mit reifen würzigen Brom-, Heidelbeeren und Pflaumen, vereinzelt blitzen Assoziationen typischer Geschmacksnuancen der Cabernet-Varietäten und Merlot auf (Cassis, orientalische Würze), leichter Vanilletouch (Kuchenteig), dichtes samtiges mundfüllendes Tannin, sehr schön ausbalanciert, sehr angenehmer Druck, tief, dicht, immer wieder auch leicht changierend; sehr langer Abgang auf intensive Frucht und Tannin - 17,5 (-18)/20
Sicher ein "moderner" Wein, sicher auch irgendwie "gemacht", aber für meinen Geschmack weder Overdone oder zu anbiedernd. Sehr schöne Bordeaux-Interpretation vom Rand der Colli Orientali. Durchaus sehr angenehm als Solist.
Montsclapade 2009, Girolamo Dorigo - Premariacco (UD), NK, Cuvée Cab. Sauvignon, Cab. Franc, Merlot
dichtes, fast opakes Rubinrot; reife blau-schwarze würzige Beeren, frisch gebackener Muffin, etwas Vanille; kräftig, dichte Aromatik mit reifen würzigen Brom-, Heidelbeeren und Pflaumen, vereinzelt blitzen Assoziationen typischer Geschmacksnuancen der Cabernet-Varietäten und Merlot auf (Cassis, orientalische Würze), leichter Vanilletouch (Kuchenteig), dichtes samtiges mundfüllendes Tannin, sehr schön ausbalanciert, sehr angenehmer Druck, tief, dicht, immer wieder auch leicht changierend; sehr langer Abgang auf intensive Frucht und Tannin - 17,5 (-18)/20
Sicher ein "moderner" Wein, sicher auch irgendwie "gemacht", aber für meinen Geschmack weder Overdone oder zu anbiedernd. Sehr schöne Bordeaux-Interpretation vom Rand der Colli Orientali. Durchaus sehr angenehm als Solist.
Re: Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten
Do 10. Sep 2020, 17:30
...geniales oranges Zeugs aus Julisch-Venetien:
und nicht ganz so genial, aber auch richtig gut aus dem Veneto, quasi ein oranger Soave:
Und wenn man schon am Gardasee ist, muß man wenigstens einen Lugana verklappt haben:
und nicht ganz so genial, aber auch richtig gut aus dem Veneto, quasi ein oranger Soave:
Und wenn man schon am Gardasee ist, muß man wenigstens einen Lugana verklappt haben:
Re: Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten
Mi 16. Sep 2020, 20:37
Ralf wird wieder schimpfen, sie seien zu jung getrunken - nicht ganz an den Haaren herbeigezogen, aber auch nicht die einzig mögliche Betrachtungsweise:
Vie di Romans, Dessimis 2015 + 2016
Beide "kupferfarben", 2015 mehr Richtung Bernstein, 2016 etwas rötlicher.
2015 mit eleganter, feiner Nase. Reife Birne und Nektarinen, aber definitiv keine Fruchtbombe. Etwas Stein, nicht sehr viel. Obwohl gar nicht soviel zu benennen ist, dennoch harmonisch und ansprechend.
2016 kraftvoller, etwas "bäuerlicher", und auch den Alk. (14,5% vs. 13,5%) kann man ganz leicht erkennen. Aromatisch aber ganz ähnlich.
Am Gaumen 2015 recht fein. Aromen wie Nase. Schön, aber recht verhalten; läßt im Verlauf von ~2h ein wenig nach. Säure ausreichend, eher knapp.
2016 kraftvoller; hat von allem mehr: Auch hier zur Nase konsistente Aromen. Alk. leicht spürbar, aber ok. Leichtes Bitterle, nicht unangenehm. Insgesamt etwas gröber gestrickt als sein älterer Bruder. Vor allem aber deutlich bessere, sogar leicht knackige Säure: Das gibt den Ausschlag, daß er die Nase vorne hat.
[+1d] Heute in Relation 2015 Etwas ausdrucksarm, fast "wäßrig". 2016 ist in jeder Hinsicht der komplettere Wein.
Vie di Romans, Dessimis 2015 + 2016
Beide "kupferfarben", 2015 mehr Richtung Bernstein, 2016 etwas rötlicher.
2015 mit eleganter, feiner Nase. Reife Birne und Nektarinen, aber definitiv keine Fruchtbombe. Etwas Stein, nicht sehr viel. Obwohl gar nicht soviel zu benennen ist, dennoch harmonisch und ansprechend.
2016 kraftvoller, etwas "bäuerlicher", und auch den Alk. (14,5% vs. 13,5%) kann man ganz leicht erkennen. Aromatisch aber ganz ähnlich.
Am Gaumen 2015 recht fein. Aromen wie Nase. Schön, aber recht verhalten; läßt im Verlauf von ~2h ein wenig nach. Säure ausreichend, eher knapp.
2016 kraftvoller; hat von allem mehr: Auch hier zur Nase konsistente Aromen. Alk. leicht spürbar, aber ok. Leichtes Bitterle, nicht unangenehm. Insgesamt etwas gröber gestrickt als sein älterer Bruder. Vor allem aber deutlich bessere, sogar leicht knackige Säure: Das gibt den Ausschlag, daß er die Nase vorne hat.
[+1d] Heute in Relation 2015 Etwas ausdrucksarm, fast "wäßrig". 2016 ist in jeder Hinsicht der komplettere Wein.
Re: Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten
Do 17. Sep 2020, 14:44
Ralf wird wieder schimpfen, sie seien zu jung getrunken - nicht ganz an den Haaren herbeigezogen,...
... kannst Du von mir aus, alles, zu jedem Zeitpunkt, trinken wie du willst
Von mir gibt's keine Vorschriften, allenfalls Ratschläge.Irgendwo hast du mal geschrieben, wenig(er) Säure im Vergleich zu Südtirol, ist nach meiner Meinung typisch für Friauler Weisse, dazu steh' ich ... hier hast du quasi "lebende" Beispiele.
Allgemein sind die 2015er Norditaliener in Weiss, regionsübergreifend, etwas lascher ... vorallem im direkten Vergleich zu den ebenfalls warmen Folgejahren '16 und '17.
Re: Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten
So 27. Sep 2020, 16:06
7 Jahre alter Lugana, kann das was sein? Kann!
Re: Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten
Di 29. Sep 2020, 19:58
Seit einiger Zeit im Glas:
Col de Bliss Ribolla Gialla 2017 von La Tunella
Mittelstarke, eher undefinierbare Frucht in der Nase, am Gaumen dann ist Salz der erste Begriff den ich schmecke. Sehr mineralische Struktur, eher mild - die Säure von 5,10 g kommt bei 6,15 g Restzucker nicht so raus
- hintenrum ein ganz leichtes Bitterle. Langer Abgang.
Sehr interessant, aber ein fordernder Wein, der gar nicht so leicht zu trinken ist.
Zu den Rote-Rüben-Puffer hat er aber eine recht gute Figur gemacht.
Bis jetzt hatte ich sowas noch nicht im Glas, aber interessant ist er allemal.
Bin schon gespannt wie er morgen schmeckt.
Col de Bliss Ribolla Gialla 2017 von La Tunella
Mittelstarke, eher undefinierbare Frucht in der Nase, am Gaumen dann ist Salz der erste Begriff den ich schmecke. Sehr mineralische Struktur, eher mild - die Säure von 5,10 g kommt bei 6,15 g Restzucker nicht so raus
- hintenrum ein ganz leichtes Bitterle. Langer Abgang. Sehr interessant, aber ein fordernder Wein, der gar nicht so leicht zu trinken ist.
Zu den Rote-Rüben-Puffer hat er aber eine recht gute Figur gemacht.
Bis jetzt hatte ich sowas noch nicht im Glas, aber interessant ist er allemal.
Bin schon gespannt wie er morgen schmeckt.
Re: Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten
Di 29. Sep 2020, 20:55
...von La Tunella hatte ich vor gut 15 Jahren nicht wenige Weinchen im Keller; das war so die Zeit, als ich mich von den meisten -damals überwiegend italienischen- Roten so langsam verabschiedet und mehr den Weißen zugewandt habe. So langsam wuchs dann auch der Drang zu spannenderen Säurestrukturen und es war dann kaum mehr Platz für die klassischeren weißen Friuli...