Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten

... die Tage im Glas ...

Ribolla Gialla Braida Santa Cecilia 2013 DOC Friuli Grave, Pitars - San Martino al Tagliamento
helles Stohgelb; feine Nase mit weissem Pfirsich, Galiamelone und Granny Smith, dazu würzige Blütennoten (Ginster) und gewisse mineralische Anklänge; am Gaumen angenehme Stoffigkeit, weinige Aromatik korrespondierend zur Nase, gute reife Säure, eigenständig, balanziert, durchaus animierend; mittellanger-langer Abgang auf feine Frucht und florale Anklänge mit gewisser Mineralik und auch Herbheit - 16,5/20 op

Angenehmer vielseitiger und -schichtiger Wein, durchaus empfehlenswert.

... ebenso die Tage im Glas ...

Naos Rosso 2010 IGT Venezia Giulia, Pitars - San Martino al Tagliamento, Rote Cuvée 60% Refosco dal Peduncolo Rosso, 30% Merlot und 10% Cabernet Franc

glänzendes Rubinrot; elegante feingliedrige Nase mit Beerenmix aus Johannisbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren, dazu etwas feiner Tabak und Waldkräuter/Unterholz; am Gaumen dicht gewoben und feingliedrig zugleich, Frucht/Beerenaromatik korrespondierend zum Gaumen, im Hintergrund vegetal-krautige Noten, etwas Tabak und dunkle Schokolade, Pfeffer, kaum spürbares, bestens integriertes Holz, dichte sehr feine eher seidig-kühleTannine, perfekt integrierte Säure, sehr angenehm Strukturiert, bei aromatischer Dichte und Komplexität stets fein und mit gewisser Eleganz ausgestattet, animierende Frucht/Säure; langer-sehr langer Abgang auf Beerenmix mit feiner krautig-unterholzigen Note mit etwas Tabak und Kakao, angenehm frisch und animierend - 17,5/20 op

In erster Trinkreife befindlicher, sehr angenehmer und ausgewogener Rotwein, der trotz Refosco-Basis und ohne Cabernet Sauvignon, für meinen Gaumen durchaus (linksufrige) Bordeauxanklänge aufweist.

... die Tage im Glas ...

Capitel della Crosara Valpolicella Ripasso 2011, Montresor (Cantine Giacomo Montresor S.p.A) - Verona, aus der Magnum

dichtes rel. dunkles Kirsch-/Rubinrot; reife Sauerkirschen, Beerenmix, würzige Noten, etwas florale, veilchienartige Anklänge, gut integrierte feine Barriquenoten; am Gaumen sehr dicht, reife dichte Sauerkirsch-/Beerenaromen, angenehme feine presente Würznoten, im Hintergrund fein integriertes Holz, moderne Art, runde feine reife Tannine, noch leichter Gripp, sehr schön stützende Säure, rund, gefällig, dennoch nicht langweilig, ordentlicher Trinkfluss; dichter mittellanger- langer ausgewogener Abgang auf würzige Frucht 16,5/20 op

Vielseitiger unkomplizierter Essensbegleiter, von indischer currywürziger Küche bis zum BBQ. Moderner Typ, aber nicht belanglos oder zu einseitig auf Frucht, schöne feine Würze. Geht immer ...
Für die Eintel um 10 € sicherer Wert.

... am WE im Glas ...

Refosco dal Peduncolo Rosso 1999 DOC Friuli, Tenuta Ca'Bolani (Zonin) - Località Strassoldo (Grado), aus der D-Mag, 12%

dunkles Rubinrot mit deutlichen Rost-/Ziegelrotbraunen Reflexen und Rand; stark gereifte Waldbeeren / Konfitüre, leicht redig-rosiniger Ton, viel Fruchtwürze; am Gaumen für 12% erstaunlich konzentriert und kräftig, viel dichte gereifte (eingekochte-konfitürenartige) würzig-erdige Frucht, samtig gereifte Tannine, gewisse Säure, rund und geschmeidig, schöner Trinkfluss, nicht all zu tief oder komplex; langer Abgang auf gereifte erdig-würzige Frucht korrespondierend zum Gaumen - 16-16,5/20 op

Die Wachskapsel hatte einen kl. Riss mit Ausläufer, der Korken darunter zerbröselte, dazu nur erstaunlich geringe 12% - insofern rel. wenig Genussaussichten.
Im Glas jedoch, zwar deutlich gereift, aber dennoch ein Genuss, sehr schöner Essensbegleiter zum BBQ, schöne Würznoten in Verbindung mit Erdigkeit und Rest-Frucht. Die Flasche leerte sich bei 8 Mittrinkern, alle samt keine Freaks, durchaus zügig und mit Genuss.
Ca'Bolani ist Teil des Grossabfüllers Zonin, betreibt hier jedoch ein Weingut mit Qualität über dem Durchschnitt. Diverse Rebsortenweine in Weiss und Rot, dazu eine Schäumer-Riege. Der Refosco dürfte zur Paraderebsorte des Gutes zählen.

... am WE im Glas ...

Vendemmia Tardiva 2004 Soave, Cantina Filippi - Castelcerino,

dunkles Strohgelb mit tiefen umbra-farbenen Reflexen; Mandeln/Haselüsse, Strohblumen, gewisse Trockenfrucht (nicht der Geschmack, sondern der Geruch), mineralische Noten; am Gaumen sehr stoffig, zur Nase korrespondierende Aromen, viel Mandel, dazu staubige Mineralik, Trockenblumen und etwas salzige Trockenfrucht (ungeschwefelte Aprikose / Birne), knalltrocken (bzw. keine Süsse trotz Spätlese wahr zu nehmen), gewisse Fino-Sherry Assoziationen, komplex, tief und sehr gewöhnungsbedürftig, dazu jedoch auch Interesse weckend und so auch eine Atr von Trinkfluss erzeugend; langer Fino-Sherry artiger, salzig-mineralischer Abgang - 17/20 op

Das war nicht überaltert , das war wohl so gewollt - schräger Wein aus der Naturwein-Ecke kommend, der mit seiner extremen mineralischen Art zwar stark polarisierte, aber auch nachhaltiges Interesse weckte, dies bei nicht extrem vinophilen Mittrinkern.

... am WE im Glas ...

Il Boscorosso 2000, Rosa Bosco - Moimacco (Udine), Merlot

Rubinrot mit Randaufhellung; würzige Brombeeren, Heidelbeeren, aufblitzendes schweres Blüten-Parfüm (Iris), feine Anklänge von Hölzern und Gewürzen, Tabak; am Gaumen dichte verwobene Aromenpalette, zupackend aber auch elegant, reife rotschwarze würzige Beeren, verwobene feine Holz-/Gewürz-/Tabak- und Unterholznoten, gewisse florale Blütenanklänge und auch warmer Kiesstrand, samtiges Tannin mit feinem Grip, sehr fein mit reifer Säure ausbalanziert, trocken, tief/komplex/elegant und dennoch zupackend, sehr animierend ; langer - sehr langer Abgang mit komplexen fruchtig-würzig-blumig-mineralisch-tabakigen Noten der Gaumenaromatik - 18-18,5/20 op

Das ist einfach nur g e i l e s Zeugs, das Beste aus Merlot, was ich aus dieser Ecke bisher getrunken habe. Die letzte Flasche vor 5 Jahren war schon topp, aber diese war noch mal einen Tacken besser, nicht gealtert, sondern durch Reife gewonnen. 11 Jahre sind normalerweise schon ein würdiges Alter für gute Norditaliener, dieser nun 16 Jährige ist aber sicher noch nicht ganz am Zenit. Nun leider ausgetrunken.

... gestern zum Organic-Burger im Glass ...

La Casetta Valpolicella Classico Superiore Ripasso 2013, Domini Veneti (Cantina Negrar) - Negrar

sehr dunkles dichtes Rubinrot mit purpurenem Einschlag; reife (etwas pafümierte) Fruchnase mit Waldfrüchten und Sauerkirsche, sowie etwas (Ge)würzigen Anklängen; am Gaumen dicht und konzentriert, dichte, leider etwas aufdringliches Fruchtkonzentrat (angekocht-konfitürig) korrespondierend zur Nase, leichte Bitternoten, gewisse Süsse, dichtes samtig-weiches Tannin, gewisse extrem gepufferte Säure, dicht, modern und fast erschlagend; langer Abgang auf Waldfrucht, wenig Spannung - 15,5-16/20 op

Gar nicht mein Ding, zum Burger noch in Ordnung - dessen Aromen hielten voll dagegen, solo zu dickflüssig, sattmachend, spannungsarm, plakativ.
Ist das ein Mainstreamer, der Nichtweintrinkern gefallen soll? Wer moderne Sachen mag, für den mag das evtl. noch in 1-3 Jahren Reife angehen, im Moment mir schlicht zu marktschreierisch, fast nuttig.

... zuerst ein kurzes Edit zum ...
La Casetta, der sich am Folgetag nach deutlicher Luftzufuhr um einiges Verbessert zeigte und nicht merh diese plakative Anmutung zeigte, alles etwas harmonischer, vorallen die Frucht nicht mehr extrem agressiv. Dennoch nicht mein Stil - kann sich evtl. noch einen Tick verbessern. 16-16,5/20 op

... und weil gerade schon dabei, gab's noch einen ...

Ripassa Valpolicella Superiore 2012, Zenato - Peschiera del Garda

dichtes Rubinrot mit dunklem Kern; säuerliche Frucht (reife Wildkirschen, Holunder, Brombeeren), kräuterwürzige Anklänge, etwas Marzipan und Kakao, leichte Blütennoten; am Gaumen dicht und fein, unaufdringliche Fruchtaromatik korrespondierend zur Nase, verwoben mit kräuterigen und schokoladigen Noten, feine präsente gerundete Tannine, saftige (gut gepufferte) Säure, harmonisch und balanziert, animierend; langer Abgang mit Fortführung der Gaumeneindrücke 16,5-17/20 op

Einer der Barriqueweine, bei denen der Ausbau (18 Monate in Tonneaux / Barrique) in sich stimmig und keineswegs dominant ist. Jetzt schon perfekt trinkreif, würde ich - obwohl der aktuelle Jahrgang - nicht mehr länger / weiter lagern. Ein Flaschenrest zeigte sich am Folgetag schon etwas verblüht - also pop and pour - und geniessen.
Nach wie vor ein gutes PGV des Ripassa.

Verkostungsbericht Cavalchina Bardolino 2014
(03. Dezember 2016)
(Preis: 8-9 Euro im Internet)

Optischer Eindruck:
Klares blasses Rubinrot;


Geruch:
Reintönigkeit: sauber,
Intensität mittel (-),
Aromaausprägung: Eigentlich nur primäre Aromen;

Primäre Aromen:
Vorwiegend reife, leicht gekochte rote Früchte (Sauerkirsche, Erdbeere, schwarze Johannisbeere Himbeere),
Leicht gekochte Früchte
Einfach,
Klar abgegrenzt,

Entwicklungsstadium: jugendlich;


Geschmack:
Süße: trocken,
Säure: mittel (+),
Tannin: niedrig,
Alkohol: mittel,
Körper: mittel,
Geschmacksintensität: mittel,
Eigentlich nur primäre Aromen,
Aromen ähnlich wie im Duft (Sauerkirscharoma und Lakritzaroma sind beide hier aber etwas stärker),
Abgang: mittel;


Gesamteindruck:
Qualität: gut,
Trinkreife / Reifungspotenzial: jetzt trinken, ist nicht für Alterung / weitere Lagerung geeignet

Fazit:
Einfacher, handwerklich gut und solide vinifzierter Rotwein, der eine schöne Fruchtigkeit und gute Frische bei feinem, geringem, angenehmem und reifem Tanninlevel bietet. Die Fruchtaromen sind relativ einfach und es mangelt (natürlich an Komplexität), dennoch ist der Wein ein hervorragender Essensbegleiter und „Alltagsrotwein“, der schönen, unbeschwerten Genuss bietet. Also mit anderem Worten genau das, was man von einem Bardolino erwarten kann, gutes bis sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.

80/100

... über die Feiertage wieder mal eine Flasche aufgezogen, der Wein hat sich über das vergangene Jahr toll entwickelt ...

Naos Rosso 2010 IGT Venezia Giulia, Pitars - San Martino al Tagliamento, Rote Cuvée 60% Refosco dal Peduncolo Rosso, 30% Merlot und 10% Cabernet Franc

Die VKN aus dem Mai des Jahres darf gerne so stehen bleiben, aber die Einschätzung geht noch einen Tick nach oben:
glänzendes Rubinrot; elegante feingliedrige Nase mit Beerenmix aus Johannisbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren, dazu etwas feiner Tabak und Waldkräuter/Unterholz; am Gaumen dicht gewoben und feingliedrig zugleich, Frucht/Beerenaromatik korrespondierend zum Gaumen, im Hintergrund vegetal-krautige erdig-würzige Noten, etwas Tabak und dunkle Schokolade, Pfeffer, kaum spürbares, bestens integriertes Holz, dichte sehr feine eher seidig-kühleTannine, perfekt integrierte Säure, sehr angenehm Strukturiert, bei aromatischer Dichte und Komplexität stets fein und mit gewisser Eleganz ausgestattet, animierende Frucht/Säure; langer-sehr langer Abgang auf Beerenmix mit feiner krautig-unterholzigen Note mit etwas Tabak und Kakao, angenehm frisch und animierend - 17,5-18/20 op

Sehr empfehlenswert!