octopussy
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Do 6. Jan 2011, 11:02
Nochmal eine Frage: Einige Cuvées aus dem Friuli Venezia Giulia von einigen bekannteren Winzern (z.B. Jermann, Gravner, Lis Neris, Bastianich, Felluga, Collavini) werden ja teilweise als "Superwhites" (i.S.v. "Supertuscans") vermarktet. Was ist denn davon zu halten? Lohnt es sich, da mal welche auszutesten? Gibt es irgendwelche, die man in Deutschland halbwegs bezahlbar (um die 20 - 30 Euro maximal) bekommt?
Beste Grüße, Stephan
Weinzelmännchen
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Fr 7. Jan 2011, 14:59
octopussy hat geschrieben:Nochmal eine Frage: Einige Cuvées aus dem Friuli Venezia Giulia von einigen bekannteren Winzern (z.B. Jermann, Gravner, Lis Neris, Bastianich, Felluga, Collavini) werden ja teilweise als "Superwhites" (i.S.v. "Supertuscans") vermarktet. Was ist denn davon zu halten? Lohnt es sich, da mal welche auszutesten? Gibt es irgendwelche, die man in Deutschland halbwegs bezahlbar (um die 20 - 30 Euro maximal) bekommt?
Hallo Octopussy, soviel ich weiß, gehen die Superwhites auf eine Initiative von Slow Food zurück. Es sind keineswegs nur Cuvees, Kriterium ist eine Typizität und eine Mindestpunkteanzahl von 84/100, die der Wein erreicht haben muss. Zum antesten empfehle ich Weine von Venica & Venica, Livio Felluga, Vie di Romans, Jerman und Russiz Superiore. Diese Auswahl deshalb, weil es sich um größere Produzenten handelt, die man auch in Deutschland erwerben kann. Internet-Handelshäuser aus Deutschland kann ich leider nicht empfehlen, weil ich in aller Regel vor Ort einkaufe. In der Preisklasse 20,-- - 30,-- Euro vor Ort, bekommt man aber schon die sehr, sehr gute Qualität. Solltest du einmal in die Gegend kommen, kann ich dir einen Besuch in der Enoteca Regionale la Serenisima in Gradisca d'Isonzo empfhelen. Mann kann hier eine große Auswahl an Weinen glasweise verkosten. Auch gibt es einen Weinverkauf, wobei die Preise nach meiner Einschätzung etwas überzogen sind. Es gibt auch einen Internetaufritt unter http://www.enotecalaserenissima.it. Zum antesten empfehlenswerte Rebsorten sind Friulano, die Rebsorte des Friaul schlechthin, Sauvignon Blanc, der vor allem bei Vie di Romans tolle Ergebnisse bringt, Ribolla Gialla, eine autochthone angenehm frische Rebsorte, und natürlich das Cuvee Collio Bianco. Viel Spass beim Probieren!
MvG (Mit vinophilen Grüssen)
Daniel
olifant
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Mo 10. Jan 2011, 11:53
octopussy hat geschrieben:Nochmal eine Frage: Einige Cuvées aus dem Friuli Venezia Giulia von einigen bekannteren Winzern (z.B. Jermann, Gravner, Lis Neris, Bastianich, Felluga, Collavini) werden ja teilweise als "Superwhites" (i.S.v. "Supertuscans") vermarktet. Was ist denn davon zu halten? Lohnt es sich, da mal welche auszutesten? Gibt es irgendwelche, die man in Deutschland halbwegs bezahlbar (um die 20 - 30 Euro maximal) bekommt?
Hallo Stephan, gererell lohnt es sich die Friauler 'Superwhites' an zu testen. Wie Daniel schon in Prinzip schon festgestellt hat, hast du eher die Qual der Wahl, sowohl bei den Erzeugern, als auch bei den erzeugten Weinen - Stilistisch und Sortenrein / Cuvée. Ich gehe jetzt mal eher davon aus, dass du dich bei deiner Frage auf Cuvées und /oder Einzellagenweine beziehst, da diese - nach Aussage der Produzenten - schliesslich das 'Terroir' (oder vielleicht den Stil des Winzers) zum höchsten Ausdruck bringen sollen oder wollen. Hier hilft eher nur eines: durchprobieren - denn ob dir z.B. bei Jermann 'Where the dreams...', 'Vintage tunina' oder 'Capo Martino' zusagt ist letzendlich Geschmackssache ... . ... und um mich am 'namedropping' auch etwas zu beteiligen, lasse ich noch folgende Namen fallen: Schiopetto, Miani, Walter Filiputti ... Bei der von dir genannten Preisrange würdest du in Italien vor Ort sicher fündig werden, in Deutschland heisst es da eher googlen, wobei die Sortenreinen wohl eher fast vollständig mit erfasst sind, Edelcuvées wohl 'knapp' drüber liegen. Tipp: Bei Schiopetto gibt es sowohl sehr gute Sortenreine (Pinot Bianco, Pinot Grigio, Sauvignon, Tocai Friulano), als auch die Terroir Cuvée 'Blanc de Rosis' und den Chardonnay / Friulano basierten 'Mario Schiopetto Bianco'. Im letzten Jahr haben mir die Schiopetto-Weine im Vergleich zu Felluga und Jermann, auch hinsichtlich des PGV, mehr überzeugt. Die Sortenreinen und der 'Rosis' liegen zwischen 15 bis ca. 18€, die Cuvée bei ca. 20€ und damit innerhalb deiner Vorstellungen.
Grüsse
Ralf
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octopussy
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Mo 10. Jan 2011, 14:51
Hi Daniel und Ralf, tausend Dank für die vielen Tips. Dann werde ich mir mal ein paar Weine zum Ausprobieren kaufen. Meine einzige bewusste Erfahrung mit den Friuli Weinen war mit einem 2006 Friuli Isonzo Tocai Friulano der Az. Agr. Borgo San Daniele, den ich etwas neutral in der Nase und am Gaumen fand. Sehr gut geschmeckt haben mir allerdings verschiedene Ribula (slowenischer Name für Ribolla) Weine, die ich diesen Sommer in Ljublijana getrunken habe. Die Weingüter hab ich mir allerdings nicht notiert. Beste Grüße, Stephan
Beste Grüße, Stephan
olifant
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So 16. Jan 2011, 21:15
olifant hat geschrieben:Hallo Weinzelmännchen, willkommen in der norditalienischen Nische,
Chardonnay 2006, Jermann
helles Gelb; sortentypisch nach Äpfeln, etwas Akazien; am Gaumen korrespondierend zur Nase, sehr rund, mittelgewichtig und dennoch recht dicht, trotz guter Säure recht milder Eindruck, angenehm und trinkig; mittellanger ausgewogener Abgang - 16/20 op
... ein sehr guter Essensbegleiter. In Ialien zu vernünftigen Preisen im Handel, so sind auch die Basisweine Jermanns bei und leider zumeist überteuert.
jetzt, kurz nacheinander 2.Flasche aufgezigen. Korken durchfeuchtet - deutlich weiter entwickelt. Viel Banane und reife Reinetten und Butterbirnen. weiter 16/20/op
Grüsse
Ralf
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Mr. Nebbiolo
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Mo 17. Jan 2011, 18:56
olifant hat geschrieben:Reinetten und Butterbirnen.
Hallo Ralf, du verwirrst mich Was bitte sind Butterbirnen und was Reinetten Unabhängig davon, dass ich froh wäre, wenigstens Birnen zu riechen , kenne ich beides nicht.
Grüße
Klaus
olifant
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Di 18. Jan 2011, 10:48
Hallo Klaus, tja, aufgewachsen mit Streuobstwiesen und Halbwissen vom Obst- und Gartenbauverein, sowie viel mündlicher Überlieferung von meiner leider schon lang verstorbenen Oma. 'Reinette': Gelber Apfel mit kleinen schwarzen Punkten, hat eben einen typischen Geschmack, aber wie beschreiben? Die derzeitig im Supermarkt käuflichen Äpfel haben diesen Geschmack jedenfalls nicht. Meine Mutter hat noch einen Baum im Garten . 'Butterbirnen': kenne ich als kleine gelbe Birnen, die rasch mehlig und überreif werden, Geschmack geht vllt. in Richtung reifer Williams . Hätte natürlich auch einfach reife gelbe Äpfel und kleine gelbe Birnen schreiben können, oder aber reifes gelbes Kernobst . Alles klar? Alle Klarheiten beseitigt .
Grüsse
Ralf
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olifant
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Fr 21. Jan 2011, 15:03
Hallo Klaus, zum Thema Apfel(geschmack) ein kleiner Link ... Reineten sind aber nicht dabei, nur das Supermarktzeugs . http://weinverkostungen.de/die-apfelverkostung/
Grüsse
Ralf
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octopussy
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Fr 21. Jan 2011, 15:54
Immer noch OT, aber diese Apfelfrage finde ich interessant. Eine super Seite für Apfelinformationen ist die Infoseite der Brennerei Augustus Rex in Dresden http://www.augustus-rex.com/index.php?option=com_content&view=article&id=97&Itemid=64, die im Übrigen auch wirklich gute Brände macht. Der Inhaber ist ohnehin nett und umgänglich. Ich hatte mal überlegt, ob man bei Weinlaien den Weißweingeschmack näher eingrenzen könnte, wenn man nach Apfelvorlieben fragt. Ich könnte mir folgende Zuordnung vorstellen (Supermarktsorten, eigentlich passt es auch nicht so genau): Elstar = Riesling Cox Orange = Chenin Blanc Granny Smith = Sauvignon Blanc Boskopp = Weißburgunder Gibt es dazu andere Meinungen/Ergänzungen?
Beste Grüße, Stephan
Gerald
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Fr 21. Jan 2011, 15:57
Gibt es dazu andere Meinungen/Ergänzungen?
aber klar: Granny Smith ist meiner Ansicht nach ziemlich genau die Hauptnote im Aroma eines jungen, leichten Veltliners. Grüße, Gerald
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