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Amarone della Valpolicella

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michaelliebert

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Re: Amarone della Valpolicella

BeitragSa 2. Mär 2013, 18:43

Ich kann da nur zustimmen. Jede Flasche Quintarelli, an der ich naschen durfte, war bisher ein Erlebnis... Ich hab für den Amarone mal den Begriff des "Meditationsweins" geprägt. Kein Wein für die große Runde, sondern ein Wein, um allein oder zu zweit über die Welt zu sinnieren und die Gedanken schweifen zu lassen...
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mixalhs

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Re: Amarone della Valpolicella

BeitragSo 27. Okt 2013, 21:06

Quintarelli hatte ich bisher einmal vor vielen Jahren, irgendwann Ende der 1990er: ein großer Wein! Welcher Jahrgang es war, weiß ich nicht mehr. Vage Erinnerung: Es könnte 1979 gewesen sein. Und leider habe ich auch nur noch eine ebenso vage Erinnerung an einen perfekten Wein, ohne Details beschreiben zu können

Wenn mich mich richtig entsinne, habe ich den Begriff des "vino da meditazione", bezogen auf Süßweine und gehaltvolle Rotweine wie Amarone und Taurasi, das erste Mal in den frühen 1990er Jahren im italienischen Veronelli-Weinführer gelesen. Ich hatte bisher auch gedacht, Luigi Veronelli habe den Begriff geprägt und - zumindest unter LiebhaberInnen italienischer Weine - popularisiert, aber vielleicht wird ihm ja etwas zugeschrieben, was andere schon vorher gedacht und gesagt hatten.
Zuletzt geändert von mixalhs am Mo 28. Okt 2013, 06:51, insgesamt 4-mal geändert.
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mixalhs

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Re: Amarone della Valpolicella

BeitragSo 27. Okt 2013, 21:15

Nach einigen eher zwiespältigen Erlebnissen mit Amarone-Weinen, z.B. mit einem überreifen 2004er von dem von mir sonst favorisierten Weingut Tedeschi, jetzt mal ein richtig vielversprechender Wein. Auf dem Etikett stehen 17,5%, was ich mir unter önologischen Gesichtspunkten (Welche Hefen schaffen das?) kaum vorstellen kann und was mich in meiner Erwartung auf einen überextrahierten breiten Wein im Portweinstil, aber ohne die Süße, gepolt hat. Das Gegenteil war der Fall: Schlank wäre das falsche Wort, jedoch ein Wein mit frischer Säure und jungen Tanninen, derzeit noch im Embryonalstadium, aber mit viel Zukunftspotenzial.

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Ich bin hoch gespannt, wie dieser Wein sich in vier/fünf Jahren präsentieren wird. Danke an Michael Liebert für den Tipp!
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UlliB

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Re: Amarone della Valpolicella

BeitragSa 1. Feb 2014, 09:45

Gestern Abend war ein ziemlich teures Geschenk eines Weinfreunds fällig:

Amarone della Valpolicella "Monte Lodoletta" 1999 (Romano Dal Forno) 17%Vol. Um das Erlebnis in einem Wort zusammenzufassen: brutal. Das ist strukturmäßig in etwa das, was dabei herauskommen dürfte, wenn man einem etwas gereiften Bordeaux aus einem tanninharten Jahr ein Viertel des Wassers entzieht. Fast schwarz, hat enormes Depot geworfen. In der Nase Kirsche und Trockenfrüchte, gekocht, aber dennoch mit gewisser Frische. Im Gaumen knalltrocken, enorm herb, mit höchster Dichte, aber schlussendlich erschlägt das Tannin alle anderen Komponenten. Im Abgang bitter und nachtrocknend.

Ob sich dieses aus Weintrauben erzeugte Produkt (mit dem Begriff "Wein" zögere ich) noch jemals harmonisieren wird? Keine Ahnung. Auf jeden Fall "funktioniert" das bei mir überhaupt nicht, das ist zwar ein interessantes Erlebnis, aber kein angenehmes. Kultwein hin oder her: absolut nicht mein Ding.

Gruß
Ulli
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olifant

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Re: Amarone della Valpolicella

BeitragMo 10. Nov 2014, 11:01

... am WE im Glas ...

Amarone della Valpolicella 2006, Bolla (GIV) - San Pietro in Cariano, 70% Corvina und corvinone, 30% weitere autocht. zugel. Rebsorten wie Rondinella, Molinara, Negrara, u.a.

dunkles dichtes glänzendes Granatrot mit fast opakem rubinrotem Kern; schwarze Kirschen, Gewürze, heller Tabak, Kakao; am Gaumen dichter Ansatz mit noch gewisser Strenge, Aromatik korrespondierend zur Nase mit viel dichter und eleganter Kirschfrucht, mit leichter Bitternote wie von volleifer wilder Sauerkirsche, Gewürze (unaufdringlich und nicht zu weihnachtlich), heller Tabak (so klar definiert wie hier gibt's da nur selten), etwas Bitterschokolade, reife engmaschige eher kühle Tannine, sehr schön eingepasste Säure, klar definiert mit angenehmer Tiefe, weder überreif, noch zuckrig, noch überladen; langer definierter Abgang auf Frucht, Tabak und sauberes Tannin - 17,5/20 op

Das war nun mal ein Amarone nach meinem Geschmack, so einer den man nur eher selten findet. Sauber, klar definiert und absolut nicht überreif oder überladen. Interessanter Weise kommt der nun von Bolla einer ausgesprochenen Grosskellerei, einem Teil der Gruppo Italiana Vini und mehrheitlich in amerikanischem Besitz ;) - aber in der Amaronebereitung eben noch sehr traditionellen Zubereitungsmethoden verhaftet, was bei dem Preis fast schon erstaunt.
Wer wissen will was ich meine muss einfach mal im Vergleich einen Masi Costasera trinken ... was ja alles andere als ein schlechter Amarone ist.
Übrigends hatte ich mehr Trinkspass, als die Wertung sugeriert.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Charlie

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Re: Amarone della Valpolicella

BeitragMi 25. Mär 2015, 10:10

Habe paar Einzellagen (Cru) des Valpolicella eingetragen
http://www.weinlagen-info.de/#bereich_id=227

Mag jemand mithelfen, damit wir hier vollständig werden? Bitte um PM
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mixalhs

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Re: Amarone della Valpolicella

BeitragFr 28. Aug 2015, 14:59

Amarone 2007 von Tedeschi:
Es ist schön, die Entwicklung eines sehr guten, aber nicht perfekten Weins nachvollziehen zu können, verkostet 2011, 2013 und 2015:
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mixalhs

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Re: Amarone della Valpolicella

BeitragDi 25. Jun 2019, 06:53

Gestern abend bei mir im Glas, ein feiner Amarone mit unaufdringlichen 17% Alkohol:

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EThC

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Re: Amarone della Valpolicella

BeitragDi 25. Jun 2019, 08:15

Echt? Jetzt Amarone?
Ich hab' auch noch zwei gereiftere Amarönchen im Keller, aber damit warte ich, bis es wieder kälter ist; trink' ich dann auf dem Bärenfell räkelnd in der Strahlungswärme des Kaminfeuers... :lol:
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Erich

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Re: Amarone della Valpolicella

BeitragDo 10. Sep 2020, 14:04

...tatsächlich hab' ich meinen nächsten Amarone doch nicht im Winter aufgemacht, sondern nach der Fahrt an den Gardasee abends im Garten des Ferienhauses, um mich nach der Fahrt in eine gewisse Bettschwere zu versetzen. Paßte soweit ganz gut, aber dennoch sehe ich aktuell nicht, daß ich mir nochmal einen Wein dieser DOC(G) kaufe...

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