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Trentino

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olifant

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Re: Trentino

BeitragDo 27. Mär 2014, 13:54

... gestern im Glas ...

Rosso 2003 IGT, Maso Furli - Lavis, Cuvée Cabernet Sauvignon / Merlot

dunkles glänzendes Rubinrot mit festem Kern; Nase von schwarzen (Johannis-) Beeren und Zwetschken, recht erdige Aromen mit Paprika, Pfeffer und Trockenkräutern; am Gaumen dicht, straff und herb, dunkle Frucht mit vegetabilen und erdigen Noten, Tabak, einige deutliche Holzausbaunoten, noch kräftiges Tannin, leicht trocknend, gute Säure, gewisse Tiefe, leider nicht wirklich animierend; langer recht herb-trockener Abgang mit vegetabiler Würze - 16,5-17/20

Eigentlich ein sehr guter Wein, nur mir deutlich zuviel spürbarer Holzeinsatz.
Grüsse

Ralf

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Seehas

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Re: Trentino

BeitragFr 13. Mär 2015, 22:03

Besler Ross 2007 - Pinot noir u.a. (Pojer & Sandri)

Cuvee aus Pinot nero, Zweigelt, Franconia, Negrara Trentina, Groppello. In der Nase Uhu und Kirsche. Im Mund (nicht aufdringliche) Kirsche und rote Johannisbeere, leicht und schlank, Säure, kaum Altholznoten, etwas Süsse. Für sein Alter recht frisch. Mit dem erfreulich geringen Alkoholgehalt ein trinkiger und nicht anstrengender Wein.

Die Mischung hat Anklänge an kirsch-schokoladige Rebsortenmischungen vom südlichen Ende des Gardasees, wegen der Säure aber ohne deren oft penetrante Süsse und Schwere - er ist nicht kitschig. Mit Weinen wie Teroldego, die mit dem Trentino verbunden werden, hat er aber auch nichts zu tun. Pojer & Sandri empfehlen, den Wein innerhalb von fünf Jahren nach der Ernte zu trinken. Dafür war er gut in Schuss.
Seehas
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olifant

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Re: Trentino

BeitragMo 4. Mai 2015, 11:10

... letzte Woche im Zuge einer grösseren Weissweinverkostung ...

Sauvignon Dolomiti 2013 und Chardonnay Dolomiti 2013, Pojer & Sandri - Faedo

beide mit klarer, sauberer, sortentypischer und geschliffener Frucht, crispy Säure - sehr angenehme und saubere frische Sommerweine, die ihre Herkunft aus hohen Lagen nicht verhelen.

Traminer 2012, Azienda Agricola Vilar di Luigi Spagnolli - Villa Lagarina, Mitglied bei http://www.idolomitici.com/, lange Mazeration / Ausbau auf den Schalen, geht in Richtung eines Orangewines, ist aber (noch) keiner
leicht oxidative Nase, Trockenfrüchte, welke Rosenblüten; am Gaumen ebenfalls oxidative Anklänge, ohne in eine Sherryrichtung ab zu driften, leicht spürbare Tannine, Aromen korrespondierend zur Nase, dazu feuchter Stein.
Sicher nicht everybodys darling, aber auch mehr als nur interessant. Eigentlich kaum Traminer-Typizität. Benötigt Essensbegleitung.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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Oh Dae-Su

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Re: Trentino

BeitragFr 25. Sep 2015, 10:09

Hallo zusammen,

vergangenes Wochenende hatte ich einen wirklich beeindruckenden Pinot Noir aus dem Trentino im Glas:

Azienda Agricola Elisabetta Dalzocchio Pinot Nero 2009, Trentino

http://wine-zeit.blogspot.de/2015/09/az ... cchio.html

" ....

Farblich zeigte sich mir in meinem Glas ein wunderschön helles und leicht matt wirkendes – zumindest nicht sonderlich glänzendes - Himbeerrot mit ganz leichten wässrig-ziegeligen Verfärbungen am Rand. Die Nase des Pinot Nero's 2009 präsentierte sich von ersten Moment an als wunderbar delikat, erstaunlich rosaweissblüten-blumig und mild-würzig (etwas Hagebutte, schüchternes Geißblatt und zurückhaltendes Blattwerk). Seine nasalen Fruchtaromen waren geprägt von kühl wirkenden reifen Himbeeren und damit äußerst gut korrespondierenden Abrieb von Limetten. Darüber hinaus eine leicht herbe Spur an Mandeln und sehr ansprechend abgestimmten kleinlauten Rauch. Am Gaumen zeigte sich von Beginn an eine beachtlich frisch wirkende Säurestruktur und betörend feine - nicht zu eiskalt wirkende - satte Himbeerfrucht, die später immer mehr zur Waldhimbeeere inkl. Blattwerk mutierte, mit enorm viel Klarheit und intensiv eindruckhinterlassendem Schmeichlerpotential positiver Ausprägung. Auch hier passte der sehr belebende Abrieb von Limetten äußerst gut ins Gesamtbild. Die noch ganz leicht spürbaren Mandel-Nussaromen vom Holz störten mich aufgrund ihrer sich andeutenden und eigentlich schon vollziehenden Integrationswilligkeit eher weniger. Auf die Spannung am Mittelgaumen muss ich nicht weiter eingehen, denn diese war in ihrer kraft-betonten Feinheit durchweg überzeugend. Harmonie, Feinheit und erstaunliche unkompliziert-beängstigende Schnelltrinkigkeit – absolut nicht negativ gemeint – sind Stärken dieses äußerst gelungenen Pinot Noirs. Dahinschmeichelnd bezirzt lasse ich mich heute gerne zu einem ganz knappen fantastisch (++)-(+++) hinreißen.

"

Besten Gruss

Chris
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olifant

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Re: Trentino

BeitragFr 25. Sep 2015, 10:48

Hi Chris,

kling echt interessant und gut, im Typus wohl ähnlich einigen 'moderneren' Südtirolern. Auf cellartracker ist die Meinung ja eher geteilt - oder?
Nur der Bezug scheint nicht so ganz leicht ;)

Schon mal die Pinot Neros (Annata und Riserva) von Pojer&Sandri im Glas gehabt? Auch Trentino, aber fast in Zwillingslage zu Montan/Mazzon auf der östl. Talseite, nur getrennt durch einen Taleinschnitt und die Sprachgrenze.
Die Annata ist m.E. ganz ähnlich einigen Montanern, wie z.B. Haas, die Reserva im Ausbau evtl. etwas überzogen in der Röstung.
Grüsse

Ralf

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Oh Dae-Su

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Re: Trentino

BeitragFr 25. Sep 2015, 12:56

Hi Ralf,

ich stimme dir da gerne zu. Den hätte man mir auch als einen sehr guten, eher modernen und südlichen Blauburgunder (sicher kein tanninreicher und erdiger Wein) aus Südtirol verkaufen können. Vielleicht kam mir der Dalzocchio ein wenig leichfüßiger und eleganter daherkam als bei den Blauburgundern die ich schon hatte.

Ja, auf CT gehen die Meinungen schon auseinander ( https://www.cellartracker.com/classic/w ... ne=1631482 ). Ich glaub das ist aber nicht selten der Fall. Meiner Erfahrung nach gibt es oft einige Bewerter die ganz andere Einschätzungen haben (und haben sollen) und die gerne nach unten, aber auch nicht selten nach oben ziemlich stark ausreissen. Das mag mit vielen Faktoren, wenn überhaupt feststellbar, zusammenhängen. Vielleicht spielt in dem Fall auch der Verkostungszeitpunkt eine Rolle. Die aufgeführten VKN sind ja recht zeitnah vor ca. 10 bzw. 12 Monaten geschrieben worden. Aber auch da werden ja unterschiedliche Einschätzungen abgegeben. Es gibt ja auch da zwei, die dem Dalzocchio sehr gute Bewertungen geben. Dem Bewerter mit dem nicht ganz so begeisterten Eindruck muss ich aber in einer hinsicht ganz sicher zustimmen: " ... but otherwise a fine non-burg burg". Wie auch immer das gemeint hat (nicht ganz sicher wie man das einordnen soll). Mit einem herkömmlichen Burgunder hatte der Dalzocchio wenig zu tun. Er war schon wirklich durch und durch Italiener ;) . Wie ich eben gesehen habe scheiden sich die Geister beim 2010er noch beträchtlicher ;-)

Vielleicht habe ich mich auch ein wenig mitreissen, doch so im 90 bis 92 Punkte Spektrum (im CT habe ich ihm glaub 92 gegeben) würde ich ihn für mich schon sehen.

Von Pojer & Sandri habe ich noch nichts im Glas gehabt. Kommt aber noch ;-). Wie auch wenige andere aus dem Trentino.

Besten Gruss

Chris
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olifant

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Re: Trentino

BeitragMo 21. Mär 2016, 09:42

... gestern im Glas ...

Pivier Merlot 2006, Cesconi - Pressano/Lavis, Merlot Einzellagen Cru

fast opakes Rubinrot mit violetten Reflexen und bräunlichen Einschlag am Rand; intensiver Brombeer- und Pflaumenmarmelade, feine Gewürz- und Ledernoten; am Gaumen kräftig, reife Brombeer- und Pflaumennoten, leichter Rosinenton, balsamische Gewürz- (Barrique) und feine Ledernoten, dichtes rundes samitiges Tannin, frische feinnervige Säure, balsamisch, gewisse Komplexität und Tiefe, die frische Säure erhält den Trinkfluss aufrecht; langer- sehr langer Abgang korrespondierend zum Gaumen, Säureschwänzchen - 17-17,5/20 op

Der muss nicht mehr liegen, jetzt trinken. Für einen Merlot eine überraschend nervige Säure, die, zur eher üppig sehr reifen Frucht und Reifenoten, den Kontrapunkt setzt. Fast ein wenig französisch, St. Emilion.
Grüsse

Ralf

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derwolf

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Re: Trentino

BeitragSa 15. Okt 2016, 10:55

Gestern unvermittelt eine Flasche von Elisabetta Foradori in die Hände bekommen, neben dem Plaudern hat der Wein sich doch ins Gedächtnis eingegraben - vorweg, eine feine Sache.

Teroldego Morei 2013
Dunkelrote, teils purpurne Farbe, in der Nase anfänglich viel hefige, brotige Nuance, darunter aber noch säuerliche dunkle Beeren und Würze die einem Blaufränkisch gut zu Gesicht stünde. Im Mund viel Kraft trotz der lediglich 12% Alkohol und ein wohldosiertes Schäuferl Maulbeeren, wiederum würzig und mit kräftiger Säure, balanciert aber noch nicht harmonisch, bleibt recht lange hängen. Bei 14°C am besten, ist er zu warm, merkt man etwas flüchtige Säure.

Hat mir sehr gut gefallen, nicht zuletzt, wegen des niedrigen Alkohols! Biodynamie und Amphore und so kann man auf ihrer Homepage ausführlich nachlesen - letztlich ist es sicherlich die Leidenschaft der Winzerin, die solche Weine hervorbringt.
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EThC

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Re: Trentino

BeitragSo 16. Jul 2017, 12:06

...und noch ein bißchen was aus dem Trentino:

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Viele Grüße
Erich

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Re: Trentino

BeitragFr 11. Aug 2017, 17:16

die letzten Tage im Glas:

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Erich

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