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Re: Kampanien und Basilicata

BeitragVerfasst: Fr 17. Jan 2014, 12:07
von Sansolln
Testen kann ich. Ob ich aber erkenne und einschätzen kann, wie lange ich den Wein lagern kann verzweifel ich. Ich habe bisher noch keinen alten Wein getrunken. Mir fehlt der Vergleich. Der älteste war bei mir ein Spanier aus dem Jahr 2004. Der hatte auch noch schön Tannin. Aber das ist ja nun kein Vergleich. Der einzige Aglianico war der Macarico 2007.hatte auch ziemlich starkes Tannin. Und tolle Frucht. Seid dem Suche ich die besten seiner Art. Ich Ich bin offen für Vorschläge was Lagerfähigen Aglianico betrifft.

Re: Kampanien und Basilicata

BeitragVerfasst: Fr 17. Jan 2014, 14:03
von olifant
Sansolln hat geschrieben:Testen kann ich. Ob ich aber erkenne und einschätzen kann, wie lange ich den Wein lagern kann verzweifel ich. Ich habe bisher noch keinen alten Wein getrunken. Mir fehlt der Vergleich. Der älteste war bei mir ein Spanier aus dem Jahr 2004. Der hatte auch noch schön Tannin. Aber das ist ja nun kein Vergleich. Der einzige Aglianico war der Macarico 2007.hatte auch ziemlich starkes Tannin. Und tolle Frucht. Seid dem Suche ich die besten seiner Art. Ich Ich bin offen für Vorschläge was Lagerfähigen Aglianico betrifft.


Vorschläge - Aglianico ???

Ist nun nicht gerade meine bevorzugte Weinregion, auch wenn ich schon diverses getrunken habe.
So ein wenig meine Faustregel für Mittel- und Süditalien: Ausbaumethode auf den Herstellerseiten abchecken und wenn vorhanden Verkostungsnotizen lesen.
Barriqueausbau darf schon sein, aber lieber nur für Teilpartien des Wein, und lieber in gebrauchten kleinen Fässern, statt 100% neu, lieber Tonneaux statt Barrique, lieber viel grosses Fass in der Cuvée, statt nur Barrique. (Die Problematik ist hier aber auch die Kommunikation der Produzenten, da oft auch nicht benannt wird, ob die verwendeten Fässer neu, oder aber in 2., 3. oder gar 4. Passage Verwendung finden, was aber erhebliche Unterschiede für die Weinbereitung darstellt.)
Ist von dominanten Röstnoten, viel Vanille-, oder Kokos-Noten die Rede, mag dies zwar in der Jugend des Weins gefallen, oft zeigen sich bei Italienern später aber die trocknenden Tendenzen, oder aber Null-Frucht mit Kaminrauch als Aromenbild - beides für mich nicht so prockelnd.

Erfahrung zu machen kann dir leider trotzdem keiner Abnehmen, die musst du dir leider, wie alle anderen Leidensgenossen, selbst antrinken ;) .
In diesem Sinne viel Spass beim Trinken durch die Taurasis, Aglianico Irpinia und Aglianico Campania Kampaniens und den Aglianico del Vulture und Aglianico Rosso Basilicata aus der Basilikata.

Meine perönliche Erfahrung: ich schätze oftmals die Weine der gehobenen Basis und 'mittleren' Produktlinien mehr als die Toppweine. Zum Antesten der Produzenten geht das auch nicht gleich ins Geld.

Für mich absolut interessant ist diese Exemplar von Mastroberardino http://wine.mastroberardino.net/en/Show.aspx?idElemento=32 - 12 Monate grosses Fass, 13 Jahre Flaschenlagerung, aktueller Jahrgang 1998 - aber keine Ahnung ob der irgendwo in D zu haben ist. In Italien ca. 13€ in ausgewählten Enotecas.

Eine Aufstellung der Produzenten von Aglianico del Vulture findest du hier: http://www.aglianicodelvulture.net/cantine,
und jene des Taurasi hier http://www.d0cg.it/taurasi/aziende.html

Re: Kampanien und Basilicata

BeitragVerfasst: Sa 1. Mär 2014, 11:38
von Alas
Guten Tag!

Auf meiner Wein-Entdecker-Tour habe ich nun vier Flaschen aus Kampanien probiert:

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Feudi di San Grecorio.jpeg



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Mastroberardino_Lacrimarosa.jpeg


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Feudi di San Grecianio_Cutizzi.jpeg


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Mastroberardino_Aglianico.jpeg


Von vier Flaschen drei sehr gut; das ist ein prima Ergebnis.

Gruß

Alas

Re: Kampanien und Basilicata

BeitragVerfasst: Fr 7. Mär 2014, 23:39
von octopussy
Hallo Alas,

deine Notiz zum Aglianico 2009 habe ich zum Anlass genommen, die 2007er Version aufzuziehen (zu Spaghetti mit Tomatensauce). Ich kann deiner Notiz nur zustimmen, Trockenfrüchte sehe ich ebenso, auch das "Geäst" kann ich nachvollziehen. Durch den für einen so spät gelesenen Wein durchaus moderaten Alkohol und die schöne Säure trinkt sich der Wein ausgezeichnet. Zum Essen hat er bestens gepasst. Gefällt mir auch gut.

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Re: Kampanien und Basilicata

BeitragVerfasst: Sa 8. Mär 2014, 07:20
von Alas
Hallo Stephan!

Schön, dass dir der Wein so gut zu deinem Essen gepasst hat.
Die haben dort eine spezielle Nudel, die ganz erstaunlich ist -> Cavatelli, besser als Spaghetti, in vielen Fällen, besonders bei Gerichten aus dem Süden Italiens. Probier die mal.

http://morabianca.mastroberardino.net/i ... lemento=71

Gutes Wochenende wünscht

Alas

Re: Kampanien und Basilicata

BeitragVerfasst: Fr 6. Jun 2014, 11:18
von maha
Am Wochenende bei einer kleinen Weinpräsentation auf einem Campingplatz probiert und für gut befunden:

Azienda Antonio Lagala, Venosa
Nero degli Orsini 2007
Aglianico del Vulture DOC

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Für 10€ ab Campingplatz ein sehr ordentlicher Wein, der zu kräftigen Gerichten sehr viel Spass machen könnte. Stell ich mir gut zu einer herzhaften Italienischen Brotzeit vor mit einem guten, luftgetrockneten Schinken, gereiftem Pecorino und leckere, frisch gebackene, Focciaca. Dazu ein gutes Olivenöl. Hmmmm

Gruss
Marko

Re: Kampanien und Basilicata

BeitragVerfasst: Mo 25. Aug 2014, 12:36
von octopussy
Hallo zusammen,

am Wochenende im Glas zu Pasta al ragù (mit Kalbshack, deshalb etwas milder im Geschmack): Casa Maschito - 2004 Aglianico del Vulture "La Bottaia", ein Tipp von olifant. Den Wein haben wir zwei Stunden dekantiert, was ihm gut getan hat. Wir haben allerdings zu zweit nicht die ganze Flasche geschafft, so dass eine gute Drittelflasche wieder zurück in die Flasche musste. Ich bin mal gespannt, wie er sich mit so viel Luft entwickelt. Den Wein fand ich toll und zum Ragù hat er auch gut gepasst. Etwas gewisses Wildes ist schon da, ansonsten ist der Wein aber eher auf der feingliedrigen und säuregeprägten Seite, trotz 14° Alkohol. Das Holz ist nur an der Struktur spürbar, die Tannine sind einigermaßen zivil und die Frucht eher knackig als eingekocht. Gefällt mir sehr gut, mir scheint aber, dass der Wein - wie von olifant bemerkt - lange Reifezeit braucht. Für meinen Geschmack könnte er noch ein paar Jahre Reifezeit vertragen.

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Re: Kampanien und Basilicata

BeitragVerfasst: Mi 1. Okt 2014, 15:42
von weinaffe
Hallo zusammen,

wer zufällig diesen Wein wählt für den Einstieg in die Welt des Aglianico, wird wahrscheinlich sofort aufhören :lol:


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Grüsse
Bodo

Kampanien und Basilicata

BeitragVerfasst: Sa 22. Nov 2014, 15:34
von Seehas
Vor lauter Aglianico "Barolo des Südens" wird oft vergessen, dass Kampanien ein Weissweinland mit zahlreichen autochthonen Sorten ist. Alles keine Weine für einen Schoppen, sondern zum Essen.
Le Ortole, Vestini Campagnano, 2010, Pallagrello bianco
Das Anbaugebiet - Volturno - liegt hinter Caserta in Richtung der Berge und ist alles andere als bekannt. Die Rebsorte Pallagrello bianco ist eine alte autochthone Sorte, die angeblich schon den bourbonischen Königen gefiel. Der Wein ist im Glas goldgelb und duftet etwas nach exotischen Früchten. Am Gaumen Birne, weisse Früchte und nussige Aromen, die vielleicht auch dem Barriqueausbau geschuldet sind. Langer Abgang mit bitteren Noten. Passte zum Essen (Spaghetti mit Walnuß-Knoblauch-Pesto) richtig gut.
Seehas

Re: Kampanien und Basilicata

BeitragVerfasst: Di 2. Dez 2014, 23:37
von Bernd Schulz
Nachdem ich neulich Martin Kösslers Auslassungen zum Thema "Große Gewächse" gelesen hatte, war ich fast drauf und dran, nichts mehr bei K&U zu bestellen. Aber das Sortiment des Nürnberger Nischenhändlers ist einfach zu gut ausgewählt, was dieser ebenso feine wie preisgünstige Aglianico wieder einmal bestätigt:

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Zunächst musste ich mich kurz an den durchaus italienisch anmutenden Geschmack gewöhnen (Italien wird einfach nie das Land meiner südeuropäischen Weinträume werden), aber dann kam richtige Trinkfreude auf! Trotz des katastrophalen Frontetiketts handelt es sich um einen sehr seriösen und zudem erfreulich ausgewogenen Alltagsroten, bei dem alles passt. Er macht keinen weichgespülten Eindruck, aber tritt auch nicht als Tanninmonster auf den Plan; der Alkohol wirkt gut integriert, Überreife ist kein Thema. Einen Nachkauf (vor allem zum Zweck der niveauvollen Begleitung eines italienisch angehauchten Essens) will ich überhaupt nicht ausschließen....

Viele Grüße

Bernd