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Südtirol - die Weißweine

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WoFu

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMi 23. Feb 2011, 11:54

Moin, moin,

ein paar Tage lang habe ich jetzt mal wieder auch einige Weißweine aus Südtirol im Keller, das Stammtischpaket von weinplus. Hat die sonst noch jemand aus diesem Forum?

Grüße

Wolfgang
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kristof

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMi 23. Feb 2011, 12:19

Hallo Wolfgang, ja, hab ich auch.

Und, wenn ich mich richtig erinnere, ist der Sauvignon Blanc aus dem Paket hier schon probiert und publiziert. Ich werde mich bei nächster Gelegenheit auch nmal daran machen.
Viele Grüße,

Christoph
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WoFu

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMi 23. Feb 2011, 14:38

Danke für den Hinweis,

ich muß mir erstmal richtig vor Augen halten, was ich da im Keller habe. Zur Zeit ist mir nicht wirklich nach Weißweinen, eher Tee oder ein Roter wenn nicht sogar ein Glühwein ;-). Es fällt mir dann immer wieder mal schwer, Einzelflaschen nicht zu den passenden Gelegenheiten, sondern am Chattermin zu öffnen. Na ja, demnächst soll es einigen Italienern im kleinen Kreis an den Kragen gehen, vielleicht nehme ich dann auch einen weißen Südtiroler mit.

Grüße

Wolfgang
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Mr. Nebbiolo

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Riesling 2009 - Falkenstein

BeitragSo 6. Mär 2011, 16:43

Hallo,


gestern in einem Lokal in Naturns folgenden Wein vom dort ansässigen Winzer Franz Pratzner getrunken:

Riesling 2009 - Falkenstein

Ein nach Pfirsich, Zitrusfrucht und Apfel duftender Riesling, der die selben Aromen am Gaumen aufweist und dazu noch recht mineralisch ist. Ein dichter Wein, mit passender Säure, strammen Körper, einer guten Struktur und einem langen Abgang.

Mit VKN bei Weißweinen habe ich weiter meine Probleme, aber das gehört für mich schon mit zum Besten, was Südtirol an Weißweinen zu bieten hat. Der Wein ist nicht fett und schwer, aber kompakt und sehr trinkig.

Macht Spaß.
Grüße

Klaus
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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMi 20. Apr 2011, 11:31

Gestern zum Spargel ...

Mantele Sauvignon 2008, KG Nals/Magreid

mittleres Strohgelb mit gelbgrünen Reflexen; nach dem Öffnen ein echt geiler Katzenpisse-Qualm :lol: , der sich jedoch nch 5 Minuten legt, danach reife Früchte, sowohl exotisches, als auch gelb-grün europäisches :roll: , teilweise leichte Noten von Tomatenlaub; am Gaumen dichtes und dennoch leichtfüssiges Aromenspiel mit verwobenen Eindrücken analog zur Nase, Limetten, leicht salzig, schöner Säurebiss, wuchtige Eleganz ;) ; langer Abgang mit Nachhall auf Limetten - 17-17,5/20 op

Dieser Sauvignon ist jetzt grosse Klasse und für die veranschlagten ca. 11 € excellar ein Schätzchen.
Die 2 Jahre Reife haben dem Wein sichtlich gut getan, alles ist an seinem Platz.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDi 26. Apr 2011, 10:30

Ein netter Terrassenwein ...

Sauvignon 2009, C.Waldthaler - Auer

helles Strohgelb mit grüngelben Reflexen; Stachelbeere, Kiwi, etwas Zitone; am Gaumen Aromenpalette korrespondierend zur Nase, gute Dichte, etwas bissige Säure, kompakt und direkt ohne überaromatischen/exotischen Touch, etwas einfach; mittellanger fruchtiger Abgang - 15,5/20 op

Etwas rustikaler Sauvignon dem Feinheiten fehlen, aber ein anständiges Maul voll Wein bietet. Für ca. 7 € ab Hof ein gesundes PGV. Als Terrassenwien oder Begleiter zur Brotzeit.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMo 2. Mai 2011, 11:14

... anscheinend ist bei mir gerade Sauvignon-Zeit, und diesmal 'Ten Years After' ...

Sauvignon 2001 St. Valentin, KG St.Michael-Eppan - St. Michael Eppan

mittleres Grüngelb; intensive Nase mit zeriebenen Tomatenblättern (nein, nicht ganz Katzenpisse :lol: ), dazu ein Korb voll von reifen Früchten (gelbe Kiwi, Quitte und exotisches); am Gaumen extrem frisch, mit dichten vegetal-floralen und konzentrierten reifen Fruchtnoten, dazu Feuerstein, knackige Säure mit provozierendem 'Biss', extrem und extrem gut; langer Abgang mit einer changierenden Aromenpalette aus den Gaumeneindrücken, Säurezug - 17,5/20 op

Genialer Sauvignon, der nun immerhin 10 Jahre auf dem Buckel hat, aber so frisch und voller Frucht und mineralischem Beiwerk daherkommt, als wäre dieser erst aus 2008.
Bei der Bewertung würde ich sogar zu einer 18/20 tendieren, aber schliesslich ist's nur ein Sauvignon und dazu noch einer aus Südtirol :roll: :o ;) .
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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Weindeuter

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 5. Mai 2011, 00:17

Mal was vom Weindeuter zu Südtirol. Eine Urlaubswoche über Ostern war eigentlich dem Wandern und der Familie gewidmet, trotzdem wurde natürlich einiges vor Ort probiert, bzw. wurde + wird zuhaus nachverkostet. Grad soviel, wie es die Zeit zuließ. Im Weindeuter Blog mach ich dazu eine Reihe von Posts, wie üblich mit (durstmachenden) Fotos...

Bei den Roten ist schon was zu Lagrein, hier jetzt Gewürztraminer. Vielleicht ist die VK etwas euphorisch, aber mir hat das Zeug einfach gut geschmeckt...

Eine Spezialität aus Südtirol: Gewürztraminer - das flüssige Gold der Alpenetsch ! Das Dorf Tramin reklamiert für sich, die Heimat dieser Rebsorte zu sein, die so hochduftig-aromatische Weine hervorbringt. Tramin liegt im sogenannten Unterland südlich von Bozen jenseits des Kalterersees, schon kurz vor der Salurner Sprachgrenze und damit am Ende Südtirols. Da geht es schon sehr mediterran zu, sozusagen eine vorgezogene Toskana. Es ist nicht mehr weit bis zum Gardasee, wo schon Goethe begann, seine Italienpoesie zu entfalten. Wie schmeckt Südtiroler Gewürztraminer ? Die Antwort gibt hier nicht wie beim Lagrein eine Parallelverkostung, sondern es spricht ein einziger Vertreter, allerdings ein Klassiker, ein seit Jahren hochdekorierter Wein, neben dem Kolbenhof von Hofstätter und einigen anderen ein Benchmark für Gewürztraminer aus Südtirol. Und er kommt direkt aus dem Zentrum des Geschehens, aus Tramin.

"Nussbaumerhof" Gewürztraminer 2009 Genossenschaftskellerei Tramin (14,5% / 17,99€ vor Ort, sonst bis 24€). Der Nussbaumer ist die beste Gewürztraminerlage der Genossenschaft aus über 400 m Höhe. Goldgelbes Leuchten im Glas, ein wahrer Duftstrauß von Aromen, immer wieder neuen Nuancen. Man denkt es ist süß, es riecht auch irgendwie süß, es ist aber gar nicht süß. Wobei man immer das Gefühl hat, daß da noch immer irgendwas drin ist, was nicht aus Trauben gemacht ist. Starkes (Frauen)parfüm, Anisbrot, reife Banane, Honig, Zimt, kandierte Nüsse, Duschgel. Im Mund sehr cremig, der hohe Alkohol ist da, "kratzt" aber nicht. Hat so Wein früher geschmeckt ? Der Honigwein, das Met der Germanen ? Der Orgienwein der Römer ? Das aromatische Konzentrat läßt einen jedenfalls über die Frühzeit des Weines sinieren. Ein solch körperreiches Gewächs, wie von Rubens gemalt, ist natürlich nix für nur Riesling - Trinker. Die schrecken vor sowas zurück, denen fehlt die Säure. Und Frische ist hier auch beim besten Willen nicht zu attestieren. Weine wie der Nussbaumer gehören aber auf jeden Fall in die große Welt faszinierender Weißweine. Wichtig beim "Verzehr": Nicht schnell wegkippen, langsam aus dem großen Glas inhalieren und bloß nicht zu kalt. Erst mit zunehmender Temperatur entfalten sich die differenzierten Genußaromen. 94/100

Herzhafte Weingrüße, Thomas

im Blog: http://weindeuter.blogspot.com/2011/05/sudtirol-teil-2-gewurztraminer.html

...es geht bei den Weißen weiter mit Vinschgau - Riesling
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Weindeuter

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMo 9. Mai 2011, 10:08

Nach dem wuchtigen Gewürztraminer mal was leichteres, luftigeres. So zumindest der Plan, der dann aber doch nicht ganz aufging.

Ein Riesling aus dem Vinschgau, dem Val Venosta. Das liegt wahrlich nicht mehr im mediterranen Unterland, sondern oben im Etschtal, hinter den letzten Palmen von Meran. Da sind die Berge ringsum schon richtig hoch, viele über 3000 Meter, am Horizont steht das Ortlermassiv. Rebland ist das an den sonnigen Hängen hier schon von alters her. Vieles wurde aber zugunsten der Apfelproduktion aufgegeben. Erst in den letzten 10-20 Jahren gibt es eine Qualitätsweinrenaissance im Vinschgau. Keine großen Genossenschaften, hier dominieren kleine Winzer, die Höhenlagen rekultivieren und an individuellen Qualitäten tüfteln. Eine weitere Besonderheit: Man setzt stark auf den guten alten Riesling, für Südtirol immer noch eine exotische Sorte. Insgesamt gibt es davon nur 52ha, = ca. 1% der gesamten Anbaubfläche.
Rieslingpionier (seit ´95) und immer noch bekanntester Wegbereiter ist Franz Pratzner aus Naturns. Er bewirtschaftet 7ha, ist neben Riesling auch für seinen Blauburgunder bekannt. Hier ist Holzreife angesagt, die Weißen legt er in Akazienholz. Beschreibungen seiner Weine bei Stuart Pigott ("Wilder Wein") haben mich neugierig gemacht, und so war klar, daß ein Falkenstein Riesling ins Glas mußte.

Falkenstein Riesling 2009 13,5 % Franz Pratzner / Naturns (13,5% / zwischen 18€ und 20€) Im Glas sattes goldgelb, dichte, vollströmende Nase, reifer Apfel kämpft mit einem kleinen (Spotan)stinker, dieser Riesling verspricht schon beim ersten Kontakt Charakter und Eigensinn. Der Duft ist geprägt vom oxydativen Ausbau und hat richtige Bassnoten, vor allem am dritten Tag: Gemähtes Heu, auch Orangeat, getrocknete Apfelringe, ein ganzer Strauß, ein Nasenwein. Im Mund kein leichtes, frisches Wässerchen. Ein Kraftriesling, cremige Physik mit Druck und Dichte. Dezentes Süße/Säure-Spiel, mehr aber ein Volumenriesling, keiner der über Frische oder Fruchtsüße punktet. Einer von denen, die einen auch bei Tisch einen Roten nicht vermissen lassen, der verträgt auch Fleisch und Würze. Verkostet über 4 Tage, bis zum Schluß ein individueller Genuß. (92/100)

Herzhafte Weingrüße, Thomas
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Weindeuter

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMo 9. Mai 2011, 13:12

Auf der Suche nach Südtiroler Frische ! Nach Weinen kühl wie ein quellklarer Bach, duftig wie eine Bergwiese im Mai. So waren, bei allem Genuß, weder der verkostete Gewürztraminer noch der Vinschgauriesling.

Aber Südtirol kann auch das. Als Beispiel ein Weißburgunder, mit knapp 10% Anteil an der Gesamtrebfläche eine wichtige Weinsorte in Südtirol. Und eine köstliche Spezialität, eine autochthone Sorte Italiens, spätreifend und frostempfindlich: Der hocharomatische Goldmuskateller/Moscato Giallo.

"Strahler" Weißburgunder 2009 Stroblhof / Eppan (13,5%/ca.10€) Kleines Weingut in St. Michael/Eppan mit nur 4ha Anbaufläche. Hotel und Weingut Stroblhof liegt in bevorzugter Rand- und Höhenlage (500m) des Weinhanges, der sich von Eppan bis Kaltern zieht (sog. Überetsch) direkt unterhalb des Mendelkammes. Da weht, wenn es unterhalb schon sehr heiß ist, immer noch ein kühles Lüftchen. Das Sortiment ist klein aber fein. Der bekannteste Wein des Gutes ist der Strahler, zu 90% aus Weißburgunder, die 10% teilen sich Chardonnay und Grauburgunder.
Der Wein setzt ganz auf die Frucht, allerdings, dem Hasustil entsprechend, nicht dick und vordergründig, sondern mit Finesse. Zarte Aprikosennase, im Mund belebt saftige Säure, gerade soviel wie nötig. Der recht hohe Alkohol (13,5%) bleibt völlig im Hintergrund. Anspruchsvolle Erfrischung, der gesamte Vor-Ort Einkauf wurde schon während der Osterwoche in Südtirol "weggesüppelt". 91/100

Moscato Giallo 2010 Manincor / Kaltern (12,55 / 10€) Spektakuläre, mit viel Geld vor einigen Jahren von Michael Graf Goëss-Enzenberg wiedererweckte Kellerei mit Blick auf den Kalterer See. Hier wird mit großem Aufwand biodynamisch produziert. Der moderne unterirdisch angelegte Keller sieht aus wie die Kulisse aus einem James Bond - Film der 70er Jahre. Verkostet wurde schon der Lagrein des Hauses (siehe Rot).
Auf der Suche nach Frische im heißen Frühling jetzt aber der Goldmuskateller. Auch hier kein Qualm, kein Schwulst, die typischen Muskatellernoten scheinen gezähmt, er kommt so wie der Strahler zart, mit frischfruchtiger Säure daher. Der Wein ist, eher untypisch, vollkommen trocken ohne Restzucker ausgebaut. Ein Trendsetzer für einen modernen ganz auf Frische und Mineralik setzenden Goldmuskateller. 89/100

Goldmuskateller 2009 Kellerei Tramin (11% / 7€) Klassischer Stil mit Restsüße, sehr aromatischer Schmeichler aus dem warmen Unterland, leicht, weich und zart, Melone, Blümchen, sehr süffig, hat was deutlich feminines. 88/100
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