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Südtirol - die Weißweine

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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMo 9. Mai 2011, 15:05

Weindeuter hat geschrieben:Auf der Suche nach Südtiroler Frische ! Nach Weinen kühl wie ein quellklarer Bach, duftig wie eine Bergwiese im Mai. So waren, bei allem Genuß, weder der verkostete Gewürztraminer noch der Vinschgauriesling.

...

Moscato Giallo 2010 Manincor / Kaltern (12,55 / 10€) ...
Auf der Suche nach Frische im heißen Frühling jetzt aber der Goldmuskateller. Auch hier kein Qualm, kein Schwulst, die typischen Muskatellernoten scheinen gezähmt, er kommt so wie der Strahler zart, mit frischfruchtiger Säure daher. Der Wein ist, eher untypisch, vollkommen trocken ohne Restzucker ausgebaut. Ein Trendsetzer für einen modernen ganz auf Frische und Mineralik setzenden Goldmuskateller. 89/100
...


Hallo Thomas,

trockene frische Goldmuskateller sind im richtigen Augenblick zwar etwas ungemein ansprechendes, aber ich denke, der 'traditionelle Stil' mit deutlicher Restsüsse wird , und vorallem die wichtigste Goldmuskatellervariente die edelsüsse Auslese als Dessertwein, vorherschend bleiben.

Ein weiterer Produzent, der den von Manincor praktiziertien Stil schon seit geraumer Zeit (wenn nicht sogar schon vor Manincor) bietet wäre das Weingut Baron Widmann aus Kurtatsch. Deine VKN könnte 1:1 für den von mir letztjährig verkosteten Goldmuskateller 2009 übernommen werden. Bei aller Qualität trotzdem ein Nischenwein ...
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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glasweise

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Gestern im Glas: Serenade

BeitragDi 24. Mai 2011, 10:23

Guten Morgen zusammen,
ich weiss nicht ob man für Süssweine einen eigenen Thread eröffnen sollte, soviel gibt es im kleinen Weinland Südtirol ja gar nicht, dafür umso herausragendere.
Gestern hatte ich wieder :D mal den Goldmuskateller SERENADE 2006 von der Kellerei Kaltern im Glas, ein Passito, bei dem die Trauben vollreif geerntet werden, um dann bis in den Februar/März angetrocknet zu werden; das ergibt dann bei 100 kg Trauben gut ca. 20 Göttersaft.
Ein glitzerndes Goldgelb strahlt im Glas, Aromen von gelber Konfitüre, Honig, gelben Rosen, Ananas, Maracuja und Kamille eröffnen das Spiel in der Nase. Am Gaumen wir der nasale Eindruck bestätigt, ohne dass die Süsse erdrückend wirkt. Eine feine Säure gleicht sehr harmonisch aus. Der Wein ist cremig, voll, aber behält auch etwas Eleganz bei.
Dürfte vorzüglich zu Trockengebäck wie Cantuccini oder Mürbteig-Aprikosen-Gittertorte passen, aber auch zu kräftigen Weichkäsen (vielleicht auch Blauschimmel?). Oder auch einfach nur so :D :D ohne nichts.
Um 30 Euro zwar kein Schnäppchen, aber für einen Süsswein hat er für mich ein sehr gutes Trink-Genuss-Verhältnis.
Meines Erachtens eines vom Besten, was Italien an Süssweinen zu bieten hat :!:
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olifant

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Re: Gestern im Glas: Serenade

BeitragDi 24. Mai 2011, 11:49

glasweise hat geschrieben:... Goldmuskateller SERENADE 2006 von der Kellerei Kaltern ...
Meines Erachtens eines vom Besten, was Italien an Süssweinen zu bieten hat :!:


Hallo Robert,

ja, der ist in manchen Jahren einfach g*e*i*l, gell?! Der Gambero Rosso ist zwar nicht meine Weinbiebel, aber nicht ohne Grund erhält dieser Wein, als auch andere Goldmuskateller-Passito, oder auch deren Cuvées, des öfteren Höchstbewertungen im GR, Veronelli, L'espresso ...

Was ganz Feines für meinen Geschmack im Süssweinbereich, und mir bis zum letzten Jahr auch nicht bekannt, ist der Petit Manincor von Manincor aus Manseng gekeltert - nur 9,5% Alc. und schönes Süsse-Säure-Spiel mit Frische ...
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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glasweise

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDi 24. Mai 2011, 14:23

Hallo Ralf, bis jetzt hatte ich noch nicht das Vergnügen mit LE PETIT, habe aber schon mehrfach davon schwärmen hören - höchste Zeit ihn mal auf der Zunge zergehen zu lassen - ich hoffe schon bald- ;)
Ich werde bald die Gelegenheit haben noch ein paar Hochkaräter zu verkosten, so den GEWÜRZTRAMINER TERMINUM, den COMTESS, den ROEN, den ROSENMUSKATELLER CASHMERE und worauf ich mich besonders freue den GEWÜRZTRAMINER CASHMERE von Elena Walch.... ich gebe dann Bescheid :mrgreen:
p.s. danke für die PETIT-Empfehlung
Robert
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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDi 24. Mai 2011, 16:29

Hallo Robert,

wo wirst du denn verkosten? Vor Ort, oder hast du einen Süssweinfreak, bzw. Weinhändler an der Hand, oder die Preziosen aus dem eigenen Keller?

Klingt auf jeden Fall nach einem anstrengenden Programm :P !

Auf die Comtess (KG St. Michael-Eppan, oder?) würde ich mich auch schon mal freuen.
Den Terminum und den Roen habe ich letztes Jahr vor Ort verkostet - die 'alten', nicht die jetzt aktuellen Jahrgänge - der Terminum gewiss eine 'Granate', der Roen etwas Finessenreicher - jedoch lösten beide keinen haben-muss Reflex aus. Aber die neuen Räumlichkeiten der KG Tramin sind, wenn von aussen sicher Geschmackssache, innen sehr sehr angenehm.
Die Cashmere-Weine von E. Walch habe ich bis dato noch nicht kennengelernt.

Freue mich schon auf deinen Bericht.

Da du anscheinend den Süssen nicht abgeneigt bist, noch weitere Tipps, welche dir vermutlich dann nicht unbekannt sein werden:
Sehr angetan und positv überrascht haben mich schon öfters die beiden süssen Spitzen der Ersten&Neuen (die mich im Grunde sonst wenig reizt). Sowohl der Anthos, als auch der Rosenmuskateller, sind zuverlässig und mehr als respektabel (der Anthos ist eigentlich immer ein 'Hammer') - einzig die Verfügbarkeit aufgrund der geringen Mengen hat mich schon öfters etwas deprimiert :roll: . Unbedingt bei Gelegenheit probieren!
Meine zwei Rosenmuskateller-Empfehlungen sind die eigentlich hinlänglich bekannten von Haas und Abtei Muri, Exemplare die in der Regel ohne klebrige Süsse aus zu kommen wissen.
... und, so zu sagen als Geheimtipp, Castel Juval - Unterortel, das Messnersche Weingut in Deutscher Hand ;) , Riesling 'Spielerei'. Nicht in jedem Jahr wird hier Süsswein hergestellt, nur wenn es die Natur auf natürliche Art erlaubt - das Ergebnis ist jedoch immer, allein schon aufgrund der Bedingungen, wert verkostet zu werden. (Ich glaube, ich habe noch immer den '97Blauburgunder 'Spielerei' auf der Zunge :D .)

Ein Stück weiter im Trentino wäre dann noch die 'Essenzia' von Pojer&Sandri erste Wahl ...
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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glasweise

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMi 25. Mai 2011, 08:52

Morgen Ralf,
mmmhh das sind ja wirklich Leckerbissen, welche du da anpreist.
Also, es wird wohl kein einmal-Programm werden, sondern ich werde die meisten davon an verschiedenen Abenden verkosten.
Auf den Comtess - bei mir immer wieder mal eine Verkostung wert - von der Kellereigen. St. Michael / Eppan, freu ich mich auch - zeigt auch immer eine schöne Mineralik und Vielseitigkeit.
Die beiden von der KG Tramin sind natürlich mittlerweile auch Klassiker (wobei in Südtirol diese Süssweinerfahrung ja gar nicht seit allzu langer Zeit vorhanden ist ;-) dafür aber seit einigen Jahren mit einem vielfältigen Spektrum und höchstem Genuss zu beeindrucken wissen), der Terminum 2006 wurde ja zum besten Wein Italiens überhaupt gekürt, da er von allen wichtigen Weinkritikern (Duemila Vini von der ital. Somm.-Vereinigung, Gambero Rosso, Vini di Veronelli, usw. ) als einziger Wein Italiens überhaupt die Höchstnote bekommen hat... zeugt ja nur von gutem Geschmack der Verkoster... :mrgreen: ... ist aber ja auch sehr persönlich. Die Kellerei scheidet natürlich vor Ort die Geister, da sie ja das Dorfbild vom Kalterer See und vom Unterland her sehr prägt, und auch hier kommt wieder der persönliche (Architektur-)Geschmack zum Ausdruck. Aber vonn innen, wie du schon sagtest, wirklich gelungen!
Cashmere war mal Gwürzer, dann Rosenmuskateller und jetzt wieder Gwürzer... hab noch etwas Rosenm. und neulich den neuen Gwürzer bekommen - ist nun auch der teuerste Wein Südtirols :( aber wenn er das hält was er verspricht, dann ist das schlimmere, dass man ihn fast gar nicht bekommt, da findet man wohl eher einen Nadelkopf am Endlosstrand :?
Bei der Ersten & Neuen stimme ich dir zu, auch ich finde nicht sehr viele interessante Weine in deren Angebot, die Puntay-Linie zeigt auch nur in Ausnahmefällen und viel zu selten ihre Vorzüge. Da wäre noch der Sauvignon Stern, der mit einem guten Preis-Genuss-V. sehr gefällig ausfällt. Aber den Anthos muss ich selbst noch probieren, kenn ich persönlich nicht.
Bei Haas und den Klosterbrüdern in Gries liegt man beim Rosenmuskateller NIE falsch.
Und auch der Essenzia ist natürlich immer einen zweiten Schlürfer wert - den hab ich ja schon ewig nicht mehr gekostet, den hatt ich ja fast schon vergessen :oops:
Aber diese SPIELEREI von Juval kenn ich ja überhaupt nicht, gibt es da Süssweine nicht nur von Riesling sondern auch vom BB :o , wie von dir angedeutet, oder hab ich da was missverstanden.
Und zum Schluss muss ich noch den Kernissimo vom Köfererhof in meinen, sich zum Glück immer wieder erweiternden, Reigen der Südtiroler ESSENZIEN aufnehmen.
Beste Grüsse
Robert
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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMi 25. Mai 2011, 11:48

Hallo Robert,

mit den 'Spielerei' - Weinen von Martin Aurich, Pächter und Kellermeister der Tenuta Castel Juval, verhält es sich folgendermaßen:
'Spielerei' wird nicht jedes Jahr gekeltert, im Jahrgang 1997 wurden dann 500 halbe Flaschen aus Spätburgunder - am Stock teilgetrocknete Spätlese - vinifiziert. Dann war lange Jahre nichts, und nun, in den Jahren 2008 und 2009 gibt es 'Spielerei' vom Riesling - Spätlese m. teilw. Botrytis (2008 weniger, 2009 mehr) - mit 2400, bzw. 1000 halben Flaschen. 'Spielerei', das ist lt. Aurich eine Kombination von "Fleiß, Wissen, Erfahrung und Glück auf eine verspielte Art".
Wie du siehst, sit die 'Spielerei' eine rare Essenz.
Zu meinem Leidwesen wurde der 'Spielerei' Blauburgunder bis dato erst einmal abgefüllt - jedoch hatte ich das Glück eine Flasche davon mit lieben Menschen zu geniessen ;) .

Ein Besuch des Juvaler 'Hügels' lohnt allemal, auch wenn man kein Messner-Fan ist. Entweder mit dem Shuttle-Bus die Serpentinen hoch, oder per pedes von der Talsohle, direkt durch die teilweise atemberaubenden Weinbergslagen bis bis zum Castel - die Tenuta liegt ein paar Serpentinen unterhalb des Castels an der für Privatverkehr gesperrten Zufahrtsstraße.
So oder so versteht man die Besonderheiten des Juvaler Hügels wenn man sich ein paar Stunden dort aufhält - Steile steinige Lagen, extreme Sonnenexposition, starke Durchlüftung, grosse Trockenheit (ohne Tröpfchenbewässerung würde wohl nicht viel wachsen).

Den Riesling 'Spielerei' werde ich wohl dieses Jahr verkosten, mal schau'n welcher Jahrgang. - Ich setze da ganz auf mein angestammtes Restaurant, die beim Weinkauf bis dato ein vorzügliches Händchen bewiesen haben.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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glasweise

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMi 25. Mai 2011, 13:18

Danke für die Spielerei-info Ralf, darf ich mich freundlicherweise noch nach dem Restaurant erkundigen? Ist ja wohl dann in Juval-Nähe, kann mir ja kaum vorstellen, dass bei diesen homöopathischen Mengen es wirklich auch Lieferungen bis ausserhalb der Südtiroler Grenzen schaffen :shock:
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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMi 25. Mai 2011, 14:16

Hallo Robert,

nix echte Juval-Nähe, aber doch in Südtirol - Kurtatsch 'Zur Rose' - ich hoffe die haben was eingekauft fürs Degu-Menue ;) .
Oenotheke mit Juval-Produkten in Südtirol: m.W. 'Batisti' in Kaltern, u.a.
bei uns in D: z.B. Bergwein in München http://www.bergwein.com/weine/weingueter/
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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BuschWein

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 26. Mai 2011, 16:56

Mal eine allgemeine Frage, ich war letzte Woche in Südtirol und natürlich habe ich auch einige Weine, meist Weißweine getrunken. Die Weine sind alle nicht schlecht, aber ich hatte doch immer wieder das Problem, dass mir die Weine sehr sättigend vorkamen. Ich fand auch den Alkohol immer leicht durchscheinend, die meisten hatten ja auch um die 13,5%Vol. Andererseits haben das deutsche (wenn man mal von 2010 absieht) oder österreichische Weißweine auch und auch im Burgund liegen die Alkoholwerte nicht so viel tiefer. Trotzdem empfinde ich das Spiel und die Transparenz dieser Weißweine höher als ich es in Südtirol empfunden habe.

Aus der Erinnerung heraus würde ich sagen, als ich mich vor 10 bis 15 Jahren mehr mit den Weißweinen Norditaliens beschäftigt habe, dass diese damals deutlich trinkiger ausfielen, vielleicht nicht so kraftvoll und substanzreich, aber doch deutlich mehr Trinkspaß vermittelnd.

Und ich spreche hier nicht von den Topweinen, sondern eher von den Einstiegsqualitäten bis Mittelklasse, also Weine die man gut zum Essen trinken können sollte, z.B.: KG Terlan Weißburgunder und Terlaner, KG Schreckbichl Weißburgunder aus der Praediumlinie, Weingut Kobler Chardonnay ...
Armin
www.gutsweine.com

Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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