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Südtirol - die Weißweine

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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMi 22. Aug 2018, 09:36

EThC hat geschrieben:...das kann ich mir gut vorstellen, daß da noch eifrig experimentiert wird. ...


"Pi x Daumen" ist er jetzt im zehnten Jahr als selbstabfüllender und vermarktender Winzer und das was er tut hat Hand und Fuss, alles andere als experimentell. Zudem hat er schliesslich nicht als Greenhorn angefangen, sondern war vorher als "Flying Rebenflüsterer" tätig. Seine Selbsständigkeit als Winzer sah er eher als Herausforderung und auch Selbstverwirklichung - finanziell eher Risiko als Absicherung.
Martin Gojer hat ein extrem breites Fachwissen, das weltweit von diversen renommierten Weingütern in Anspruch genommen wurde und wird, zudem eine sehr genaue Vorstellung von dem was er macht, bzw. auch lässt ... aber jeder Jahrgang ist nun mal anders und manchmal können sich Dinge auch so entwickeln, wie man es nicht vorhersehen kann.
Grüsse

Ralf

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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMi 22. Aug 2018, 10:03

olifant hat geschrieben:... vor kurzem im Glas ...

Terlaner 2014, KG Terlan - Terlan, Selektionslinie (Burgunderflasche)
helles Strohgelb mit grünl. Reflexen; unaufdringliche Fruchtnase mit Apfel-, knackigen Birnen-, feinen Blüten- und leichten Kräuternoten; mittlere Stoffigkeit, noch ohne Schmelz, Aromenpalette korrespondierend zur Nase (Apfel, Birne und Stachelbeere), verwoben mit mineralischen Anklängen, leichten Kräuter- und Blütennoten, frische Säure Säure, ausgewogen und animierend; mittellanger - langer fruchtig-frischer, leicht mineralischer Abgang - 16-16,5/20 op


... gestern im Glas ...
hat der Wein seine Qualität bestätigt. 3 Jahre Flaschenreife schienen recht optimal für den Jahrgang. Hätte ich noch Flaschen inpetto wäre keinerlei Eile angesagt, eher Potential für weitere 3 - 4 Jahre ohne Einbußen.
Die Säure ist nun auf's Beste eingebunden, die mineralischen Anklänge haben sich fast völlig in harmonische eher fruchtige Komponenten gewandelt, ein leichter völlig unaufdringlicher Schmelz ohne jegliche Beite oder Behäbigkeit umgibt jeden Schluck. Ein sehr gelungenes harmonisches Gesamtpaket, mit der einzigen Kritik, dass es eigentlich nichts zu kriteln gibt, ausser man hat andere stilistische Vorlieben (16,5-)17/20 op
Grüsse

Ralf

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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 23. Aug 2018, 09:07

EThC hat geschrieben:Ich war damals auch recht überrascht von der wirklich sehr intensiven Holzaromatik, zumal es auf der Heimseite von Pichler als auch bei Wein am Limit damals hieß, daß der Wein in großen 1.000 l Fässern ausgebaut wird. Vielleicht galt das damals aber auch schon für den 2013er und nicht mehr für den 2012er. Jedenfalls hatte ich den Untermazzon für mich gedanklich schon abgeschrieben, weil mir das damals einfach deutlich too much war. Aber jetzt wird er wohl doch wieder interssant :!:


Hallo Erich,

ich hatte gestern nach knapp einem Jahr die letzte Flasche Untermazzon 2013 von Th. Pichler im Glas. Ich habe dabei vorallen auf die Holznoten Augenmerk gelegt.
Klar, der Wein ist spürbar im Holz gelegen und ist auch vom Ausbau geprägt - aber das Holz, bzw. dessen Auswirkungen im Ausbau, sehe ich als bestens integriert. Alles in Allem sehr stimmig und angenehm zu trinken.
Es kann durchaus sein, dass der Wein kurz nach der Abfüllung starkes Holzparfüm aufgewiesen hat - auch bei 1.000 l Fässern kann mit einem entsprechenden Röstungsgrad das Fass bei Erstbelegung den Wein ordentlich geschmacklich prägen.

Aber ebenso wie bei Pinot Nero kann m.E. bei Chardonnay das anfangs evtl. als "too much" empfundene Parfüm sich bestens in den gereiften Wein einbinden. Diese Aromenkomponenten empfinde ich dann durchaus auch als harmonische Ergänzung - in meine Geschmackskosmos ist das schon so verortet. Allerdings nicht für jede Rebsorte oder jede Cuveé ...

Lass' derartigen Chardonnay durchaus mal etwas Zeit zur Reife, in einigen Fällen, wenn der Ausgangsmost das entsprechende Potential aufweist, können sich die Ergebnisse durchaus schmecken lassen, wenn nicht, dann halt nicht.
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 23. Aug 2018, 22:10

olifant hat geschrieben:ich hatte gestern nach knapp einem Jahr die letzte Flasche Untermazzon 2013 von Th. Pichler im Glas. Ich habe dabei vorallen auf die Holznoten Augenmerk gelegt.
Klar, der Wein ist spürbar im Holz gelegen und ist auch vom Ausbau geprägt - aber das Holz, bzw. dessen Auswirkungen im Ausbau, sehe ich als bestens integriert. Alles in Allem sehr stimmig und angenehm zu trinken.
Es kann durchaus sein, dass der Wein kurz nach der Abfüllung starkes Holzparfüm aufgewiesen hat - auch bei 1.000 l Fässern kann mit einem entsprechenden Röstungsgrad das Fass bei Erstbelegung den Wein ordentlich geschmacklich prägen.


... dann werde ich ich dem Weinchen bei nächster Gelegenheit wohl noch mal eine Chance geben... :)
Viele Grüße
Erich

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragSo 9. Sep 2018, 14:45

...was in so einem Basisweinchen doch alles drinstecken kann...

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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragMi 12. Sep 2018, 16:48

Hallo Erich,

ansprechende Eisacktaler Gewürztraminer bringt auch Peter Pliger Kuenhof, aus Brixen, regelmäßig auf die Flasche. Die kommen zwar aus dem grossen Holzfass, sind aber m.E. höchst selten "too much". Auch seine anderen Weissen aus seinen zumeist steilen Terrassenlagen - Sylvaner, Veltliner und Riesling - sind eigenständig und nie belanglos.
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 13. Sep 2018, 07:32

Hallo Ralf,

vielen Dank für den Tipp :D , das Weingut hatte ich bis dato überhaupt nicht im Fokus... :idea:
Viele Grüße
Erich

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 13. Sep 2018, 20:05

.. kann ich nur bestätigen. Wir waren dort im Sommer 2013 zur Verkostung. Ein eindrucksvoller Hof! Fast 800 Jahre alt und einen Besuch wert. Den Kaiton-Riesling hatte ich Ende 2017 aufgemacht und er war ganz hervorragend:

Kaiton, Riesling, 2012
Nase: expressiv rauchig
Geschmack: Zu Beginn leicht fruchtiger Eindruck, dem Salzigkeit und steinige Mineralität folgen. Schnell raumgreifend, sehr gute Struktur und Länge, mittlere Säure. Leicht würziger, ewig langer, schlanker Abgang.

Hat sich nach 5 Jahren Flaschenreife sehr harmonisch entwickelt. Beim Kauf war der Wein noch wild und unsortiert.

Der Sylvaner hat die 5 Jahre leider nicht gut überstanden. War wohl mein Fehler.

Grüße, Simone
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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragFr 14. Sep 2018, 09:37

Hallo Simone,

schade mit dem Sylvaner, evtl. war's auch ein Flaschenfehler, Schrauber oder Naturkork? '12 dürfte im Eissacktal auch ein eher kühler Jahrgang gewesen sein -nicht zwingend förderlich für die Lagerfähigkeit.

... gestern im Glas ...

Bianco Manzoni 2016, Weingut Baron Widmann - Kurtatsch, Rebsortenkreuzung Riesling X Weissburgunder

helles Strohgelb mit grünl. Reflexen; Apfel, Zitrusfrüchte, Pfirsich, Blüten, Mandel; am Gaumen angenehm stoffig, Aromen korrespondierend zum Gaumen, dazu deutlich mineralische Noten, etwas süsser Extrakt gepuffert mit der richtigen Portion Säure, harmonisch, animierend; mittellanger - langer Abgang mit angenehmen Süsse-Säure-Spiel, 16,5/20 op

Vielleicht noch etwas jung, zeigt deutliches Potential an der Luft. Charakterlich wie eine Cuvée eines Pfälzer Rieslings mit einem knackigen Südtiroler Weissburgunder. Angenehmer und durchaus interessanter Wein.
Grüsse

Ralf

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EThC

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragFr 14. Sep 2018, 13:14

olifant hat geschrieben:Bianco Manzoni 2016, Weingut Baron Widmann - Kurtatsch

Bianco Manzoni kenne ich bis jetzt nur von Elisabetta Foradori (sehr gut übrigens!), weißt du, ob die Sorte auch noch von anderen Südtiroler Winzern angebaut wird? Foradori ist ja nicht sehr weit von der Grenze weg...
Viele Grüße
Erich

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