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Südtirol - die Weißweine

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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 1. Jun 2017, 09:33

Jürgen hat geschrieben:Den 2014er Tannenberg habe ich mir in den Keller gelegt, da in diesem Jahr kein Lieben Aich produziert wurde :lol:


Das wird sicher noch ein klasse Wein, 2014 habe ich anfangs unterschätzt, waren schwer zu verkosten. Die Sauvignons des Jahrgangs fangen gerade an sich zu finden. Tolle Frische, auch wenn es etwas an Komplexität im Vergleich zu anderen Jahren fehlt.

Jürgen hat geschrieben:Die Kellerei Tramin stand in den letzten Jahren nicht mehr in meinem Fokus. Ich habe mich hauptsächlich Manincor aber auch Terlan, Garlider, Pranzegg und wenigen anderen gewidmet.
Südtirol nimmt nur einen kleinen Teil meines Kellers ein, trotzdem wir seit Jahren jedes Jahr dorthin in Urlaub fahren.


Die Traminer verdienen durchaus Beachtung, gerade im Weissweinbereich haben sie bei Weissburgunder und Sauvignon aufgeholt. Alles aus jedem Jahr braucht man sicherlich nicht, na ja, evtl. den Nussbaumer, so man Gewürztraminer schätzt, oder auch den Unterebner als Benchmark - Pinot Grigio seiner Art.

Terlaner sind im Weissen Bereich fast schon zu perfekt, das Meiste ist auch einem Niveau, dass Andere in dieser Breite nicht immer erreichen. Allerdings bleiben dann verständlicherweise auch die echten Überraschungen aus, ausser man möchte 150+ € für eine Primo-Cuveé oder um die 100 € für ein Raritäten-Exemplar investieren. Dieser Über-Drüber-Hype nervt mich ohnehin etwas ...

Eine echte Begeisterung für Manincor konnte ich einfach bisher nicht entwickeln, keine Ahnung warum, vielleicht stösst mich dieser bewusst inszenierte "Bio-' und "Innovativ-Edel-Dynamische" (Marketing-) Auftritt, auch in Verbindung mit dem hieraus gerechtfertigten allgemein höherem Preisniveau ;)

Garlider und Pranzegg mache 'Ihr' Ding - und das ist gut so :mrgreen:
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Ralf

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Jürgen

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 1. Jun 2017, 09:42

Die Rarität von Terlan hatte ich einmal als 2002er. Ich persönlich fand den Wein nicht besser als den Nova Domus.

Heuer konnte ich hingegen einmal den 1990er Terlaner probieren. Das war Vollendung pur.
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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 1. Jun 2017, 09:49

Jürgen hat geschrieben:Die Rarität von Terlan hatte ich einmal als 2002er. Ich persönlich fand den Wein nicht besser als den Nova Domus.

Heuer konnte ich hingegen einmal den 1990er Terlaner probieren. Das war Vollendung pur.


Das glaub' ich dir gern - einzig die Flaschenpreise sind seit den Erstausgaben von Raritäten vor einer Dekade gestiegen wie im Burgund ;)
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Ralf

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 1. Jun 2017, 10:51

olifant hat geschrieben:Der Jahrgang 2015 besitzt m.M. eine gewisse Ähnlichkein mit 2011. Ob alle Weissweine über genügend Säure verfügen um auch gut zu reifen, ohne zu schnell anstrengende Alterstöne zu entwickeln wird man noch sehen.

Der Unterebner, seines Zeichen ein Pinot Grigio und von warmen jahren durchaus profitierend, wird da wohl eher wenig Mühe haben, auch der Tannenberg , Sauvignon Blanc, dürfte mit ausreichend Säure und Feinhefelager ausgestattet sein.


Ich bin d'accord hinsichtlich der Vermutung, daß die 2015 eher ein etwas kürzeres Leben haben werden. Bezüglich der Pinot Grigios (aber auch Pinot Bianco) habe ich jedoch eine gegenteilige Erfahrung gemacht, das warme Jahr hat den ohnehin säureärmeren Burgundertrauben extra zugesetzt, einige sonst schöne Weine gerieten arg anstrengend für meinen Geschmack. Am deutlichsten hat sich das für mich z.B. beim PG Turmhof von Tiefenbrunner bzw. dem WB Praesulis vom Gumphof gezeigt. Ob diese Weine noch deutlich an Trinkspaß gewinnen, bezweifle ich derzeit eher...
Viele Grüße
Erich

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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 1. Jun 2017, 11:23

EThC hat geschrieben:.... Bezüglich der Pinot Grigios (aber auch Pinot Bianco) habe ich jedoch eine gegenteilige Erfahrung gemacht, das warme Jahr hat den ohnehin säureärmeren Burgundertrauben extra zugesetzt, einige sonst schöne Weine gerieten arg anstrengend für meinen Geschmack. Am deutlichsten hat sich das für mich z.B. beim PG Turmhof von Tiefenbrunner bzw. dem WB Praesulis vom Gumphof gezeigt. Ob diese Weine noch deutlich an Trinkspaß gewinnen, bezweifle ich derzeit eher...


Ich sag mal so, was ich am PG mag schätze ich am WB nicht zwingend.
Letztes Jahr fanden bei mir nur sehr wenig 15er WB den Weg in den Kofferraum, dafür aber umso mehr PG und auch Chardonnay - da schätze ich die warmen Jahre i.d.R. mehr, bei WB ziehe ich klassischere Jahrgänge den schmelzig-fetten gerne vor. Sind anscheinend meine derzeitigen Geschmacksvorlieben.
Auf Seite 33 ist meine VKN zum PG Penoner der Kurtatscher, den ich sehr gut fand - der Turmhof ist nicht recht anders, eher sogar weniger opulent um in diesem Zusammenhang nicht gar von vergleichsweise schlank zu sprechen ;) .
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDo 1. Jun 2017, 14:12

olifant hat geschrieben:Ich sag mal so, was ich am PG mag schätze ich am WB nicht zwingend.


...ist immer ein bißchen schwierig mit den persönlichen Vorlieben, ist ja alles so schön subjektiv. ;)
Ich habe jetzt keine Abneigung bezüglich opulenteren Tröpfchen, allerdings muß für mich auch bei den fetten Sachen die Säure passen, das ist für mich der Dreh- und Angelpunkt. Auch ein gehaltvoller Chardonnay bzw. PG braucht für meinen Geschmack eine schöne Säurestruktur, damit ich nach einem Glas auch gerne nochmal nachschenke. Bei den zwei genannten Beispielen habe ich bei mir eine gewisse Anstrengung empfunden, was den Spaß dann deutlich trübt.
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olifant

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragDi 20. Jun 2017, 11:58

... vor kurzem im Glas ...

Tonsur 2015, Pranzegg - Kampill (Bozen) , Cuveé, Müller Thurgau 55%, Weißburgunder 20%, Sylvaner 10% und Chardonnay 15% https://docs.wixstatic.com/ugd/c05fef_aa0970b7c1ea49e9b72d2b162f29cc34.pdf

trübes helles Strohgelb mit grünl. Reflexen; Hefe, Blüten, mineralische Anklänge, grüne Haselnuss, Birne?, sehr changierend ...; am Gaumen recht voll und recht stoffig, gewisse Cremigkeit, changierender Aromenmix korrespondierend zum Gaumen, der sich nie so ganz fassen lässt, in ständiger Entwicklung, angenehme leichte Herbe, sehr schön stützende Säure, die einfach nur 'da' ist, sich aber nie in den Vordergrund spielt, ständig changierende Harmonie mit steilem Trinkfluss; langer, nicht zu fassender, leicht cremiger Abgang mit leichtem Bitterl und Spiel - 17-17,5/20 op

Wer sich in irgend einer Weise MT erwartet wird schwer enttäuscht :lol: , ein Wein nahe an Orange - / Naturweinen, der aber nicht vergisst einfach nur Wein zu sein und dem getrunken werden zu dienen.

Martin Gojer reduziert den Schwefeleinsatz soweit er es für vertretbar hält, zum Ausgleich gibt's Maischegärung und Hefelager. Ob er irgend wann mal ganz auf Schwefelung verzichtet, das hängt für ihn davon ab, ob die Weine auch dann noch konsumfähig bleiben - Verzicht auf notwendige Technik oder Hilfsmittel, nur aus Prinzip, wird es bei ihm wohl eher nicht geben.
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragSo 16. Jul 2017, 12:56

olifant hat geschrieben:Martin Gojer reduziert den Schwefeleinsatz soweit er es für vertretbar hält, zum Ausgleich gibt's Maischegärung und Hefelager. Ob er irgend wann mal ganz auf Schwefelung verzichtet, das hängt für ihn davon ab, ob die Weine auch dann noch konsumfähig bleiben - Verzicht auf notwendige Technik oder Hilfsmittel, nur aus Prinzip, wird es bei ihm wohl eher nicht geben.


Ich gehöre ja nicht zu den begeisterten "No-S" -Trinkern, da gibt's einfach zu viele schlechte Beispiele. Bei wirklich ganz trockenen Weinen und entsprechender Umsicht / Sauberkeit im Keller funktioniert das zwar im Einzelfall sehr schön, aber ein Dogma würde ich da nicht d'raus machen wollen bzw. einem solchen nicht nachrennen.
Insofern hört sich die obige Beschreibung aus meiner Sicht gut, richtig, vernünftig an.
Viele Grüße
Erich

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragSo 16. Jul 2017, 13:01

In den letzten Wochen ist wieder ein bißchen was zusammengekommen. Von unterirdisch bis super war einiges dabei...

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragSo 16. Jul 2017, 18:28

Hallo EThC,

die in Deinen Verkostungsnotizen häufiger auftauchende "Yosterbeere" ist mir völlig unbekannt, so dass ich danach gegoogelt habe - interessanterweise ohne ein wirklich greifbares Ergebnis.

Meinst Du vielleicht die Jostabeere - eine Hybride aus schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere, daher auch der Name "Josta"?

Und, falls ja, wie riecht / schmeckt das Ding? Wie eine Mischung aus beidem, oder eher wie eine der beiden Ausgangssorten, oder ganz anders?

Gruß
Ulli
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