Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Di 12. Aug 2014, 09:58
...und hier als Fortsetzung aus dem "Südtirol - Die Weißweine" Thread noch die getrunkenen Rotweine, wobei ich von denen nicht so begeistert war wie von den Weißweinen (Ausnahme: Lagrein).
1. Blauburgunder / Pinot Nero
Ich liebe Pinot Noirs aus dem Burgund und bin der Meinung, dass Pinot Noir mit ganz wenigen Ausnahmen nirgendwo so gut gelingt wie an der Côte d'Or. Von den getrunkenen Blauburgunder war eigentlich nur einer dabei, den ich mehr als passabel fand (Giorgio Grai). Kaufen würde ich mir aber keinen einzigen davon. Das hat aber sicher auch mit persönlichen Geschmacksvorlieben und - in meinem Fall - vielleicht auch langsam ein bisschen mit Vorurteilen zu tun .
KG St. Michael Eppan - 2011 Blauburgunder Riserva: Ganz ok, aber etwas einfach gestrickt, von Kirscharomen geprägt, ganz leicht marmeladig.
KG St. Michael Eppan - 2011 Blauburgunder "St. Valentin": Für mich nicht besser als der Riserva, eher von roten Früchten geprägt, knackigere Frucht als beim Riserva, im Mund aber etwas kräutrig-grün.
Franz Haas - 2012 Pinot Nero: Ist natürlich sehr jung, heller in der Farbe als die anderen, rotfruchtig in der Nase, ganz attraktiv. Im Mund ebenfalls recht attraktiv, ebenfalls rotfruchtig in Richtung Walderdbeere, filigran in der Struktur, gar nicht schlecht eigentlich, allerdings auch nicht billig.
Giorgio Grai - 2008 Pinot Nero Alto Adige: Mein Favorit, was daran liegen könnte, dass er mehr Flaschenreife hat. Eher dunkelfruchtig, dazu mit erdigen Noten, fein und ausgewogen im Mund mit eher leichtem Tannin. Ganz leichte und angenehme Holzwürze. Auch ein sehr fairer Preis.
2. Vernatsch
Hier habe ich nur einen probiert, der mir aber gut geschmeckt hat. Inwieweit ist denn Südtiroler Vernatsch geschmacklich anders als Württemberger Trollinger? Den probierten Vernatsch fand ich schon sehr Trollinger-ähnlich.
KG St. Michael Eppan - 2012 Vernatsch "Pagis": Sehr hell in der Farbe, erdbeerig und floral in der Nase, setzt sich im Mund fort, hat diese typische Trollinger-Simplizität, die ich aber sehr attraktiv finde.
3. Lagrein
Mir war nicht klar, dass Lagrein so dunkelfruchtige, dichte, dabei aber nicht matschige Weine ergibt. Keine Ahnung, ob mit Lagrein echte Höheflüge möglich sind, im Zweifel ja, aber mir scheint, als ob man bei Südtiroler Lagrein für wenig Geld echt viel Wein bekommt, den man auch bestens Gästen vorsetzen kann, die bei Rotwein eine etwas dunklere Farbe und eine Aromatik in Richtung schwarze Früchte, Lakritze und dunkle Schokolade erwarten.
Muri Gries - 2013 Südtiroler Lagrein: Toll, super präzise und klar, dunkel in der Farbe und dunkel in der Aromatik, dabei aber trotzdem frisch und herb. Für unter 10 Euro ein echt toller Wein.
KG Terlan - 2011 Südtiroler Lagrein Gries Riserva: Deutlich ambitionierter als der Muri Gries, verhaltener, nicht so offen, aber nach meiner Einschätzung mit gutem Potenzial, auch alles andere als teuer.
Ritterhof - 2010 Südtiroler Lagrein Riserva "Crescendo": Den fand ich auch nicht schlecht, aber nicht so gut wie die beiden anderen, er hatte nicht diese jugendliche, klare Art des Muri Gries und auch nicht die Komplexität des Terlan Gries. Alles andere als schlecht, aber bei der Qual der Wahl fällt der Ritterhof für mich ab.
4. Cabernet Sauvignon
Merlot habe ich leider gar nicht probiert, auch keine Bordeaux-Cuvée. Dafür einen reinsortigen Cabernet Sauvignon, der bei mir eher durchgefallen ist.
KG Kurtatsch - 2010 Cabernet Sauvignon Freienfeld: Dunkle Farbe, etwas paprikageprägtes Bouquet, kräftiges Tannine, es fehlt an Finesse. Kann man schon trinken, aber den aufgerufenen Preis würde ich dafür nicht ausgeben wollen.
1. Blauburgunder / Pinot Nero
Ich liebe Pinot Noirs aus dem Burgund und bin der Meinung, dass Pinot Noir mit ganz wenigen Ausnahmen nirgendwo so gut gelingt wie an der Côte d'Or. Von den getrunkenen Blauburgunder war eigentlich nur einer dabei, den ich mehr als passabel fand (Giorgio Grai). Kaufen würde ich mir aber keinen einzigen davon. Das hat aber sicher auch mit persönlichen Geschmacksvorlieben und - in meinem Fall - vielleicht auch langsam ein bisschen mit Vorurteilen zu tun .
KG St. Michael Eppan - 2011 Blauburgunder Riserva: Ganz ok, aber etwas einfach gestrickt, von Kirscharomen geprägt, ganz leicht marmeladig.
KG St. Michael Eppan - 2011 Blauburgunder "St. Valentin": Für mich nicht besser als der Riserva, eher von roten Früchten geprägt, knackigere Frucht als beim Riserva, im Mund aber etwas kräutrig-grün.
Franz Haas - 2012 Pinot Nero: Ist natürlich sehr jung, heller in der Farbe als die anderen, rotfruchtig in der Nase, ganz attraktiv. Im Mund ebenfalls recht attraktiv, ebenfalls rotfruchtig in Richtung Walderdbeere, filigran in der Struktur, gar nicht schlecht eigentlich, allerdings auch nicht billig.
Giorgio Grai - 2008 Pinot Nero Alto Adige: Mein Favorit, was daran liegen könnte, dass er mehr Flaschenreife hat. Eher dunkelfruchtig, dazu mit erdigen Noten, fein und ausgewogen im Mund mit eher leichtem Tannin. Ganz leichte und angenehme Holzwürze. Auch ein sehr fairer Preis.
2. Vernatsch
Hier habe ich nur einen probiert, der mir aber gut geschmeckt hat. Inwieweit ist denn Südtiroler Vernatsch geschmacklich anders als Württemberger Trollinger? Den probierten Vernatsch fand ich schon sehr Trollinger-ähnlich.
KG St. Michael Eppan - 2012 Vernatsch "Pagis": Sehr hell in der Farbe, erdbeerig und floral in der Nase, setzt sich im Mund fort, hat diese typische Trollinger-Simplizität, die ich aber sehr attraktiv finde.
3. Lagrein
Mir war nicht klar, dass Lagrein so dunkelfruchtige, dichte, dabei aber nicht matschige Weine ergibt. Keine Ahnung, ob mit Lagrein echte Höheflüge möglich sind, im Zweifel ja, aber mir scheint, als ob man bei Südtiroler Lagrein für wenig Geld echt viel Wein bekommt, den man auch bestens Gästen vorsetzen kann, die bei Rotwein eine etwas dunklere Farbe und eine Aromatik in Richtung schwarze Früchte, Lakritze und dunkle Schokolade erwarten.
Muri Gries - 2013 Südtiroler Lagrein: Toll, super präzise und klar, dunkel in der Farbe und dunkel in der Aromatik, dabei aber trotzdem frisch und herb. Für unter 10 Euro ein echt toller Wein.
KG Terlan - 2011 Südtiroler Lagrein Gries Riserva: Deutlich ambitionierter als der Muri Gries, verhaltener, nicht so offen, aber nach meiner Einschätzung mit gutem Potenzial, auch alles andere als teuer.
Ritterhof - 2010 Südtiroler Lagrein Riserva "Crescendo": Den fand ich auch nicht schlecht, aber nicht so gut wie die beiden anderen, er hatte nicht diese jugendliche, klare Art des Muri Gries und auch nicht die Komplexität des Terlan Gries. Alles andere als schlecht, aber bei der Qual der Wahl fällt der Ritterhof für mich ab.
4. Cabernet Sauvignon
Merlot habe ich leider gar nicht probiert, auch keine Bordeaux-Cuvée. Dafür einen reinsortigen Cabernet Sauvignon, der bei mir eher durchgefallen ist.
KG Kurtatsch - 2010 Cabernet Sauvignon Freienfeld: Dunkle Farbe, etwas paprikageprägtes Bouquet, kräftiges Tannine, es fehlt an Finesse. Kann man schon trinken, aber den aufgerufenen Preis würde ich dafür nicht ausgeben wollen.