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Südtirol - klein aber fein

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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragFr 22. Jan 2016, 11:16

Link zu einer umfangreichen Südtirol-Verkostung von EnoWorldWine (Eckhard Supp) - 187 Weine der Jahrgänge '12, '13 und '14 ...
http://www.enoworldwine.de/degustation/verkostungsreport/zwischen-den-welten-suedtirol
> zu den VKN gehts ziemlich weit unten auf der Seite (unterhalb der Rubrik Top 42), unter dem hinterlegten Link "-> Sämtliche Weine der Verkostung" - die anderen Links weiter oben auf der Seite funzen nicht. Um auf die 2. VKN Seite zu kommen, ganz unten direkt auf Seitenlink "3" klicken; 'Nächste" funzt nämlich auch nicht ...
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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FrankE

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragSa 12. Mär 2016, 17:58

Hallo,

gerade gelesen, vielleicht interessiert es ja.

http://www.suedtirolwein.com/de/aktuell ... -wein.html

Viele Grüße
Frank
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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragSo 13. Mär 2016, 11:15

Hallo Frank,

Danke für den Link, hatte schon länger nicht mehr dort vorbei geschaut.
Liesst sich wie ein Zwillings Jahrgang zu 2011.
Bei Rot wird wohl entscheidend, dass die Frucht nicht zu bonbonig ausfällt, bei Weiss und Vernatsch wird die Säure entscheidendes Kriterium. Aber ich gestehe, auf 2011 er Weisse sang ich grosse Lobesarien.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDi 16. Aug 2016, 15:49

.... so,

anders als ursprünglich geplant dieses Jahr nicht nach Südtirol zu fahren, hat mir das schlechte Wetter der vergangenen Woche bei uns in D ein paar Sommertage in Südtirol beschert ;) So konnte ich einen kurzen Schnappschuss des '15 Jahrgangs bei erhaschen.

Alle Weissweine, zumindest die von mir verkosteten Betriebe (KG Kurtatsch, KG Nals Margreid, Kränzelhof, Tiefenbrunner, Weingut Widmann), sowie ein paar Glässchen en passant diverser Betriebe zum Essen, hatten die 2015er zumeist eines gemeinsam:
klares, sauberes und oft ziseliert-transparentes Aromenbild, kein Schwulst oder Kitsch
feine nahezu perfekte Säure
keine Breite
sehr harmonische Struktur
vergleichsweise moderate Alc.-Prozente
reif, aber nicht überreif

Die ital. Weissweintrinker wird's freuen, da diese von diesem Typus Weisswein zumeist nur wenig im eigenen Lande finden. Die Winzer freut's, da der Jahrgang zum Einen ein arbeitstechnisch wohl rel. einfacher und mengenmäßig, zum Anderen trotz der erzeugten Qualität, ein reichlicher im Vergleich zu '13 und '14, ist.
Jedoch anders als meinerseits gem. der obig verlinkten Pressepulikation der Südtiroler Weinwerbung vermutet, bestehen keine Parallelen zu '11, eher zum ebenfalls hervorragenden 2010 Jahrgang.

Am besten gefallen haben mir Weissburgunder und Pinot Grigio, diese aus allen Anbaugebieten, dann auch einige der Chardonnay aus dem Südtiroler Süden, weniger die aus nördlicheren Gebieten.

Ebenfalls blitzsauber waren sämtlich verkosteten Sauvignon Blanc aus allen Anbaugebieten, jedoch mit der Einschränkung nicht meinem Geschmack zu entsprechen - da mag ich's wohl lieber einenordentlichen Tacken aromatischer und auch kräftiger, gerne auch mit mehr reifer Frucht, statt vornehmlich vegetalen und auch zitronigen Aromen - frisch, klar (crispy) und fein waren alle. Wer Frische und nahezu kristalline Transparenz sucht wird auf jeden Fall fündig werden.

Sehr entgegen kam der Jahrgang den (wenigen erzeugten) Müller-Thurgau. Der Feldmarschall Fenner vom Tiefenbrunner mal wieder singulär, hinzu kommt ein wirklich g*e*i*l*e*r M-T 'Graun' der KG Kurtatsch, der auf den ersten Schluck fast an einen Sauvignon Blanc erinnerte, seine Sortenreinheit (ohne Verschnitt mit Sauvignon Blanc) im direkten Vergleich mit dem gleichrangigen SB der Genossenschaft, klarstellte. Wer sich traut, sollte den einfach mal probieren.

Ebenfalls freuen dürfen sich Liebhaber der Aromasorten Goldmuskateller und Gewürztraminer - was da noch in der kommenden Saison noch an Dessertweinen abgefüllt werden wird, wird sich bei den einschlägigen Könnern als grandios erweisen.

Bei den Rotweinen habe ich ausser Vernatsch '15, evtl. war auch mal ein Glas Lagrein dabei, nichts verkostet - die Vernatsch, diese rotgefärbten Weissen ;) - zeichnete alles aus, was auch die Weissweine des Jahrgangs ausmacht. Bspw. wieder ausserordentlich der 'Galea' der KG Nals Margreid, oder auch der Vernatsch des Weinguts Widmann - die St. Magdalener der einschlägig Bekannten Vernatschspezialisten Glögglhof, Waldgries und anderer müssen nicht hervorgehoben werden. Für meinen Geschmack ein sehr guter Vernatschjahrgang.

Für die meisten noch ab zu füllenden Roten darf einiges erwartet werden. Saubere Frucht, reife Tannine, ausgewogene Struktur, mehr brauicht man eigentlich nicht zu erwähnen.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDi 16. Aug 2016, 17:21

... und jetzt noch etwas Einzelkritik - da werde ich immer selektiver und lasse inzwischen auch viele Weine aus, welche mir schon früher nicht wirklich zusagten, bzw. überzeugten ...

Kränzelhof (Graf Pfeil) - Tscherms:
Sehr schöne Weissburgunder, der 'Einfache' mit weissem Etikett, bereits ausverkauft, der mit dem schwarzen Etikett einfach nur sehr gut.
Fast schwebend der SB, mit mir etwas zu 'grünen Aromen' - wird sich aber erfahrungsgemäß noch gut entwickeln.
Der Blanc de Noir aus PN ein extrem süffiger Terrassentraum :lol: ; der Vernatsch Meraner sauber und frisch, aber kein must-buy, eigentlich sehr angenehm der Vernatsch 'Baslan' in Teil-Barrique, für mich schon eine kleine Versuchung.
Die weisse Geheim-Cuvee Segreto dieses Jahrgang mit deutlicher Muskatellerprägung und leider mir zu viel Restsüsse, ebenso wie die neue (leider ebenfalls leicht restsüsse) rote Geheim-Cuvee Segretum so gar nicht mein Ding ...
Die rote Palette (Lagrein, Merlot, Pinot Nero) habe ich nicht weiter verkostet

KG Nals Margreid - Nals:
Die Weissen '15er der Selektionslinie, WB Penoner und WB Sirmian, SB Gennen und SB Mantele, PG Punggl und Chadonnay Magre durch die Bank sehr gut. Am überzeugensten Punggl und Sirmian, die den Weg in meinen Keller fanden. In diesem Jahr, anders als im letzten, m.E. wieder ein erkennbarer Qualitätssprung zwischen Penoner/Sirmian und Gennen/Mantele.
Bei Rot standen nur der bereits erwähnte und von mir gelobte Vernatsch Galea und der '13er PN Mazzon auf der Agenda - beide waren Mitnahmekandidaten. Andere Rote der Selektiopnslinie hatte ich mangels Interesse nicht im Glas.

Weingut Widmann - Kurtatsch:
Die Cuvee Weiss, der Sauvignon und der Gewürztraminer waren meine Favoriten. Neu im Portofolio ein Incrozio Manzoni, der mich sehr stark an mineralisch-spitzen Riesling erinnerte, wohl gut, aber nicht mein Geschmack.
In Rot sehr schön der ebenfalls bereits erwähnte Vernatsch, sowie eine '13er Sondercuvee Rot mit 80% Cabernet und 20% Petit Verdot - ein reifer, aber dennoch rustikaler, Charakterkopf - der mir gut gefiel. Andere Rote waren noch nicht gefüllt.

Tiefenbrunner - Entiklar:
Die Weissweinpalette der Turmhoflinie durch die Bank exemplarisch für den Jahrgang. Meine Favoriten waren WB, PG und Chardonnay, ausgezeichnet der M-T Feldmarschall.
In Rot der Grauvernatsch Turmhof dieses Jahr vergleichsweise etwas abfallend, der einfache Pinot Nero dagegen mit angenehmen Aromenmix aus Frucht und Fass. Die 14er Cuvee Lintiklarus zwar dicht, aber mir zu ausbaugprägt und etwas hart. Cabernet und Lagrein der Linie ausverkauft / noch nicht gefüllt.

KG Kurtatsch - Kurtatsch:
Verkostet alle verfügbaren Weissen der Terroir-Linie, sehr gut eigentlich alle, wie der WB Hofstatt und der SB Kofl, für mich hervorstehend jedoch der PG Penoner, der Chardonnay Pichl und der bereits erwähnte M-T Graun. Die Weisse Cuvee Freienfeld ist aus dem Portofolio genommen. Hier wird es künftig unter diesem Namen (wieder) eine Chardonnay Riserva in Ausnahmejahren geben. Der GT Brenntal ausverkauft / noch nicht gefüllt, ebenso wie nahezu alle Roten (Cabernet Freienfeld, Merlot Brenntal, Cuvee Soma, Lagrein Frauenriegl ...) ausser den noch im weiteren erwähnten.
In Rot verkostet der Gewinner des VernatschCups der Kategorie Kalterersee, der Vernatsch *Tusch* Kalterersee - sauber, feingliedrig, süffig - nichts zum drüber nachdenken, saufen und gut 'is ;) - Jausenwein. Etwas Gehaltvoller der Grauvernatsch Sonntaler, dabei ebenso sauber und klar, wie das der Jahrgang so mit sich brachte, mir aber Vergleichsweise einen Tacken zu wenig. Dfür eine sichere Bank wie immer - und wohl der Cabernet mit dem Besten PGV der Region - die 13er Cabernet Riserva Kirchhügel. (Dazu eine Tagliata 'medium' ist einfach ein Traum ;) - Schwelgen und Schweigen. )
Der 14er Rosenmuskateller Ushas nicht optimal, mit etwas Klebstoff, Alk. und leicht unsauberen Aromen.

Pranzegg - Kampenn (Bozen)
An 15ern gab's zwei neue Weine im Portofolio, den Weissen Tonsur im Gemischten Satz vorallem aus WB und M-T, teils 'klassisch' im Stahltank, teils im Beton sponti-maischevergoren, danach beide Partien verschnitten und gemeinsam im grossen Fass auf der Feinhefe ausgebaut, minimal geschwefelt - würzig, fein, mineralisch; leicht trüb - ich fands sehr gelungen, gefiel mir besser als der inzwischen teuerste Wein des Guts, die Weisse Cuvee Caroline, die mehr Substanz und Tiefgang aufweist, aber bisher dennoch nur selten mein Ding war.
Nicht mehr gibt's den Lagrein Jacob, dessen Pacht nicht erneuert wurde - dafür neu im Programm ein Rosso Leggero im gemischten Satz, im wesentlichen geprägt von 80% Merlotanteil. Im Prinzip ein gekühlt zu trinkender Rose mit leichtem Süsseschwänzchen - ich wünsche mir noch ein, zwei laue Abende zum kurzfristigen Konsum der Mitbringsel. Nicht nachdenken, saufen :lol: - dazu passend das Klarglas-Design mit rotem Kronkorken.
Beständig wie in anderen Jahren der aktuelle Vernatsch Campill, dürfte der '13 sein, in seiner ganz eigenen Art. Sehr schwierig im Moment der Lagrein Quirein, dürfte ebenfalls der '13, aber mal schaun was noch draus wird ...
Die neuen Weine, Tonsur und Leggero, stammen von 2 gepachteten Weinbergen auf der 'richtigen' Bozener Talseite im Besitz des Apfelsaft-Spezialisten Kohl vom Ritten. (Die Verkostung der Apfelsäfte und -produkte der Fa. Kohl im Geschäft desselben am Ritten ist übrigends sehr empfehlenswert).
In den kommenden Jahren wird die Palette Pranzeggs an Weinen durch weitere Flächen, nochmals erweitert. Das Credo: "1 Weinberg = 1 Wein im Gemischten Satz", "minimale Schwefelung" und "Bio" dürfte sich hierbei bei diesem Überzeugungstäter wohl nicht ändern.
Apropos "Bio": durch das schwierige feuchte Wetter mit der ganzen daraus resultierenden Palette an Rebkrankheiten erwartet er für seinen diesjährigen Vernatsch eine katastrophal geringe Ernte von ca. 700 - 1000 kg/ha - ich würde hoffen, ich hätte mich da verhört ...
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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OsCor

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDi 16. Aug 2016, 20:39

…der reine Sadismus, solche Beiträge. Ich habe jetzt unter jeden Mundwinkel ein Näpfchen gestellt, damit die vor mir liegenden Papiere nicht zu sehr eingenässt werden.
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kristof

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDi 16. Aug 2016, 22:37

Danke, Ralf!
Viele Grüße,

Christoph
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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragMi 17. Aug 2016, 08:49

@OsCor: Kein Sadismus, sondern Hedonismus :lol:

@Kristof: Keine Sache!
Grüsse

Ralf

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dylan

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDi 4. Jul 2017, 12:26

Hallo Ralf,

auch wenn du dir häufig wie der einsame Rufer in der Südtiroler Wüste ;) vorkommen magst, deine Worte werden dennoch gehört.
So habe ich bei meinem Aufenthalt in der vergangenen Woche recht häufig auf dene Empfehlungen (100 Weine, die man getrunken haben muss) zurückgegriffen.
Neben anderen waren das in Weiss:

WB Sirmian 15 Nals&Magreid : Anständiger WB, mir jedoch derzeit noch (?) zu fruchdominiert.

Terlaner WB Vorberg Riserva 14 Kellerei Terlan: Ja, Weissburgunder kann Holz! (wenn es wie hier vernüftig dosiert ist) Erstklassiger Stoff.

Pinot Grigio Porer 15 Lageder: Guter und ernsthafter PG dank ausreichender Säure. Dennoch, diese Rebsorte und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr.

Sauvignon Blanc Voglar 14 Peter Dipoli:Sehr guter SB mit zurückhaltender Sortenaromatik, tendenziell jedoch noch zu jung.

Chardonnay Baron Salvadori 13 Nals&Magreid: Nur süßes Holz, nicht viel anderes, so gar nicht mein Ding

Gewürztraminer Spätlese Falkenstein: Auch hier nur dezente Sortenaromatik, eher Auslese- denn Spätlesecharakter, gut.

Bei den Roten kam im offenen Ausschank lediglich belangloses Zeug ins Glas, sodass ich in die Nachbarschaft ausgewichen bin. ;)
Granato 2011 (noch etwas zu jung) und San Leonardo 08 (in voller Trinkreife) waren ganz ausgezeichnete Weine.
Der San Leonardo braucht sich auch vor hochklassifizierten Bordeaux nicht zu verstecken.

Daneben bekam ich vom generösen Hotelier auch noch großzügig eingeschenkte Gläser vom Brancaia Il Blu 11, Barolo Le Vigne 2012 Sandrone, Flaccianello 11
und Clos de la Roche 94 von Lignier (trotz des mediokren Jahrgangs ein gut trinkbarer Burgunder) vorgesetzt. Das alles wurde nicht berechnet!

Insgesamt gesehen war das einmal abgesehen vom sehr durchwachsenen Wetter ein schöner Kurzurlaub in Südtirol, denn wir sicherlich wiederholen werden.
Und spätestens dann, lieber Ralf, benötigen wir wieder deine Wein-Tipps. Bleib also bitte dran am Thema!

Herzliche Grüße

dylan
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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDi 4. Jul 2017, 14:20

dylan hat geschrieben:Hallo Ralf,

auch wenn du dir häufig wie der einsame Rufer in der Südtiroler Wüste ;) vorkommen magst, deine Worte werden dennoch gehört.
...

WB Sirmian 15 Nals&Magreid : Anständiger WB, mir jedoch derzeit noch (?) zu fruchdominiert.

Terlaner WB Vorberg Riserva 14 Kellerei Terlan: Ja, Weissburgunder kann Holz! (wenn es wie hier vernüftig dosiert ist) Erstklassiger Stoff.

Pinot Grigio Porer 15 Lageder: Guter und ernsthafter PG dank ausreichender Säure. Dennoch, diese Rebsorte und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr.

Sauvignon Blanc Voglar 14 Peter Dipoli:Sehr guter SB mit zurückhaltender Sortenaromatik, tendenziell jedoch noch zu jung.

Chardonnay Baron Salvadori 13 Nals&Magreid: Nur süßes Holz, nicht viel anderes, so gar nicht mein Ding

Gewürztraminer Spätlese Falkenstein: Auch hier nur dezente Sortenaromatik, eher Auslese- denn Spätlesecharakter, gut.

..
Und spätestens dann, lieber Ralf, benötigen wir wieder deine Wein-Tipps. Bleib also bitte dran am Thema!

Herzliche Grüße

dylan


Hallo dylan,

sicher nicht die schlechtesten Weissen, die dir ins Glas gekommen sind, allgemein würde ich aber sagen, dass '15er z.T. wohl noch einen Tick zu jung sein können, oder auch ob des Jahrgangs derzeit recht üppig daher kommen; vergleichbar '13er kommen gerade ins Trinkfenster. Beim '15er Sirmian würde ich mir da wenig Sorgen machen.

Der Porer gehört nicht gerade zu meinen bevorzugten PG, ordentlich aber irgendwie auch stockbieder. Bei 'typischen / ernsthalten' PG wäre ich da wohl eher bei Punggl (Nals), Penoner (Kurtatsch) oder Turmhof (Tiefenbrunner), die allesamt ein wesentlich besseres PGV bieten, dafür aber auch nie so bemüht wirken. Bei anspruchsvoller steht m.E. der Ebnerhof (Tramin) rel. allein auf weiter Flur.

Die 14er sind gerade in einem schönen Trinkfenster und sind (eigentlich durchwegs) nicht so fruchtbetont, aber mit einer schönen Säure ausgestattet. Gerade die von dir genossenen bleiben auch ziemlich lange frisch.

Der Chardonnay Salvadori bleibt auch für mich immer schwierig - 10 und 12 wären eigentlich sehr schön, wenn du eine Flasche ohne Premox aufziehst, anders kann ich mir meine Himmel oder Hölle Erlebnisse mit dem Wein eigentlich nicht erklären. Den 13er kenne ich gar nicht, hatte ich vermutlich vor Ort im Glas, aber wohl wohl auch nicht mein Ding. Die v.g. Jahrgänge waren dagegen alles andere als holzbetont, der 11er hingegen schon eher, der hatte aber auch reichlich Frucht dagegen und wirkte recht hedonistisch.
Für mich ist Chardonnay Baron Salvadori aber im Moment ohnehin nogo, auch in Anbetracht des vergleichsweise gehobenen Preises, der nicht zwingend im Verhältnis steht. Ich denke, da sind sich die Betriebe, die sowas im Portofolio haben aber grundsätzlich einig, auch bei der z.T. jaährlich wechselnden Stilistik :lol: .

Mal so nebenbei gefragt, in welchem Hotel warst du, wenn die nichts ordentliches Südtiroler Rotes im glasweisen Ausschank hatten. Sicher ist Südtirol nicht der Nabel der Rotweinwelt, aber ordentliches gibt's eigentlich schon.

Mit dem Dranbleiben, da wird's wohl insgesamt etwas dünner und sporadischer ... aber Wasserstandsmeldungen und Tipps werd' ich mir jetzt nicht verkneifen.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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