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Südtirol - klein aber fein

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dylan

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDi 4. Jul 2017, 19:19

Hallo Ralf,

das Hotel war das "Weinmesser" in Schenna, von den Forumsmitgliedern Susa und C9dP ja bereits wärmstens empfohlen.
Ob bei den offen ausgeschenkten Roten auch was ordentliches dabei war, vermag ich nicht abschliessend zu beurteilen.
Die beiden Weine, die ich im Glas hatten, waren jedenfalls schneller vergessen als verdaut.

Grüße

dylan
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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragMi 5. Jul 2017, 07:02

dylan hat geschrieben:Die beiden Weine, die ich im Glas hatten, waren jedenfalls schneller vergessen als verdaut.


:lol:
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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C9dP

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragMi 5. Jul 2017, 20:02

Da hast du aber nicht gerade die beste Woche erwischt. Bei uns war das Wetter eine Woche vorher echt genial mit einem superschönen Mountain Wine zum Apero. Tolle Weine aus Magnums mit toller Jausenplatte.

Rote aus dem offenen Ausschank hatte ich bis auf den Amarone zu einem Gang auch nicht. Ob der Temperaturen haben wir uns eher an orange und weiß gehalten. Genial waren Not aus dem Friaul und der 2013er Löwengang Chardonnay. Richtig spannend aber auch echt krass vinifiziert der Caroline von Pranzegg. Die Weine von Dona (Chardonnay und Vernatsch) fand ich sehr gelungen. Den San Leonardo hatte ich beim letzten Mal auch extrem positiv in Erinnerung. Den Brancaia Il Blu fand ich ebenfalls sehr, sehr gut. Schön war auch der Juval Blauburgunder aus 2013 wenn ich mich recht erinnere. Der Hammer dann noch der 2002er Weißburgunder Rarita von Terlan.

Die Bewirtung und Versorgung vor Ort war wieder genial.
Viele Grüße

Aloys
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EThC

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDo 6. Jul 2017, 09:15

Ich war vor einigen Tagen auch kurz in Südtirol, habe aber nur zwei Weingüter besucht. Auch weil mein Keller eh' ziemlich voll ist und man das Zeug ja irgendwann auch mal wegtrinken muß... :?

Wir haben uns diesmal in der Meraner Ecke 'rumgetrieben und sind zuerst nach Naturns zum Weingut Falkenstein gefahren. Von dort kannte ich den Riesling, den ich als 2013er ausnehmend gut und interessant fand. Das Weingut ist zwar mittlerweile nicht mehr ganz klein, das Portfolio ist aber mit 5 Weinen sehr überschaubar. Wobei der Gewürztraminer aktuell nicht verfügbar war. Probiert haben wir den Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Riesling und Blauburgunder (alles noch 2014). Die Weißen allesamt sehr schön mit einer prägnanten Mineralik, vor allem der Riesling schießt diesbezüglich den Vogel ab. Der Blauburgunder ist zwar objektiv schön gemacht, trifft aber nicht so ganz meinen PN-Stil, da gefallen mir die Sachen grob zwischen Eppan und Kurtatsch deutlich besser.

Zweites Weingut war der Kränzelhof, hier ist die Palette deutlich größer, ich habe mich aber auf Weiß und Rosé beschränkt, wobei ich mit letzterer Farbe aus diesem Haus leider gar nichts anfangen konnte.
Sonst haben uns aber alle probierten WB's, SB's und Chardonnay (fast alles 2016) sehr gut gefallen, sehr schöne Säurestruktur, eigenständige Mineralik, sehr klar und trotz schöner Dichte insgesamt eher schlank und frisch wirkend. Nur der "einfache" WB hat's nicht in den Kofferraum geschafft, war mir nicht aussagekräftig genug, er hatte es aber auch gegen die beiden Rivalen "Premium" (diese Namenswahl finde ich irgendwie etwas deplaziert) und "Helios" (dieser als 2014er) ziemlich schwer. Bei den SB's sehr interessant der markante Unterschied zwischen "normal" und "Kunstwerk der Natur", der angeblich genauso vinifiziert wurde, dessen Trauben aber aus einem speziellen Teil der Sauvignon-Lagen stammen. So zumindest die Aussage vor Ort. Der weiße 16er "Segreto" gefiel mir auch vom Süße-Säure-Spiel schon recht gut, der 15er soll -nach einem Bericht hier im Forum- ja etwas breiter gewesen sein. Ich hoffe aber darauf, daß sich die Zuckermoleküle mit ein bißchen Reife noch etwas weiter abrunden. Sehr schön auch der Amphorenwein "Amos", der in den Jahrgängen 2013 und 2014 verfügbar war. Der 13er ist schon von der Farbe her deutlich anders als der 14er, da bei ersterem ein bißchen Blauburgunder mit drin ist. Beide für sich sehr eigenständig, aus meiner Sicht auch die polarisierendsten Weißen des Guts.

Hat sich gelohnt, auch wenn ich mich diesmal doch stark zurückgehalten habe...
Viele Grüße
Erich

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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDo 6. Jul 2017, 11:14

EThC hat geschrieben:Zweites Weingut war der Kränzelhof, hier ist die Palette deutlich größer, ich habe mich aber auf Weiß und Rosé beschränkt, wobei ich mit letzterer Farbe aus diesem Haus leider gar nichts anfangen konnte.
Sonst haben uns aber alle probierten WB's, SB's und Chardonnay (fast alles 2016) sehr gut gefallen, sehr schöne Säurestruktur, eigenständige Mineralik, sehr klar und trotz schöner Dichte insgesamt eher schlank und frisch wirkend. Nur der "einfache" WB hat's nicht in den Kofferraum geschafft, war mir nicht aussagekräftig genug, er hatte es aber auch gegen die beiden Rivalen "Premium" (diese Namenswahl finde ich irgendwie etwas deplaziert) und "Helios" (dieser als 2014er) ziemlich schwer. Bei den SB's sehr interessant der markante Unterschied zwischen "normal" und "Kunstwerk der Natur", der angeblich genauso vinifiziert wurde, dessen Trauben aber aus einem speziellen Teil der Sauvignon-Lagen stammen. So zumindest die Aussage vor Ort. Der weiße 16er "Segreto" gefiel mir auch vom Süße-Säure-Spiel schon recht gut, der 15er soll -nach einem Bericht hier im Forum- ja etwas breiter gewesen sein. Ich hoffe aber darauf, daß sich die Zuckermoleküle mit ein bißchen Reife noch etwas weiter abrunden. Sehr schön auch der Amphorenwein "Amos", der in den Jahrgängen 2013 und 2014 verfügbar war. Der 13er ist schon von der Farbe her deutlich anders als der 14er, da bei ersterem ein bißchen Blauburgunder mit drin ist. Beide für sich sehr eigenständig, aus meiner Sicht auch die polarisierendsten Weißen des Guts.


Hallo Erich,

ich mag die Weine des Kränzelhofs eigentlich sehr gerne, nur können die Weine von Jahr zu Jahr deutlich abweichend vinifiziert werden - Ausnahmen WB, Sauvignon und Vernatsch.
Der Segreto bspw. ist in keinem Jahrgang gleich, weder in der Cuveetierung, noch im grundsätzlichen Stil, (qua trocken oder restsüss). Auch bei Rebsortenweinen wie PN, oder der Roten Cuveé Sagittarius, sind die Unterschiede enorm. Das ist zum einen lobenswert, da man davon ausgehen kann, dass hier auf jahrgangsbedingte Unterschiede entsprechende Rücksicht genommen wird, andererseits sind Blindkäufe (für mich) da einfach nicht drin.

Die WB waren für mich in den letzten Jahrgängen stets hervorragend, manchmal die Basis, manchmal die (neue 'Premium' - letztes Jahr noch 'schwarzes Etikett') Mittellinie, der Helios durchaus auf Augenhöhe mit einer Benchmark wie dem Terlaner WB Vorberg.
Die Sauvignon sind auch qualitativ beständig, es gab schon meist eine Basis und eine Selektion, na, ausser dem neuen Namen 'Kunstwerk der Natur' :roll:

Insgesamt fände ich etwas mehr Stetigkeit von Vorteil, andererseits befindet sich das Weingut auch im Umbruch, da seit letztem Jahr ein neuer federführender Mitarbeiter (Kellermeister) seine Tätigkeit aufgenommen hat. Solange jedoch der alte Graf sich nicht gänzlich verabschiedet, wird m.E. die Experimentierfreude beibehalten.

Es wird daher hier so bleiben, dass nur der Versuch und der Einkauf vor Ort Sinn macht.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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EThC

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDo 6. Jul 2017, 11:47

olifant hat geschrieben:Es wird daher hier so bleiben, dass nur der Versuch und der Einkauf vor Ort Sinn macht.


Kann ich mir gut vorstellen, die deutlichen Unterschiede bei den beiden Amos-Jahrgängen sprechen da genau diese Sprache. Ist für mich aber nicht weiter schlimm, da die meisten Südtiroler von mir eh vor Ort gekauft werden. Daher überwiegt in meinem Fall klar der Vorteil der möglichen Abwechslung...
Viele Grüße
Erich

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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragFr 7. Jul 2017, 11:21

C9dP hat geschrieben:...Richtig spannend aber auch echt krass vinifiziert der Caroline von Pranzegg. Die Weine von Dona (Chardonnay und Vernatsch) fand ich sehr gelungen. ...


Hallo Aloys,

welchen Jahrgäng hattest du den von Pranzeggs Caroline im Glas? Die Flaschenreife macht bei ihm deutliche Unterschiede.
Der 'neue' Weiße Tonsur trifft meinen Geschmack allerdings eher, wobei man die beiden weine hinsichtlich der Cuvee sicherlich nicht vergleichen kann - allerdings sind M. Gojers Weine ja auch eher deutlich vom Ausbau, denn unbedingt von der/den Rebsorte/n geprägt.

Die Donà-Weine waren wohl die Basis-Rebsortenweine, oder doch Blanc und Rouge, und ja, welche Jahrgänge?
Grüsse

Ralf

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C9dP

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragFr 7. Jul 2017, 16:35

Hallo Ralf,

Caroline war aus 2013 und brauchte Luft ohne Ende bis der aufgedreht hat. Die Ausbaunoten waren zu Anfang wirklich extrem.

Dona war nicht Hartmann sondern Hansjörg Dona. Beide Weine aus 2015. Der Chardonnay war nochmal eine Klasse besser als der Vernatsch.

Hätte auch gerne den Rosé von Pranzegg - glaube Leggero - probiert. Da haben wir uns aber an den bekannten Si gehalten.
Viele Grüße

Aloys
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slowcook

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragFr 7. Jul 2017, 17:09

Hallo

Caroline 2013 habe ich zuletzt über drei Tage getrunken; sie wurde eigentlich immer besser, also volle Zustimmung zu deiner Wahrnehmung, C9dP. Mir gefällt der "furztrockene" Auftritt enorm; 2 Flaschen habe ich noch.

Gruss
Werner
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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDi 18. Jul 2017, 09:41

C9dP hat geschrieben:Hätte auch gerne den Rosé von Pranzegg - glaube Leggero - probiert. Da haben wir uns aber an den bekannten Si gehalten.


Der letztjährige Leggero war ein prima Terrassenwein, allerdings m.E. ohne jegliches Lagerpotential. Eine spät geöffnete Flasche zeigte Ansätze einer beginnenden Nachgärung mit sehr hefig eingetrübten Aromen. Die frische Füllung war auf der klar-fruchtig gefälligen Seite mit leicht spürbarer Süsse und sehr leger zu trinken - so ist er lt. M. Gojer auch konzipiert. Stimmig ist hierzu auch die Flaschenausstattung in der Klarglasflasche mit knallrotem Kronkorken und Minimaletikett. Die Botschaft lautet zisch und wech....
Grüsse

Ralf

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