Das ist m. E. weniger ein Stil, sondern ein in gewisser Weise Südtiroler Problem aus deren Weingeschichte. Bereits vor über hundert Jahren kamen die ersten Bordelaiser Reben ins Land - Cabernet Sauvignon und Franc, sowie Merlot, und dazwischen 'eingeschmuggelt' Carmenere, die halt als Cabernet Franc mit durchging.
Wenn Carmenere nicht ausreift, und das tut sie in Südtirol wohl nahezu nie, ergibt dies auch schon bei geringer Einträgen ins Lesegut deutlich grasige grüne Noten. Noch immer sind nicht alle derartigen Reben aus den Weinbergen entfernt (schliesslich hat man immer wieder gerne Rebgut auch selbst vermehrt). Aber wenn du mich persönlich fragst, ist dieser Geschmack schon i.A. deutlich zurück gegangen. Als Tipp: Lass diese Weine mal 8 Jahre liegen und mach sie zu Wildgerichten auf, das hat seinen eigenen Reiz.
Aber in 2012 sind auch CS nicht zwingend ausgereift.
Das wusste ich nicht, Danke für diesen Hinweis! Das könnte in der Tat eine Erklärung sein und vielleicht hat insbesondere der Ritterhof einen überproportionalen Anteil davon in seinen Weinbergen. Das mit dem liegenlassen kann ich problemlos ausprobieren, dafür habe ich eh noch viel zu viel Pullen im Keller...
Dafür, dass Lagrein ja eigentlich nicht so dein Ding ist, haben diese dir anscheinend recht zugesagt. Das sollte dir zu denken geben
Na ja, Du kennst das sicherlich aus eigener Erfahrung, vor Ort kommt ja immer noch ein gewisser Euphorie-Faktor hinzu und so mancher Wein landet in Deinem Besitz, den Du mit etwas Distanz eher nicht gekauft hättest. Gerade beim Lagrein, einer autochthonen Rebsorte, die man woanders halt nicht findet, ist man natürlich erst Recht auf der Suche nach einem erstklassigen Exemplar. Wobei die von mir genannten Lagreins schon sehr gute Vertreter Ihrer Art sind und Weinkauf in Südtirol ohne Lagrein, nee, das geht gar nicht...
Cheers!
Markus