Ein Cidre aus der Normandie, Januar 2018 gefüllt:
Cidre de Cutesson - Brut - E. et G. Schreiber - EARL Ferme de Cutesson:
In der Nase riecht das etwas nach Brettanomycen und nach einem biologischen Säureabbau, nicht unbedingt schön, aber schon ein Stück weit faszinierend. Im Mund dann auch keine Spur von harter Äpfelsäure, sehr weich und mit einem laktischen Nachgeschmack, was mich entfernt an einen reifen Weichkäse erinnert. Es hat für mich insgesamt recht viel Ähnlichkeit zum Genuss eines sehr reifen Käses; man muss sich auf die Aromatik einlassen, zugänglich ist anders.
Über all dem schwebt ein leicht modriger Eindruck wie von einem Dachboden oder Keller. Ich habe gelernt, dass man Cidre aus der Normandie klassisch aus einer Tasse trinkt, ich finde das Gefühl von Steingut oder Keramik am Mund passt hier ganz wunderbar zu dem Getränk, ein Glas hingegen erscheint unpassend klar und geschliffen.
Grüße, Josef