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Hallo zusammen,

vor kurzem bin ich mehr oder weniger zufällig auf ein paar wunderbare Obstbrände gestoßen – und zwar auf die von Christoph Keller aus der Stählemühle. Wunderbare Getränke!

Der Haken: Kaum habe ich über Keller, der wohl zu den besten seiner Zunft gehört, dieses Teufelszeug kennen und schätzen gelernt, schließt der Meister seine Mühle ab und brennt nicht mehr – zumindest nicht mehr für den Verkauf. 2018 ist Schluß mit dem „Resteverkauf“.

Kennt Ihr Obstbrenner auf ähnlichem Niveau? Gibt es Empfehlungen für „Nachfolgebetriebe“?

Wichtig wäre mir insbesondere die breite des Portfolios: Klar, Williamsbirne, Mirabelle und Co sind wunderbar – aber die Orgie zum Beispiel, die bei der Sizilianischen Blutorange aus dem Glas steigt, möchte ich nicht missen.

Für interessante Tipps (preislich gern unterhalb der Rochelt-Kategorie) wäre ich dankbar.

Das was ich an obstbrandigen Sachen habe, ist hauptsächlich von Ziegler und Lantenhammer. Neulich habe ich mal eine erstaunliche Himbeere von Fassbind aus der Schweiz probieren dürfen. Mein absoluter Liebling -Quitte von Lantenhammer- wird aber aufgrund zu geringer Nachfrage auch nicht mehr produziert...

Ich hatte letztes Jahr eine sensationelle Brombeere (Brand) von der Edelobstbrennerei Kießling, Grafschaft Esch
http://www.edelobstbrennerei-kiessling.de/index_js.html

Man kann im Hofladen auch alles probieren und man kann auch Degus buchen.
Sehr nette Leute da.

In der Adventszeit organisieren die ein geniales Weihnachtsmenü mit korrspondierenden Weinen und Bränden.
Nicht ganz günstig, da auch Übernachtung nötig, aber lohnt sich.

Gruß Marko

Mein ''Favourite' bei Obstbränden ist Pojer & Sandri aus dem Trentino http://www.pojeresandri.it/pojeresandri_acquavite.html?&L=2 - ist aber nichts für Weicheier (kommen mit 46% Alc. in die Flasche) und brauchen, ganz wichtig, Zeit und etwas Luft: Flasche öffnen, ein oder zwei Gläser ausschenken, und für mindestens ein Jahr vergessen ... erst dann kommen die Aromen voll zur Entwicklung und der Alkohol verliert an Schärfe. Pojer & Sandri machen extrem reine und technisch saubere Brände. Die Abfüllungen erhalten nie Zuckerbeigabe um die Brände zu schönen. Bei Erstkontakt wirken diese Brände sicher etwas extremistisch, sich darauf einlassen lohnt m.M. aber.
Zudem kommen hier neben Aprikose, Kirsche, Himbeere, Williamsbirne und Pflaume auch rares und abseitiges, wie Holunder, Vogelbeere, Enzian, Johannisbeere, Heidelbeere, Sauerkirsche und Quitte aus der Brennkammer.
Neben den Obstdestillaten gibt es auch noch eine fantastische Palette an Grappe für die das vorgesagte ebenso gilt.
Interessant und lehrreich ist eine Verkostung vor Ort, Fahrer erforderlich

olifant hat geschrieben:Interessant und lehrreich ist eine Verkostung vor Ort, Fahrer erforderlich

Allerdings, obwohl, 'runter geht's doch von alleine. Nur die Kurven halt...

Vielen Dank auch von mir für den Hinweis! War mir brandtechnisch gar nicht bewußt. daß P&S da solche Sachen zu bieten haben, ich habe mich beim letzten mal vor Ort ganz auf die Weine konzentriert...

EThC hat geschrieben:Allerdings, obwohl, 'runter geht's doch von alleine. Nur die Kurven halt...

... ja, die machen einen dann so ganz schwindelig

P.S. Neben den Bränden (und Brandys) gibt's ein neues Steckenpferd der Beiden: Essig - das diese sehr gut sind versteht sich bei ihrem Qualitätsanspruch eigentlich von selbst.

Danke an alle bis hierher!

Interessant, @ Ralf, ist Dein Hinweis mit dem „Belüften“ der Flaschen. Habt Ihr Erfahrungen damit, wie lange ein Obstbrand geöffnet (also belüftet) sein Niveau hält?

Da wir in diesem Jahr im Sommer (endlich ) mal wieder in Südtirol sind, werde ich mal schauen, was es da an Brennereien gibt – Obst gibt es da ja!

Hallo Christoph,

neben den Trentinern Pojer & Sandri darf ich dir dann in jedem Falle noch die Destilleria Pilzer ans Herz legen, die bringen auch einfach nichts als Qualität auf die Flaschen (... ob Grappe oder Brände, egal...) http://www.pilzer.it/prodotti.php?c=6_acquaviti_di_frutta.

Ansonsten, was Destillate angeht, in Kaltern bei der Vinothek Battisti vorbei schauen ... Nonino, Poli uvam.

Die 'Grossen' Brennereien, Roner und Pircher mit Sitz in Tramin (Zona Industriale), sind bis auf wenige Spezialitäten nicht so mein Ding, allerdings kannst du dort alles was verkauft wird auch verkosten ... gut, bei Roner nehme ich mir gerne den Alpler, einen Kräuterschnaps mit und für den Alltagsgebrauch sind die Pircher-Brände schon durchaus, auch ob der produzierten Menge, mehr als ordentlich. Walcher ist wie Roner Geschmackssache - meiner nicht wirklich.

kristof hat geschrieben:Interessant, @ Ralf, ist Dein Hinweis mit dem „Belüften“ der Flaschen. Habt Ihr Erfahrungen damit, wie lange ein Obstbrand geöffnet (also belüftet) sein Niveau hält?

Gute ungeschönte Brände lagern, geöffnet und wiederverschlossen bei mir im Keller, schier auch mal eine kleine Ewigkeit, will sagen 4 - 6 Jahre - was nicht heissen muss, dass das auch noch länger geht, aber jede Flasche ist nunmal endlich.

Hallo Ralf,

kennst Du den?

http://www.st-urban.it/brennerei/de/die-brennerei

oder den?

http://www.ortler.biz/index.html#

Vielleicht schaffe ich es, mal bei diesen kleineren Brennereien vorbeizuschauen, da wir dieses Mal auch einige Tage Unterkunft im Raum Eppan genommen haben.