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Die fabelhafte Welt des Bieres

Alles was interessant ist, aber keinen direkten Bezug zu Wein hat
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Bernd Schulz

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Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragSo 4. Mai 2014, 08:25

Ja, wenn man sich das Abschneiden von Holsten Pils oder Hannen Alt anschaut, kommen einem die Bewertungen des Bierclubs schon reichlich obskur vor. Man fragt sich, nach welchen Kriterien da eigentlich verkostet wurde.

Aber das kennen wir ja auch schon von dem einen oder anderen Weinführer.... :mrgreen:

Viele Grüße

Bernd
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C9dP

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Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragSo 4. Mai 2014, 19:37

Ich denke, dass ist auch viel persönlicher Geschmack wie beim Wein. Ich mag entgegen der Bewertungen den Aventinus Weizen Eisbock extrem gerne. Irgendwie stelle ich mir so eine Mischung aus Weizen und dickem Oloroso vor. :lol:
Viele Grüße

Aloys
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moc

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Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragSo 11. Mai 2014, 16:27

Gestern Abend gab es im Enopolio in Bottrop

http://www.enopolio.de

eine Verkostung mit Bieren der Birreria Bruton aus Lucca in der Toscana.

http://www.bruton.it

Der Besitzer dieser kleinen Brauerrei war persönlich anwesend und es gab sechs verschiedene Biere, die kommentiert wurden, nacheinander ins Glas und dazu wurden kleine Snacks gereicht.

Die Biere wird es demnächst im Enopolio zu kaufen geben. Als Hinweis noch, der Besitzer des Enopolio ist ein Freund von mir und wir trinken zusammen und unternehmen die ein oder andere Weintour gemeinsam. Dies sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt und soll der Transparenz dienen.

Das Enopolio war bis auf den letzten Platz ausgebucht und es war schon erstaunlich, für mich, dass sich im Ruhrgebiet so viele Leute für Bier aus Italien interessieren. Zumal die Biere ja alle keine Schnäppchen sind.....

Aber beginnen wir....

Eröffnet wurde der Abend mit dem Bianca. Ein leicht trübes, helles Bier (Blanche) mit einer deutlichen Koriandernote, die mich sofort an ein belgisches Karmelit erinnerte. Für meinen Geschmack war das Bier mit 4,5 Alc zu niedrig im Alkohol. Ich hätte mir mehr wumms im Stile eines Karmelit gewünscht. Dennoch sehr trinkig.

Weiter ging es mit dem Bruton. Ein Bier im Pilsstil (Blonde Ale) unter anderem auch mit deutschem Hopfen hergestellt. Ein Bier, wie der außerordentliche symphatische Besitzer betonte, was "das italienische Bier" abbilden soll. Für meine Begriffe war er hier sehr nah an einem internationalen Pilsgeschmack im Stile eines tschechischen Bieres. Süffig und mit 5,5 Alkohol auch genügend Druck am Gaumen. Kam den Pilstrinkern der Runde sehr entgegen und polarisierte nicht.

Danach gab es das Stoner. Ein Bier im belgischen Stil (Strong golden Ale) mit 7,5 Alkohol und Noten nach getrockneten Früchte, Aprikosen, Banane. Eine Hommage an das belgische Bier, wie der Besitzer sagte. Ist ihm gelungen.....die Hommage.....das Bier des Abends an unserem Tisch.

Weiter ging es mit Lilith. Ein bernsteinfarbenes Bier im Stile eines Pale Ale. 5,5 Alkohol und zunächst etwas Verhalten in der NAse und am Gaumen. Ungewöhnlich. Baut mit Luft aber aus erzeugt erheblichen Druck am Gaumen. Das Bier fordert Essen, fettiges Essen, Fleisch, gegrilltes. Bitternote. Ein Bier was erst auf den zweiten Blick gefällt. Polarisierte die Runde.

Dann Momus. Ein Dubbel im belgischen Stil mit 7,5 Alkohol und dunkler Farbe. Auch hier gehörig Druck durch den Alkohol. Dabei sehr süffig. Karamellnoten. Ebenfalls als Hommage an die Belgier zu verstehen und widerum sehr gelungen.

Zum Schluss gab es dann das 10 ins Glas. Benannt nach seinem Alkoholgehalt. Ein dunkles, alkoholstarkes Bier mit Kaffee und Schokonoten. Nicht zum so trinken. Hierzu muss man essen. Wildhase in Schokoladensoße könnte ich mir vorstellen.

Alles in allem ein sehr gelungener Abend mit tollen Bieren und Gesprächen. Die Biere gibts in 0,33 und 0,75 Liter Flaschen. Preise liegen bei ca bei vier und sieben Euro die Flasche und können demnächst im Enopolio bestellt werden.
grüße jens
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mixalhs

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Re: Die fabelhafte Welt des Biers

BeitragSo 11. Mai 2014, 16:48

Ja, in Italien scheint sich auch eine neue Bierkultur mit richtig guten Bieren jenseits von Moretti und Perroni zu entwickeln. Ich erinnere mich z.B. an ein wunderbares Kastanienbier, das in der Enoteca Palatium in der Via Frattina in Rom ausgeschenkt wurde.
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Gaston

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Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragSa 17. Mai 2014, 23:38

Nur ein kleiner Tipp für ein wirklich gutes böhmisches Pils. Die Brauerei "Bernard" (http://www.bernard.cz) war nach 1989 eine der ersten neu entstandenen privaten Familienbrauereien, ansässig in Humpolec (Vysočina) ungefähr auf halbem Wege zwischen Prag und Brünn.

Bernard ist heute sicherlich eher Mainstream, aber innerhalb des Mainstreams ein sehr hochwertiger Vertreter klassischer böhmischer Braukunst. Die Biere sind eigentlich gar nicht typisch böhmisch, da aromatisch deutlich auf der bitter-hopfigen Seite mit einem eher herben Geschmacksbild.

Sehr schön finde ich das "Svateční ležák s jemnými kvasnicemi" ("Feiertags-Lager mit feiner Hefe")(wobei Lager gleich Pils). In der Beschreibung zum Bier steht sinngemäß: "Dem Bier wurden während der Abfüllung feine Hefen hinzugegfügt, in der Flasche erfolgte eine sekundäre Gärung. Dieses Bier ist also eine Art "Champagner" unter den Pils-Bieren".

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was man davon halten soll, jedenfalls schmeckt dieses Bier ziemlich gut, eigenständig, stark und herb, so wie ein knochentrockener, humorloser Riesling :twisted:
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Beste Grüße
Gaston
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Ralf Gundlach

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Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragFr 25. Jul 2014, 21:25

Vorgestern gab es auf Anregung des Ostbelgiers eine kleine Tour zu drei Brauereien im belgischen Königreich, als letzte Station steuerten wir die Brauerei Kerkom in St.Truiden an, sehr schönes Ambiente in einem alten, großen Vierkanthof, im Glas habe ich gerade das Blink Blonde, frisches, sehr hopfiges blondes Bier, cremig und voll, mit für belgische Verhältnisse bescheidenen 5,5 % Alkohol, aber viel Geschmack, ich bin ja nicht der bekennende Fan von hopfenlastigen Bieren, aber das gefällt mir, gleich schütt ich mir noch ein Bier von der Brauerei Ter Dolen ein,der zweiten Station auf der kleinen Rundreise

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragFr 25. Jul 2014, 22:26

Klasse Kombination: Das Ter Dolen Donker mit dem passenden Abteikäse, mir gefällt das Ter Dolen Donker richtig gut, dunkel wie die Nacht, vollmundig, samtig, leichte Süsse, etwas Bitterschokolade, die 7% Alkohol stören kaum, zugegeben eigentlich ein Winterbier...da zeigt sich wieder was unsere Nachbarn so draufhaben, inkl Käse,
auf der ersten Staion machten wir Halt in der Abtei Val-Dieu, ungefähr 30 Kilometer von Aachen entfernt, eine wunderbare Landschaft, , in dem rustikalen Restaurant gab es den Herver Käse, einen kräftigen, sehr aromatischen Vertreter seiner Art, als Kroketten fritiert mit dem bekannten zuckersüssen Sirupaufstrich aus Äpfeln und Birnen, dazu ein Brune aus der Brauerei, was für eine Kombination, mein nächster Besuch wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, im Hofladen gab es auch noch einen klasse Bio-Cidre, also ich finde man sollte Menschen beneiden, die in der Nähe von Belgien wohnen ;)

Gruß

Ralf
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weini

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Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragDi 29. Jul 2014, 10:19

Wie seid ihr auf die Geschmäcker gekommen? Bin kein großer Biertrinker, weshalb mir die exotischen Varianten nicht bekannt sind.
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Jürgen

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Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragMo 4. Aug 2014, 19:43

Interessant: http://www.bier-index.de/ Auch wenn ich mit den Durchschnittsbewertungen (bei den Bieren die kenne) nicht konform gehe.

Gerade im Spiegelau-Weinprobierglas ;) Alpirsbacher Klosterbräu - Klosterstoff Ein sensationelles Bier - von mir mindestens 95 Punkte ;) :lol:
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mixalhs

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Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragDi 5. Aug 2014, 09:40

Biermeile im Rahmen des Bierfestivals Berlin (1.8.-3.8.2014), Besuch am Sonntag.: neben den üblichen Verdächtigen viele kleine Brauereien, vorwiegend aus dem Osten Deutschlands (Thüringen war stark vertreten) und auch aus den osteuropäischen Nachbarländern. Daneben ein spannendes Angebot an "craft beers", vor allen Dingen viele IPAs, teilweise hopfengestopft und daher mit reichlich Bitterstoffen, die allerdings durch Alkohol (6-8%) und die von speziellen Aromahopfensorten stammenden Fruchtnoten in Schach gehalten wurden. Ich habe mir keine Notizen gemacht, fand aber einige Biere etwas "overdone", von allem etwas zu viel: Frucht, Bitterstoffe, Alkohol -- um einen Bezug zum Wein herzustellen: etwas an die Chardonnays erinnernd, die man in den 1980ern und den frühen 1990ern in Kalifornien gemacht hat.

Gut gefallen hat mir das Saugatuck Singapore IPA aus den USA, während einige andere Biere, unter anderem die IPAs des Braukunstkellers aus Michelstadt (Odenwald), für mich etwas überwürzt und zu "designed" waren. Auch ein Stout hatte ich, das recht gut war, aber dessen Namen ich nicht mehr parat habe und das - wie viele Stouts - recht schwer war und satt machte. Unter den konventionellen Bieren schmeckte mir das Bio-Dunkel der Braumanufaktur Potsdam recht gut, ein eher bernsteinfarbenes als wirklich dunkles Bier, das unter Verwendung von Aromahopfen hergestellt wird, wobei die Aromen einen nicht so anspringen wie bei einigen IPAs. Das Brauhaus mit Gaststätte liegt am Templiner See vor den Toren Berlins, jetzt eines meiner nächsten Ausflugsziele.
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