Discounter Weine von 5 bis 10 Euro

wenn man wirklich interesse an wein hat, dann würde ich heute (nach den eigenen gemachten erfahrungen) eigentlich jedem empfehlen, am anfang einmal deutlich mehr geld in die hand zu nehmen und vielleicht mal € 300-500,- in 6-10 flaschen ausgewählter sehr guter weine aus verschiedenen regionen und rebsorten (gereifter bordeaux, gereifter burgunder, etwas schönes von der nördlichen und südlichen rhone, ein priorato, einen ribera del duero, ggf. einen rioja, 2-3 verschiedene deutsche rieslinge aus unterschiedlichen anbaugebieten) zu investieren und dabei darauf achten, dass man trinkreife gute jahrgänge erwischt. zur schulung des geschmacks würde ich diese verkosten um herauszufinden was einem von der stilistik wirklich gefällt und dann mit einer grundsätzlichen referenz ausgestattet in günstigere regionen abtauchen und nach interessanten "schnäppchen" suche.

ich für meinen teil habe viel geld verschenkt, weil ich am anfang noch gar nicht wußte, wo die persönliche referenz für mich liegt und zu lange zuviele weine mit schlechtem preis-genuss-verhältnis getrunken ohne es recht zu merken....

ich für meinen teil habe viel geld verschenkt, weil ich am anfang noch gar nicht wußte, wo die persönliche referenz für mich liegt und zu lange zuviele weine mit schlechtem preis-genuss-verhältnis getrunken ohne es recht zu merken....

So sehe ich das nicht.
Ich hab noch zu Zeiten angefangen, wo es keinen Computer gab und auch Internet war klarerweise nicht. Natürlich ist da auch viel Geld den Bach runtergegangen, aber ich habe das auch als Lernprozess gesehen um abzustecken - was schmeckt mir und was nicht.
Das Forum hier ist ein echter Glücksgriff für Leute die jetzt anfangen wollen und ich hätte mir sowas in meiner Anfangszeit gewünscht. Man steigt automatisch in einer anderen Liga ein, wenn man den Supermarkt grundsätzlich mal beiseite läßt. Ob man jetzt von dem einen oder anderen Händler kauft ist im Grunde egal; das dient dann nur mehr um seinen eigenen Geschmack auszuloten.
Und das mit dem preis-genuss-verhältnis ist halt so eine Sache: Ich habe heute noch Weine (auch hochwertige) wo ich sage: Nö, für mich kein Genuß. Ich denke da mit Schaudern an Clos du Caillou.

Ach, lasst doch Graf Krolock beim Discounter einkaufen, auch zwischen 5 -10 €.
Warum auch nicht - die Beweggründe hierfür mögen mannigfaltig sein, und man kann dies einfach so akzeptieren, finde ich.
Die Argumente für den Einkauf beim Winzer und/oder Fachhändler werden durch ständiges wiederholen weder besser noch schlechter - es hört sich nur irgendwann wie die Litanei einer Moralpredigt an.

Aus dieser gelassenen Sicht der Dinge - und sowieso auch beim Discounter - Einkäufer (schließlich brauche ich als guter Deutscher nur billigste Lebensmittel ) , habe ich gleich mal einen Tipp für den Grafen:
Villa Fidelia 2006 Rosso Assisi IGT, Sportoletti, war in der Weihnachtsaktion bei Norma für 9.99 €. Sehr schöner recht moderner Merlot aus Umbrien, dernach meinem Empfinden so bei 17/20 op liegt, jedoch erst mit noch ca. einem Jahr Reifebedürfnis. Das ist so zu sagen ein echtes Schnäppchen, da der übliche Preis bei ca. 20 € liegt und durchaus mit der Qualität korreliert.
Falls du Glück hast bekommst du noch Restbestände.

P.S. dieses Fidelia Angebot ist eher die Ausnahme als die Regel

[thvins]

Hallo Gerhard,

ich denke der Link interessiert auch andere, daher hier noch mal für alle:

http://chezmatze.wordpress.com/2011/11/ ... -quertest/

Siehe dort unter Wein 2 - da draufklicken und das Heiligtum wird sichtbar...

@Daniel: das kann ich mir durchaus vorstellen, auch wenn ich den Einkäufer nicht kenne - aber die Kompetenz und die Leidenschaft zeigt sich schon.

@ Graf Krolock: Wenn Du unbedingt beim Discounter einkaufen möchtest, wäre Dir vielleicht auch schon das Buch von C.Eich eine Hilfe :

http://www.amazon.de/Super-Schoppen-Shopper-2011-2012/dp/9490538051/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1325768086&sr=8-1

Das gibt's im Moment noch in einigen Lidl-Filialen zum Preis von 7,99 € mit zwei Flaschen Wein... Ist witzig geschrieben und hilft vielleicht etwas weiter....

Gruß Rüdiger

Ach, lasst doch Graf Krolock beim Discounter einkaufen, auch zwischen 5 -10 €.
Warum auch nicht -es hört sich nur irgendwann wie die Litanei einer Moralpredigt an.

Nein, natürlich soll er einkaufen wo er möchte und aufzwingen möchte ich niemanden etwas

ich habe vielleicht missverständlich formuliert, auch ich habe keine probleme mit weinkauf beim discounter oder auch leuten, die keinen wein trinken. was ich aber für sinnvoll halte ist, dass man unter nutzung der heute verfügbaren informationsquellen (wie dieser hier) beim einstieg am oberen ende anfängt und damit referenzen ausbildet, wenn man sich ernsthaft und dauerhaft für wein interessiert.

was ich aber für sinnvoll halte ist, dass man unter nutzung der heute verfügbaren informationsquellen (wie dieser hier) beim einstieg am oberen ende anfängt und damit referenzen ausbildet, wenn man sich ernsthaft und dauerhaft für wein interessiert.

Warum soll ich denn Referenzen in einem Preissegment ausbilden, in dem ich mich nur in allerseltensten Ausnahmefällen mit Einzelflaschen bewege?

300 - 500 Euronen für 6-10 Flaschen Wein stellen für mich eine völlig indiskutable Summe dar. Und trotzdem gibt es Leute, die mir bedenkenlos attestieren würden, dass ich mich *ernsthaft* für Wein interessiere.

Allerdings gebe ich gerne alle meinen Vorrednern Recht, wenn sie für das 5-10-Eurosegment lieber den Fachhandel anstelle des Discounters empfehlen.

Beste Grüße

Bernd

nicht falsch verstehen, ich trinke auch den absolut überwiegenden teil meiner weine in den preisklassen deutlich darunter, aber ich finde es schon eine offenbarung beispielsweise einen gereiften clos des papes oder pegau oder beaucastel oder cote rotie oder guten 1er cru aus dem burgund oder einen schönen bordeaux (z.b. 1998er figeac) oder auch riesling als einstieg zu trinken und mich dann mit diesem geschmacksempfinden ausgestattet an die suche nach günstigen alternativen zu machen, die diesem nahe kommen.
keinesfalls möchte ich hier nur hochpreisigen weinen das wort reden und günstige weine abwerten......im gegenteil.

nicht falsch verstehen, ich trinke auch den absolut überwiegenden teil meiner weine in den preisklassen deutlich darunter, aber ich finde es schon eine offenbarung beispielsweise einen gereiften clos des papes oder pegau oder beaucastel oder cote rotie oder guten 1er cru aus dem burgund oder einen schönen bordeaux (z.b. 1998er figeac) oder auch riesling als einstieg zu trinken und mich dann mit diesem geschmacksempfinden ausgestattet an die suche nach günstigen alternativen zu machen, die diesem nahe kommen.
keinesfalls möchte ich hier nur hochpreisigen weinen das wort reden und günstige weine abwerten......im gegenteil.

Den Ansatz finde ich ziemlich interessant und durchaus überzeugend. Dadurch hat man zumindest die Möglichkeit, eine Benchmark zu bilden und dann in den geringer bepreisten Regionen zu entscheiden, inwiefern man bereit ist, sich für einen günstigeren Preis von dieser Benchmark zu entfernen. Und nach einem gereifte Clos des Papes beurteilt man ganz sicher einiges an günstigen Rhoneweinen anders als ohne diese Erfahrung.
Die Grundlage müssen ja nicht die Iconweine wie Lafite, DRC, Da Capo oder L'Ermita sein.