Flavescense dorée / flacencenza dorata

Seit 1998 verbreitet sich eine aggressive Rebkrankheit im Monferrato-Gebiet: Flavescenza dorata (Goldgelbe Vergilbung). Auch in meinem Rebberg hat sich die Krankheit nun massiv ausgebreitet. Hier gibt es ein paar Eindrücke dazu... http://vvwine.blogspot.com/2011/07/flavescenza-dorata-flavecsence-doree.html

Es ist im ganzen Monferrato-Gebiet ein grosses Problem. Und langsam breiet sich die Krankheit aus. Vor 2-3 Jahren war man im Barolo entspannt, nun beginnt es auch da.

Und bereits sind im Tessin sowie in Österreich die ersten, grösseren Fälle aufgetreten. Im Wallis hat man die Krankheit bereits, doch die Zikade, welche die Krankheit überträgt, ist noch nicht angekommen. Es wird wohl eine Frage der Zeit sein, bis sich diese über die Flussläufe nordwärts gekämpft hat. Die Auswirkungen dürften verheerend sein.

Wer hat hier im Forum Erfahrungen mit der Krankheit? Gibt's Geisenheimer Profis mit Inputs zum Thema? Ist man in unseren Breitengraden darauf vorbereitet. Als gebranntes Kind mit nur ein paar Reben im Piemont, bin ich geschockt. Wer vom Weinbau leben muss, sollte sich informieren, denn was da auf uns zukommt, ist finstere Nacht...

Gruss,

Adrian

[Gerald]

Der Überträger (Vektor) der Krankheit - die amerikanische Rebzikade - ist inzwischen auch schon im Südburgenland angekommen:

http://www.ages.at/ages/ueber-uns/press ... urgenland/

Sieht jedenfalls nicht gut aus ...

Grüße,
Gerald

Hi Gerald, ja das ist so, in Österreich ist die Krankheit angekommen, im Tessin ebenfalls.

Die Zikade reist den Flussläufen nach. Es ist also vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis auch die Deutschschweiz, Deutschland und andere Teile Österreichs davon betroffen sind.

Mein Rebberg wurde mit 100% thermobehandelten Reben bepflanzt und es wurde seit Anfang an im Juni gegen die Zikade gespritzt (ist bei uns im Piemont obligatorisch). Trotzdem: die Krankheit hat per 2011 ca. 40% des Rebbergs ausgelöscht.

Gruss,

Adrian

Bin gespannt wie das wohl weitergehen wird. Als ich zuletzt mit meinem guten Freund, ebenfalls Winzer im Piemont, Kontakt hatte meinte er, dass vor allem Barbera sehr auf diese Krankheit reagiere und andere Sorten bei ihm im Rebberg (z.B. Nebbiolo) gar nicht reagiert hätten und sich bisher als resistent erweisen würden...

Wie sind da die anderen Erfahrungen?

Hi Philipp,

ich dachte anfangs auch, dass sei ein Barbera-Problem, denn die ersten paar Jahre waren nur die Barbera-Stöcke betroffen. Doch seit 2011 sind auch einige meiner Cabernet-Franc-Stöcke krank und somit muss ich mein ursprüngliches Urteil revidieren - es kann auch Nicht-Barbera-Sorten treffen.

Gruss,

Adrian

Dass es auch andere Sorten treffen kann hat er mir auch so gesagt. Aber ich glaube die Geister scheiden sich im Moment noch, ehe wirklcih mehr Licht ins Dunkel kommt. Mein Freund zumidnest gehört zu der Fraktion, der der Überzeugung ist, dass bei der Flavescenza "immungeschwächte" Pflanzen betroffen sind, während andere Stöcke das besser vertragen...

Ich hoffs für ihn, denn sonst wird eine meiner besten piemonteser Quellen versiegen