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Biodynamischer Weinbau

Von der Weinbergspflege bis zur Kellertechnik
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Gerald

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Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMi 12. Sep 2012, 13:33

Hallo Torsten,

Rinder direkt in den Weinbergen ist wahrscheinlich ohnehin keine gute Idee, da sie durch ihr hohes Gewicht den Boden vielleicht zu stark verdichten würden.

Zumindest laut Demeter muss der Betrieb aber selbst die Tiere halten, "ausgeborgte" Schafe zählen auch nicht.

Die (pflanzliche) Artenvielfalt sollte übrigens ja auch bei konventionellem Weinbau möglich sein, solange der Winzer nicht alles mit Herbiziden behandelt wie ein sehr bekannter Winzer an der Mosel.

Allerdings stelle ich mir bio/biodyn im Priorat mit den - wenn ich korrekt informiert bin - langen Trockenperioden im Sommer ohnehin viel einfacher als hierzulande da, denn mit den Schadpilzen hat man bei diesem Klima viel weniger Ärger.

Grüße,
Gerald
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thvins

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Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMi 12. Sep 2012, 13:57

Ja Gerald, auch da ist sicher was wahres dran. Viele Winzer geben auch unumwunden zu, dass es ihnen recht leicht fällt, aus diesem Grunde recht leicht den Zugang zu BIo/... zu finden, weil es gar nicht genug "vernünftige" Gründe gibt, mit den diversen Chemikalien um sich zu werfen...

Dennoch hat auch dort lange Zeit der "Fortschritt" sein Unwesen getrieben.
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
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Gerald

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Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMo 17. Sep 2012, 11:41

Eine erfreuliche Aussage zum Thema Kupfereinsatz im biologischen/biodynamischen Weinbau findet sich auf der Demeter-Webseite:

http://www.demeter.de/presse/demeter-gu ... fereinsatz

Also dass man das Problem mit dem Kupfereintrag in den Boden ernst nimmt und daran arbeitet, ihn so weit wie möglich zu minimieren und vielleicht einmal ganz darauf verzichten zu können. Hebt sich jedenfalls sehr positiv von den verharmlosenden Aussagen mancher biodynamischer Winzer zu dem Thema ab - nach dem Motto "wenn die Rebe krank ist, gebe ich ihr eben Medizin - so wie es bei Menschen auch ganz normal ist".

Grüße,
Gerald
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Gerald

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Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMo 8. Jul 2013, 09:53

Zufälligerweise habe ich gerade einen Link zu dem Vortrag von Rudolf Steiner gefunden, auf den sich die biodynamische Landwirtschaft (und damit der biodyn. Weinbau) stützt:

http://anthroposophie.byu.edu/vortraege/327.pdf

Auch die Sache mit den Kuhhörnern wird darin ausführlich erklärt, z.B. in folgenden Absätzen:

Die Kuh hat Hörner, um in sich hineinzusenden dasjenige, was astralisch-ätherisch gestalten soll, was da vordringen soll beim Hineinstreben bis in den Verdauungsorganismus, so dass viel Arbeit entsteht gerade durch die Strahlung, die von Hörnern und Klauen ausgeht, im Verdauungsorganismus. Wer daher die Maul- und Klauenseuche verstehen will, also das Zurückwirken des Peripherischen auf den Verdauungstrakt, der muss diesen Zusammenhang durchschauen. Und unser Maul- und Klauen-seuche-Mittel ist aufgebaut auf dem Durchschauen dieses Zusammenhanges. Nun, sehen Sie, dadurch haben Sie im Horn etwas, was durch seine besondere Natur und Wesenheit gut da-zu geeignet ist, das Lebendige und Astralische zurückzustrahlen in das innere Leben. Etwas Lebenstrahlendes, und sogar Astralisch-Strahlendes haben Sie im Horn. Es ist schon so. Würden Sie im lebendigen Kuhorganismus herumkriechen können, so würden Sie, wenn Sie drin wären im Bauch der Kuh, das riechen, wie von den Hörnern aus das Astralisch-Lebendige nach innen strömt. Bei den Klauen ist das in einer ähnlichen Weise der Fall.


Nehmen wir Dünger, wie wir ihn bekommen können, stopfen wir damit ein Kuhhorn aus und geben wir in einer gewissen Tiefe - ich will sagen etwa dreiviertel bis einhalb Meter tief, wenn wir einen unten nicht zu tonigen oder zu sandigen Boden haben - das Kuhhorn in die Erde. Wir können ja einen guten Boden dazu, der nicht sandig ist, auswählen. Sehen Sie, dadurch, dass wir nun das Kuhhorn mit seinem Mistinhalt eingegraben haben, dadurch konservieren wir im Kuhhorn drinnen die Kräfte, die das Kuhhorn gewohnt war, in der Kuh selber auszuüben, nämlich rückzustrahlen dasjenige, was Belebendes und Astralisches ist. Dadurch, dass das Kuhhorn äußerlich von der Erde umgeben ist, strahlen alle Strahlen in seine innere Höhlung hinein, die im Sinne der Ätherisierung und Astralisierung gehen. Und es wird der Mistinhalt des Kuhhorns mit diesen Kräften, die nun dadurch alles heranziehen aus der umliegenden Erde, was belebend und ätherisch ist, es wird der ganze Inhalt des Kuhhorns den ganzen Winter hindurch, wo die Erde also am meisten belebt ist, innerlich beliebt. Innerlich beliebt ist die Erde am meisten im Winter. Das ganze Lebendige wird konserviert in diesem Mist, und man bekommt dadurch eine außeror-dentlich konzentrierte, belebende Düngungskraft in dem Inhal-te des Kuhhorns.


Ich enthalte mich schlicht einmal jeder Aussage darüber, wie sinnvoll mir diese Erklärungen scheinen ;)

Grüße,
Gerald
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Neuppy

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Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMo 8. Jul 2013, 12:35

Hallo,
verstehe ich das richtig? Das Kuhhorn quasi als Blitzableiter? Interessant!

Grüße Peter
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Markus Vahlefeld

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Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMo 8. Jul 2013, 16:53

Ich finde diese Ausführungen so abgedreht, dass ich sie einfach klasse finde. Da kommt das Denken doch richtig in Bewegung :lol:

Im Ernst: um die Aussagen halbwegs einordnen zu können, sollte man vielleicht noch hinzufügen, dass es eben - obwohl aus fast gleichem Material - einen erheblichen Unterschied zwischen Horn und Klaue gibt. Während für Steiner das Horn in die Astralwelt reicht und dort mit "Informationen" versorgt wird, ist die Klaue erdbezogen und überhaupt nicht astralisch. Das zeigt vor dem Hintergrund, dass Horn sehr viel teurer als Klaue ist, die Wertigkeit von Horn.
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Gerald

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Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMo 8. Jul 2013, 16:58

Hallo Markus,

vielleicht kannst du als Kenner der Materie mir erklären (das komplette Werk von R. Steiner durchzulesen traue ich mir motivational nicht zu :oops: ), wie er zu diesen sehr konkreten Aussagen - z.B. mit dem Kuhhorn - gekommen ist? Gibt es dafür irgendwelche empirische Anhaltspunkte oder ist das einfach eine Eingebung so wie bei Religionsgründern?

Grüße,
Gerald
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susa

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Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMo 8. Jul 2013, 20:44

@neuppy

weniger Blitzableiter, eher Stoffwechselorgan, weil Kräfte, die aus dem Tier herausströmen durch das Horn wieder rückgeführt werden (so in der Art erklärt es jedenfalls mein Anthrobruder ;) ).

Gruß
susa
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
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MichaelWagner

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Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMo 8. Jul 2013, 21:21

Um auf das Level zu kommen brauch ich erstmal 2 Packungen Domkellerstolz aus biodynamischem Anbau, shotgun ausm Horn...holy cows**t
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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Markus Vahlefeld

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Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMo 8. Jul 2013, 21:35

Gerald hat geschrieben:wie er zu diesen sehr konkreten Aussagen - z.B. mit dem Kuhhorn - gekommen ist? Gibt es dafür irgendwelche empirische Anhaltspunkte oder ist das einfach eine Eingebung so wie bei Religionsgründern?

Ich würde sagen: weder noch. Dahinter scheint natürlich die Gesamtanschauung von Steiner auf, die zum einen auf der Vierheit (physischer Leib, Ätherleib, Astralleib und Ich) beruht und zum anderen auf der Dreiheit fußt (Körper, Seele, Geist). Sieht man diese Kategorien als gegeben an, erschließt sich ein Teil der "Wahrnehmungansätze", die Steiner hatte. Ohne diese Kategorien ist es eher, naja, Humbug.

Dass man diese Kategorien erkennen oder zumindest zugrunde legen kann, erschließt sich auch dem "Nicht-Anthro"und ist vielleicht viel weniger religiös, als es anmutet. Steiner behauptet, die allerwenigsten Erkenntnisse "eingegeben" bekommen zu haben. Vielmehr lässt sich fast alles durch Anschauung bestätigen.

That's what he says ;)
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