Aktuelle Zeit: So 28. Apr 2024, 14:10


Biodynamischer Weinbau

Von der Weinbergspflege bis zur Kellertechnik
  • Autor
  • Nachricht
Offline
Benutzeravatar

Alas

  • Beiträge: 1022
  • Registriert: Mo 20. Feb 2012, 22:14
  • Wohnort: Hinter dem Meer
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMi 10. Jul 2013, 21:18

MichaelWagner hat geschrieben:Würde mich mal interessieren wer solche Zahlen veröffentlicht???


Hallo!

In der EU ist der Verbauch noch deutlich höher.

Quellen:

Deutschland:
http://www.ithaka-journal.net/tod-aus-dem-weinberg

http://www.arme-winzer.de/weinberge-wer ... gespritzt/

Europa:
http://www.weinhalle.de/wissen/wissen-g ... -wein.html

Frankreich:
http://www.wineterroirs.com/2013/06/cha ... aying.html


Ganz abgesehen davon, was dann noch für 'nette Mittelchen' im Weinkeller benutzt werden.

Gruß

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Offline
Benutzeravatar

Alas

  • Beiträge: 1022
  • Registriert: Mo 20. Feb 2012, 22:14
  • Wohnort: Hinter dem Meer
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragMi 10. Jul 2013, 21:28

P.S.:

Hier habe ich noch etwas für ahnungslose Winzer an der Mosel gefunden: :)

http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 71,3230005

http://www.pfaelzischer-merkur.de/regio ... 15,4387023

Gruß

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Offline

MichaelWagner

  • Beiträge: 801
  • Registriert: Mi 8. Aug 2012, 14:29
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragDo 11. Jul 2013, 00:17

:cry: Ooops, dickes sorry, da war ich wohl zu schnell. Sch*** Smartphones:) stimmt natürlich. Dennoch dann Einschränkung auf fungizide + Weiß dennoch nicht so ganz wie es ohne Pilzschutz gehen soll??? Bio-Kupfer ist zumindest für mich keine sinnvolle Alternative...

Fällt mir gerade noch ein: Alas, das klingt so, als würdest Du annehmen, dass im Bioweinbau nicht gespritzt wird?
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
Offline
Benutzeravatar

Alas

  • Beiträge: 1022
  • Registriert: Mo 20. Feb 2012, 22:14
  • Wohnort: Hinter dem Meer
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragDo 11. Jul 2013, 19:55

Hallo Michael!

Jeglicher Wertung und Ahnungslosigkeit habe ich mich hier enthalten, meine jedoch, dass der immer wieder abgeschriebene Satz, und so, '... im Einklang mit der Natur...' , und dass beim armen Winzerlein nur die Vögelein am Himmel singen, nicht gerade für aufgeklärte Kundschaft sorgt, usw..., usw...

Einen guten Abend wünscht

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Offline
Benutzeravatar

Alas

  • Beiträge: 1022
  • Registriert: Mo 20. Feb 2012, 22:14
  • Wohnort: Hinter dem Meer
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragFr 12. Jul 2013, 04:23

Hallo!

Meiner Meinung nach hat der Steffen Christmann im letzten Absatz den Nagel auf den Kopf getroffen, denn

Die Sichtweisen und Methoden der Empirie sind zu fragmentiert, um komplexe Zusammenhänge erkennen, beschreiben und erforschen zu können.

Das ist keine neue Kritik, aber sie wird der Einfachheit halber immer wieder 'vergessen'.

Zu welchen Fehlentwicklungen es führen kann, zeigt sich gerade auch beim Bodenleben in der Landwirtschaft im Allgemeinen.
Aus eigener Ansicht und Praxis kenne ich dies vom Getreideanbau schon in den 70igern, als es mit dem Spritzen und Düngen so richtig los ging.
Da hat man dann das Stroh, das dem Boden als 'Dünger' wieder zurück gegeben werden sollte, im nächsten Jahr wieder wie frisch hochgepflügt. Es gab kein Bodenleben mehr, um diese organische Masse zu verarbeiten und den nachfolgenden Pflanzen zur Ernährung zur Verfügung zu stellen. Also musste das Stroh abgeräumt und verbrannt werden, denn es verstopfte den Pflug. Auch musste natürlich die künstliche Düngung erhöht und um Mineralstoffe erweitert werden. Im Ergebnis wuchs dann das Getreide auf einer quasi neutralen, leblosen Masse mit künstlicher Ernährung, entsprechend kränklich, ( und meistens zu hoch und instabil, wofür man dann Halmverkürzer einsetze ) was dann wiederum Pestizide benötigte, und vor allen Dingen, kam es zu einer radikalen Veränderung der angebauten Arten. Alte Sorten passten nicht mehr dazu, die Saatzuchtbetiriebe stellten im Eiltempo neue Sorten zur Verfügung. Eine nach der nächsten versprach bessere Ergebnisse, und brachte diese dann auch unter diesen industriellen Bedingungen -> Masse statt Klasse, (Geschmack? war und ist uninteressant, denn das gleicht dann der Bäcker mit seinen Mitteln aus, wie der Winzer im Keller, oder?)
Und hier liegen dann wohl die Parallelen zwischen dem Getreideanbau und dem Weinanbau im Besonderen, erkenntlich am höchsten Pestizidverbrauch.

Natürlich ist hier niemand persönlich gemeint. Diese großen Mengen an Chemikalien, also, wer veröffentlicht denn so was ???
Und das kauft doch sowieso niemand.
Und wenn denn schon mal einer gesehen wurde, der ein Kanisterchen oder ein Säckchen gekauft hat, dann hat derjenige das auf seinem Betrieb schnell in andere Behälter umgefüllt und zum Sondermüll gegeben. Es war doch nur ein Irrtum.
Wirklich.
Abgesehen davon, ist doch da gar nichts ungesund, Das sieht man ja daran, das wir immer älter werden, jeden Tag, echt.
Impotenz? Najah, der Nachbar...hat keine Kinder und ich brauch keine.
Demenz, die Parkinsonsche..., ach ja, in Frankreich, die paar Hundert, oder wie viele???, Winzer und Mitarbeiter? Die spinnen doch, Berufskrankheit, bei uns nicht...!!!

Bin ich jetzt sarkastisch?
Klar doch.
Das darf ich auch. Immerhin.
Hauptsache es schmeckt, ob es wenig oder viel kostet...

Wer weiß?

Gruß

Alas

Bilder:

Früher:

Früher .jpg
Früher .jpg (16.78 KiB) 1379-mal betrachtet


Quelle:http://www.frankenweingut.de/pages/familie.html

Heute:

heute .jpg
heute .jpg (57.38 KiB) 1379-mal betrachtet


Quelle:http://www.hallo-landwirtschaft.de/weinbau.htm

In Zukunft:

images 1 .jpeg
images 1 .jpeg (4.63 KiB) 1379-mal betrachtet


Quelle: Noch unbekannt
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Offline

C9dP

  • Beiträge: 801
  • Bilder: 3
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 19:10

Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragFr 12. Jul 2013, 08:11

Könntest du nochmal genauer erklären, wo Empirie zu fragmentiert ist? Das ist genau dieser Humbug, der von allen fanatischen Anhängern einer nicht beweisfähigen Denkschule vorgebracht wird, um eine Legitimation für selbige zu erlangen.

Und diese "Früher-war-aber-alles-besser"-Bildchen sind ja echt süß. Früher wurde Wein übgrigens alles mögliche an Inhaltsstoffen zugesetzt, damit dieser überhaupt genußfähig war. Gut, die Menschen von damals hatten noch kein Amazon und konnten daher noch keinen Orgonakkumulator bestellen. Wenn du jetzt nochmal dein Alter preisgibst könnte ich dir sogar sagen, ob du früher überhaupt noch in der Lage gewesen wärst, die aktuellen Artikel zu schreiben ;)
Viele Grüße

Aloys
Offline
Benutzeravatar

Markus Vahlefeld

Administrator

  • Beiträge: 1689
  • Bilder: 2
  • Registriert: Do 4. Nov 2010, 11:43

Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragFr 12. Jul 2013, 08:20

Ich glaube, wir kommen etwas vom Thema ab, denn die "historische" Betrachtungsweise, dass früher alles besser war, hilft weder weiter, noch ist sie richtig oder hätte etwas mit bio-dyn zu tun. Eine Grundsatzdiskussion zum Thema Umweltvergiftung sollte woanders geführt werden.

Sicher ist: eine so intensive Monokultur wie Weinbau ist immer und überall hochgradig belastend für den Boden. Deswegen sagen die Bio-Dyns ja auch nicht: wir machen alles toll, sondern vor allem beim Weinbau ist ihr Ansatz: wie schaffen wir es, die Monokulturbelastungen für die Böden erträglicher zu machen. Ich empfinde diesen pflegenden und heilenden Ansatz als eine Erweiterung zu den herkömmlichen Bio-Maßnahmen.

Just my 2cents
Offline

olifant

  • Beiträge: 3749
  • Registriert: Mi 8. Dez 2010, 09:58
  • Wohnort: Bayern

Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragFr 12. Jul 2013, 08:56

Markus Vahlefeld hat geschrieben:... Sicher ist: eine so intensive Monokultur wie Weinbau ist immer und überall hochgradig belastend für den Boden. Deswegen sagen die Bio-Dyns ja auch nicht: wir machen alles toll, sondern vor allem beim Weinbau ist ihr Ansatz: wie schaffen wir es, die Monokulturbelastungen für die Böden erträglicher zu machen. Ich empfinde diesen pflegenden und heilenden Ansatz als eine Erweiterung zu den herkömmlichen Bio-Maßnahmen...


Diese Seite der bio-dyn Medaille ist auch vollkommen richtig und in Ordnung. Das ist aber nicht zwingend bio-dyn, sondern hängt m.E. erheblich von Einstellung und Kenntnissen des (Bio-) Winzers ab. Abgesehen davon, dass es bei den Produzenten / Winzern der Weinqualitäten, die viele hier bevorzugen, eine nicht unerhebliche Anzahl gibt, die nach bio / bio-dyn Methoden arbeiten, ohne dies nach aussen kommunizieren, oder zertifiziert sind (z.T. natürlich auch, weil Sie sich vorbehalten, doch auch mal ein Mittel einsetzen zu können, dass zertifizierten Betrieben verboten ist).

... Wenn bei bio-dyn nur nicht dieses Kuhhörnervergraben und andere in den Bereich des Okkulten gehende Weltanschauungsvorstellungen gäbe.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Offline
Benutzeravatar

Gerald

Administrator

  • Beiträge: 7489
  • Bilder: 32
  • Registriert: Do 24. Jun 2010, 08:45
  • Wohnort: Wien
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragFr 12. Jul 2013, 08:59

Ja, die Hauptfrage hier ist ja, ob biodynamisch besser ist als "normaler" Bioweinbau. Wobei "besser" sicherlich auch verschiedene Teilaspekte umfasst, z.B. die Schadstoffbelastung des Endproduktes (Wein), die Umwelt (insb. im Weinberg), aber natürlich auch die Weinqualität selbst.

Ganz besonders interessieren mich dabei natürlich die - aus naturwissenschaftlicher Sicht - absurd scheinenden Maßnahmen wie die Geschichte mit den Kuhhörnern. Man hört immer wieder von biodynamisch arbeitenden Winzern, dass "es hilft", aber echte nachprüfbare Vergleichsdaten (die man in einer vernünftigen Studie ja durchaus leicht bekommen können sollte) habe ich zumindest noch nicht gesehen. Also wenn es dazu etwas gibt, bitte hier verlinken.

Grüße,
Gerald
Offline
Benutzeravatar

Gerald

Administrator

  • Beiträge: 7489
  • Bilder: 32
  • Registriert: Do 24. Jun 2010, 08:45
  • Wohnort: Wien
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Biodynamischer Weinbau

BeitragFr 12. Jul 2013, 09:28

Habe jetzt kurz ein bisschen dazu gesucht. Offenbar ist es demeter & Co gut gelungen, Biodyn so zu präsentieren, dass es "mehr" als biologische Landwirtschaft ist:

Wer nach Demeter-Richtlinien arbeitet, übertrifft die Anforderungen an den Bio-Weinbau noch um einiges: Damit ist nicht nur der Verzicht auf Pestizide und chemische Pflanzenschutzmittel verbunden.

Vielmehr ist der Einsatz von biodynamischen Präparaten erforderlich. So verbessert das Hornkiesel-Präparat die Pflanzenqualität. Dafür wird pulverisiertes Quarz in ein Kuhhorn gefüllt und von Frühjahr bis Herbst im Boden eingegraben, damit es die kosmischen Kräfte speichert.

...

http://www.demeter.de/Verbraucher/Landw ... er-weinbau

Es gibt auch einige Berichte, wo vergleichsweise "normaler" biologischer und biodynamischer Weinbau direkt nebeneinander getestet wird, allerdings werden keine eindeutigen Ergebnisse darüber berichtet.

Interessant ist besonders ein Bericht über ein Projekt von Geisenheim:

http://www.hr-online.de/website/special ... t_39797749

Das Ergebnis: "Es gibt noch keine direkten Unterschiede zwischen den Varianten. Wir können also nicht feststellen, dass die eine oder andere Variante eindeutig bevorzugt wird – und das über zwei Jahre. Daher müssen wir noch weiter verkosten und weiter untersuchen. Vielleicht kommt über die Jahre ein Unterschied heraus", so Randolf Kauer.

Im Labor dagegen hat der biodynamische Wein schon gepunktet: Chemische Untersuchungen des Mosts zeigen: Er hat tatsächlich einen leicht höheren Zuckergehalt als seine Konkurrenten. Und der ist ein Anzeichen für guten Geschmack.


Gerade die Sache mit dem höheren Zuckergehalt ist lustigerweise genau das Gegenteil, was viele biodynamische Winzer immer predigen - nämlich dass durch biodynamische Bewirtschaftung Weine mit geringerem Alkohol entstehen.

Merkwürdige Angelegenheit ...

Grüße,
Gerald
VorherigeNächste

Zurück zu Tendenzen im Weinbau

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 17 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen