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Designerriesling made in Germany

Von der Weinbergspflege bis zur Kellertechnik
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Weinschlumpf

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Re: Designerriesling made in Germany

BeitragMo 24. Sep 2012, 14:15

Erdener Prälat hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben:... eines beständig unter Erfolgsdruck stehenden VDP-Spitzen-Erzeugers ...

In anderen Ländern kommt es zuweilen vor, daß in unpassenden Jahrgängen eben mal kein Grand Cru/Brunello/Gran Riserva gefüllt und der Wein deklassiert wird, um die "Marke" nicht zu beschädigen. Hierzulande schon geschehen?



Ja. 2006 haben z.B. Knipser und Müller-Catoir auf ein GG verzichtet.

Grüße

Nikolai
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Charlie

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Re: Designerriesling made in Germany

BeitragMo 24. Sep 2012, 14:16

Erdener Prälat hat geschrieben:In anderen Ländern kommt es zuweilen vor, daß in unpassenden Jahrgängen eben mal kein Grand Cru/Brunello/Gran Riserva gefüllt und der Wein deklassiert wird, um die "Marke" nicht zu beschädigen. Hierzulande schon geschehen?
Ja, Kesseler in 2006
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Birte

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Re: Designerriesling made in Germany

BeitragMo 24. Sep 2012, 17:15

Die deutsche Bahn freut sich über die klimatischen Veränderungen und "den neuen deutschen Riesling". Hat mir heute den Tag im Zug versüßt. :lol:

http://mobil.deutschebahn.com/was-kommt/am-liebsten-weis/
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Gerald

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Re: Designerriesling made in Germany

BeitragMo 24. Sep 2012, 17:20

Dabei genießt der Riesling die höchste Gunst – und profitiert vom wärmeren Klima.


Aha :?

Grüße,
Gerald
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Bernd Schulz

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Re: Designerriesling made in Germany

BeitragMo 24. Sep 2012, 22:31

wobei der Mut zur Lücke beim Jahrhundertjahrgang 2003? Da hätten sich die Kollegen sicher ins Fäustchen gelacht .. zumal trotz der Hitze viele gute 2003er produziert wurden.


Sascha, es gab gute 03er, aber für meinen Geschmack nur sehr wenige. Das Gros der 03er fand ich mehr oder minder schaurig. Ich habe 48 GGs aus 03 geschenkt bekommen, von Christmann, Rebholz, Wittmann und Bassermann-Jordan. Die habe ich jeweils nach dem Probieren einer Testflasche allesamt weiterverkauft, und ich bin heute noch froh darüber, dass ich sie relativ unkompliziert losgeworden bin!

Dennoch: Ums Entsäueren kommen auch qualitativ hochwertig arbeitende Winzer in D nicht vorbei (siehe 2010),


Ja, bei diversen 10ern ging es wohl nicht ganz ohne Entsäuern, wobei es sich da in der Regel um Weine im unteren Segment handelte.

Entsäuern oder Aufsäuern bei "Großen Gewächsen" halte ich für ein Unding - entweder ist der Wein im Wingert "groß" gewachsen oder er ist es nicht!

P.S.: Was sagt eigentlich der VDP dazu? Darf ein GG wirklich gesäuert werden?


Mir jedenfalls ist nicht bekannt, dass der VDP die Aufsäuerung irgendwo ausdrücklich untersagt.

Beste Grüße

Bernd
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Alas

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Re: Designerriesling made in Germany

BeitragMo 24. Sep 2012, 23:16

Hallo!

Bernd Schulz hat geschrieben:Entsäuern oder Aufsäuern bei "Großen Gewächsen" halte ich für ein Unding - entweder ist der Wein im Wingert "groß" gewachsen oder er ist es nicht!


Da bin ich 100% der Meinung von Bernd.
Wenn man das bei Discounter-Weinen macht...,ok.
Außerdem würden manche Riesling-Genießer vielleicht nicht mehr so schlecht aussehen:

Kellertür2.jpeg

:)

Allen ein gutes Tröpfchen wünscht

Alas
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Birte

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Re: Designerriesling made in Germany

BeitragDi 25. Sep 2012, 07:07

Bernd Schulz hat geschrieben:Normalerweise bevorzuge ich Rieslinge mit lebhafter Säure, aber es gibt halt solche und solche Jahre - und ich mag nicht nur Säure, ich mag auch Jahrgangsunterschiede!

Unterschiedliche Jahre ergeben beim gleichen Winzer in den gleichen Lagen halt unterschiedliche Weintypen - mal straffe, sehnige, säuerbetonte und mal üppige, runde, eher weich wirkende Charaktere. Und das ist genau die Differenziertheit, die ich gerne erleben möchte.


Wenn man glaubwürdig große trockene Weine und eben keine "Designerrieslinge made in Germany" produzieren will, braucht man unter anderem auch den Mut und den Willen zur Lücke. Und daran fehlt es in Deutschland fast überall.


Entsäuern oder Aufsäuern bei "Großen Gewächsen" halte ich für ein Unding - entweder ist der Wein im Wingert "groß" gewachsen oder er ist es nicht!


Dem allem stimme ich völlig zu.

Mir jedenfalls ist nicht bekannt, dass der VDP die Aufsäuerung irgendwo ausdrücklich untersagt.


Es wäre besser, wenn es für GG´s grundsätzlich verboten wäre, ohne Ausnahme. Das wäre auch ein Vorteil für die Winzer. Ich gehe immer noch davon aus, dass es auch beim 2011er Jahrgang bei den GG`s (fast) niemand getan hat. So lastet einem großen Teil der Weine, die sicher ohne zweifelhafte Eingriffe entstanden sind, immer ein kleines Makel an: "Hat XY vielleicht doch...?".
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weinaffe

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Re: Designerriesling made in Germany

BeitragDi 25. Sep 2012, 13:16

Mir jedenfalls ist nicht bekannt, dass der VDP die Aufsäuerung irgendwo ausdrücklich untersagt.


Es wäre besser, wenn es für GG´s grundsätzlich verboten wäre, ohne Ausnahme. Das wäre auch ein Vorteil für die Winzer. Ich gehe immer noch davon aus, dass es auch beim 2011er Jahrgang bei den GG`s (fast) niemand getan hat. So lastet einem großen Teil der Weine, die sicher ohne zweifelhafte Eingriffe entstanden sind, immer ein kleines Makel an: "Hat XY vielleicht doch...?".[/quote]

Hallo Birte,

ich habe zwar bei der GG-Präsentation nicht ausdrücklich nach der Aufsäuerung gefragt, zweifele jedoch stark bei einigen Weinen mit betont knackiger, jahrgangsuntypischer Säure, ob diese wirklich natürlichen Ursprungs ist :mrgreen: .Ich kann es zwar nicht beweisen,gehe aber aufgrund meiner angegriffenen Zähne :lol: davon aus, dass nicht nur ein paar wenige Betriebe hier säuretechnisch "aufgepimpt" haben.

Grüsse
Bodo
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Markus Vahlefeld

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Re: Designerriesling made in Germany

BeitragDi 25. Sep 2012, 14:07

Ich persönlich hatte nicht den Eindruck, bei den GGs mit künstlicher Aufsäuerung konfrontiert gewesen zu sein. Aber das Eigentümlichde der Aufsäuerung ist auch, dass man sie von grüner/unreifer Säure im Wein nicht unterscheiden kann. Und die, so ist mein Glaube, kommt viel mehr daher, dass früh gelesene Partien in den Weinen landen, um sie so hübsch knackig zu halten.
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Bernd Schulz

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Re: Designerriesling made in Germany

BeitragDi 25. Sep 2012, 15:25

Und die, so ist mein Glaube, kommt viel mehr daher, dass früh gelesene Partien in den Weinen landen, um sie so hübsch knackig zu halten.


Markus, mich würde interessieren, ob du aus Gesprächen mit den Erzeugern weißt, dass so eine Praxis (die mir immer noch sympathischer als das reine Aufsäuern ist) üblich ist?

Die Winzer, die ich näher kenne, arbeiten meines Wissens nicht so. Aber damit ist ja nicht ausgeschlossen, dass andere einen Teil Most aus früher gelesenen Trauben zugeben.

Beste Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Di 25. Sep 2012, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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