Terra preta
Verfasst: Mi 11. Jul 2012, 08:12
Zufälligerweise ist mir aufgefallen, dass einige Winzer offenbar in letzter Zeit mit der berühmten "Terra preta" experimentieren, beispielsweise Ernst Triebaumer in Rust.
Terra preta wurde von den Indios im Amazonasgebiet "erfunden" und entsteht durch Vermengen normaler Erde mit Holzkohle und anderen Stoffen. Die Erde wird dadurch sehr dunkel (portugies. "preto" = schwarz) und speichert - anders als normale Erde im tropischen Regenwald - sehr gut Nährstoffe und ist daher dauerhaft sehr fruchtbar.
http://de.wikipedia.org/wiki/Terra_preta
In Gebieten wie am Amazonas mit sehr hohen Niederschlagsmengen und damit verbundener absteigender Wasserbewegung verhindert sie damit die Auswaschung der Nährstoffe. Allerdings ist der Wasserhaushalt in den Weinbaugebieten Mitteleuropas ja ganz anders (viel weniger Niederschlag) und daher fällt das Hauptargument für den Einsatz der Terra preta weg.
Als weiteres Argument wird genannt, dass der Kohlenstoff der Terra preta - anders als normaler Humus - nur sehr langsam abgebaut wird und daher helfen könnte, die CO2-Bilanz zu verbessern. Allerdings ist der tatsächliche Effekt meiner Einschätzung nach minimal und vielleicht nur eine "sympathische Geste" in diese Richtung?
Bleibt noch die Frage, ob die Terra preta auch die Weinqualität beeinflusst. An sich sollten sich durch das veränderte Speichervermögen für Mineralstoffe auch erhebliche Auswirkungen auf den Wein ergeben. Konkrete Berichte dazu habe ich aber bisher nicht gefunden.
Weiß jemand Näheres zu dem Thema oder sogar über praktische Erfahrungen von Weingütern damit?
Grüße,
Gerald
Terra preta wurde von den Indios im Amazonasgebiet "erfunden" und entsteht durch Vermengen normaler Erde mit Holzkohle und anderen Stoffen. Die Erde wird dadurch sehr dunkel (portugies. "preto" = schwarz) und speichert - anders als normale Erde im tropischen Regenwald - sehr gut Nährstoffe und ist daher dauerhaft sehr fruchtbar.
http://de.wikipedia.org/wiki/Terra_preta
In Gebieten wie am Amazonas mit sehr hohen Niederschlagsmengen und damit verbundener absteigender Wasserbewegung verhindert sie damit die Auswaschung der Nährstoffe. Allerdings ist der Wasserhaushalt in den Weinbaugebieten Mitteleuropas ja ganz anders (viel weniger Niederschlag) und daher fällt das Hauptargument für den Einsatz der Terra preta weg.
Als weiteres Argument wird genannt, dass der Kohlenstoff der Terra preta - anders als normaler Humus - nur sehr langsam abgebaut wird und daher helfen könnte, die CO2-Bilanz zu verbessern. Allerdings ist der tatsächliche Effekt meiner Einschätzung nach minimal und vielleicht nur eine "sympathische Geste" in diese Richtung?
Bleibt noch die Frage, ob die Terra preta auch die Weinqualität beeinflusst. An sich sollten sich durch das veränderte Speichervermögen für Mineralstoffe auch erhebliche Auswirkungen auf den Wein ergeben. Konkrete Berichte dazu habe ich aber bisher nicht gefunden.
Weiß jemand Näheres zu dem Thema oder sogar über praktische Erfahrungen von Weingütern damit?
Grüße,
Gerald