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Was meint ihr dazu?:

Von der Weinbergspflege bis zur Kellertechnik
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Alas

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Re: Was meint ihr dazu?:

BeitragDi 24. Jul 2012, 19:38

Pestizidrückstände im Wein.

Wir sprechen dieses heikle Thema offen an, denn Vogelkundler können die dramatische Ausrottung vieler Vogelarten aufgrund der Auswirkungen von Herbiziden und Insektiziden auf deren Nahrungskette beweisen; Biologen bestätigen ähnliches für die Insekten- und Artenvielfalt generell; die dramatische Zunahme von Allergien, Krebs, Immunsystemschwächen, Hautkrankheiten, Atemwegserkrankungen, Demenz etc. mag, trotz bislang fehlenden direkten Nachweises, immerhin Indiz dafür sein, daß auch der Mensch durch den regelmäßigen Verzehr von mit Pestiziden belasteten Lebensmitteln gefährdet ist.
Trotzdem setzt die moderne Agrarindustrie statt auf Arbeitskraft auf immer intensiveren Einsatz von Chemie, sprich von Pestiziden. In 41% aller Lebensmittel wurden Pestizide nachgewiesen. Die hohe Wahrscheinlichkeit, Pestizidrückstände in Lebensmitteln aller Art zu finden, beweist, wie sehr die konventionelle Agrarindustrie inzwischen der chemischen Keule vertraut, auf Produktion gegen statt mit der Natur zu setzen.
In der EU werden 105 Millionen Hektar Agrarfläche bewirtschaftet. Die Monokultur Wein nimmt davon nur 3,5% ein, ‚verbraucht’ darauf aber rund 15% der insgesamt versprühten Pestizidmenge, nach dem Getreideanbau der zweithöchste Pestizideinsatz. Statt auf den fungiziden Einsatz von anorganischem Schwefel, einem gesundheitlich harmlosen, gut wirksamen chemischen Element, billiges Abfallprodukt der Petrochemie, das im Weinbau traditionell zur Bekämpfung des echten und falschen Mehltaus eingesetzt wird, setzen seit Anfang der Neunziger Jahre immer mehr Winzer hocheffiziente synthetische Fungizide ein, die bislang nicht im Weinbau zum Einsatz kamen. Pestizide müssen weniger oft gespritzt werden und sind hochwirksam, sparen also Zeit, Sprit und Arbeit, und werden deshalb im konventionellen Weinbau mehr als bei jedem anderen Agrarprodukt eingesetzt – außer den Kartoffeln, die noch mehr ‚brauchen’.
Synthetische Insektizide findet man heute überwiegend im agrarindustriellen Billigweinbau oder aber im Spitzenweinbau, der keinerlei Risiko eingehen will, wie z. B. den Cru Classés in Bordeaux....

Aus:
http://www.weinhalle.de/wissen/wissen-g ... -wein.html
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Weinzelmännchen

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Re: Was meint ihr dazu?:

BeitragMi 25. Jul 2012, 11:28

Wenn diese Angaben stimmen, werden Reben mit dem mehr als dem 4-fachen des Durchschnitts an Pestiziden "behandelt" :o :o :o

Weiß jemand von euch, wie hoch der Anteil von biologisch produzierenden Traubenproduzenten ist? Sollte er signifikant sein, würde sich der Pestizideinsatz bei konventionell arbeitenden Herstellern noch weiter erhöhen.

Mich jedenfalls macht dies schon nachdenklich :?
MvG
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Daniel
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Gerald

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Re: Was meint ihr dazu?:

BeitragMi 25. Jul 2012, 14:06

Weiß jemand von euch, wie hoch der Anteil von biologisch produzierenden Traubenproduzenten ist?


Konkrete Zahlen habe ich leider nicht, ich glaube aber, dass er so gering ist, dass die Zahlen sich nicht wesentlich dadurch ändern würden.

Das Hauptproblem ist wohl, dass die "Edelreben" einfach nicht in das mitteleuropäische Klima mit feuchten Sommern gehören. Ohne Fungizide geht es bei uns leider nicht, wenn man in jedem Jahr auch Trauben ernten möchte. Einziger Ausweg wären pilzwiderstandsfähige Sorten, aber da scheint einfach im Moment nicht so viel weiterzugehen wie es wünschenswert wäre. Wenn ich an meine Uhudlerrebe im Hof denke - die hat noch nie auch nur eine Spur einer Pilzinfektion gehabt (soweit ich das als Nicht-Fachmann feststellen kann). Nur ist der daraus produzierte Wein (5 Flaschen im Vorjahr ;) ) doch aromatisch ziemlich merkwürdig und vermutlich nicht verkäuflich.

Grüße,
Gerald
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UlliB

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Re: Was meint ihr dazu?:

BeitragMi 25. Jul 2012, 14:54

Weinzelmännchen hat geschrieben:Wenn diese Angaben stimmen, werden Reben mit dem mehr als dem 4-fachen des Durchschnitts an Pestiziden "behandelt" :o :o :o


Doch, die Zahlen dürften nach allem, was ich gelesen habe, schon in etwa hinkommen.

Problem ist auch hier wie bei so vielen Statistik-Interpretationen die Wahl der Bezugsgröße; hier wurde die Fläche des Weinbaus zur gesamten Agrarfläche der EU ins Verhältnis gesetzt und als Bezugsgröße für den Pestizideinsatz verwendet. Das ist insofern irreführend, als dass die Agrarfläche der EU in ganz erheblichem Umfang solche Flächen umfasst, die überhaupt nicht mit Pestiziden etc. behandelt werden, nämlich Weideflächen. Korrekt wäre es aber gewesen, einen Bezug zu anderen intensiv genutzten Monokulturen herzustellen, z.B. zum Obstbau, und da sähe das Bild dann schon ganz anders aus. Dass Herr Kössler absolute Zahlen ("nach dem Getreideanbau der zweithöchste Pestizideinsatz") und relative Zahlen bunt miteinander vermischt, trägt zur (vermutlich beabsichtigten) Konfusion noch weiter bei.

Tatsache ist und bleibt aber: Weinbau in Mitteleuropa ist im großen und ganzen betrachtet "chemieintensive" Landwirtschaft - aber eben lange nicht die einzige Form von Landwirtschaft, auf die das zutrifft. Gerald hat für den Weinbau den Hauptgrund dafür schon genannt.

Gruß
Ulli
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Gerald

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Re: Was meint ihr dazu?:

BeitragMi 25. Jul 2012, 15:20

Ist zwar ein bisschen off-topic hier, aber mich hat weniger als beim Wein vor allem bei Obstkulturen (insb. Äpfel - wie schon von Ulli angesprochen) der hohe Pestizideinsatz gewundert. Wenn ich mich richtig erinnere, sind 10 (!) Spritzungen pro Jahr keine Seltenheit. Dabei ist jedem mit einem Apfelbaum im Garten ja bekannt, dass Äpfel hierzulande auch ohne Pestizide auskommen, wenn man mit ein paar Schorfflecken und vielleicht ein paar Maden keine Probleme hat.

Der hohe Pestizideinsatz wird hier also offenbar ausschließlich durch die Konsumentennachfrage nach "schönen" und dazu preisgünstigen (aber letztendlich Umwelt und Gesundheit belastenden) Äpfeln verursacht. Die Schuld liegt also eindeutig bei uns selbst, weniger bei den Landwirten ...

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Gerald
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UlliB

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Re: Was meint ihr dazu?:

BeitragMi 25. Jul 2012, 15:40

Gerald hat geschrieben:Der hohe Pestizideinsatz wird hier also offenbar ausschließlich durch die Konsumentennachfrage nach "schönen" und dazu preisgünstigen (aber letztendlich Umwelt und Gesundheit belastenden) Äpfeln verursacht. Die Schuld liegt also eindeutig bei uns selbst, weniger bei den Landwirten ...


Wenn ich mal gar nicht off-topic die Parallele zum Weinbau herstellen darf: wenn man als Konsument jedes Jahr GGs oder Smaragde aus möglichst wenig botrytisierten Trauben haben möchte, die unabhängig von den klimatischen Rahmenbedingungen zur Erzielung maximalen Mostgewichtes und "faszinierender Mineralität" bis in den späten Oktober oder den November hängen gelassen wurden, und dafür gutes Geld auszugeben bereit ist, greift der Winzer halt zu entsprechenden Maßnahmen. Botrytis, Stielfäule, Sauerfäule usw. - das lässt sich alles wegspritzen, wenn man engmaschig und systematisch vorgeht. Und bei Flaschenpreisen von mehr als 30 Euro kann man sich dafür auch das richtig teure hochmoderne Zeug leisten :twisted:

Gruß
Ulli
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Gerald

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Re: Was meint ihr dazu?:

BeitragMi 25. Jul 2012, 15:45

wenn man als Konsument jedes Jahr GGs oder Smaragde aus möglichst wenig botrytisierten Trauben haben möchte, die unabhängig von den klimatischen Rahmenbedingungen zur Erzielung maximalen Mostgewichtes und "faszinierender Mineralität" bis in den späten Oktober oder den November hängen gelassen wurden


in dem Sinn müsste man ja tatsächlich Martin Kössler mit seinem Plädoyer für frühe Lese (und niedrigere pH-Werte, siehe viewtopic.php?f=7&t=1997) Recht geben.

Was macht der Bioweinbau eigentlich gegen Botrytis? Kupfer ist ja meines Wissens da nicht so gut wirksam, oder? Außerdem müsste man mit Rückständen auf den Trauben rechnen. Kann man das so verstehen, dass biologisch/biodynamische Winzer Smaragde bzw. GGs mit wenig oder keinem Botrytisanteil nur in manchen Jahrgängen erzeugen können?

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Gerald
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UlliB

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Re: Was meint ihr dazu?:

BeitragMi 25. Jul 2012, 17:08

Gerald hat geschrieben:Was macht der Bioweinbau eigentlich gegen Botrytis?


Als Fungizid kommt im Bioweinbau neben Netzschwefel und Kupfer in den letzten Jahren zunehmend auch Wasserglas in Gebrauch, allerdings hinsichtlich Botrytis wohl mit gemischten Ergebnissen (einfach mal googeln: Wasserglas & Weinbau; es gibt postive wie negative Berichte).

Ansonsten: penibelste Laubarbeit, (partielles) Freilegen der Traubenzone, Ausdünnung von Traubenclustern, laufendes Entfernen von auch nur ansatzweise befallenen Trauben (nicht nur abschneiden, sondern ganz raus aus dem Weinberg), Kurzhalten des Unterwuchses. Vielleicht ja auch Phytohormone, siehe den entsprechenden Parallelthread.

Kann man das so verstehen, dass biologisch/biodynamische Winzer Smaragde bzw. GGs mit wenig oder keinem Botrytisanteil nur in manchen Jahrgängen erzeugen können?


Es scheint auch biologisch arbeitenden Winzern in den meisten Jahren mit den genannten Methoden zu gelingen, allerdings in klimatisch problematischen Jahren mit einem ganz enormem Arbeitseinsatz und unter Inkaufnahme hoher Ertragsverluste. Unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist die Verwendung moderner System- und Kontaktfungizide sicherlich der "bessere" Weg - aber für einen zertifizierten Bioerzeuger eben kein Weg.

Gruß
Ulli
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Alas

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Re: Was meint ihr dazu?:

BeitragSa 18. Aug 2012, 06:46

Informationen über Nutzen und Risiken von Pflanzenschutzmitteln erreichen die Verbraucher nicht
10/2010, 28.07.2010

BfR veröffentlicht Studie zur Wahrnehmung von Pflanzenschutzmittelrückständen in Lebensmitteln

Verbraucherinnen und Verbraucher wissen wenig über Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln. Sie bekunden zwar großes Interesse am Thema, fühlen sich aber unzureichend informiert. Das ergab eine repräsentative Bevölkerungsbefragung, die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Auftrag gegeben worden war. Ziel der Studie war es, detaillierte Informationen über die Wahrnehmung und das Informationsverhalten der Bevölkerung zum Thema Pflanzenschutzmittel zu erheben. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Informationen über Pflanzenschutzmittel bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht ankommen. Die Folge sind Fehleinschätzungen über die Verwendung und die gesetzliche Regulierung von Pflanzenschutzmitteln: „Fast 70 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Lebensmittel gar keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthalten dürfen“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR. „In der Bevölkerung ist nicht bekannt, dass Rückstände in geringen Mengen erlaubt sind, wenn sie gesundheitlich unbedenklich sind.“ Das BfR wird die Ergebnisse der Studie verwenden, um Verbraucherinnen und Verbraucher gezielter über Nutzen und Risiken von Pflanzenschutzmitteln zu informieren.

Hintergrund der repräsentativen Bevölkerungsbefragung ist das große öffentliche Interesse am Thema Pflanzenschutzmittel in Lebensmitteln. Deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher stufen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln als großes gesundheitliches Risiko ein. Zudem greifen die Medien das Thema regelmäßig auf.

Der Studie zufolge gehen rund 70 Prozent der Befragten davon aus, dass Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln gar nicht erlaubt sind. Sie werden als Rechtsverstoß wahrgenommen, auch wenn die Mengen unterhalb der gesetzlichen Rückstandshöchstgehalte liegen. Die gesetzlichen Höchstgehalte stellen sicher, dass von Pflanzenschutzmittelrückständen in Lebensmitteln kein gesundheitliches Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher ausgeht. Die Fehleinschätzung der Verbraucher trägt dazu bei, dass Pestizidrückstände als Gesundheitsrisiko wahrgenommen werden. Medien greifen diesen Sachverhalt auf und verstärken diese Wahrnehmung in der Bevölkerung möglicherweise.

Die Studie hat zudem einen Widerspruch deutlich gemacht: Einerseits stimmen 86 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass Pflanzenschutzmittel die Produktivität der Landwirtschaft erhöhen. Andererseits halten aber nur 23 Prozent der Befragten Pflanzenschutzmittel für notwendig zur Herstellung von Lebensmitteln, und 54 Prozent wissen nicht, dass auch in der ökologischen Landwirtschaft Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen.

Insgesamt fühlen sich die Befragten über Pflanzenschutzmittel und deren Rückstände schlecht informiert, sie bekunden aber großes Interesse an Informationen zum Thema. Als wichtigste Informationsquelle wurden Zeitungen, Fernsehen und Internet genannt. Die mediale Aufbereitung des Themas hat eine größere Bedeutung als die Ursprungsquelle der Informationen, beispielsweise Behörden, Wissenschaftler oder Hersteller.

Das BfR sieht in den Ergebnissen der Bevölkerungsbefragung wichtige Ansatzpunkte für die Risikokommunikation: Zum einen sollten Verbraucherinnen und Verbraucher gezielter über Nutzen und Risiken von Pflanzenschutzmitteln sowie deren gesetzliche Regulierung informiert werden. Zum anderen sollte in der Kommunikation des Themas der Zusammenhang zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion deutlich werden. Um dies zu erreichen, plant das BfR, seine Zusammenarbeit mit Multiplikatoren, beispielsweise aus Verbraucher- und Umweltverbänden, Industrie und Landwirtschaft, zu verstärken.

Die Studie „Pflanzenschutzmittel-Rückstände in Lebensmitteln. Die Wahrnehmung der deutschen Bevölkerung“ ist auf der Internetseite des BfR veröffentlicht: www.bfr.bund.de

http://www.bfr.bund.de/de/presseinforma ... 51739.html
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Alas

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Re: Was meint ihr dazu?:

BeitragMo 17. Sep 2012, 10:47

Deutsche trinken immer weniger deutschen Wein
Veröffentlicht am 28. Februar 2012
Die Deutschen geben zwar immer mehr Geld für den Einkauf von Wein aus, aber sie trinken immer weniger deutschen Wein. Das ist die traurige Nachricht die Monika Reule, Chefin des Deutschen Weininstituts (DWI) gestern Abend in Düsseldorf versteckt zwischen vielen gut klingenden Botschaften verkünden musste. Insgesamt wurden laut DWI 2011 acht Prozent weniger deutscher Wein verkauft als im Vorjahr. Reule sieht als Grund vor allem die niedrige Ernte (- 25% ) des Jahrgangs 2010 als Ursache. Ein Blick in die DWI-Zahlen undn die GfK-Statistiken der Vorjahre zeigt aber, dass dies nicht der Fall ist, sondern der Rückgang schon länger anhält. Seit 2008 ist der Anteil der deutschen Weine von 49,4 % in der Menge und knapp 55 % im Wert kontinuierlich auf 43 Prozent (Menge) bzw. 51 % (Wert) gesunken. Dies ist nach meinen Unterlagen ein historischer Tiefststand. Gleichzeitig stieg der Anteil der wichtigsten drei Importländer Frankreich, Italien und Spanien von 31,6 Prozent auf 37 Prozent an.
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Nettoexporte deutscher Weine im freien Fall
Exporttendenzen, wie sie aus den offiziellen Ausfuhrstatistiken des Statistischen Bundesamts hervor gehen, leiden jedoch an einem erheblichen "genetischen Defekt": Es sind Bruttozahlen, die sowohl die Ausfuhren deutscher wie auch den Re-Export ausländischer Weine umfassen. Rechnet man diesen Re-Export aus den Statistiken heraus, so ergibt sich ein Bild, das an Tristesse kaum noch zu überbieten ist. Noch im Jahr 2000 bestand der Bruttoexport von insgesamt 2,3 Mio hl nur zu einem winzigen Teil (0,3 Mio hl) aus Re-Exporten, der Rest (2 Mio hl) war "echter" deutscher Wein.
Schon 2010 aber war der deutsche Anteil vom Gesamtexport (3,6 Mio hl) auf 1,7 Mio hl gesunken, 2011 fiel er sogar auf nur noch 1,5 Mio. hl. Von wegen, glänzende Exportbilanz! Nur noch etwas mehr als ein Drittel des deutschen Weinexports kommt aktuell wirklich aus deutschen Anbaugebieten, und was die deutschen Nettoausfuhrmengen betrifft, so beträgt ihr Rückgang gegenüber dem Jahr 2000 knackige 25 %, gegenüber 1993 sogar fast 35 %:'

Zitate aus:

http://drinktank.blogg.de/2012/02/28/de ... chen-wein/

http://www.enobooks.de/aktuell/blog/ist ... -zu-retten
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