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Neue Rebfflächen

Von der Weinbergspflege bis zur Kellertechnik
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Einzelflaschenfreund

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Re: Neue Rebfflächen

BeitragDo 7. Mär 2013, 20:03

... und wenn es dabei dann noch möglich ist, auf den Begriff "Endlösung" zu verzichten, bin ich auch weiterhin dankbar für diese interessante Diskussion (und darüber, dass Bernhard Fiedler nun auch den Weg in dieses Forum gefunden hat, freue ich mich sowieso).

Viele Grüße
Guido
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C9dP

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Re: Neue Rebfflächen

BeitragFr 8. Mär 2013, 00:51

So, jetzt mach ich mich gleich mal unbeliebt. Als Banker (aber nur ein kleines Licht :oops: ) kann ich zu den Aussagen der Bankfinanzierung vielleicht ein paar oberflächliche aber gar nicht unwahrscheinliche Entwicklungen postulieren.

Die Eigenkapitalanforderungen gerade an risikobehaftete, nicht voll abgesicherte Kredite werden deutlich steigen, was dazu führt, dass in Verbindung mit deutlich strengeren generellen Anforderungen an das Eigenkapital generell eine Kreditvergabe eher schwieriger werden wird. Dies vor allem daher, dass es immer mehr ausländische Banken gibt, die auf den deutschen Markt drängen und den deutschen Sparer als Objekt der Begierde ausgemacht haben. Der stärkere Wettbewerb um die Spareinlagen verschlechtert das Zinsergebnis und somit auch die Überschüsse und die Möglichkeit Eigenkapital aufzubauen. Eine Trennung von Investment- und Realbanking wird diesen Trend eher noch verstärken. Daher wird es wahrscheinlich eher nicht zu einer Kreditschwemme bei Risikofinanzierungen kommen. Und da es in Europa viele Banksysteme gibt, die deutlich größere Probleme mit Basel III haben als das deutsche, wird die Neupflanzung von unrentablen Anlagen sicherlich sehr schwierig in der Finanzierung.

Unsere Position ist also gar nicht so unterschiedlich, Michael. Auch wir müssen uns mittlerweile nicht nur deutscher, sondern internationaler Konkurrenz stellen. Ich möchte aber ausdrücklich nicht jammern, denn wir haben auch durchaus von der Rückbesinnung auf Regionalität als Stärke profitiert.

Lieber Bernd, dem Vergleich von Michael zwischen Stuttgart 21 und dem Weinbau kann ich schon etwas abgewinnen. Vielleicht liegt da aber auch ein Unterschied zwischen Deutschland und Österreich, da ich eure politischen Verhältnisse nicht kenne. Bei uns landet jedes Projekt in einer Katastrophe, wo Politiker meinen, in einer tollen Aufsichtsrat- oder wahltaktischen Position Einfluss auf Wirtschaftsentscheidungen zu nehmen. All die von Michael genannten Projekte wären sicherlich anders gelaufen, wenn die Unternehmen und die finanzierenden Banken nicht durch Staats- oder Ländergarantien mitgetragen worden wären und wirkliche Fachleute in den Kontrollgremien, sprich Aufsichtsräten, gesessen hätten. Aufgrund des Föderalismus gibt es trotz der geringen Bedeutung des deutschen Weinbaus für die Gesamtwirtschaft ein durchaus vorhandenes Interesse der Politiker in den Bundesländern mit Weinbau wie z.B. Rheinland-Pfalz. Die Wahlen in den Landtagen haben Einfluss auf den Bundesrat und sind somit schon relevant. Spätestens da schließt sich der Kreis, warum nicht wirklich wirtschaftliche Interessen immer im Vordergrund stehen.

Ich hoffe, ihr verzeiht mir den OT-Part. Ich hab ihn eher geschrieben um die unterschiedlichen Standpunkte anzunähern.

Und ich bleibe dabei, dass ein völliger Subventionsabbau bis 2020 das Thema Überproduktion zwar hart, aber insgesamt am sinnvollsten stoppen könnte. Um Bernds Gedanken auszufassen könnte ich mir vorstellen, dass Winzer, die eine Neubepflanzung von schützenswerten Lagen (Thema Steilllagenförderung) von den Förderbanken mit haftungsfreigestellten und zinsgünstigen (soweit das bei dem Zinsniveau noch möglich ist) Krediten für einen befristeten Zeitraum (5-10 Jahre) gefördert werden. Dies würde direkt den Zugang zu den Finanzierungen erleichtern. Bedingung sollte ein Rentabilitätsplan, ein Sachkundenachweis und ein Beschränkung auf kleine Unternehmen sein, um Kapitalinvestoren den Markt zu verschließen.
Viele Grüße

Aloys
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MichaelWagner

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Re: Neue Rebfflächen

BeitragFr 8. Mär 2013, 04:13

Aloys,

in kurzen Worten: "you made my day"...oder anlässlich der spätem Uhrzeit " my night".

Ich wusste von Anfang an dass wir auf einer Wellenlänge liegen. Hat lange genug gedauert bis man hier mal einen O-Ton bekommt, aber wenn ich eins gelernt habe, dann ist es niemanls aufgeben.

Dein Kommentar ist der Erste der hier ins Schwarze trifft.

Sollte die Finanzierung von Schwachsinn in Zukunft wirklich schwieriger werden, dann wäre für Deutschland & Österreich (und Frankreich, Spanien, Italioen und hastenichtgesehen) schon sehr viel gewonnen. Nicht nur für die Weinbranche.

Ich habe die letzten 6 Stunden folgendermaßen verbracht: 5 Personen, Moselrieslinge aus ca 45 Jahren, ein paar Zigarren (die waren echt gut, glaube die kamen aus Übersee, oh weeh, aber der regionale Tabak lässt einfach zu wünschen übrig...). Thema: der deutsche Weinau aktuell und in Zukunft. Unterm Strich haben ein paar verrückte zusammengesessen und frei gedacht. Herrlich! Die Diskussion war nicht so furchtbar weit von dieser hier entfernt.

Unterm Strich kamen wir überein, das die persönliche Haftung und die Bereitschaft ins Risiko zu gehen, weil man an etwas glaubt, das einzig wahre im Leben sind. Ob man scheitert oder nicht. Und wir waren vor 10 Jahren alle "knalharte Kapitalistenköpfe", die der Meinung waren, dass der ominöse Markt alles entscheiden muss, und wer nicht überlebt ist irrelevant. Naja, you live, you learn...

ich habe keine Ahnung von den Verhältnissen in Österreich, schätze sie aber garnicht so furchtbar unterschiedlich zu Deutschland ein, außer das im Weinmarkt Österreich noch relativ neu ist und gerade in einer gewissen Boomphase steckt, die aber auch in dem gleichen Ergebnis ändern wird. Abgesehen von Tiptop-Weinen die aber auch trotz der Topqualitäten in 5 Jahren Schnee von gestern sein werden, wegen the next big thing.

In diesem Sinne: mehr O-Ton, weniger Verteidigungslyrik, weil: kann man ja eh nichts ändern.

Abgesehen davon, halte ich nullkommanix von Steillagenförderung. Hilft vielleicht an der Mosel eine Zeit zu überbrücken, aber der deutschen Branche nix.

Mein Vorschlag wäre im Sinne der freien Märkte und da wir internationales Kapital nicht ausschliessen wollen (Wettbewerbsverzerrung, versteckte Subventionen und Protektionismus lassen grüßen): Lohnnebenkosten runter, Steuerbelastung runter, Sozialsysteme abbauen, Arbeitnehmerrechte weg & Lohndumping. Schlöiesslich wollen wir auf Augenhöhe mit dem internationalen Wettbewerb bleiben. Bevor sich jetzt jemand aufregt: war ein Witz, oder nicht?!?

Aloys, ich wünsche Dir gesunde Knochen, Ski heil...und mehr O-Ton!
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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C9dP

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Re: Neue Rebfflächen

BeitragFr 8. Mär 2013, 08:20

Hallo Michael,

ich hoffe, die Rieslinge waren gut.

Mein Vorschlag wäre im Sinne der freien Märkte und da wir internationales Kapital nicht ausschliessen wollen (Wettbewerbsverzerrung, versteckte Subventionen und Protektionismus lassen grüßen): Lohnnebenkosten runter, Steuerbelastung runter, Sozialsysteme abbauen, Arbeitnehmerrechte weg & Lohndumping. Schlöiesslich wollen wir auf Augenhöhe mit dem internationalen Wettbewerb bleiben. Bevor sich jetzt jemand aufregt: war ein Witz, oder nicht?!?


Warum nur ein Witz? Könnte ein Weg sein, wenn am Weltmarkt nur über den Preis interessant werden will. Nur dass wir dann einen Weg einschlagen würden, der eine über mehr als hundert Jahre aufgebaute Marke "Made in Germany" demontieren würde. Ich glaube nicht, dass wir in Deutschland jemals zu den billigsten gehören werden. Dafür ist die wirtschaftliche Entwicklung zu weit fortgeschritten. Aber Qualität soll sich ja auch vewrmarkten lassen. Und das sollten wir durchaus forcieren.
Viele Grüße

Aloys
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sorgenbrecher

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Re: Neue Rebfflächen

BeitragDi 19. Mär 2013, 23:09

und hier, bei dirk würtz, geht es in die nächste runde: http://wuertz-wein.de/wordpress/2013/03 ... #more-5890

ps.: die kommentare sind aufschlussreicher als der artikel...
Gruß, Marko.
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MichaelWagner

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Re: Neue Rebfflächen

BeitragMi 20. Mär 2013, 17:14

1. Dr. Hermann Pilz von der "Weinwirtschaft" ist der verlängerte Arm des Kellereiverbandes (oder Exportverband)

2. die Forderung: "Gefragt sind weder Anbaugebiete noch Lagen sondern ordentliche Rebsortenweine zu akzeptablen Preisen" heisst übersetzt: deutscher Tafelwein mit Rebsortenangabe den die Winzer zu kleinem Geld an die Kellereien abgeben sollen...daher sind die Kellereiverbände auch so an der Ausweitung der Flächen interessiert

3. Niederlande ist weder für deutsche Kellereien noch für deutsche Winzer ein interessanter Markt (21,7 Mio Liter, WOW, die rettung ist in Sicht...)

4. Zitat: "Der Marktanteil deutscher Weine sinkt seit Jahr und Tag, wie selbst branchennahe Mafo-Institute eingestehen. Dagegen steigt der Anteil ausländischer Weine, die Regalmeter für Regalmeter erobern". Kein Wunder, die subventionierten ausländischen Überkapazitäten, die deutsche Kellereien mit Kusshand aufnehmen kosten ja auch nur die Hälfte. Und jetzt alle ab zu Aldi und das nächste Schnäppchen machen. dann bleibt auch mehr für die Steuer im Geldbeutel.

5. Dr. Hermann Pilz hat trotz dieses gesammelten Unsinns garantiert keine einzige Flasche des von Ihm geforderten Weins ohne Herkunft und Lage im Keller.

6. Ja, wir machen das dann so. Die Weinreben ab nach China, den Ausbau in Rumänien und dann füllen wir das hier in Deutschland ab und verteilen es (nur um mal die sagenhaft sinnlose Analogie zur Automobilwirtschaft herzustellen). Selbstverständlich nur wenn die Chinesen uns im Gegnzug den ganzen Wein wieder abkaufen. Wegen Exportweltmeisterschaft und so...müssen wir ja gewinnen um auf irgendwas stolz sein zu können...

7. watn Käse
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BuschWein

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Re: Neue Rebfflächen

BeitragMi 20. Mär 2013, 18:16

Michael

Jetzt wissen wir alle was Dir nicht gefällt, was Du für "Käse" hältst.

Aber irgendwie sehe ich keine positiven Lösungen. Selbst für die Beibehaltung der Pflanzrechte bist Du ja nur für eine Übergangsfrist. Also was sollen wir tun?
Armin
www.gutsweine.com

Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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Alas

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Re: Neue Rebfflächen

BeitragMi 20. Mär 2013, 19:52

Hallo!

Bin gerade vom Weinhändler zurück, da es im Moment hier Sonderangebote von hiesigem Wein wegen der kommenden Festtage gibt.
Also es gibt hier aus dem Ausland standardmäßig cirka je 100 verschiedene Weine aus Frankreich, Italien und Spanien, dazu cirka 50 aus Argentinien, Chile, USA, Südafrika und Neuseeland.
Und aus Deutschland? Ich habe gesucht und zwei Sorten The Blu Nun gefunden. Sonst nichts.
Wer hier Riesling trinken will bekommt ihn aus Elsaß z.B. von Zind Humbrecht, Hugel oder Pfaffenheim. Oder aus Italien. Da hat ein Winzer aus dem Friaul im letzten Jahr im Sommer ein Sonderangebot in die Läden gestellt und in diesem Jahr ist flächendeckend zum guten Preis vertreten:

Ca Vescovo.jpeg


Und wie sieht es sonst so hier in der Region aus?, z. B. in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit einem Ausländeranteil von über 80% ? Hier das Angebot

http://www.rootstock.ae/wine/details.as ... ry=Germany

Und in Bahrein?
Der größte Händler dort weiß wohl nicht, daß in Germany Wein angebaut wird, denn der kommt nicht vor.
Beim zweitgrößten Weinhändler kann man das Angebot hier beäugen:

https://www.bmmishops.com/products/prod ... ag=0&rcnt=

Ehrlich, wenn ich Winzer wäre und das Angebot meiner Zunft im Verhältnis zu meinen Kollegen aus anderen Ländern sehen würde, wäre mir wohl danach im Boden vor Scham versinken zu wollen.

UFF

Gruß

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
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Weinzelmännchen

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Re: Neue Rebfflächen

BeitragDo 21. Mär 2013, 01:47

So, ich habe die Diskussion der letzten Tage mit großer Aufmerksamket verfolgt. Jetzt ist die Zeit gekommen, um auch meinen Senf dazu beizutragen.

Zunächst: Ich kann die verschiedenen, teils in diametralem Widerspruch sthenden Argumente gut nach vollziehen. Wie es so schön heißt: "Die Wahrheit entsteht im Auge des Betrachters". So unterschiedlich die Sichtweisen auch sein mögen, in jedem Argument steckt (zumindest) ein Körnchen Wahrheit.

Da die Diskussion (auch) eine sehr strak ökonomische Dimension angenommen hat, möchte ich noch einen weiteren Aspekt einbringen, wobei mir eine gewisse ketzerische Herangehensweise verziehen werden möge:

Dreh- und Angelpunkt des Diskurses ist die Frage, welche Auswirkungen die gesetzliche Vermehrung von Rebflächen auf den Weinbau bzw die Weinwirtschaft in Deutschland hat. Als Österreicher und sohin als Außenstehender frage ich mich daher, ob es nicht bereits in der Vergangenheit ähnliche Szenarien gegeben hat.

Ich lese also - auch hier im Forum - , dass zB in Rheinhessen "Rübenäcker" in Weinbauflächen umgewandelt wurden. So, und jetzt frage ich mich, welche Auswirkungen hatte dies auf die deutsche Weinwirtschaft. Positive? Negative? Messbare oder vernachlässigbare? Ist die damalige Umwandlung überhaupt mit der aktuellen Diskussion vergleichbar?

Meine These, zu deren Widerlegung ich jeden hier ganz herzlich einlade: Die Umwandlung von "Rübenäckern" in Weinbauflächen hat dem jeweiligen Produzenten ökonomische Vorteile gebracht. Wieso sollte jemand von einem ertragreichen Rübenanbau auf einen weniger ertragreicheren Weinanbau wechseln? Zugegeben, das ist nur die betriebswirtschaftliche Sichtweise. Ich glaube aber doch, dass die Summe der betriebswirtschaftlichen Sichtweisen auch der volkswirtschaftlichen Sichtweise entspricht.

Wenn also der Wechsel von einer Feldfrucht (Rüben) zu einer anderen (Weinreben) öokonomisch sinnvoll war, die neue Feldfrucht (Weinreben) aber der Konkurrenz ausländischer Produzenten derselben Feldfrucht (Weinreben) nicht standhalten kann, dann stellt sich für mich die - ökonomische - Frage, ob nicht ein neuerlicher Feldfruchtwechsel angezeigt wäre. Es gilt sohin eine Feldfrucht zu finden, die einen höheren Ertrag abwirft. Dazu kann ich aber keine Ratschläge geben, weil ich nicht vom Fach bin; vielleicht wäre Spargel oder Gemüse in biologischen Anbau eine ALternative?

Ich gestehe gerne ein, dass diese Sichtweise wiederum nur auf den jeweiligen Hersteller bezogen ist. Das iat aber aus meiner Sicht auch der Vorteil. Jeder Feldfruchterzeuger kann für sich entscheiden, ob er alternative Feldfrüchte erzeugen will. Einen "nationalen Gesinnungswandel" herbei zu führen, erachte ich um ein Vielfaches komplexer und geradezu undurchführbar.
MvG
(Mit vinophilen Grüssen)

Daniel
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MichaelWagner

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Re: Neue Rebfflächen

BeitragDo 21. Mär 2013, 10:22

@Armin:

ich hatte es zwischendurch schon mal kurz einen Lösungsvorschlag angedeutet:

Wir (Europäer!) warten mit der Abschaffung des Anbaustopps ganz einfach bis die Wettbewerbsbedingungen in allen Ländern Europas gleich sind, d.h. gleiche Löhne, gleiche Arbeitsbedingungen, gleiche Produktivität, gleiche Einfuhrvoaraussetzungen für Wein in allen Ländern und dann führen wir einen Wettbewerb auf Qualitätsbasis und nicht auf Preisbasis. Schließlich wollen wir doch eine Union werden und da wären gleiche Bedingungen für alle doch mehr als fair.

Solange das nicht gegeben ist, verhindern wir mit allen Mitteln (u.a. über Anbaustop/Pflanzrechte) die Ausweitung von Rebflächen und zusätzliche Flutung des Marktes mit Billigweinen zugunsten des Einkaufspreisniveaus der Kellereien (das ist nämlich das was die Kellereiverbände erreichen wollen - und nach Ihnen die Sintflut) und zu Lasten der Erzeuger die vernünftige Qualitäten zu angemessenen Preisen erzeugen.

Wem das dan alles viel zu teuer ist und wer meint er müsse dann trotzdem unbedingt Wein trinken und seis eben aus einem Tetrapak, dem besorgen die europäischen Großkellereien dann was Günstiges aus Übersee und lassen Ihn damit glücklich werden - und die entsprechenden Produzenten auch.



@Alas:

ich gebe Dir recht, was Marketing & Vertrieb in Auslandsmärkten angeht können wir noch eine Schippe drauflegen. Aber da ich hier Weinberge, Keller und Familie zu versorgen habe, ist meine Zeit knapp bemessen und ich kann nicht täglich zwischen Mosel, Bahrain und Dubai hin- und herjetten. Das DWI tut auch nix für diese Märkte im Sinne von Gemeinschaftsveranstaltungen, also würde ich vorschlagen wir beide tun uns zusammen. Habe wie gesagt noch ein Hektar tolle Steillage mit Riesling vor 2 Wochen erworben - undDu bist vor Ort :P

@Weinzelmännchen:
weil aus dieser Grundeinstellung heraus, Du in 10 Jahren mit einer anderen Frucht vor dem gleichen Problem stehen wirst, würde ich lieber meine Zeit anderweitig einsetzen...
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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