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DIAM-Korken

Von Korken, Kapseln, Kellermessern
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RoCo

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Re: DIAM-Korken

BeitragDo 3. Aug 2017, 10:40

Gerald dir ist scheinbar nicht bekannt, welche tötlichen Krankheiten eine kleine Mücke übertragen kann. :lol:

Du hast Recht, spekulieren bringt nichts, aber 1 + 1 darf man zusammenzählen, oder?

Diam Bouchage behauptet ihre Stopfen sind sensorisch neutral,
weil es ihnen durch HCCO² gelungen ist angeblich über 150 flüchtige Stoffe inkl. 2,4,6 TCA im Korkgranulat zu reduzieren.

Die zweite Hälfte der Wahrheit haben sie aber verschwiegen ...
... dass durch die Verarbeitung 40 neue Stoffe signifikant im Diam auftauchen!

Warum?

1. Haben Sie sich zusehr auf TCA & Co. konzentriert?
2. Passten die Stoffe nicht ins Bild bzw. zur propagierten Neutralität?
3. Oder haben sie die Stoffe als irrelevant betrachtet?

Bekannte Stoffe sind sehr leicht rauszufinden, dass stimmt!
Dafür braucht der Prof. & sein Team keine Nachhilfe ;)

Aber du weißt, TCA war als Fehlerverursacher bis dato auch unbekannt ...
... somit bedarf es noch etwas Zeit.

Fakt ist, dass bei Diam Stopfen über 40 Stoffe signifikant auftreten,
welche nicht ihren Ursprung im Korkmaterial haben.

Also Gerald und andere Kritiker .... setzt euch doch objektiv mit dem Thema auseinander.
Die Größe eines Unternehmens oder die Menge der verkauften Produkte ist kein Anzeichen
für Vertrauenswürdigkeit.

Ein bekanntes nordital. Weingut hat u.a. reagiert.
Önologe & Winzer haben die Veränderungen erkannt und sich
von Diam verabschiedet.

Gruß

Rolf

PS. Wann werden Verbraucher/Konsumenten/Kunden ... kritischer im Bezug auf Versprechungen
der Industrie? Die Industrie kann Un- bzw. Teilwahrheiten verbreiten und sie werden widerstandslos
geglaubt. Staatliche Institute werden durch finanzielle Zuwendungen der Industrie bzw. der Auftragsvergabe ihrer Unabhängigkeit beraubt.
Politiker durch Lobyisten beraten und auf Spur gebracht ...Tabak, Lebensmittel (Zucker, Vitamine), Medikamente, Autos .......! Industrieunternehmen haben als oberstes Ziel die Gewinnmaximierung.
Sie schrecken dabei nicht vor finanziellen oder gesundheitlichen Schädigungen der Kunden zurück.
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Gerald

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Re: DIAM-Korken

BeitragDo 3. Aug 2017, 11:02

Hallo Rolf,

Industrieunternehmen haben als oberstes Ziel die Gewinnmaximierung.
Sie schrecken dabei nicht vor finanziellen oder gesundheitlichen Schädigungen der Kunden zurück.


mag sein, das gilt aber für die gesamte Wirtschaft - auch für den kleinen, handwerklich arbeitenden Winzer (oder wurdest du bei einem Einkauf im Weingut schon einmal vorsorglich gefragt, ob dein Trinkverhalten nicht gesundheitlich bedenklich ist?).

Das mit den 40 Substanzen mag schon stimmen, beim Naturkork sind es aber sicherlich noch viel mehr, die in den Wein übertreten (davon wurde bei DIAM ja, wie du selbst beschrieben hast, ein Teil entfernt).

Aus meiner Sicht ist jedenfalls Naturkork genauso wie DIAM abzulehnen und für mich eine völlig unnötige Verschmutzung des damit verschlossenen Weins. Man kann jetzt nur mehr diskutieren, welcher der beiden schlimmer ist. ;)

Bei Weißweinen kaufe ich jedenfalls grundsätzlich keine mehr mit NK (oder Diam, das sieht man von außen ja meist gar nicht), bei Rotweinen ist leider bislang das Angebot noch zu klein.

Grüße,
Gerald
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RoCo

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Re: DIAM-Korken

BeitragDo 3. Aug 2017, 11:05

Hallo Karsten,

du warst zu faul :roll:

"Ewig grüsst das Murmeltier..."

1. Um den Effekt von Diam auf die Weine festzustellen
benötigst du Weine welche neutral verschlossen sind,
sprich Schraubverschluss oder z.B. der Syncor.

2. Verkostungstechnik
Die Überprüfung kann man nicht im üblichen Stil durchführen.
Als Referenz ist der “neutrale Wein” und dann der Diam zu probieren.
Dabei gibt es auf Grund des “carry over” Effektes kein zurück.

Man kann auch nicht mehrere Wein in dem Stil hintereinander verkosten.
Die Prüfer mussten bei der Studie 4 Stunden verstreichen lassen,
bevor sie das nächste Set verkosten durften.

3. Kenntnis
Man tut sich leichter bei der Verkostung, wenn man Kenntnis von dem Diam-Effekt hat.
Also wie und wo, in welcher Art er auftritt.
Wer nach den klassischen Beeinflussungen eines Naturkorken oder bitteren Geschmack sucht,
wird Diam bzw. UTB nicht entdecken.

U.a. haben Weine, welche mit Diam verschlossen sind, eine präsentere Säure,
und eine untypische Würzigkeit, welche häufig mit mineralisch umschrieben wird.
Manch einem Winzer (besonders im Burgund) sind diese Einflüsse nicht unrecht :lol:
gerade bei Weißweinen.

Sie können den Test ganz einfach nachvollziehen:

Nehmen Sie zwei identische Gläser mit Schraubverschluss,
in beide Weine gießen sie einen Wein der noch keinen
Kontakt mit Korken hatte.

In das eine Glas geben Sie einen Diam Korken, beide Gläser verschließen.
Nach zwei Tagen verkosten sie als erstes den Referenzwein, also den ohne Diam.
Mehrfach schlucken und den Nachhall im Hals / Rachen beobachten.

Dann den Diam Wein nach dem gleichen Verfahren!

Wenn Diam neutral ist, müssen die Weine gleich schmecken
und den gleichen Nachhall zeigen.

Gestern habe ich nochmals zur Auffrischung bzw. Training
einen Syrah verglichen, welcher mit ScrewCap und Diam verschlossen war.
Kontaktzeit 1 Jahr.

Gruß

Rolf

PS. Hier http://www.diam-test.info gibt es viele weitere Informationen.
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weingeist

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Re: DIAM-Korken

BeitragDo 3. Aug 2017, 11:16

Hallo Rolf,

schön langsam habe ich als neutraler Beobachter dieser Diskussion den Eindruck, dass der einzige, der das Thema nicht mehr objektiv betrachtet, eigentlich Du bist, was ja auch wieder nicht verwunderlich ist.

Im Prinzip versprichst Du jetzt schon über einen längeren Zeitraum fundierte Ergebnisse zu Deinen Thesen und Eindrücken zu liefern und verweist dabei, sobald z.B. Gerald (dem das Thema Chemie nicht ganz unbekannt sein dürfte) kritisch auf einen Aspekt hinweist, auf Ergebnisse Deines Teams, die aber noch immer ausstehen.

Die Polemik in Deinem PS will ich jetzt gar nicht kommentieren, das hat zwischenzeitlich schon wieder Gerald getan.

Immer wiederkehrende Wiederholungen überzeugen kritische Konsumenten halt nicht unbedingt. Das ist ja der Vorteil, selbstbestimmter und selbstdenkender Menschen.
Liebe Grüße
weingeist
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RoCo

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Re: DIAM-Korken

BeitragDo 3. Aug 2017, 12:09

Schau, Weingeist...

deine Posts haben immer soetwas Aggressives... kann das angehen?

Du betrachtest das, was ich im Bezug auf die Industrie geschrieben habe
als Polemik? Habe für dich eine Buchempfehlung "Gekaufte Forschung"
http://www.europa-verlag.com/buecher/gekaufte-forschung/

Weißt du wie eng die Kontakte zwischen den großen
Verschlussherstellern und stattlichen (Wein-)Instituten sind?

Ich bin objektiv an das Thema herangegangen und habe mich der Klärung Schritt für Schritt genähert.
Darüber lasse ich euch teilhaben.

Anscheinend zählen hier nicht einzelne Schritt, sondern nur der Zweizeiler,
DIAM gibt Stoff XY ab
und verändert dadurch den Geschmack
.

Somit spare ich mir in Zukunft die Zeit ...

Ich gehe davon aus das Gerald mein Post verstanden hat
und nicht als Angriff gesehen hat.

weingeist hat geschrieben:Immer wiederkehrende Wiederholungen überzeugen kritische Konsumenten halt nicht unbedingt. Das ist ja der Vorteil, selbstbestimmter und selbstdenkender Menschen.


Diesen Vorwurf finde ich unpassend, denn Karsten bat um weite Infos, ... weil er zu faul zum Suchen ist!
Den Wunsch habe ich erfüllt.... mehr nicht ;)

Schöne Zeit

Rolf
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Gerald

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Re: DIAM-Korken

BeitragDo 3. Aug 2017, 12:26

Hallo Rolf,

ich glaube, dass dein Engagement gegen Diam für die meisten hier im Forum (mich jedenfalls eingeschlossen) in seiner Form nicht ganz nachvollziehbar ist, da es vielleicht von einem grundsätzlichen Standpunkt korrekt, in der Praxis für den normalen Weinfreund aber nicht wirklich relevant ist.

Klar, Diam garantiert sensorische Neutralität und daher könnte man formal gesehen jede kleinste Veränderung des Weins dadurch anprangern.

Nur werden die meisten Weinfreunde nicht auf dieses Kriterium abstellen, sondern darauf, ob Diam gegenüber dem dadurch ersetzten Naturkork eine Verbesserung bringt. Und das sieht zumindest für mich durchaus danach aus - man erspart sich jedenfalls einmal TCA, und die anderen geschmacklichen Beeinträchtigungen sind wahrscheinlich auch nicht schlimmer als die vom Naturkork.

Meiner Ansicht nach müsstest du beweisen, dass Diam den Wein signifikant stärker schädigt als Naturkork (und nicht etwa als Schrauber oder gar kein Verschluss). Wenn das gelingt, sind deine Untersuchungen meiner Ansicht nach für jeden Weinfreund relevant, andernfalls aber eher eine theoretische Spielerei ...

Grüße,
Gerald
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amateur des vins

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Re: DIAM-Korken

BeitragDo 3. Aug 2017, 13:35

@Rolf:
>= 2 Tage, ok

Und weil hier immer von verschiedenen Seiten der Schrauber als neutrale Referenz angegeben wird: Der dichtet auch mit Plastik, inklusive Weichmacher und was-weiß-ich noch... Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. :twisted:
Besten Gruß, Karsten
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UlliB

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Re: DIAM-Korken

BeitragDo 3. Aug 2017, 13:43

amateur des vins hat geschrieben:Und weil hier immer von verschiedenen Seiten der Schrauber als neutrale Referenz angegeben wird: Der dichtet auch mit Plastik, inklusive Weichmacher und was-weiß-ich noch...

Nur als kurze Zwischenbemekung: die "Plastik", die in den Schraubern für die Abdichtung sorgt, ist heute entweder PVDC oder PE. Beides sind Kunststoffe, die keine Weichmacher brauchen, und es werden demzufolge auch keine eingesetzt.

Ob Schrauber allerdings wirklich 100% neutral sind, ist eine andere Frage... vermutlich gibt es so etwas wie ein völlig neutrales Verschlussmaterial überhaupt nicht. Ganz und gar nicht neutral ist jedenfalls der Naturkork.

Gruß
Ulli
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weingeist

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Re: DIAM-Korken

BeitragDo 3. Aug 2017, 13:45

RoCo hat geschrieben:Schau, Weingeist...

deine Posts haben immer soetwas Aggressives... kann das angehen?

Rolf


Nix fur Ungut, "Aggressives" kann ich hier nichts erkennen, das würde bei mir anders klingen. Und eine "Meinung" darf ich schon noch haben. Werde aber in Hinkunft jedes Statement zu diesem Thema gerne unterlassen, da es dazu nur die einzige Wahrheit, nämlich Deine, geben darf.
Liebe Grüße
weingeist
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amateur des vins

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Re: DIAM-Korken

BeitragDo 3. Aug 2017, 14:58

UlliB hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Und weil hier immer von verschiedenen Seiten der Schrauber als neutrale Referenz angegeben wird: Der dichtet auch mit Plastik, inklusive Weichmacher und was-weiß-ich noch...

Nur als kurze Zwischenbemekung: die "Plastik", die in den Schraubern für die Abdichtung sorgt, ist heute entweder PVDC oder PE. Beides sind Kunststoffe, die keine Weichmacher brauchen, und es werden demzufolge auch keine eingesetzt.

Ob Schrauber allerdings wirklich 100% neutral sind, ist eine andere Frage... vermutlich gibt es so etwas wie ein völlig neutrales Verschlussmaterial überhaupt nicht. Ganz und gar nicht neutral ist jedenfalls der Naturkork.
Danke, Ulli. Selbst ein kurzer Blick in die vielgeschmähte Wikipedia hätte mir darüber Auskunft geben können. :oops:
So ist das mit dem Nebenherschreiben...
Besten Gruß, Karsten
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