Di 14. Feb 2017, 10:22
Hallo,
Wenn sie mal so einen Verdacht haben, gleich mal eine zweite Flasche öffnen und eine Gegenprobe machen.
das kann man als Winzer oder auch als Profiverkoster (wo man normalerweise ohnehin immer gleich zwei Flaschen anfordert) machen, für mich als Nur-Konsument ist das aber leider unrealistisch. Vielfach kaufe ich nur eine Flasche je Sorte, um sie erst zu probieren und nur bei Gefallen nachzukaufen.
Aus meiner Sicht ist das Weingut dafür zuständig, dass jede einzelne Flasche in Ordnung ist - das betrifft damit auch die "Zulieferer", für deren Produktmängel man ebenfalls einstehen muss. Ein Autoproduzent kann sich ja bei einem frühzeitigen Motorschaden auch nicht einfach darauf ausreden, dass der Zulieferer schlechte Teile geliefert hat.
Für mich ist Naturkork jedenfalls definitiv ein Verpackungsmangel, der das Produkt schädigen kann (aber natürlich nicht muss). So wie wenn ich am Markt ein wunderbares Stück Käse kaufe und es in einem schmierigen, abgegriffenen Blatt Zeitungspapier eingepackt bekomme.
Bei Weißwein mache ich inzwischen einen großen Bogen um Weine mit NK, da - zumindest bei uns in Ö - die meisten Weine (zu einem wesentlichen Teil auch in der gehobenen Kategorie) verschraubt werden. Bei Rotwein sieht es leider nach wie vor schlecht aus, da muss man halt in den sauren Apfel beißen ...
Der Vergleich mit Don Quijote hinkt meiner Ansicht nach übrigens recht kräftig, denn der genannte Protagonist hat ja dem zu seiner Zeit längst obsoleten Rittertum nachgetrauert, während den Alternativverschlüssen (derzeit Schrauber, vielleicht kommt noch etwas Besseres nach) ja doch die Zukunft gehören dürfte. Bei Don Quijote würde ich eher an notorische Korkfans denken, die auf ihr "Plopp" auch nicht verzichten möchten, wenn es den damit verschlossenen Wein ruiniert ...
Grüße,
Gerald