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Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Do 2. Nov 2017, 23:15
von Ralf Gundlach
Was auch sonst bei diesem Jahrgang :evil:

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Do 2. Nov 2017, 23:52
von Bernd Schulz
Ralf Gundlach hat geschrieben:Was auch sonst bei diesem Jahrgang :evil:


Eben! :twisted: :mrgreen:

Noch eine kleine Anmerkung zu dem, was die Winzer erzählen, wenn der Tag lang ist: Als ich anno 2009 im Rahmen meiner Recherchen für das Büchlein "Weinwanderungen in Franken" die Trockenen Schmitts besucht habe, habe ich vor Ort über die immer noch in den Flaschenhälsen aller Bocksbeutel steckenden Naturkorken gemoppert. Daraufhin kam seitens des Weinguts/von Paul Schmitt eine ausführliche Begründung für die Verwendung der ollen Baumrinde. Es war, wenn ich mich richtig erinnere, von "Kohlensäure, die die Weine zunächst etwas kantig erscheinen ließe, bevor sie durch den Naturkorken entweichen könne" etc. usf. die Rede. Zwei, drei Jahre später waren die Naturkorken in diesem Weingut weitestgehend Geschichte - bei allen trockenen Weißweinen hatte man sie durch Schrauber ersetzt; die Kohlensäure musste jetzt offenbar nicht mehr so dringend durch die Baumrinde mit ihren vermeintlichen Poren den Weg nach außen finden.... :mrgreen: :twisted:

Leider scheinen gerade an der Mosel immer noch viele (Top)Winzer nicht in der Lage zu sein, so umzudenken, wie es bei den Trockenen Schmitts erfreulicherweise geschehen ist. Ich bin mir angesichts meiner eigenen Erfahrungen mit allen möglichen Verschlüssen mittlerweile ziemlich sicher darüber, dass hier viel zu oft die Fähigkeit fehlt, wenigstens kurz über den eigenen Schatten zu springen.

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Fr 3. Nov 2017, 00:10
von Ralf Gundlach
Mensch Bernd, mach das emotionale Fass nicht wieder auf, ansonsten fang ich sofort an, diese ganze "Diskusion" auf sozialpädagogischer Ebene zu erklären, und..das kann ich.

P.S. Ich mag Kork wie auch Schrauber, es kommt auf den Einsatz an, wissenschaftlich gesehen kann ich dabei nichts anbieten, aber... wenn ihr weiter macht, dann..werde ich eine böse Geschichte über die geschälten Eichen mit ihren Schmerzempfinden schreiben, Haut für Haut abgeschält.., und die teuflische Plastikhexe im Schraubverschluß, die die Reifung verhext, dieses Miststück.., aber wollt ihr das???

:twisted: :twisted:

Ralf

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Fr 3. Nov 2017, 00:21
von manubi
Hi Ralf,

NATÜRLICH WOLLEN WIR DAS!!! Wir gieren garadezu darauf!

Beste Grüße

Manfred

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Fr 3. Nov 2017, 00:28
von Jochen R.
Ralf, du ziehst das Ganze hier (zu Recht) ein Stück weit ins Lächerliche ...
Ausgelöst wurde es aber (erneut) ganz sicher durch Bernd´s "Bröselkork-Psychose",
die er zu jeder Gelegenheit hier im Form erwähnen muss.

Vielleicht wäre auch das mal eine Sache für den Sozialpädagogen ... !?

Viele Grüße,
Jochen

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Fr 3. Nov 2017, 09:25
von Bernd Schulz
1. Meine "Bröselkorkpsychose" erwähne ich hier nie. Das, was ich häufiger zur Sprache bringe, sind die Bröselkorken selber.

2. Ich schimpfe nicht bei "jeder Gelegenheit" über die Bröselkorken. Mein Gemopper hat in aller Regel einen konkreten Anlass, nämlich den, dass der Korken einer Weinflasche beim Ziehversuch in tausende Brösel zerfallen ist.

3. Diese Problem kommt bei deutschen Weinen viel häufiger vor, als mir lieb ist. Ausgewiesene BDX-Freaks können es aber unter Umständen nicht richtig nachvollziehen.

4. Ralf war oft genug dabei, wenn sich ein Korken in lauter kleine Trümmer aufgelöst hat. Im vorletzten Fall (vor drei Wochen, 93er Auslese von M.F. Richter)) lautete sein äußerst berechtigter Kommentar "wie Sand!".

Bis denne

Bernd

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Fr 3. Nov 2017, 09:51
von manubi
Hallo Bernd,

bei Bröselkorken bist du offenbar vom Pech verfolgt. So unterschiedlich können Erfahrungen sein:

außer bei sehr alten Weinen bin ich bisher von Bröselkorken (Glück gehabt!) völlig verschont geblieben. Sogar eine Kiste von Martin M. Jg. 2009 war völlig frei von Bröselkorken oder Korkschmeckern. Dabei trinke ich ca. 50 % Weiß- bzw. Roséweine (fast alle aus Deutschland) und ca. 50 % Rotweine, davon 3/4 Bordeaux.

Zur Entwcklung unter den verschiedenen Verschlussarten gibt es in Wahrheit wenig Vergleichsmöglichkeiten. Eine hatte ich allerdings: Piesporter Domherr 2011er Spätlese trocken vom Weingut Kurt Hain, Piesport. Die waren sowohl unter NK als auch unter Glasstopfen lieferbar. Ich hatte von beiden je 6 Flaschen gekauft. Etwa ab 2014 zeigten sich Unterschiede in der Entwicklung. Der unter NK schien mir runder, reifer, entwickelter zu sein. Der unter Glas blieb frischer, behielt mehr Kohlensäure, attackierte den Gaumen irgendwie agressiver. Es lagen keine Welten dazwischen, beide waren ausgezeichnet - und: das will ich nicht bestreiten, vielleicht spielten auch Voreingenommenheiten des Konsumenten eine gewisse Rolle. 2015 war das Experiment zu Ende, da war er alle. Jetzt bedauere ich das, ich würde sie heute gerne noch einmal vergleichen.

Beste Grüße

Manfred

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Fr 3. Nov 2017, 10:13
von maha
Bei unserer letzten Priorat Probe, von 12 Flaschen 50% Bröselkorken!
Dazu 2 Totalausfälle wegen Oxidation, 1 TCA Ausfall... :(

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Fr 3. Nov 2017, 12:16
von Weinschlürfer
Also ich hab nun Heymann Löwenstein Kirchberg 2011 mit Kork und mit Schrauber und werde extrem penibel testen... bald :-P Ich habe mir zu Studienzwecken einige Weine mit Kork und auch Schrauber gekauft... Ist intressant.

Zumindest Bröselkorken bei deutschen Weinen... Das hatte ich auch schon öfter Bernd :)

Vor allem bei Ebay Schüssen :) Die restsüßen Weine waren aber oft noch okay.

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Fr 3. Nov 2017, 13:33
von Kle
Hallo Weinschlürfer,

viel Erfolg! Ich hatte auch sofort an Heymann-Löwenstein gedacht.

Gerald hat geschrieben:
Ab 2015 dann wieder mit NK - angeblich wegen des "besseren" Reifeverlaufs. Wer das glauben möchte, soll das gerne tun, für mich ist die einzige logische Erklärung, dass es nichts mit der Qualität zu tun hat, sondern schlicht und einfach die Mehrzahl der Kunden keinen Schraubverschluss am Smaragd möchte.

trotzdem bleibt Ungewissheit und ist Stachel im Fleisch, wenn man gern Nicht-Kork bevorzugen würde, aber fürchtet, sich damit ums Maximum bringen zu können. Solange Zweifel besteht, wird der Korken nicht nur bleiben, sondern ein beglückendes Feld empirischer Untersuchungen eröffnen. Falls auch nur – bei Winzern, die es wie HL machen – mit dem Fazit, wie schön es ist, dass es eine leckere Varietät gibt, oder natürlich, dass bei Korkverdacht die Konterflasche auf sichererer Seite steht.
Ich persönlich entwickle auch ohne Vergleichsmöglichkeit bereits einen Spleen und fragte mich beim gestern probierten Heymann-Löwenstein Schieferterrassen 2015 verschraubt, ob seine vollmundig-frische, pikant-fruchtige, irgendwie zu ausgeglichene Art mit dem Verschluss zusammenhängen könnte. Die Betonung liegt zurzeit aber auf Spleen.

Gruß, Kle