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Korkgeschmack

Von Korken, Kapseln, Kellermessern
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Georg R.

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 24. Okt 2017, 21:30

Apropos Nostalgie...das erste Fahrzeug von Ferdinand Porsche hatte einen Elektromotor...manchmal sehne ich mich nach diesen alten Zeiten 8-)
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
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puschel

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 24. Okt 2017, 21:37

Das Thema Verbrennungsmotor gegen E -Motor ist ein sehr ernstes Thema, weil ein Verbrennungsmotor weit über 1000 Produktionsteile besitzt und ein E- Motor gerade mal 130 Teile ;) von der Batterieproblematik ganz zu schweigen :!:
:idea: ...Vor einigen Jahren bei einer Jahrgangsverkostung, Weinprobe bei Jos Christoffel jr. antwortete KaJo auf meine Frage zu (seinen) Weinverschlüssen für die Zukunft: Haben Sie schon mal einen großen Bordeaux ohne Naturkorken gesehen.
Ich antwortete: Ja, nach dem Öffnen :lol:
Gruß Adi
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Georg R.

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 24. Okt 2017, 22:02

Man stelle sich vor, es würde eine alte Amphore ausgegraben....mit Schraubverschluß hehe...was gäbe das für Diskussionen.
Aber das mit den 1000 Produktionsteilen vs 130 Teilen ist natürlich ein Argument. Um die Zukunft des Verbrennungsmotores zu sichern sollte man 2000 Teile anstreben...oder gar mehr 8-)
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Mark Twain
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Gaston

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 25. Okt 2017, 00:09

Eigentlich dachte ich, dass in Bezug auf Naturkork vs. Schrauber auch in diesem Forum die wesentlichen Argumente ausgetauscht wurden. Um so erstaunlicher, wieviel vehemente Naturkorkverteidiger es hier immer noch gibt. Kajo oder Prüm mit "Blechdeckel" - ja wieso denn nicht, das wäre doch mal ein Fortschritt!

"Korkfans" kann ich ja nur noch im Sinne von unverbesserlichen Romantikern verstehen, eine Haltung die ich akzeptiere und zur Kenntnis nehme, aber als Rationalist abwegig finde. Der Schrauber muss ja nicht der Weisheit letzter Schluss sein, wer weiß, was in Zukunft noch kommt. Aber sowohl die subjektive Erfahrung als auch sämtliche objektive Studien sprechen für den "Blechdeckel".

Neulich hatte ich mal wieder einen relativ teuren Burgunder mit komplett verseuchter Baumrinde. Ich will das nicht mehr! Es lebe der Blechdeckel! :mrgreen:
Beste Grüße
Gaston
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manubi

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 25. Okt 2017, 02:05

Weinverschlüsse: Naturkork vs. moderne Verschlussvarianten.

Ich trinke nun schon sehr, sehr lange regelmäßig Wein. Für mich steht außer Frage, dass es keinen besseren Verschluss als einen guten Naturkorken gibt. ALLE modernen Verschlüsse üben einen anderen Einfluss auf das Reifeverhalten der Weine aus als der Naturkorken. Ich erinnere mich noch sehr gut an eine jung vorzügliche Riesling Auslese trocken von Kallfelz. Nach 3 Jahren unter Kronkorken hatte der Wein sich absolut zu seinem Nachteil verändert, war wesentlich schneller und völlig anders gealtert als unter einem Naturkorken.

Und dann gibt es noch diese Kompaktschaum-Ersatzkorken, die wohl eine gewisse Durchlässigkeit haben, aber darunter hält sich der Wein maximal 3 Jahre. Diese Variante scheint aber inzwischen auf dem Rückzug.

Für jung zu trinkende Weiß- und Rose-Weine halte ich inzwischen Schraubverschlüsse für absolut geeignete Verschlüsse, auch wegen der extrem einfachen Handhabung. Aber alles, was sich mit Reifung deutlich entwickelt und verbessert, gehört m.M. unter einen guten Naturkorken. Abgesehen davon hielte ich es für einen ausgesprochenen Stilbruch, z.B. einem in Ehren gealterten Bordeaux die Schraube, den Kronkorken, Glasstopfen oder was auch immer, vom Kopf zu reißen.

Die paar Prozent Korkschmecker kann ich verschmerzen, obwohl es in jedem Einzelfall ärgerlich ist.

Ist aber eh' nur meine ganz persönliche Meinung.

Beste Grüße

Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
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niers_runner

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 25. Okt 2017, 06:25

Sinngemäß genau das bestätigen mir auch Martin Müllen, KaJo und Dirk Richter, um nur mal 3 Top-Winzer zu nennen.
Ich habe auch den Eindruck, dass die heutigen Naturkorken von viel besserer Qualität sind als vor, sagen wir 10 Jahren.
Ich hatte dieses Jahr noch nicht einen Korkschmecker im Glas.

Beste Grüße

Peter
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Lurchus

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 25. Okt 2017, 12:52

Sry, muss auch ins offtopic einsteigen..

Ich hatte schon einige Weine von der Mosel, die super gereift waren mit Schrauber. Auch mehr als 2,3 Jährchen;)
Von daher sehe ich den Grund bei den Top-Betrieben eher in Image und vor allem Zielgruppe: Gerade bei JJ Prüm sind viele der Stammkunden, auch im Ausland, wohl doch eher konservativ, und irgendwie gehört es ja auch zum Image des Betriebes, "Traditionen" zu bewahren und nicht viel oder gar nichts anders zu machen als die Generationen davor, von daher ergibt der Kork hier aus ner Marketingsicht Sinn.

Was mich persönlich mehr nervt, ist, wenn Betriebe ihre trockenen Weine und die Basis etc allgemein mit Schraubern ausstatten, aber dann die Süßweine mit Korken versehen, mit dem Argument, das sei wegen des Reifeverhaltens... alles klar. Glaub ich kein Wort von, auch hier sehe ich wieder mehr Marketinggründe, also dass es bei Süßweinen immer noch mehr um ne konservative, auch oft ältere Klientel geht, die nicht verschreckt werden soll....
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puschel

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 25. Okt 2017, 16:43

manubi hat geschrieben:Weinverschlüsse: Naturkork vs. moderne Verschlussvarianten.

Ich trinke nun schon sehr, sehr lange regelmäßig Wein. Für mich steht außer Frage, dass es keinen besseren Verschluss als einen guten Naturkorken gibt.
Ist aber eh' nur meine ganz persönliche Meinung.
Beste Grüße Manfred

Hallo Manfred,
danke für deinen Beitrag. Ist nicht nur deine Meinung, ich teile deine Meinung ohne wenn und aber :!:
Die Anzahl der hochwertigeren Weine hat in den 90er Jahren weltweit drastisch zugenommen, die Qualität des Naturkorkens abgenommen, die Korkenhersteller waren schlichtweg überfordert. Es wurden unkontrolliert Naturkorken hergestellt.... das war einmal :!: Die heutigen Naturkorken sind , wie bereits von Peter beschrieben, laut den Aussagen von Martin Müllen, KaJo und Dr.Dirk Richter und auch Top-Winzern aus dem Rheingau von viel besserer Qualität
niers_runner hat geschrieben:Sinngemäß genau das bestätigen mir auch Martin Müllen, KaJo und Dirk Richter, um nur mal 3 Top-Winzer zu nennen.
Ich habe auch den Eindruck, dass die heutigen Naturkorken von viel besserer Qualität sind als vor, sagen wir 10 Jahren.
Ich hatte dieses Jahr noch nicht einen Korkschmecker im Glas.
Beste Grüße Peter

...und @Peter ich hatte im vorigen Jahr und in diesem Jahr auch noch keinen Korkschmecker :D
Gruß Adi
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manubi

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 25. Okt 2017, 20:54

Eigentlich sollten wir die Moderatoren bitten, diese ganze Korkdiskussion aus dem Müllen-Thread herauszunehmen und in einen eigenen zu verlagern. Denn, ganz entgegen der Meinung von @Gaston ist die Diskussion keineswegs beendet.

Die Fraktion der Korkverdammer hat in Wahrheit nur ein einziges Argument: die Tatsache, dass Korkschmecker extrem ärgerlich sind und und diese durch den alternativen Verschluss bei kurz nach der Ernte (Horizont 3 - 5 Jahre) zu trinkenden Weinen sicher zu verhindern sind. In diesem Segment bin auch ich eindeutig Schrauber-Befürworter.

Der Rest derArgumentation ist nur scheinbar Aufgeklärtheit und Rationalität. Da wird viel behauptet und nichts bewiesen. Ein wenig Bemühen des gesunden Menschenverstandes und etwas Erinnerung an die Physik-+Chemie-Unterrichtsstunden in der Schulzeit würden evtl. weiterhelfen:

Klar ist, dass bei einem nachweisbar sich verändernden und entwickelnden flüssigen Produkt die Entwicklung anders verläuft, wenn das Verschlussmedium einen gewissen Austausch von Gasen und Flüssigkeit zulässt als wenn ein hermetisch dichter Verschluss angebracht wird. Zudem deutet vieles daraufhin, dass der Naturkorken, wenn er denn nicht mit TCA verseucht ist, genau die ideale Mischung zwischen Dichtheit und Durchlässigkeit darstellt.

Zum Zweiten spricht die Erfahrung mit Langzeitlagerung aus meiner Sicht eindeutig für den Naturkorken. Zwar wird ein unter Blech/Glas usw. länger als 5 Jahre gelagerter Wein nicht den gleichen Grad an Ungenießbarkeit erreichen wie ein TCA-verseuchter. Aber das ist nur ein schwacher Trost, wenn man annehmen muss, dass er sich unter einem guten Korken deutlich positiver entwickelt hätte.

Der dritte Aspekt, die über Jahrhunderte entwickelte und gepflegte Kultur des Genusses hochwertiger, in Ehren gealterter Weine, verbietet es aus meiner Sicht schlichtweg, diese unter Schraubverschluss oder ähnlichem einzusperren.

Aber das alles ist nur meine persönliche, für mich selbst aber wohl begründete Meinung. Ich will niemanden bevormunden, geschweige denn meine Meinung mit wie auch immer gearteter Gewalt durchsetzen. Jeder kann und soll so tun, wie er es selbst es für richtig hält. Nur sollte man nicht (wie manch einer hier es macht) die Gegner der eigenen Meinung für geistig minderbemittelt erklären.

Die durchschnittlich weniger als 1 % ungenießbaren Korkschmecker nehme ich (missbilligend) in Kauf.

Beste Grüße, und: hoffentlich verschwinden die "echten" Korken zu meinen Lebzeiten nicht völlig von der Bildfläche.

Manfred
Zuletzt geändert von manubi am Do 26. Okt 2017, 07:28, insgesamt 2-mal geändert.
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
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Jochen R.

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 25. Okt 2017, 21:33

manubi hat geschrieben:Eigentlich sollten wir die Moderateoren bitten, diese ganze Korkdiskussion aus dem Müllen-Thread herauszunehmen und in einen eigenen zu verlagern. Denn, ganz entgegen der Meinung von @Gaston ist die Diskussion keineswegs beendet.

Die Fraktion der Korkverdammer hat in Wahrheit nur ein einziges Argument: die Tatsache, dass Korkschmecker ...

Da ist was dran, zumal hier etwas unglücklich und total aus dem Zusammenhang
aus einem anderen Thread verschoben wurde. Es ging zunächst um "Bröselkorken",
was m. M. bestimmt auch was mit den Lagerbindungen zu tun hat (auch wenn es
der eine oder andere nicht Wahr haben will). Dafür kann M. Müllen ganz sicher nichts.

Viele Grüße,
Jochen
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