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Liebes Forum,
heiß diskutiert wird ja immer wieder Sinn oder Unsinn sowie Qualität der jährlich herauskommenden Print-Weinführer Gault Millau und Eichelmann. Ich selbst kaufe jedes Jahr den Gault Millau, nicht aber den Eichelmann, was eigentlich nur daran liegt, dass im Gault Millau auch ein paar Bilder sind und es mir erscheint, als hätten die GM-Bewertungen in der öffentlichen Wahrnehmungen etwas mehr Gewicht als die des Eichelmann (vielleicht ist dieser Eindruck nicht richtig).
Nach der auf Cpt. Cork geführten Diskussion (http://www.captaincork.com/Weinleute/Gault-Millau-und-Eichelmann-2011 äußert jetzt auch Herr Jens Priewe seine (negative) Meinung über den Gault Millau (http://www.weinkenner.de/wein-magazin/report/2011/januar/weinguide-2011.html).
Während ich die Ansicht von Herrn Eschenauer (Einschätzungen des GM und Eichelmann sind langweilig, spannende Winzer werden oft übersehen oder nicht ausreichend gewürdigt) noch ganz gut nachvollziehen kann, verrennt sich Herr Priewe meiner Ansicht nach etwas. Er stößt sich v.a. an der Klassifizierung der Weingüter mit Trauben und argumentiert, dass der GM an der Realität vorbeigehe, weil er nur auf die Spitzenweine abstelle, die Einstiegsweine aber nicht in die Trauben-Klassifizierung mit einbeziehe. Besser sei z.B. die Klassifizierung der Weinwirtschaft, da dort breit erhältliche Weine (>10.000 Flaschen, Preis > 3 Euro) klassifiziert würden.
Ich frage mich, ob vom GM nicht etwas erwartet wird, was er nicht leisten kann. Klar wird dort manche Entwicklung verschlafen. Klar vollziehen sich Entwicklungen im GM manchmal langsamer als in der Wirklichkeit (konkretes Beispiel: Das Weingut Immich-Batterieberg mit seiner tollen Wieder-Einstiegs-Kollektion hätte man durchaus höher bewerten und einsteigen lassen können). Klar könnte der GM auch mal etwas mehr Mut in seiner Preisvergabe beweisen.
Für mich persönlich als Konsumenten bietet der GM (und sicher auch der Eichelmann, wenn ich ihn denn mal kaufen würde) jedoch einen sagenhaften Überblick darüber, was in Deutschland im jeweils letzten Jahrgang an Wein auf den Markt gekommen ist und v.a. was diese Weine kosten sollen. Würde es diese umfassenden Weinführer nicht geben, wie würde ich mir einen Überblick verschaffen können, was es außer Großen Gewächsen (über die alle berichten) und vielleicht noch ein paar selektierten anderen Weinen (siehe Rankings wie das der Weinwirtschaft) so alles gibt? M.E. würden ca. 80% der Weingüter, deren Weine im GM und im Eichelmann vertreten sind, nirgendwo anders erwähnt werden, einfach weil sich niemand die Mühe macht, überall hinzufahren. Die Berichte in den Weinzeitschriften oder auf Blogs sind ja nur sehr kleine Ausschnitte über das tatsächliche Angebot (trotzdem natürlich teilweise sehr wertvoll).
Deshalb finde ich, dass man nicht so viel auf dem GM und dem Eichelmann rumhacken sollte. Verbesserungspotenzial ist sicherlich da, aber es besser zu machen ist auch nicht so einfach.
heiß diskutiert wird ja immer wieder Sinn oder Unsinn sowie Qualität der jährlich herauskommenden Print-Weinführer Gault Millau und Eichelmann. Ich selbst kaufe jedes Jahr den Gault Millau, nicht aber den Eichelmann, was eigentlich nur daran liegt, dass im Gault Millau auch ein paar Bilder sind und es mir erscheint, als hätten die GM-Bewertungen in der öffentlichen Wahrnehmungen etwas mehr Gewicht als die des Eichelmann (vielleicht ist dieser Eindruck nicht richtig).
Nach der auf Cpt. Cork geführten Diskussion (http://www.captaincork.com/Weinleute/Gault-Millau-und-Eichelmann-2011 äußert jetzt auch Herr Jens Priewe seine (negative) Meinung über den Gault Millau (http://www.weinkenner.de/wein-magazin/report/2011/januar/weinguide-2011.html).
Während ich die Ansicht von Herrn Eschenauer (Einschätzungen des GM und Eichelmann sind langweilig, spannende Winzer werden oft übersehen oder nicht ausreichend gewürdigt) noch ganz gut nachvollziehen kann, verrennt sich Herr Priewe meiner Ansicht nach etwas. Er stößt sich v.a. an der Klassifizierung der Weingüter mit Trauben und argumentiert, dass der GM an der Realität vorbeigehe, weil er nur auf die Spitzenweine abstelle, die Einstiegsweine aber nicht in die Trauben-Klassifizierung mit einbeziehe. Besser sei z.B. die Klassifizierung der Weinwirtschaft, da dort breit erhältliche Weine (>10.000 Flaschen, Preis > 3 Euro) klassifiziert würden.
Ich frage mich, ob vom GM nicht etwas erwartet wird, was er nicht leisten kann. Klar wird dort manche Entwicklung verschlafen. Klar vollziehen sich Entwicklungen im GM manchmal langsamer als in der Wirklichkeit (konkretes Beispiel: Das Weingut Immich-Batterieberg mit seiner tollen Wieder-Einstiegs-Kollektion hätte man durchaus höher bewerten und einsteigen lassen können). Klar könnte der GM auch mal etwas mehr Mut in seiner Preisvergabe beweisen.
Für mich persönlich als Konsumenten bietet der GM (und sicher auch der Eichelmann, wenn ich ihn denn mal kaufen würde) jedoch einen sagenhaften Überblick darüber, was in Deutschland im jeweils letzten Jahrgang an Wein auf den Markt gekommen ist und v.a. was diese Weine kosten sollen. Würde es diese umfassenden Weinführer nicht geben, wie würde ich mir einen Überblick verschaffen können, was es außer Großen Gewächsen (über die alle berichten) und vielleicht noch ein paar selektierten anderen Weinen (siehe Rankings wie das der Weinwirtschaft) so alles gibt? M.E. würden ca. 80% der Weingüter, deren Weine im GM und im Eichelmann vertreten sind, nirgendwo anders erwähnt werden, einfach weil sich niemand die Mühe macht, überall hinzufahren. Die Berichte in den Weinzeitschriften oder auf Blogs sind ja nur sehr kleine Ausschnitte über das tatsächliche Angebot (trotzdem natürlich teilweise sehr wertvoll).
Deshalb finde ich, dass man nicht so viel auf dem GM und dem Eichelmann rumhacken sollte. Verbesserungspotenzial ist sicherlich da, aber es besser zu machen ist auch nicht so einfach.
Beste Grüße, Stephan