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MichaelWagner hat geschrieben:unwahrscheinlich - sie werden keine Weinempfehlungen finden. Nicht mal für deutschen Wein. Da müssen Sie dann doch auf werbefinanzierte Blättchen zurückgreifen. Tut mir leid. Ziehe meine Empfehlung hiermit zurück.
PS: Vielleicht schaffen Sie es ja trotz all der Fernreisen und Verkostungen mal bei einem deutschen Winzer (Saale-Unstrut müsste ja fußläufig sein) vorbeizuschauen. Soll hier und da ganz vernünftig sein sagt man hier im Südwesten...

Hallo Michael,



auch ich hab da so meine Heimatwinzer - mit dem Rad geht das schon... - aber mitunter muss man doch mit dem Auto vorfahren, in so einen Kofferraum passt mehr ein als in den Rucksack oder die Fahrradpacktaschen...

...und mal weg vom vorhin absichtlichen Frotzeln... - ja - auch in Deutschland gibt es jede Menge talentierte Winzer - und ja, auch über viele talentierte deutsche Winzer könnte mehr geschrieben werden, auch mit konkreten Weinempfehlungen in diversen Magazinen - die aber eben letztlich auch nur Ideengeber sein können (und es wenigstens sein sollten, um lesenswert zu sein).

Gucken, was Einem gefällt, muss dann am Ende doch wieder jeder selbst.

Klar könnte man den französischen Bahndamm - Schardonnäh auch durch deutschen Straßengraben-Weißburgunder ersetzen, vielleicht aber mag man auch beides oder beides überhaupt nicht...

Jeder Reblaus ihr Pläsierchen...
Das ist es, was vorhin schon rüber kommen sollte...

Ich für meinen Teil würde mich auch nicht scheuen, im Südwesten Deutschlands nach dem einen oder anderen talentierten Winzer zu schauen, wenn ich mal in der Gegend bin. Aber bei allem, was es da zu endecken gibt, verzichte ich auch nicht auf meinen Bahndamm - Schardonnäh aus Fronckraisch... - ein Backett bei Schannett wär auch recht nett - doch zur Not tuts auch ein Brot, selbst eines von Gernot oder n´Breetchen von Gretchen...

thvins hat geschrieben:Das ist es, was vorhin schon rüber kommen sollte...

in 2 tagen geht eh die welt unter, torsten - so what....

ps: bei david wird aber trotzdem gefeiert

Klar Martin, wir blicken über den Naumburger Dom und freuen uns - wird eh die beste Party des Jahres -
Happy Weltuntergang!

...Weissburgunder....Schardonnäng...ich wollte immerschon mal eine Liste mit Rebsorten anlegen, die kein Mensch braucht...2 Kandidaten hätten wir schon, weitere Vorschläge erbeten:)
Und allen, die jetzt sagen "ich habe letztens aber einen getrunken, der war nicht schlecht" werfe ich entgegen: warum trinkt man "nicht schlecht":)?

Einspruch Euer Ehren,

ich kaufe regelmäßig Weißburgunder - nicht, weil er nicht schlecht ist, sondern weil er gut ist - bei deinem Winzerkollegen, der mein Hauswinzer ist, ist er in der Regel besser als dessen Riesling... Natürlich kannst du jetzt sagen - Wein aus dem Harz - braucht kein Mensch...

Und dieser Winzer hat sicher noch mehr Traubensorten, die sicher nach deinem Dafürhalten wohl kein Mensch braucht, die aber bei ihm richtig gute Weine ergeben. Bei Dornfelder und Müller Thurgau rollen ja viele auch stetig mit den Augen... - ich bin aber längst nicht mehr der einzige Forumianer, der so etwas freiwillig kauft...

MTH und Dornfelder sind hervorragende Rebsorten, stattgegeben...was soll ich sagen - wenn ich in den Keller gehe um mir ne Flasche Wein zu gönnen, nehme ich Riesling...OK, aus genannten Gründen, habe ich auch weder Schardonäng noch Weissburgunder zur Verfügung;)

Die Rebsorte, die man am allerwenigsten braucht läuft einem leider an der Mosel recht häufig über den Weg. Kerner. Ihgitt.

Zwei Beispiele, dass Chardonnay und Weißer Burgunder aus Deutschland richtig gut sein können sind Milch aus Rheinhessen und Molitor von der Mosel. Wirkliche Alternativen, wenn man mal keine Lust auf Riesling hat, wobei der natürlich die beste weiße Rebsorte der Welt bleibt.

Weil's hier passt - gerade im neuesten Vinum geblättert. Da gibt es unter anderem eine große Vergleichsverkostung von "30 Top-Chardonnays aus 9 Ländern". Bei raschen Durchsehen der verkosteten Weine fällt mir da sofort ein 2008er Morey St. Denis 1er cru "Clos des Monts Luisants" VV der Domaine Ponsot ins Auge. Ein wenig Minimalrecherche hätte ergeben, dass dieser Wein seit dem Jahrgang 2005 zu 100% aus Aligoté vinifiziert wird - zwar ist das eine absolute Besonderheit für einen weißen premier cru, aber gerade deswegen Insidern meistens bekannt. Nullkommagarnix Chardonnay. Ein Blick in die Preisliste des Händlers, der direkt unter der Beschreibung des Weins als Bezugsquelle aufgeführt ist, hätte das übrigens auch gezeigt.

Dass sämtliche "Fachverkoster" nicht gemerkt haben, dass sie hier gewissermaßen unfreiwillig einen Piraten aus einer anderen Rebsorte mitverkostet haben, sei nur am Rande erwähnt. Soviel zum Thema "Qualitätsjournalismus"...

Gruß
Ulli

UlliB hat geschrieben:Weil's hier passt - gerade im neuesten Vinum geblättert. Da gibt es unter anderem eine große Vergleichsverkostung von "30 Top-Chardonnays aus 9 Ländern". Bei raschen Durchsehen der verkosteten Weine fällt mir da sofort ein 2008er Morey St. Denis 1er cru "Clos des Monts Luisants" VV der Domaine Ponsot ins Auge. Ein wenig Minimalrecherche hätte ergeben, dass dieser Wein seit dem Jahrgang 2005 zu 100% aus Aligoté vinifiziert wird - zwar ist das eine absolute Besonderheit für einen weißen premier cru, aber gerade deswegen Insidern meistens bekannt. Nullkommagarnix Chardonnay. Ein Blick in die Preisliste des Händlers, der direkt unter der Beschreibung des Weins als Bezugsquelle aufgeführt ist, hätte das übrigens auch gezeigt.

Dass sämtliche "Fachverkoster" nicht gemerkt haben, dass sie hier gewissermaßen unfreiwillig einen Piraten aus einer anderen Rebsorte mitverkostet haben, sei nur am Rande erwähnt. Soviel zum Thema "Qualitätsjournalismus"...

Wurde blind verkostet? Wenn ja, war das vielleicht ein bewusst eingestreuter Pirat? Ansonsten wäre es peinlich, wobei man angeblich (habe es selber noch nicht probiert) den Monts Luisants von Ponsot mit einem Chardonnay durchaus verwechseln können soll. Was war denn noch so dabei?

octopussy hat geschrieben:Wurde blind verkostet? Wenn ja, war das vielleicht ein bewusst eingestreuter Pirat?

Zunächst blind, dann wurde aufgedeckt. Aus dem Artikel ist nicht ersichtlich, dass das ein Pirat sein sollte - die haben's tatsächlich nicht gemerkt, sondern den Wein für Chardonnay gehalten und das zumindest bis zur Drucklegung immer noch getan, gemäß der Gleichung: Bourgogne blanc 1er cru = 100% Chardonnay. Stimmt ja auch, meistens. Aber eben nicht immer.

Ansonsten wäre es peinlich,

Yep. Ist es

Was war denn noch so dabei?

Oha, es waren wie gesagt 30 Weine. Ich bin zu faul, das jetzt alles abzuschreiben. Andere Burgunder (alles tatsächlich echte Chardonnays ,) Kalifornier, Deutsche, Italiener, Agentinier, Österreicher, Australier, Südafrikaner - durchweg namhafte Erzeuger, durchweg junge Weine, Jahrgänge 2007 bis 2011. Gewonnen hat übrigens ein Schweizer, Chardonnay Gantenbein 2010, mit 18,5 Punkten.

Gruß
Ulli