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Suche nach Weinmagazin

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dazino

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Re: Suche nach Weinmagazin

BeitragMo 4. Feb 2013, 13:54

Der Fehler ist natürlich schon peinlich für ein Weinmagazin. Trotzdem fand ich den Artikel nicht schlecht. Es wurde alles blind verkostet und bewertet. Zusätzlich musste eine Einschätzung abgegeben werden, von welchem Gebiet der Wein kommt. Auffällig dabei war, dass viele Weine aus Übersee blind als Franzosen gesehen wurden. Übrigens auch einige Weine aus I, D und der CH, wie der Gewinnerwein Gantenbein 2010 mit 18.5 Punkten.

Bester Burgunder war übrigens der 10er Puligny Montrachet PC Champ Gain von Benoit Ente mit 17.5 Punkten.

Der zweite Platz mit dem 11er Chardonnay von Glen Carlou war sicher auch etwas überraschend :P

Gruss
David
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UlliB

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Re: Suche nach Weinmagazin

BeitragMi 6. Feb 2013, 21:41

dazino hat geschrieben:Der Fehler ist natürlich schon peinlich für ein Weinmagazin.


Das eigentliche Problem sehe ich gar nicht mal darin, dass die Verkoster nicht gemerkt haben, dass sie unter lauter Chardonnays auch einen Aligoté verkostet haben; das kann bei einer derart heterogen zusammengesetzten Probe schon mal durchrutschen. Ein wenig problematischer ist es schon, dass sich in der gesamten Redaktion und auch bei den Verkostern offensichtlich niemand wirklich mit Burgundern auskennt, denn der Sonderfall mit dem Ponsot-Wein ist wie gesagt schon einigermaßen prominent.

Das eigentliche Hauptproblem ist ein ganz anderes: wenn eine Weinzeitschrift mit dem Anspruch antritt, eine Probe mit "30 Top-Chardonnays" zu organisieren, und damit dann auch noch das Heft aufmacht ("Die Chardonnay-Welt steht Kopf"), würde ich erwarten, dass man sich dort im Vorfeld der Probe ein paar Gedanken macht und zu den schlussendlich für die Verkostung ausgewählten Weinen eine Recherche über solche Aspekte macht, die das Verkostungsergebnis beeinflussen und schließlich auch erklären könnten (Bodenart, Rebalter, Art der Vinifikation und des Ausbaus - z.B. hinsichtlich der Verwendung von Neuholz, etc.). Das macht im Internet-Zeitalter gar nicht mal so viel Mühe. Hätte man hier auch nur minimalen Aufwand betrieben, wäre der Lapsus sofort entdeckt worden (es hätte wie gesagt schon gereicht, die Preisliste des im Bericht aufgeführten Händlers einmal zu lesen). Eine solche Recherche ist ganz offensichtlich unterblieben, was eigentlich nur den Schluss zulässt, dass die Probe völlig willkürlich nach dem Motto zusammengestoppelt wurde: irgendwie namhafter Produzent, und Chardonnay (oder was man gerade dafür hält). :twisted:

Wahrscheinlich hat man den Redaktionspraktikanten mit einer Liste und einer dicken Brieftasche zum Einkaufen losgeschickt. :mrgreen:

Gruß
Ulli
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Bernd Schulz

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Re: Suche nach Weinmagazin

BeitragMi 6. Feb 2013, 22:34

Wahrscheinlich hat man den Redaktionspraktikanten mit einer Liste und einer dicken Brieftasche zum Einkaufen losgeschickt.


Das vermutlich eher nicht - denn am Füllmaterial für die dicke Brieftasche dürfte es den Printmedien inzwischen an allen Ecken und Enden fehlen.

Aber die ganze Geschichte wirft schon ein bezeichnendes Licht auf das derzeitige Niveau der Weinmagazine. Ich kaufe mir solch ein Blättchen inzwischen nur noch in sehr seltenen Ausnahmefällen, wobei es sich natürlich um einen Teufelskreis handelt: Der Absatz bricht ein, die Qualität sinkt, der Absatz bricht weiter ein, die Qualität sinkt weiter...

Beste Grüße

Bernd
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UlliB

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Re: Suche nach Weinmagazin

BeitragDo 7. Feb 2013, 10:00

Bernd Schulz hat geschrieben:
Wahrscheinlich hat man den Redaktionspraktikanten mit einer Liste und einer dicken Brieftasche zum Einkaufen losgeschickt.


Das vermutlich eher nicht - denn am Füllmaterial für die dicke Brieftasche dürfte es den Printmedien inzwischen an allen Ecken und Enden fehlen.


Da hast Du natürlich Recht. Vermutlich wird man an einschlägige Händler ein paar Bettelbriefe verschickt haben, mit dem Versprechen, die spendablen Händler dann im Beitrag auch zu nennen (was geschehen ist). Die Burgund-Händler hat man dabei wohl mit der Bitte um "weiß & klassifiziert" angeschrieben, worauf sich der gute Herr Kierdorf (von dem der Ponsot stammt) in vermutlich bester Absicht gedacht hat: "Ok, dann kriegt ihr auch etwas Besonderes". Dass er den Wein mit einem dicken Aufkleber hätte versehen müssen:

Achtung! Kein Chardonnay!

konnte er ja nicht wissen. Die Flasche ging ja schließlich an "Fachleute". :lol:

Gruß
Ulli
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