Re: TV Tipp
Verfasst: Fr 29. Sep 2017, 18:47
Armer Gerald, was hat dich in diese dunkle Ecke getrieben .
Sicher, jeder Winzer will und muss von seinem Produkt gut leben. Und jeder Winzer will letztendlich ‚seinen‘ besten Wein produzieren und verkaufen.
Trotzdem gibt es unterschiedliche Zugänge, die hier gewählt werden. Die erfährt man weniger bei Verkostungen (bei Veranstaltungen und/oder Massenevents wie ‚Offene Kellertüren‘), sondern bei persönlichen und manchmal auch zufälligen Treffen mit Zeit und Lust zum Gespräch.
Wenn du mit einem Winzer durch seine Weingärten wandern kannst und seine Überlegungen zu Natur, Boden, benachbarten Weingärten anderer Winzer etc erfährst oder wenn du mit ihm im Fasskeller diverse Jungweine/Fässer der letzten Jahrgänge verkosten darfst, lernst du seine Philosophie kennen.
Wenn ein Winzer zum Beispiel zwischen seiner Monokultur wieder Weingartenpfirsichbäume oder Kirschenbäume aussetzt und alle paar Meter Nistkästen aufhängt, um Fauna und Flora im Weingarten zu bereichern, hat das sicher nichts mit Marketing oder Gewinnmaximierung zu tun.
Wenn ein Winzer ganzjährig Schafe im Weingarten hält oder ein anderer mit ‚sanftem Rebschnitt‘ die Qualität und Gesundheit der Reben verbessern möchte, zeigt mir dies auch ihren speziellen Zugang zu ihrem Produkt.
Wenn ein renommierter Winzer in der Wachau noch immer einen Großteil seiner Smaragde im großen Holzfass ausbaut, ist dies auch nicht Arbeits- und Risikominimierung.
Auf der anderen Seite sieht man aber auch immer wieder (aber inzwischen weniger) Weingärten mit gelb-verbrannten Unkräutern unter den Reben (Glyphosat) .
Und was ist mit all den DAC Weinviertel Classic Weinen mit dem ‚untypischen‘ Sauvignon-Aroma ?
Ich glaube, dass man keine Winzerideologie verteufeln sollte, solange die Natur nicht nachhaltig geschädigt oder der Konsument arglistig getäuscht wird. Genauso sollte man aber die Ideologien nebeneinander akzeptieren und nicht alle Winzer in einen Topf werfen.
Und letztendlich kauft doch jeder seinen Wein bei seinen Winzern, denen er vertraut. Und viele Menschen wollen lieber einen gut gemachten meist ident schmeckenden Wein vom Scheiblhofer als einen jahrgangsabhängig und lagenabhängig unterschiedlich schmeckenden Wein vom Winzer XYZ .
LG, Robert
Sicher, jeder Winzer will und muss von seinem Produkt gut leben. Und jeder Winzer will letztendlich ‚seinen‘ besten Wein produzieren und verkaufen.
Trotzdem gibt es unterschiedliche Zugänge, die hier gewählt werden. Die erfährt man weniger bei Verkostungen (bei Veranstaltungen und/oder Massenevents wie ‚Offene Kellertüren‘), sondern bei persönlichen und manchmal auch zufälligen Treffen mit Zeit und Lust zum Gespräch.
Wenn du mit einem Winzer durch seine Weingärten wandern kannst und seine Überlegungen zu Natur, Boden, benachbarten Weingärten anderer Winzer etc erfährst oder wenn du mit ihm im Fasskeller diverse Jungweine/Fässer der letzten Jahrgänge verkosten darfst, lernst du seine Philosophie kennen.
Wenn ein Winzer zum Beispiel zwischen seiner Monokultur wieder Weingartenpfirsichbäume oder Kirschenbäume aussetzt und alle paar Meter Nistkästen aufhängt, um Fauna und Flora im Weingarten zu bereichern, hat das sicher nichts mit Marketing oder Gewinnmaximierung zu tun.
Wenn ein Winzer ganzjährig Schafe im Weingarten hält oder ein anderer mit ‚sanftem Rebschnitt‘ die Qualität und Gesundheit der Reben verbessern möchte, zeigt mir dies auch ihren speziellen Zugang zu ihrem Produkt.
Wenn ein renommierter Winzer in der Wachau noch immer einen Großteil seiner Smaragde im großen Holzfass ausbaut, ist dies auch nicht Arbeits- und Risikominimierung.
Auf der anderen Seite sieht man aber auch immer wieder (aber inzwischen weniger) Weingärten mit gelb-verbrannten Unkräutern unter den Reben (Glyphosat) .
Und was ist mit all den DAC Weinviertel Classic Weinen mit dem ‚untypischen‘ Sauvignon-Aroma ?
Ich glaube, dass man keine Winzerideologie verteufeln sollte, solange die Natur nicht nachhaltig geschädigt oder der Konsument arglistig getäuscht wird. Genauso sollte man aber die Ideologien nebeneinander akzeptieren und nicht alle Winzer in einen Topf werfen.
Und letztendlich kauft doch jeder seinen Wein bei seinen Winzern, denen er vertraut. Und viele Menschen wollen lieber einen gut gemachten meist ident schmeckenden Wein vom Scheiblhofer als einen jahrgangsabhängig und lagenabhängig unterschiedlich schmeckenden Wein vom Winzer XYZ .
LG, Robert