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Re: Wein und Musik

BeitragVerfasst: Mi 13. Jan 2021, 22:04
von Wolfgang Kärcher
Hallo

Dass ich sehr gerne klassische Musik höre, dürfte erkennbar sein. Dabei interessiere ich mich besonders für das sogenannte Kunstlied.

Hier gibt es zwei Theorien hinsichtlich der Gedichtvertonung:

1. Variante: Das Gedicht ist nicht unbedingt ein Meisterwerk und wird durch die Vertonung "vergoldet".
2. Variante: Das Gedicht ist ein Meisterwerk und erhält durch die Vertonung einen angemessenen Rahmen.

Eine dritte Variante - die schlechte Vertonung eines Meisterwerkes - möchte ich mir nicht vorstellen. :D

Gruß
Wolfgang

Re: Wein und Musik

BeitragVerfasst: Mi 13. Jan 2021, 22:34
von EThC
Georg R. hat geschrieben:im Duett mit den Wildecker Herzbuben.
Da bin ich mir ziemlich sicher, dass der Wein leiden würde

...ich noch mehr, uähhhh... :shock:

Re: Wein und Musik

BeitragVerfasst: Mi 13. Jan 2021, 23:15
von Georg R.
EThC hat geschrieben:
Georg R. hat geschrieben:im Duett mit den Wildecker Herzbuben.
Da bin ich mir ziemlich sicher, dass der Wein leiden würde

...ich noch mehr, uähhhh... :shock:


Wahrscheinlich unabhängig vom Wein :)

Neulich habe ich einen jungen Künstler entdeckt, der verschiedene Musikrichtungen miteinander verbindet (keine Herzbuben)

https://www.youtube.com/watch?v=JEz1qGS0T1Q

Der junge Mann stammt aus Kasachstan...sowas habe ich noch nicht erlebt.

Gruss
Georg

Re: Wein und Musik

BeitragVerfasst: Mi 13. Jan 2021, 23:58
von alex10
Krug Champagne z.B. hat auf seiner Webseite immer verschiedene Musikbeiträge die man sich während des Trinkens anhören kann.

Sozusagen ein music pairing...

Ob das jetzt sinnvoll ist oder nicht, darüber lässt sich bekanntlich nicht streiten.

Re: Wein und Musik

BeitragVerfasst: Do 14. Jan 2021, 07:49
von Gerald
Von der anderen Seite betrachtet: ich habe noch nie gesehen, dass in der Oper oder in einem Konzerthaus die Gäste während der Aufführung einen tollen Wein (oder meinetwegen Champagner) trinken, hier möchte man sich offenbar ausschließlich auf die Musik konzentrieren. In manchen Nachtetablissements hingegen dürfte es ganz normal sein, da spielt die Musik aber wohl auch nicht die Hauptrolle. Könnte also schon damit zusammenhängen, wie viel Aufmerksamkeit man dem Wein tatsächlich gönnt ;)

Wobei ich mir jetzt persönlich z.B. die Brandenburger Konzerte ganz gut als "Untermalung" für einen tollen Riesling vorstellen könnte - halt wenn man sich nicht auf die Musik direkt konzentrieren muss, da man die CD vielleicht schon hunderte Mal gehört hat.

Grüße
Gerald

Re: Wein und Musik

BeitragVerfasst: Do 14. Jan 2021, 08:33
von Allegro
Gerald hat geschrieben:Wobei ich mir jetzt persönlich z.B. die Brandenburger Konzerte ganz gut als "Untermalung" für einen tollen Riesling vorstellen könnte - halt wenn man sich nicht auf die Musik direkt konzentrieren muss, da man die CD vielleicht schon hunderte Mal gehört hat.


Musikalisch bin ich ja absoluter Klassik-Fan und gerade Bach hat einige meiner persönlichen Lieblingswerke geschrieben. Dazu fiel mir gestern ein, dass ich gerade für Bach nun sogar auch den perfekten Wein im Weinregal liegen habe: Wein aus Sachsen :mrgreen:
Da gibt es mittlerweile feine Sachen ;)

Ansonsten höre ich jedoch nur noch wenig Musik (das Selbermusizieren ist mir oft genug Musik - und dabei kann ich beim besten Willen keinen Wein trinken) und da mache ich mir nie Gedanken drum, ob die zum Wein passt, den ich gerade offen habe :oops:
Den Wein suche ich ausschließlich nach dem Essen oder meinem Appetit aus.

Re: Wein und Musik

BeitragVerfasst: Do 14. Jan 2021, 09:01
von mixalhs
Zum Thema zwei Anmerkungen, eine persönliche und eine allgemeine:

Im "Aufsturz", einer Kneipe in Berlin Mitte, veranstaltet der Jazzkeller 69 in einem separaten Raum seine Konzerte (zumindest bis zum Lockdown im März 2020). Die Weine sind so lalá, aber es gibt ein paar leckere Craftbiere und sehr feine Whiskies. Wenn die Musik wirklich gut ist, bleiben meine Gläser unberührt, das Bier wird schal, der Whisky verdunstet. Bei Wein wäre das nicht anders. Ich persönlich brauche kein Getränk, wenn die Musik wirklich gut ist. Das würde mich nur ablenken. Umgekehrt geht's eher, zumindest wenn die Musik nicht zu fordernd ist.

Es gibt Autor*innen/Weinblogger*innen, die ihre Weinbeschreibungen mit Musikbeispielen anreichern: "tänzelnd wie das Allegretto der x-ten Sinfonie von Haydn", "mit Wagnerscher Wucht" usw.. Das funktioniert natürlich nur dann, Leser*innen mit diesen Metaphern etwas anfangen können. Z.B. kenne ich einen Blogger und einen Winzer, die ihre Weinbeschreibungen regelmäßig mit Annotationen aus der Hip-Hop-Welt anreichern. Ich erwische mich dann gelegentlich bei dem Gedanken, ob der Wein wirklich soooo schlecht ist. Musik ist halt noch mehr Geschmackssache als Wein.

Re: Wein und Musik

BeitragVerfasst: Do 14. Jan 2021, 09:24
von amateur des vins
mixalhs hat geschrieben:Musik ist halt noch mehr Geschmackssache als Wein.
Diese Beschränktheit der deutschen Sprache hat gerade eine ganze Kaskade von Einbildungen bei mir ausgelöst. 8-) :lol: Die Firma Riedel hat hier eindeutig Nachholbedarf! :mrgreen:

/offtopic scnr @Michael

Re: Wein und Musik

BeitragVerfasst: Do 14. Jan 2021, 09:25
von EThC
mixalhs hat geschrieben:Musik ist halt noch mehr Geschmackssache als Wein.

"Über Geschmack soll man nicht streiten, vorausgesetzt man hat einen"

...stand früher mal als Fußnote unter meinen Beiträgen. Ich finde es einerseits schön, daß die verschiedenen Welten (Wein, Musik, Briefmarken... :lol: ) so viele unterschiedliche Strömungen zulassen und bin gerne bereit, die auch alle zu tolerieren, soweit diese keine negativen Auswirkungen auf andere haben. Was bei den allermeisten Sachen nur bedeutet, daß ich bei der Ausübung einfach nicht dabei sein möchte bzw. kann.

Gerade beim Hip-Hop, aber auch bei anderen Sachen, z.B. dem was heutzutage gerne im Radio als "Heimatsound" verkauft wird, kann ich nicht mit, weil mir die meisten Titel schon aufgrund ihrer unglaublich trivialen Struktur ohne jegliche erkennbare handwerkliche oder gar künstlerische Grundlage im wahrsten Sinne des Wortes körperliche Schmerzen bereiten. Wenn jemand mal vor hat, mich grausamst zu quälen, einfach eine Scheibe eines dieser Winselbarden bzw. Labersänger auflegen und ich gestehe alles... :shock:

Aus dem Grund bin ich auch bei vielen Musikstücken, die ich gerne höre, ziemlich allein im Raum bzw. mute diese niemand Anderem zu! :mrgreen:

Re: Wein und Musik

BeitragVerfasst: Do 14. Jan 2021, 11:17
von mixalhs
amateur des vins hat geschrieben: /offtopic scnr @Michael


Hallo Karsten, was das mit Riedel zu tun hat, verstehe ich nicht. Und beim Googeln von sncr habe ich "selective noncatalytic reduction" , ein Verfahren zur Rauchgasentstickung, gefunden und sonst nichts. Ich vermute, dass etwas anderes gemeint ist (oder ich verstehe diese Metapher ebenso wenig wie die Differenzierungen des Hip-Hop). Daher bitte ich um Aufklärung. Eigentlich wollte ich zunächst nur eine PN schreiben; ich denke aber, dass ich nicht der einzige bin, der nicht weiß, was hier gemeint ist. Herzliche Grüße, Michael