Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Unangenehm klingt für mich hier vor allem die Mischung aus Unehrlichkeit (vorgeschobene Argumente, weil man nicht einfach sagen wollte, "sorry, es ist Teil unseres Businesskonzepts, den Wein mit zu verkaufen") und Herablassung. Ich glaube, auf Weniges reagiert man als Gast so sensibel wie auf den Eindruck von Arroganz.
Mal davon abgesehen, dass man in den allermeisten Sternerestaurants durchaus regelmäßig Weine auf den Tisch bekommt, die mit dem Niveau der Speisen nicht wirklich Schritt halten, wenn man nicht gerade locker dreistellige Kurse zahlen will.
Und @janhenning, "eine Vielzahl guter Gelegenheiten" für eine 12-Liter-Flasche? Ich weiß ja nicht ...
Viele Grüße
Guido
wenn ich mir die Weinkarte eines der erwähnten – aber nicht unbedingt betroffenen – Häuser so ansehe, mit der Dominanz der Cru Classé, könnten Vorbehalte gegenüber Charmail nicht nur aus finanziellen Gründen vorgeschützt, sondern ernst gemeint sind. So als wollte man im Gourmet-Tempel keinen Bratwurst-Geruch. Ein solches Gebaren finde ich nicht prinzipiell arrogant, wenn es gut begründet wird.
Nur, mir scheint Charmail kein indiskutabel rustikaler Wein zu sein. Ich würde mich nicht ordentlich beraten fühlen und hätte den Verdacht der Dünkelhaftigkeit, wenn ihm grundsätzlich die Befähigung abgesprochen wird, feine Speisen zu begleiten und vor allem Gewächse mit großen Namen als tauglich gelten. Ganz im Gegensatz zu Parkers Credo: Einfache Weine zu erlesenen Gerichten und umgekehrt.
Gruß, Kle