Gerald hat geschrieben: Bei der Gärung ist die Glucose für die Hefe aber besser zu verwerten, daher werden restsüße Weine meist mehr Fructose als Glucose enthalten.
Hallo Gerald,
die Aussage ist richtig, sofern die Restsüße auf Grund eines Gärungsabbruchs im Wein verbleibt (dabei ist es egal,
wie die Gärung abgebrochen wurde oder ob der Gärstopp spontan geschah). Wird die Restsüße aber per Süßreserve (= sterilisierter Traubensaft) zugeführt - zumindest in Deutschland ist das völlig legal - liegt das Glucose:Fructose-Verhältnis nahe 1:1. Insofern liefert eine differenzierte Analytik interessante Hinweise, was im Keller gemacht worden ist.
Interessant für den Weintrinker ist eigentlich nur die Tatsache, dass Fructose deutlich süßer schmeckt als Glucose. Bei gleichem
nominellen Restzuckergehalt wird deshalb ein "gestoppter" Wein im Regelfall deutlich süßer schmecken als ein Wein, der seine Restsüße der Zugabe von Süßreserve verdankt.
Gruß
Ulli