Ja, der gute Manfred Loch scheint es mit Rechtschreibung ("Pilsinfektion", "altbewehrt" vs. altbewährt etc.) genauso wie mit den korrekten Bezeichnungen (Phosphonat <> Phosphat) bei der Erregung wohl nicht so genau genommen zu haben.
Anorganische Phosphonate - um die geht es ja - kommen allerdings (anders als Phosphate) nicht in der Natur vor und müssen synthetisch hergestellt werden. Also über die "Natürlichkeit" kann man schon einmal diskutieren.
Und zu
Diese Kaliumphosphatpräparate, die keinerlei Nebenwirkungen und schädliche Substanzen enthalten, ein von Ökowinzern erfundenes bzw. entdecktes harmloses und preiswerte Pflanzenstärkungsmittel mit seinem durchschlagenden Erfolg,
meint zumindest wikipedia
Sehr nachteilig ist aber, dass bei später Anwendung (ca. ab Juli) Rückstände in den Trauben bzw. im Wein festgestellt werden können. Die Gefahr von Rückständen ist abhängig vom Applikationszeitpunkt und von der ausgebrachten Dosis. Bekämpfungsmaßnahmen vor und knapp nach der Rebblüte (Anfang bis Mitte Juni), decken die wichtigste Zeit der Peronosporabekämpfung ab. So werden Rückstände im Wein vermieden (unter der Nachweisgrenze).
Wegen der Rückstandsproblematik und da die Substanz in die Pflanze aufgenommen wird, ist nach wie vor der Einsatz im Bio-Weinbau gegen den Falschen Mehltau umstritten.
Ob es jetzt fair und sinnvoll war, die Phosphonate als Pflanzenschutzmittel einzustufen, darüber kann man sicher diskutieren. Ganz so einfach wie von Hr. Loch beschrieben, dürfte die Problematik aber auch nicht sein.
Grüße,
Gerald
P.S. Wenn man die Sache polemisch und sachlich verkürzt darstellen möchte, kann man ja noch darauf hinweisen, dass das bekannteste Phosphonat das allgemein beliebte Herbizid Glyphosat ist (ist zwar ein organisches und nicht anorganisches Phosphonat, aber wen interessieren solche Detailfragen schon ...)