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Sehr geehrte Gemeinde,

ich habe gelesen, dass das Tanningehalt in jüngeren Bordeauxweinen immer höher wird. Kann man daraus schließen, dass es „gesünder“ ist, tanninreiche Weine möglichst frisch, also möglichst jung zu trinken oder ergeben sich aus einer chemischen Reaktion des Alkohols, Säuren, sowie die Phenole etc. noch bessere gesundheitliche Vorteile?

Vielen Dank im Voraus.

Hallo,

ich wäre mit einer solchen Aussage eher vorsichtig. Denn die angeblichen "gesunden" Inhaltsstoffe im Wein (z.B. das berühmte Resveratrol) wurde ja meines Wissens nur als isolierte Substanzen in vitro getestet, ob das Ganze mit Wein und in normalen Mengen auch bei Menschen funktioniert, ist zumindest fraglich. Und besonders auch, ob etwaige Vorteile die Gefahren durch Alkohol übersteigen.

Generell muss man aber schon damit rechnen, dass die Antioxidantien (um solche geht es ja üblicherweise) durch die Reifung des Weines - welche ja teilweise durch eintretenden Sauerstoff stattfindet - vermindert werden. Andererseits enthält junger Wein mehr SO2, das ja auch nicht ganz unbedenklich ist.

Meiner Meinung nach - muss man natürlich nicht teilen - sollte man sich an Wein erfreuen, aber sich keine gesundheitlichen Vorteile durch den Konsum erwarten. Im besten Fall (und bei mäßigem Konsum) schadet er nicht ...

Grüße,
Gerald