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Re: Warnhinweise auf Weinflaschen ...

BeitragVerfasst: Do 30. Apr 2015, 15:58
von C9dP
Ja, die wären durchaus wichtiger. Aber noch wichtiger als das und als das Nachdenken über Warnhinweise auf Weinflaschen wäre der Versuch, das von der Autolobby bislang erfolgreich verhinderte Tempolimit durchzusetzen....

Herzliche Grüße

Bernd


Mehr Alkoholkontrollen fände ich auch gut. Allerdings in Verbindung mit deutlich mehr Drogenkontrollen allgemein. Ich glaube, dass es nämlich je nach Generation unterschiedliches Konsumverhalten gibt.

Tempolimite finde ich völlig über. Jedenfalls auf Autobahnen. Wenn ich ein Auto habe, was 250 fährt, möchte ich das auf freier Strecke auch ausfahren können. Ich finde da eher strengere Ahndungen von Abstandsverstößen und Missachtungen des Rechtsfahrgebotes hilfreich. Zudem ein Überholverbot für LKW auf zweispurigen BAB.

Re: Warnhinweise auf Weinflaschen ...

BeitragVerfasst: Do 30. Apr 2015, 16:48
von Bernd Schulz
Tempolimite finde ich völlig über.


Tja, Aloys ,in diesem Punkt kommen wir wohl überhaupt nicht zueinander. Ehrlich gesagt wäre mir ein Tempolimit auf Autobahnen noch deutlich wichtiger als verstärkte Alkoholkontrollen. Ich fahre zwar nur bei, aber währenddessen sitzt mir gerade auf der Autobahn immer öfter die schiere Angst im Nacken. Und diese Angst hängt kaum mit alkoholisierten Verkehrsteilnehmern, die es vereinzelt sicherlich auch gibt, zusammen, sondern wird primär durch die vielen fröhlichen Raser und Drängler verursacht. Wenn ich mich dagegen (leider selten) auf Autobahnen im europäischen Ausland befinde, erlebe ich die Reise als hundertmal entspannter und damit angenehmer.

Von der Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung durch enorm erhöhten Kraftstoffverbrauch infolge des deutschen Rasewahns will ich erst gar nicht anfangen; in einem Weinforum müssen wir diese Diskussion ja nicht vertiefen...

Viele Grüße

Bernd

Re: Warnhinweise auf Weinflaschen ...

BeitragVerfasst: Do 30. Apr 2015, 18:07
von austria_traveller
C9dP hat geschrieben:Wenn ich ein Auto habe, was 250 fährt, möchte ich das auf freier Strecke auch ausfahren können.

Dafür sind unsere - und wohl auch in D - Autobahnen nicht gebaut.
Und ehrlich gesagt finde ich das auch gut so.

Re: Warnhinweise auf Weinflaschen ...

BeitragVerfasst: Do 30. Apr 2015, 19:22
von Gerald
Gibt es für so etwas nicht private Rennstrecken, wo man beim Ausreizen der vielen PS wenigstens nicht Unbeteiligte gefährdet?

Auf einer Autobahn kann ich mir kaum vorstellen, dass man 250 km/h ohne Gefahr für sich und andere fahren kann. Am Tag ist wohl zu viel Verkehr und in der Nacht reicht vermutlich der beste Scheinwerfer der Welt nicht aus, um ein eventuelles Hindernis bei diesem Tempo rechtzeitig zu erkennen.

Grüße,
Gerald

Re: Warnhinweise auf Weinflaschen ...

BeitragVerfasst: Do 30. Apr 2015, 19:45
von C9dP
Doch, kann man fahren.

Und drängeln (nötigen) finde ich genauso bescheuert wie Alkohol oder Drogen am Steuer. Hat aber auch nicht direkt etwas mit hohen Geschwindigkeiten zu tun. Wenn es frei ist geht es halt und wenn nicht dann nicht. Nur mit 120 zu fahren ist zwar mal ganz entspannend. Ich habe bei mir jedoch die Erfahrung gemacht, dass dieses eintönige Fahren auf langen Strecken echt müde macht. Und ich möchte mir das ungern vorschreiben lassen. In Österreich oder Italien stört mich die Begrenzung nicht, weil ich da keine großen Entfernungen fahre. Hier sieht das schon anders aus.

Ist aber persönliche Meinung eines jeden.

Die Lösung könnte sein, auf den Autos Warnhinweise anzubringen ;)

Re: Warnhinweise auf Weinflaschen ...

BeitragVerfasst: Do 30. Apr 2015, 20:25
von Gerald
Doch, kann man fahren.


Oder glaubt man halt, fahren zu können. Bei wenigen Themengebieten klaffen vermeintliches und tatsächliches Können so weit auseinander wie beim Autofahren. ;)

Gibt immerhin genug Autofahrer, die allen Ernstes behaupten, auch noch mit drei oder vier Bier sicher fahren zu können, wahrscheinlich besser als die anderen Autofahrer auf der Straße. Oder während sie gerade SMS schreiben ...

Grüße,
Gerald

Re: Warnhinweise auf Weinflaschen ...

BeitragVerfasst: Do 30. Apr 2015, 21:59
von C9dP
Doch, kann man fahren.


Oder glaubt man halt, fahren zu können. Bei wenigen Themengebieten klaffen vermeintliches und tatsächliches Können so weit auseinander wie beim Autofahren. ;)

Gibt immerhin genug Autofahrer, die allen Ernstes behaupten, auch noch mit drei oder vier Bier sicher fahren zu können, wahrscheinlich besser als die anderen Autofahrer auf der Straße. Oder während sie gerade SMS schreiben ...

Grüße,
Gerald


Oder zwischen dürfen und können.

Mit fünf Metern Abstand bei 200 hinter dem Vordermann zu hängen kann nicht funktionieren. Bei 100 hinter einem LKW noch bloß schnell auf die Linke Spur, um nicht noch 10 abbremsen zu müssen ist jedoch genauso falsch. Schließlich gibt es Vorfahrtsregeln. Da muss man aber halt mit dem Unvermögen anderer rechnen und fährt in solchen Situationen langsamer.

Was das Bier und die SMS angeht bin ich allerdings wieder deiner Meinung.

Re: Warnhinweise auf Weinflaschen ...

BeitragVerfasst: Fr 1. Mai 2015, 10:52
von EThC
Wenn man nur 50 km weit fahren muß, macht es keinen Sinn, ständig Vmax anzustreben. Die paar Minuten, die man im besten Fall gewinnt, sprechen nicht dafür. Wenn ich aber abends noch 600 km nach Hause fahren muß, dann will ich so schnell wie möglich da sein. Und es gibt in D tatsächlich Verbindungen, auf denen man durchaus mal völlig relaxed und ohne dauernde Verzögerungs- und Beschleunigungsorgien einen 150er Schnitt hinlegen kann. Wetter und Verkehr müssen halt passen. Und es dürfen keine Urlauber auf der Bahn sein, dann schafft man eh' keinen Schnitt über 100. Wenn die Bahn aber frei ist, dann lasse ich es halt laufen. Da fahre ich die besagten 600 km lieber entspannt in 4 Stunden und habe dann noch Zeit für ein Glas Wein, statt 5 oder 6 Stunden in der Karre sitzen zu müssen und keine Zeit mehr dafür zu haben, weil sonst die Nacht schon zu kurz wird.

Womit wir wieder beim Thema dieses Forums wären...

Re: Warnhinweise auf Weinflaschen ...

BeitragVerfasst: Fr 15. Mai 2015, 12:41
von thvins
Amüsante Diskussion, lieber Bernd...

Ich hab erst selbst grad wieder über 2.000 km hingelegt, um nach Hause zu kommen, wie immer habe ich dabei nur 1,40 € Maut am Ausgang von Toulouse bezahlt, sonst nichts. Die Fahrt vom Priorat über die Pyrenäen ist entspannt, weil eh wenig Verkehr ist und es immer großartige Landschaft zu gucken gibt...

In Frankreich gibt es inzwischen mehr und mehr Peage-freie Autobahnen, die kostenlos sind und unserer Mautmauerbauregierung Lügen strafen. Aber durch das Tempolimit und die inzwischen vielen Blitzer kommt es zu bizarren Situationen, die mir dann wirklich Angst machen... Der Opa, der mit 115 statt 130 vor einem herschnurrt und der vielleicht nur 100 km weit will und keine 2.000, oder der rasende LKW am Limit (die gibt es dort wirklich), der nur wenig langsamer ist, als man sein darf - und davor und dahinter ewig nichts... Dank des Tempolimits und der Angst vorm Geblitztwerden dauert der Überholvorgang aber ewig, vor allem, wenn der Opa erkennt, dass ihn ein Deutscher überholen will und dann leicht von 115 auf 123 kmh beschleunigt... In Deutschland würde man zügig dran vorbei kommen, wo nicht grad Geschwindigkeitsbegrenzung ist... Da muss man auch nicht auf 180 oder 250 beschleunigen... 150 ist tatsächlich bei wenig befahrenen Strecken eine angenehme Reisegeschwindigkeit und bei vielen Autos heutzutage kein Spritfressen mehr...

In Deutschland sind es dann die wirklichen Drängler, die mir Angst machen und übermüdete Brummi- oder Busfahrer, die ohne zu blinken ausscheren... Aber gegen Drängler wird eben kaum was getan... Sich aber als Raser beschimpfen lassen müssen, weil man auf freier Strecke knapp 10 kmh überm Limit ist, ist auch nicht fein. Und was auch nicht schön ist, ist die Tatsache, dass, wenn man selbst müde wird, es immer schwerer wird, einen Parkplatz an der Autobahn zu finden, da viele Brummifahrer inzwischen so dreist sind und auch PKW- und sogar Behindertenparkplätze zustellen...

Wenn aber ein Nichtautofahrer ein generelles Tempolimit fordert, ist das in etwa so, wie wenn der Nichtweintrinker fordert, dass zum Essen nichts getrunken wird, wenn Kinder am Tisch sind oder dass kein Alkohol im Haus sein darf, eh die Kinder nicht volljährig sind...

"Warnhinweise" auf Etiketten sind natürlich auch nichts als großer Humbug. Ich kenne keinen überzeugten Raucher, der wegen der Warnhinweise auf den Schachteln das Rauchen aufgegeben oder eingeschränkt hätte. Ich finde es schon bescheuert genug, auf vielen Eiketten inzwischen in 12 oder mehr Sprachen den Hinweis lesen zu müssen, dass der Wein Sulfite enthält. Der Ästhetik tut das meist Abbruch. Am Ende wird dann jede Flasche Wein nur noch mit einem Beipackzettel wie beim Apotheker ausgeliefert...

Re: Warnhinweise auf Weinflaschen ...

BeitragVerfasst: Fr 15. Mai 2015, 13:36
von Gerald
Hmmm,

bin ja selbst Autofahrer (wenn es notwendig ist, nicht aus "Freude am Fahren" ;) ), aber allen Punkten kann ich da leider nicht zustimmen.

Je höher der Geschwindigkeitsunterschied der Verkehrsteilnehmer, desto gefährlicher bzw. problematischer wird das Überholen. Wenn ich mit 130 km/h einen LKW überholen möchte, kann ich beim Wechsel auf die linke Spur den Raser mit 250 km/h hinter mir sehr schwer erkennen - erst wenn er schon hinter mir ist und ich hoffen muss, dass seine Bremsen auch so gut dimensioniert sind wie der Motor.

Aus diesem Grund sind ja nur Fahrzeuge mit einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit überhaupt auf Autobahnen erlaubt - man stelle sich vor, Radfahrer mit 20 km/h würden auch auf der Autobahn fahren. :o

Zur Mautfrage: bin grundsätzlich für eine Maut, wenn die Einnahmen direkt für die Straßenerhaltung gewidmet sind (wie z.B. in Österreich). Ich war gerade auf Urlaub in Italien, dort sieht man sehr schön, dass die kostenpflichtigen Autobahnen meist in einem sehr guten Zustand sind, während kostenlose Straßen teilweise katastrophale Ansammlungen von Schlaglöchern enthalten - besonders ab Latium südwärts.

Statt diese Straßen zu reparieren, stellt man dann einfach eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf - das ist billiger. :?

Wenn aber ein Nichtautofahrer ein generelles Tempolimit fordert, ist das in etwa so, wie wenn der Nichtweintrinker fordert, dass zum Essen nichts getrunken wird, wenn Kinder am Tisch sind oder dass kein Alkohol im Haus sein darf, eh die Kinder nicht volljährig sind...


na ja, auch Nichtautofahrer sind manchmal als Beifahrer auf der Autobahn unterwegs und/oder haben autofahrende Familienmitglieder/Verwandte/Freunde. Ganz abgesehen von Umweltaspekten.

Wäre doch eher so, wie wenn ein Deutscher fordert, dass man die Abholzung am Amazonas stoppen möge, oder?

Grüße,
Gerald