Gerald hat geschrieben:Und zurück zum Weinbau: ich kann leider Michaels Erklärung, dass Herbizide im Weinbau kaum verwendet werden, nicht wirklich unterschreiben. Zumindest bei uns im Weinviertel sieht man oft genug die Rebzeilen, wo "zufälligerweise" im Unterstockbereich alles Unkraut verdorrt ist, während sonst alles grünt. Wie sonst als mit Roundup & Co sollte so etwas funktionieren?
Grüße,
Gerald
Natürlich wird da Roundup benutzt. In Österreich ganz besonders gerne. Warum? Weil Österreicher gewissenlose Umweltsünder sind? Oder vielleicht doch, weil es in Österreich eine kleinteilige Betriebsstruktur gibt, in der tatsächlich noch einige wenige Personen (Familien) einen Weingaten betreiben, sehr oft im Nebenerwerb. Da kann sich eben nicht jeder Betrieb Spezialgeräte zur Unkrautbekämpfung leisten. Sehr oft lassen es Zeilenabstand oder Topographie auch gar nicht zu. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass deutscher Terrassenwein ohne Roundup auskommt...
Natürlich könnte man jetzt behaupten, dass kleinteilige Betriebsstrukturen von gestern sind, nur, ist es nicht genau das, was die Qualität und Vielfalt der österreichischen und deutschen Weine ausmacht? Natürlich könnte man behaupten, dass 10€ für eine Flasche handgeernteten Wein aus Terrassenlage einfach zu wenig sind, nur, wie sonst soll sich ein solcher Wein gegenüber der Konkurrenz aus Übersee, die unter ganz anderen Lohn- und Produktionsverhältnissen erzeugt wurde, behaupten können?
Eine scheinbar einfache Lösung (z.B. "Roundup verbieten") zieht einen ganzen Rattenschwanz an Konsequenzen mit sich, deren Auswirkungen kaum abschätzbar sind...