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Kopfschmerz-Weine

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Markus Vahlefeld

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Re: Kopfschmerz-Weine

BeitragFr 10. Mai 2013, 13:57

Gerald hat geschrieben:Stellt sich die Frage, warum es die Produzenten restsüßer Weine nicht geschafft haben (oder gar nicht versucht haben?) diese Thematik zu erklären?

Weil damals - also in den 80er und 90er Jahren, als der Wein noch mit Schwefel zugeschüttet wurde - überhaupt nichts erklärt wurde. Wein war kein Gesellschaftsthema und Foren etc. gab es ja noch nicht.
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Bernd Schulz

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Re: Kopfschmerz-Weine

BeitragFr 10. Mai 2013, 14:21

Das ist ein normaler - und im täglichen Leben üblicher - Denkvorgang, den man dem Konsumenten sicher nicht vorwerfen kann.


Gerald, ich wollte ja auch niemandem etwas vorwerfen :mrgreen: , sondern nur darlegen, wie schnell es bei dieser Thematik zu Vorurteilen und Fehlschlüssen kommen kann - und zwar auch bei Leuten, die ansonsten gewohnt sind, recht scharf und analytisch zu denken (der Bekannte mit der Italienallergie ist kein Sozial- :mrgreen: , sondern Naturwissenschaftler ).

Beste Grüße

Bernd
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blumentopferde

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Re: Kopfschmerz-Weine

BeitragMo 13. Mai 2013, 01:07

MichaelWagner hat geschrieben:Da du wie du selbst sagst die Ursache für deine Kopfschmerzen nicht kennst, halte ich es für fragwürdig damit an die öffentlichkeit zu gehen, da du damit auch Schaden anrichtest. Schonmal beim Weingut angerufen und mit dem Winzer gesprochen? Wahrscheinlich nicht. Gleich ins Internet und lospoltern wo alle es lesen können. Finde den Stil nicht so ganz prima...


Ich verstehe diese Übervorsichtigkeit nicht ganz. Ich habe ein Produkt gekauft. Es war schlecht, ich verkünde diese Erfahrung in einem Forum. Das passiert zigtausend Mal am Tag, zu allen möglichen Produkten und mit Kritik wird da nicht gespart. Noch dazu im kleinen Kreis eines Weinforums! Gehe doch einmal auf amazon und sehe dir da die Kundenbewertungen an. Diese Bewertungen prangern direkt neben dem angepriesenen Produkt, JEDER Produktinteressant kann sie lesen, und sie sind mitunter vernichtend! DAS kann wirklich geschäftsschädigend sein, aber ist es deswegen illegal? Nein. Oder schon einmal gehört, dass ein amazon-Kunde wegen einer schlechten Bewertung verklagt wurde? Ist es deswegen moralisch falsch? Noch weniger. Denn es kann andere Kunden vor schlechten Erfahrungen bewahren. Moralisch fragwürdiger würde ich es widerum finden, andere Kunden nicht zu warnen... Und was soll es da bringen beim Winzer anzurufen? Dadurch wird der Wein auch nicht besser!
Abgesehen davon: Kopfschmerzen sind ein äußerst Komplexer Vorgang, dessen Ursachen sich - wenn sie nicht von einer Verletzung stammen - selbst mit modernster medizinischer Technik nicht erruieren lassen. Das sind eben Empfindungen und sie sind genauso subjektiv, wie Geschmacks- und Geruchsempfindungen, und darum geht es doch schlussendlich in einem Weinforum!

austria_traveller hat geschrieben:@blumentopferde
Wasser zu Wein dazutrinken. Und ggf. auch mal mehr Wasser als Wein trinken.

Ist ein guter Tipp und ich halte mich auch daran. Nur es hilft nicht immer.

Gerald hat geschrieben:Ist eine schwierige Frage, ob man derartige Erfahrungen hier schreiben sollte. Einerseits ja, denn auch negative Eindrücke haben ihren Platz. Andererseits müsste es schon sichergestellt sein, dass Kopfschmerzen & Co wirklich mit dem Wein zusammenhängen. Das ist aber wohl nicht immer ganz eindeutig, da man an diesem Tag vermutlich auch andere Lebensmittel zu sich genommen hat. Oder eine Infektion etc.?

Ich denke schon, dass jeder seinen Körper so gut kennt, dass er die Ursache für solch ein Leiden ganz gut einschätzen kann. Ich z.B. bekomme Kopfschmerzen fast ausschließlich in Verbindung mit Alkoholkonsum. Das weiß ich, aus Erfahrung. Und wenn diese Kopfschmerzen dann auch noch mit einer Übelkeit einhergehen, die ich auch nur in Verbindung mit (übermäßigem) Alkoholkonsum kenne und ich am Vorabend ein alkoholisches Getränk gekippt habe, dann ist die Ursache mehr als eindeutig! Wenn ich mich verbrenne, dann frage ich mich ja auch nicht, ob die Blase von einer Allergie stammt....
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mixalhs

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Re: Kopfschmerz-Weine

BeitragMo 13. Mai 2013, 09:19

Ohne das irgendwie wissenschaftlich verifizieren zu können (im Sinne statistischer Signifikanz), habe ich den Eindruck, dass Spätburgunder/Pinot Noir im Durchschnitt öfter Kopfschmerzen macht als Weine aus anderen Rebsorten.
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austria_traveller

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Re: Kopfschmerz-Weine

BeitragMo 13. Mai 2013, 09:56

mixalhs hat geschrieben:dass Spätburgunder/Pinot Noir im Durchschnitt öfter Kopfschmerzen macht ...

Vor allem wenn man an den Preis denkt :lol:
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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MichaelWagner

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Re: Kopfschmerz-Weine

BeitragMo 13. Mai 2013, 10:34

Würde in diesem Fall den völligen Verzicht auf Alkohol empfehlen...
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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Markus Vahlefeld

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Re: Kopfschmerz-Weine

BeitragMo 13. Mai 2013, 14:15

blumentopferde hat geschrieben:Ich verstehe diese Übervorsichtigkeit nicht ganz. Ich habe ein Produkt gekauft. Es war schlecht, ich verkünde diese Erfahrung in einem Forum.

So leid es mir tut: Kopfschmerzen nach Weingenuss sagen viel mehr über den Konsumenten, als über den Wein. Ich halte aus diesem Grund die Nennung von "Kopfschmerzweinen" für fragwürdig. Der Resonanzkörper ist Dein eigener und den kennen wir hier alle nicht.

Und nochmals: niemand hat ein Problem mit 70 Punkten oder geschmacklichen Beschreibungen, die negativ sind. Daher ist auch Dein Vergleich mit amazon arg hinkig. Wenn ich über ein Buch schriebe, dass es beim Lesen Schwindel, Unwohlsein und Kopfschmerzen verursacht habe, dann würde es bedeuten, dass das Papier oder die Druckerfarben gesundheitsschädlich wären. Das wäre dann wirklich ein Fall für den Verbraucherschutz und nicht mehr für die Literaturkritik.

Just my 2cents
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Gerald

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Re: Kopfschmerz-Weine

BeitragMo 13. Mai 2013, 14:46

Es gibt meiner Meinung nach (mindestens) drei Gründe, warum derartige "Kopfweh-Berichte" für die Allgemeinheit nicht viel bringen:

a) da jeder Konsument anders reagiert - wie ja schon Markus erklärt hat. Wenn du z.B. eine Überempfindlichkeit auf Sulfit, Histamin oder sonst einen bestimmten Inhaltsstoff hast, wird das für den Großteil der anderen Konsumenten nicht gelten. Ganz besonders wenn man nur Kopfschmerz feststellt und nicht genau die Ursache kennt.

b) Alkohol kann die Wirkung anderer Substanzen verstärken oder abschwächen (daher darf man ja z.B. bei Einnahme mancher Medikamente keinen Alkohol trinken). Vielleicht hast du zufälligerweise an diesem Tag etwas gegessen, was in Kombination mit Alkohol die Kopfschmerzen verursacht. Du hast dann die Wirkung auf genau den getrunkenen Wein zurückgeführt, dabei hätte an diesem Tag jeder Wein die Wirkung ausgelöst.

c) die Tagesverfassung (z.B. Flüssigkeitshaushalt) spielt auch eine Rolle. Vielleicht hätte genau derselbe Wein an einem anderen Tag keine Kopfschmerzen verursacht, an diesem Tag aber jeder Wein in der konsumierten Menge.

Grüße,
Gerald
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austria_traveller

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Re: Kopfschmerz-Weine

BeitragMo 13. Mai 2013, 14:49

Das ganze sind ja sowieso Pauschalaussagen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Weine von einem Christ (oder wer da noch angesprochen wird) bei einer überwiegenden Anzahl von Menschen Kopfschmerzen verursachen.
Da wäre der Winzer ja längst pleite, weil keiner bei ihm kauft.
Eher könnte da schon die Tagesverfassung oder der Luftdruck (Stichwort Niederdruckwetter) mitspielen, alles andere halte ich für eher heftige Aussagen.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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weingeist

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Re: Kopfschmerz-Weine

BeitragMo 13. Mai 2013, 17:37

Hallo Alexander,
blumentopferde hat geschrieben:Ich verstehe diese Übervorsichtigkeit nicht ganz. Ich habe ein Produkt gekauft. Es war schlecht, ich verkünde diese Erfahrung in einem Forum.

ich habe Deine Aussagen gelesen und lange überlegt, etwas dazu zu schreiben. Ich stehe ebenfalls eher auf der "anderen" Seite der Diskutanten. Du kannst doch nicht im Ernst behaupten, ein schlechtes Produkt (wobei Du in der Einleitung dezidiert einzelne Weine, von bestimmten Winzern genannt hast, anstatt Dich auf eine generelle Beschreibung der Dir bekannten Werte dieser Weine zu beschränken) gekauft zu haben, nur weil Dein Körper in einer negativen Form darauf reagiert. Hier hinkt auch Dein Vergleich mit Bewertungen auf Amazon.
blumentopferde hat geschrieben:Wenn ich mich verbrenne, dann frage ich mich ja auch nicht, ob die Blase von einer Allergie stammt....

Der letzte Vergleich (Verbrennungen) ist dann überhaupt etwas "gedankenlos", da hier der Auslöser "wissenschaftlich" bekannt und nachgewiesen ist.

Ich hatte nach "normalen" Weinkonsum noch nie Kopfweh, meine Frau trinkt den gleichen Wein, und sie hat am nächsten Tag (manchmal) Kopfweh. Und was heißt das jetzt? Das Produkt war schlecht? Nein, so einfach darfst Du diese Gleichung nicht ansetzen. Das ist genau das, was hier an Deiner Aussage - zu Recht - kritisch gesehen wird.

Auslöser von Kopfschmerzen lassen sich in der Medizin tatsächlich noch immer nicht generell feststellen. Es gibt die Migräne, den Spannungskopfschmerz (den meine Frau laut Neurolgen hat), der ebenfalls migräneartig verlaufen kann, und vieles mehr. Meine Frau hat dazu eine eigene These - sie geht (auch nach Weingenuss) ohne Kopfschmerzen schlafen, und wacht in der Früh mit Kopfschmerzen auf. Zeitweise ist sie der Meinung, extrem geträumt zu haben, was dann den Schmerz ausgelöst hat.

Was ich konsequent mache (vor allem Abends - nicht bei Verkostungen, wo gespuckt wird), und was ebenfalls schon empfohlen wurde ---> jedenfalls Wasser zum Wein trinken. Bei mir meist so ca. die drei - vierfache Menge, wobei mich so mancher Kellner nach der dritten Mineralwasserflasche oder nach dem dritten Krug Leitungswasser schon oft sehr ungläubig angeschaut hat ("copyright" meiner Tiroler Frau dazu - "Echt, du schlepperst so vül Wossa wie a' Kuh'a").
Liebe Grüße
weingeist
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