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Wein für den Kreislauf

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VillaGemma

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Re: Wein für den Kreislauf

BeitragMi 27. Feb 2013, 11:14

Lisa hat geschrieben:Da hast du recht. Man sollte Traubensaft auch in Maßen trinken. Zudem kann der Magen empfindlich reagieren, wenn man zu viel Traubensaft trinkt.

Das trifft dann aber erst Recht auf Rotwein zu :) ...also ich hatte nie Probleme mit Traubensaft, ehrlich gesagt. Aber es ist, wie so häufig mit allem: In Maßen geniessen, damit es Genuss bleibt.
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Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
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VillaGemma

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Re: Wein für den Kreislauf

BeitragSa 16. Mär 2013, 15:19

weingeist hat geschrieben:Es gibt zu diesem Thema gute, auch für mich als Laien verständliche Publikationen, z. B. meine "Bibel", das "Steurers Weinhandbuch" oder "Täglich Wein" (Nicolai Worm).


Danke für den Tipp. Ich habe "Täglich Wein" durch; einiges wusste ich schon, aber sehr vieles nicht. Ein absolut lesenswertes Buch zum Thema Ernährung im allgemeinen und Wein. Das ganze schon vom Blickwinkel von Herzerkrankungen und Krebs aus betrachtet. Hochinteressant, von einem Ernährungsberater geschrieben, alles basierend auf wissenschaftlichen Studien mit nur ganz wenig eigener Meinung. Die hat er ab und zu mal auch ;)

Zum Thema hoher/niedriger Blutdruck. Ein "Drink" (ungefähr ein 0,1 L Glas Wein) senkt den Blutdruck, weil der Alkohol entspannt, so auch die Gefässe entspannt und dadurch der Blutdruck sinkt. Mit mehreren Drinks geht er jedoch hoch, auch bei Rotwein. Daher empfielt der Autor auch den mäßigen, aber regelmäßigen Genuss von Wein :) ...da halte ich mich gern dran!
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weingeist

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Re: Wein für den Kreislauf

BeitragSa 16. Mär 2013, 16:08

VillaGemma hat geschrieben:Danke für den Tipp.

Bitte, gern geschehen!

VillaGemma hat geschrieben:Daher empfielt der Autor auch den mäßigen, aber regelmäßigen Genuss von Wein :) ...da halte ich mich gern dran!

Deshalb auch der Tipp zu diesem Buch von mir.... ;)
Liebe Grüße
weingeist
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innauen

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Re: Wein für den Kreislauf

BeitragMi 11. Feb 2015, 07:57

Hallo,

Metastudien sind einiger Zeit ein beliebtes Instrument in der Forschung. Man nehme alte Daten überprüfe wie sie zu Stande gekommen sind und bewerte sie neu. Auf diese Weinse sind jetzt 34 alte Studien zum Alkoholkonsum überprüft worden und siehe da: Es gibt keinen belegbaren Zusammenhang zwischen moderaten Alkoholkonsum und der Gesundheit. Jedenfalls keinen positiven. Warum? Die alten Studien haben Faktoren, die die Länge des Lebens beeinflussen nicht ausreichend berücksichtigt, wie zB das Einkommen (Reiche leben länger). Und es sind trockene Alkoholiker in der Gruppe der Nichttrinker aufgetaucht, obwohl sie wahrscheinlich schon die gesundheitlich unbestreitbaren Folgen übermäßigen Trinkens aufwiesen - wodurch dann die Lebenserwartug in der Gruppe der Nichttrinker ingesamt auch abnahm. Dass moderater Alkoholkonsum einen schädlichen Einfluss auf die Gesundheit ausübt, haben die Forscher zwar nun auch nicht ermittelt. Aber das Fazit zum behaupteten Gesundheitsgewinn von Alkohol ist eine plausible Lebensweisheit: "Es ist in der Gesundheit wie überall. Wenn etwas zu gut scheint, um wahr zu sein, sollte man es mit Vorsicht behandeln".

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 7662.html#

Grüße,

Wolf
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Gerald

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Re: Wein für den Kreislauf

BeitragMi 11. Feb 2015, 08:17

Ja, diese Einwände sind aber schon seit langem im Umlauf, eigentlich praktisch sofort, als die Studien über geringere Sterblichkeit von Menschen mit mäßigem Alkoholkonsum verglichen mit Antialkoholikern herausgekommen sind. Mit etwas Phantasie kann man auf diese Weise jegliche Studie in Zweifel ziehen (wird ja auch von den entsprechenden Interessensvertretungen regelmäßig gemacht).

Denn wenn ich z.B. die Sterblichkeit in Zusammenhang mit einem Lebensstilfaktor (z.B. Alkoholkonsum, Ernährung, Bewegung, Körpergewicht etc.) setze, müsste ich - damit die Aussage stichhaltig ist - sicherstellen, dass sich die Gruppen in allen anderen Faktoren nicht signifikant unterscheiden, damit man die Unterschiede auf den untersuchten Faktor zurückführen kann (ursächlich oder zumindest Korrelation). Das wird aber in der Praxis nicht funktionieren, da es unzählige weitere Faktoren gibt und man es nicht schaffen wird, ausreichend große Gruppengrößen zu finden, so dass alle anderen Faktoren dort statistisch gleich vertreten sind.

Das sieht man auch daran, dass es zu fast allen Lebensstilfaktoren völlig konträre Studien gibt (Übergewicht schädlich oder nicht? Ernährung mit viel/wenig Obst/Gemüse vs. Fleisch/tierische Fette? Bewegung? Salzkonsum?). Nur bei Rauchen ist die Signifikanz meines Wissens so stark, dass inzwischen niemand mehr die massive Gesundheitsschädlichkeit bezweifelt.

Zuverlässigere Resultate müssten Experimente wie z.B. bei Medikamentenstudien (eine Gruppe erhält das Medikament, eine das Placebo) bringen. Nur sind die bei Lebensstilfaktoren natürlich - zumindest in einem Rechtsstaat - nicht realisierbar. Die Teilnehmer an der Studie würden zufällig in zwei Gruppen gelost. Die eine darf bis an ihr Lebensende keinen Alkohol mehr trinken, die andere MUSS täglich eine bestimmte Menge konsumieren. ;)

Grüße,
Gerald
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UlliB

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Re: Wein für den Kreislauf

BeitragMi 11. Feb 2015, 08:48

Gerald hat geschrieben:Nur bei Rauchen ist die Signifikanz meines Wissens so stark, dass inzwischen niemand mehr die massive Gesundheitsschädlichkeit bezweifelt.

Für regelmäßigen Alkoholkonsum oberhalb eines Schwellenwertes ist die Schädlichkeit mittlerweile genauso unzweifelhaft belegt. Umstritten ist nur, wo dieser Schwellenwert liegt. Mehrheitlich wird dieser für männliche Konsumenten im Moment bei ca. 40 Gramm reiner Alkohol / Tag verortet (= etwa eine halbe Flasche Wein mit 12,5% Vol.), für Frauen deutlich niedriger. Die Tendenz geht in den letzten Jahren aber eher nach unten.

Insgesamt muss man sagen: ein Nutzeffekt von niedrigen Dosen Alkohol ist nicht belegt und aus den von Dir genannten Gründen wohl auch niemals wirklich zu beweisen. Die Schädlichkeit hoher Dosen ist aber mit Sicherheit nachgewiesen. Und das unzweifelhaft vorhandene Suchtpotential von Alkohol ist hierbei noch nicht berücksichtigt.

Gruß
Ulli
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Gerald

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Re: Wein für den Kreislauf

BeitragMi 11. Feb 2015, 09:11

Ja, das ist schon klar. Wobei die für die meisten von uns - zumindest im Weinforum - vor allem die Frage lauten wird, ob man seine Gesundheit mit mäßigem Konsum (wie viel auch immer "mäßig" ist) gefährdet oder nicht. Und da scheint mir die Studienlage nicht so zu sein, dass man sich hier akute Sorgen machen muss. Würde mich auch eher wundern, da der menschliche Körper ja die entsprechenden Mechanismen (z.B. Alkoholdehydrogenasen) zum Abbau hat, einfach da Alkohol in geringen Mengen seit jeher Bestandteil der Nahrung (überreife Früchte) war.

Ganz anders bei vielen Verbrennungsprodukten/Rauch, wo manche Substanzen eigentlich ja harmlos sind (z.B. polyzyklische Aromaten), aber erst im Körper zu hochgiftigen Substanzen (z.B. Epoxide) umgewandet werden. Vermutlich da der Organismus eben nicht im Lauf von Jahrmillionen "gelernt" hat, damit richtig umzugehen.

Und noch ein problematischer Faktor bei den diversen Studien sind die ganz unterschiedlichen Zielvariablen. Wenn man nur Herz/Kreislauferkrankungen betrachtet, könnte sich geringer Alkoholkonsum ja positiv auswirken. Für andere Krankheiten vielleicht aber wieder negativ. So gesehen kann sich jeder Interessensverband die genau für ihn passende Studie aussuchen. :D

Grüße,
Gerald
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innauen

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Re: Wein für den Kreislauf

BeitragMi 11. Feb 2015, 10:18

Hallo,

wobei die gesundheitlichen Schäden geringer Gaben zB von Arsen und E-605 auch ohne die aufwendige Auswahl von Kontrollgruppen leicht nachweisbar ist :D Ganz so schlimm ist der Alkohol dann wohl nicht, aber die oft behaupteten gesundheitlichen Vorteile sind wohl eher Legende. Die Regel: "Weniger ist mehr", dürfte deshalb ihre Berechtigung haben. So ist mittlerweile nachweisbar, dass schon geringe Dosen an Alkohol zB in der Schwangerschaft problematisch sind. Früher ist man dort ebenfalls großzügiger und leichtsinniger vorgegangen.

Generell stört mich aber der sachliche Umgang mit dem Thema hier auf dem Forum. ;) Ich hätte mir schon ein paar Zwischenrufe á la "Ich bin 35 und kann mit Bestimmtheit sagen, dass Alllehol mir noch nie geschadet hat, hicks !" erwartet.

Grüße,

Wolf

P.S. Auch eine Vergleichsgruppe aber bei einem anderen Suchtmittel: "Ärzte rauchen überdurchschnittlich oft Camel" http://www.20min.ch/videotv/?vid=110251&cid=1
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weingeist

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Re: Wein für den Kreislauf

BeitragMi 11. Feb 2015, 12:39

innauen hat geschrieben:Generell stört mich aber der sachliche Umgang mit dem Thema hier auf dem Forum. ;) Ich hätte mir schon ein paar Zwischenrufe á la "Ich bin 35 und kann mit Bestimmtheit sagen, dass Alllehol mir noch nie geschadet hat, hicks !" erwartet. Grüße, Wolf

Hey, Du bist eindeutig 6 Tage zu früh mit diesem Statement....... :lol:
Liebe Grüße
weingeist
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weingeist

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Re: Wein für den Kreislauf

BeitragMi 11. Feb 2015, 12:45

Außerdem besagt eine "chinesische" Weisheit (hoffentlich zitiere ich jetzt korrekt, ich habe das selbst nur irgendwo einmal gehört oder gelesen - Korrekturen gerne willkommen):

Du sollst
...1 Tag in der Woche keinen Alkohol trinken
...1 Woche im Monat keinen Alkohol trinken
...1 Monat im Jahr keinen Alkohol trinken
...aber was dann, 1 Jahr ohne Alkohol - unvorstellbar.....das kann ich meinen Flaschen, die auf ihre Bestimmung warten, doch nicht antun. Womöglich gibt es dann einen Studie, wie sich die Flaschenverfassung zum "schlechteren" verändert, weil sie in tiefe Melancholie verfallen..... ;)
Liebe Grüße
weingeist
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