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Halbwegs interessant ist das Working Paper 91 der American Association of Wine Economists unter dem Titel THE BUYER’S DILEMMA -- WHOSE RATING SHOULD A WINE DRINKER PAY ATTENTION TO? (Autoren: Omer Gokcekus und Dennis Nottebaum, September 2011): http://www.wine-economics.org/workingpa ... E_WP91.pdf
Gokcekus und Nottebaum (letzterer PHD Candidate von der Uni Münster) schauen sich die Bewertungen von Robert Parker, dem Wine Spectator und Stephen Tanzer an und vergleichen diese untereinander und zu den Community Punkten von Cellar Tracker. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass (i) die "Profipunkte" regelmäßig höher ausfallen, (ii) es eine höhere Übereinstimmung zwischen den "Profipunkten" untereinander gibt als zwischen den "Profipunkten" und den "Cellartracker-Punkten" und (iii) Stephen Tanzer am nächsten an den "Cellatracker-Punkten" liegt. Die Aussagekraft dieser Untersuchung ist m.E. nicht besonders hoch, da man nicht in die Köpfe und Geschmäcker der hunderten von Cellartracker-User reinschauen kann.
Gleichwohl kann die Studie als Startpunkt dienen für eine Diskussion, ob nicht professionelle Kritiker doch noch stärker offenlegen sollten, wie sie verkosten. Bei Jancisrobinson.com findet sich z.B. nur die Punkterange mit einer Kurzbeschreibung. Worauf die einzelnen Verkoster besonders achten, wird jedoch nicht klar. Schon etwas genauer ist eRobert Parker (siehe hier: http://www.erobertparker.com/info/legend.asp). Auch hier wird jedoch nicht wirklich klar, auf welche Kriterien Parker und seiner Verkoster bei bestimmten Typen von Weinen besonders achten. Noch genauer und m.E. sehr glaubhaft beschreibt Allen Meadows (Burghound), nach welchen Kriterien er Weine probiert: http://www.burghound.com/burgundysample1stQ10.pdf
Weinkritik ist natürlich immer subjektiv und sollte es m.E. auch sein. Auch lassen sich Weine aus einer bestimmten Region nicht gleich verkosten wie aus einer anderen Region. Bei sehr "lagenintensiven" Weinen wie deutschen Rieslingen, Nebbiolo aus dem Piemont oder dem Burgund insgesamt spielen sicher andere Kriterien (z.B. Typizität) eine größere Rolle als z.B. bei australischen Shiraz. Gleichwohl finde ich es etwas mühsam, erst einmal zahlreiche Notizen einzelner Kritiker zu lesen, um herauszufinden, wonach sie bei bestimmten Weinen suchen. Daher soll dies ein Plädoyer dafür sein, dass die Profikritiker etwas stärker ihre persönlichen Vorlieben beschreiben. Diese können sich auch meinetwegen mit der Zeit ändern. Aber einfach nur rein subjektiv nach "Qualität" zu urteilen, finde ich am Ende doch etwas dünn.
Wie ist die Meinung dazu?
Gokcekus und Nottebaum (letzterer PHD Candidate von der Uni Münster) schauen sich die Bewertungen von Robert Parker, dem Wine Spectator und Stephen Tanzer an und vergleichen diese untereinander und zu den Community Punkten von Cellar Tracker. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass (i) die "Profipunkte" regelmäßig höher ausfallen, (ii) es eine höhere Übereinstimmung zwischen den "Profipunkten" untereinander gibt als zwischen den "Profipunkten" und den "Cellartracker-Punkten" und (iii) Stephen Tanzer am nächsten an den "Cellatracker-Punkten" liegt. Die Aussagekraft dieser Untersuchung ist m.E. nicht besonders hoch, da man nicht in die Köpfe und Geschmäcker der hunderten von Cellartracker-User reinschauen kann.
Gleichwohl kann die Studie als Startpunkt dienen für eine Diskussion, ob nicht professionelle Kritiker doch noch stärker offenlegen sollten, wie sie verkosten. Bei Jancisrobinson.com findet sich z.B. nur die Punkterange mit einer Kurzbeschreibung. Worauf die einzelnen Verkoster besonders achten, wird jedoch nicht klar. Schon etwas genauer ist eRobert Parker (siehe hier: http://www.erobertparker.com/info/legend.asp). Auch hier wird jedoch nicht wirklich klar, auf welche Kriterien Parker und seiner Verkoster bei bestimmten Typen von Weinen besonders achten. Noch genauer und m.E. sehr glaubhaft beschreibt Allen Meadows (Burghound), nach welchen Kriterien er Weine probiert: http://www.burghound.com/burgundysample1stQ10.pdf
Weinkritik ist natürlich immer subjektiv und sollte es m.E. auch sein. Auch lassen sich Weine aus einer bestimmten Region nicht gleich verkosten wie aus einer anderen Region. Bei sehr "lagenintensiven" Weinen wie deutschen Rieslingen, Nebbiolo aus dem Piemont oder dem Burgund insgesamt spielen sicher andere Kriterien (z.B. Typizität) eine größere Rolle als z.B. bei australischen Shiraz. Gleichwohl finde ich es etwas mühsam, erst einmal zahlreiche Notizen einzelner Kritiker zu lesen, um herauszufinden, wonach sie bei bestimmten Weinen suchen. Daher soll dies ein Plädoyer dafür sein, dass die Profikritiker etwas stärker ihre persönlichen Vorlieben beschreiben. Diese können sich auch meinetwegen mit der Zeit ändern. Aber einfach nur rein subjektiv nach "Qualität" zu urteilen, finde ich am Ende doch etwas dünn.
Wie ist die Meinung dazu?
Beste Grüße, Stephan