Spannend ist das allemal. Ich glaube, über das Zusammenspiel aller sensorischen Eindrücke ist noch längst nicht alles erforscht, aber wenn schon Nase, Zunge und Gaumen zusammenspielen müssen, um einen Wein insgesamt aufzunehmen, wieso sollten die Augen da nicht auch noch mitspielen.
Man hat es schnell abgetan als Blödsinn oder sich eingeredet, dass einem das selber nie passieren würde.
Ähnliches kann man ja auch erleben, wenn man die beliebten Lebensmittelfarbspielchen macht, zB blauer Blumenkohl oder schwarze Kartoffeln, die werden anders aufgenommen (wenn sie überhaupt angenommen werden ).
Wir haben früher öfter mit Freunden das "Aromenratespielchen" gemacht. Gleichartige Gläser in braunem Packpapier verhüllt und locker zugebunnden (grad so, dass man nicht reinlisen konnte), nur mit einer Zahl gekennzeichnet und dann unterschiedliche Aromaten hingegeben. Apfel, Kaffee und Vanille ging einfach zu raten, am schwersten war weißer Pfeffer (da kam fast immer als Kampfer raus ), aber auch bei den Kräutern war längst nicht alles eindeutig und die Sache mit den Anis- und den Fenchelsamen, die ist ja selbst mit Hingucken schwierig.
Aber ich stell mir gerade eine nach neusten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltete Weinprobe vor, dem Wein fehlt so weiß der Winzer, etwas an Säure, da steht er dann auf und sagt "Mooooment, ich mach mal grad das andere Licht an!" und es werde grün
lieben Gruß
susa